GruftiKatze

Auf der Suche nach einem sommerlichen Allrounder bin ich auf GG&L's "Miami Blues" gestoßen.
Sportlicher, hellblauer Inhalt eines wunderschönen Flakons - aufgesprüht - passt.

Frisch fruchtiger Zitrus-Johannisbeeren-Start
Sehr präsentes Maiglöckchen
Holziger Unterton

- so gliedere ich in kurzen, knappen Worten diesen Duft ein.

Pluspunkte für die Frische und das gepflegte Hautgefühl, sowie den stylischen Flakon.

Haltbarkeit eher durchschnittlich, Sillage mittelmäßig - man darf gerne mal großzügiger auftragen.
Unkomplizierter Drydown, keine muffige Blumigkeit.

Jahreszeit? Sommer!
Anlass? Arbeit, Freizeit!
Altersgruppe? übergreifend!

Für Alyssa Ashley's Essence de Patchouli brauche ich bestimmte Tage.
Tage, an welchen ich in schwarz gekleidet durch die winterlich verschneiten Straßen und Wälder gehe, das Gesicht tief im Schal vergraben.

Das sind diese Tage, an denen Gothic- Pagan- und Metalmusik über Kopfhörer gehört wird und ich mich fühle, wie die geheimnisvollste Hexe überhaupt. Ich dufte mit Essence de Patchouli nach einer Mischung aus Räucherwerk und Keller (klingt seltsam, aber ich mags!).

Patchouli ist eine irrsinnig dominante, dunkle Duftnote, ich rieche sie überall raus, egal wie gut verwoben die DNA eines Parfums ist. Über einen Duftverlauf von Essence d.P. kann ich nichts sagen, da sich der Duft kaum verändert. Er ist pudrig, irislastig und sehr sehr erdig (Stichwort Keller).

Die Haltbarkeit ist ausgesprochen gut und die Sillage sehr kräftig, ein Sprüher reicht mir.

Die Iris schmeichelt dem Patchouli, besänftigt den Duft etwas und verleiht ihm blumige Pudrigkeit.
Alles in Allem wirkt der Duft sehr dunkel, mystisch, staubig und barock.
Ich möchte ihn fast schon DEN Gothicduft schlechthin nennen.
Er riecht fast schon modrig, morbide und ist definitiv nicht für jedermann.

Fazit: Toller barocker Duft mit viel Iris und schwer staubiger Rose!

Cooler, aquatischer Start mit Bergamottencharakter.
Nach kurzer Zeit gesellt sich authentische Haselnuss hinzu.
Zuerst formte sich ein Wassolldaswerden in meinen Gedanken, doch sogleich wurde ich überzeugt. Diese Haselnussnote ist für mich einfach der Hammer. Sie verleiht der frischen Bergamotte Tiefe und lässt den Duft gefestigt und originell wirken. Sie schwächt die Schärfe ab, nimmt dieser dominanten Bergamottennote etwas den Wind aus den Segeln.

Pudriger Drydown, diverse Blüten rieseln auf mich herab und verleihen dem Duft Femininität.
Die Basis wird aus einem Zusammenspiel von nussigen, pudrigen Noten gebildet, begleitet von Bergamotte und diversen Zitrusnoten. Wirklich coole, originelle Kombi.
Haltbarkeit ist für ein Dupe super, Sillage eher kräftig.

Obdoch man aufgrund der Bergamottenlastigkeit Opulenz vermutet, ist In Flames nicht aggressiv und somit durchaus tagsüber tragbar. Dezent dosieren! :)

Ich spreche an dieser Stelle nochmals ein Riesenkompliment an die Marke La Rive aus, da ich bei Parfums dieser Marke bis jetzt IMMER zufrieden war. Haltbarkeit, Preis, Flakons - TOP.
Bei allen bisher getesteten La Rive-Düften wirkten die einzelnen Duftnoten stets authentisch, clean und hochwertig.

