Haraella
Haraellas Blog
vor 8 Jahren - 18.05.2016
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Ich, Ägypten und die Düfte

Ich bin absoluter Ägypten-Fan, damit meine ich das Reich der Pharaonen, nur so, zum Verständnis. Wie kommt man zu solch einer Leidenschaft? Nun, bei mir ganz banal: Als Kind durfte ich die ungekürzte Fassung des Filmes "Das Erwachen der Sphinx" von Bram Stoker mit ansehen. Heute lacht man vielleicht über diesen Film von 1980, aber damals, als gerade die ersten Videorekorder auf dem Markt waren, da war das schon ein ziemlich heftiger Horror-Film. Ich weiß auch bis heute nicht, ob es gut war, daß ich diesen Film mit ansehen durfte, aber er hat meine Leidenschaft für das "alte Ägypten" geweckt, bis heute übrigens ungebrochen. Nach dem Abi wollte ich Ägyptologin werden, hab mich aber bei den bescheidenen Jobaussichten doch für etwas anderes entschieden, komplett anderes...Ob ich jemals an einer Ausgrabung teilgenommen hätte, dabei gewesen wäre, wie "Upuaut" die Luftschächte der großen Pyramide von Giseh erkundet hat, oder Grabungen unter der Sphinx stattgefunden haben, über deren Entdeckungen bis heute Stillschweigen herrscht? Wie auch immer, egal, welchen Job ich jetzt habe, die Faszination bleibt ungebrochen. Ich hatte das Glück, an mehreren Volkshochschulkursen eines Ägyptologie-Professors einer nahe gelegenen Universität teilnehmen zu können. Schade, daß seine Vorträge so staubtrocken wie der Wüstensand waren, aber die Dia-Vorträge jeweils in der letzten halben Stunde, im Anschluss, die haben alles wieder gut gemacht. Er war mit dabei, hat die Djoser-Pyramide von innen gesehen, hat einiges erlebt, wenn auch nicht alles das, wovon auch er wohl geträumt hat, dennoch waren diese authentischen Berichte absolut beeindruckend.

Vor 20 Jahren genau machte ich mich zum ersten Mal auf nach Ägypten, bereiste alle wichtigen Stätten. Theben, Luxor, Assuan, Abu Simbel, Kairo, die großen Pyramiden, die mich vor Ehrfurcht haben stumm werden lassen, die Djoser-Pyramide. Und man fragt sich: Wie haben die das damals schon alles hinbekommen? Und nicht nur das! Vor über 3000 Jahren parfümierten sich die, zumindest wohlhabenden, Leute, schon mit Ölen und betrieben einen reinlichen Körperkult. Da wurden sämtliche Haare am Körper abrasiert und wohlriechende Duftöle in die Haut einmassiert. Mira Takkla hat, anhand von gefundenen Aufzeichnungen, versucht, einen Duft, wie er damals vielleicht verwendet wurde, nachgebaut und mit "Vallée de Rois" der heutigen Gesellschaft zugänglich gemacht.

Auch heute bekommt man in Ägypten wohlriechende Parfümöle. Ich habe mir vor 20 Jahren einige mitgebracht und sie riechen heute immer noch frisch und gut. Die haben es einfach drauf.

Ein Vermächtnis aus der Pharaonenzeit...aber egal, das passt bei mir halt zusammen...die Leidenschaft für das alte Äqypten und die Liebe zum Duft...und wen wundert es...natürlich mag ich würzig-orientalische Parfüms bevorzugt. Wer einmal auf einem orientalischen Gewürz-Basar war, der weiß, wie vielfältig Gerüche sein können.

Es gibt für mich nichts Schöneres.

Die Lust am Duft ist ungebrochen und die Entdeckungsreise noch lange nicht zu Ende. Das geht auch ohne Ägypten, aber seinen Ursprung hat der eine oder andere Duft doch in diesem Land.

Jeder Duft hat seine Geschichte, auch wenn er noch so modern ist und jedem gebührt der entsprechende Respekt, denn er wurde kreiert, um den einen oder anderen glücklich zu machen. Und der eine oder andere überlebt sie alle...und schreibt Geschichte...wie einige der großen Pharaonen des alten Ägypten....

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