In Flames ist gewissermaßen ein Alleskönner. Er kann süß, er kann pudrig, und vor allem kann er frisch.
Er wird nicht muffig, ist massentauglich, gefällig und hat kein BUMM-Statement; er duftet einfach nur gut.

...und an manchen Tagen reichen simpel gute Düfte für mich aus :)

An und für sich mag ich ihn ja. Ich find ihn sogar ganz toll, aber es gibt ein paar Punkte, die mich so sehr an ihm ärgern, dass ich den Duft nie trage.

Aber fangen wir von vorne an.
Ohne den Hintergedanken, dass dieses Parfum ein Dupe zu Valentino's "Rock 'n' Rose" sein soll, kaufte ich den Duft spontan bei einem Einkaufsbummel. Ich hatte an diesem Tag kein Parfum aufgetragen, jedoch ein Kaffeekränzchen am Nachmittag, auf welchem ich gut duften wollte.

Teststreifen - mmh süß und gut - passt - gekauft.
Beim Kaffeekränzchen trug ich ihn. Eine halbe Stunde lang.
Weg war er. Sang- und klanglos verschwunden, keine Spur mehr davon wahrnehmbar.
Nicht der winzigste, sanfteste Hauch.

Nina, dachte ich mir, was hast du dir für diesen Schleuderpreis erwartet?

Nun zum Duft.
In Ordnung. In der Kopfnote tritt reife Johannisbeere auf, gepaart mit Maiglöckchen.
Schöne Kombination, versteht sich gut miteinander, ist nur eben leider nicht von langer Dauer.
Wir hüpfen nach ein paar Minuten gleich ins Herz und Orange tritt dominant hervor.
Nicht störend, nicht olfaktorisch belastend, sondern angenehm.
In der Basis kommt synthetisch süße, klebrige Vanille zum Vorschein, welche mir nicht gefällt.
Besagte Vanille zerstört die bis dato so gute Duft-DNA, aber hey, ich kanns verkraften.

Was mich allerdings belastet, ist zum ersten der Name. Sexy Dentelle klingt nuttenhafter als jeder Puff.
Zum zweiten der Flakon. Billig verarbeitetes Plastik ans Flakonglas befestigt. Darübergezogen billig chemisch stinkender Spitzenstoff.
Und zu guter Letzt, aber als größtes Manko - Die Haltbarkeit.
Katastrophal. Ja, es ist ein billiger Dupe aber mehr als eine halbe Stunde Stripshow sollte doch drin sein?

Ich werde Sexy Dentelle weiterhin im Parfumschrank verstauen und ihm beim Kippen zusehen... schade drum

Jimmy Choo's "L'Eau" kaufte ich letzte Woche als Weihnachtsgeschenk für meine Mutter.
Meine Mutter ist eine sehr gepflegte, dynamische, sportliche Junggebliebene (ist m.M.n. mit 50 ja auch nicht unbedingt alt).
Mom ist modebewusst und mit ihrer blonden Mähne eine attraktive Frau.

Genau das strahlt L'Eau für mich aus.
Eleganz in Kombination mit sportlicher Frische, Dynamik und Sauberkeit.
Ein frischer Zitrus-Start, der nach und nach in ein frisches Frühlingsbouquet übergeht.
Weibliche Blumigkeit mit Hölzern untermalt bildet die Basis.
Sauberer Drydown, erwachsene Geradlinigkeit.

Keine Note dominiert hier zu sehr oder übertüncht andere; jede Duftnote hat hier ihre eigene Performance und tritt aufgrund der guten Haltbarkeit in adäquater Dauer auf.
Ich mag L'Eau. Er ist herrlich unkompliziert und doch hochwertig.
Er ist wandelbar und anpassungsfähig. Ich könnte mir den Duft sowohl als Büroduft, als auch als Ausgehduft vorstellen - und wenn Mom ihn jeden Tag tragen würde - er würde aufgrund der umgänglichen, angenehmen Noten nie stören, nirgendwo anecken.

Ich hoffe, Mama sieht das genauso.