Hnnng

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Hnnng vor 2 Jahren 2 1
blumenfeuer
statement oder rezension, das ist hier die frage, eine gretchenfrage...

trotz der inzwischen gewachsenen duftsammlung und viel mehr einblicken (einschnupperei) als früher habe ich es immer noch nicht geschafft, duftnoten und einzelkomponenten eines duftes sicher voneinander unterschieden wahrzunehmen; ich bewundere diese fähigkeit vieler nasenmenschen hier bei parfumo und fühle mich dabei fast schon beleidigend eingeschränkt. aber: immerhin kann ich überhaupt etwas erschnuppern und verschiedene empfindungen habe ich immerhin auch beim riechen verschiedener düfte, ganz so ein grober klotz bin ich also offenbar auch wieder nicht.

also versuche ich mal eine rezension, ohne gewähr für allzu tolle details.

le feu du vésuve fiel mir bei einem kürzlichen vintage-duftkauf im internet auf: das design ist für meine augen recht auffallend und die kurze beschreibung zum duft samt hinweis auf die eignung auch für männer machte mich neugierig – natürlich auch, dass es hier bei parfumo null angaben dazu gibt und auch sonst in den weiten des internet nur wenige schlaglichter, nicht alle sonderlich vertrauenerweckend. unerhört, was sollte ich nur tun?!

das zeug sofort kaufen und testen, natürlich! ;)

wobei das eben so eine sache ist, mit dem testen: mein geruchsvermögen reduziert meist auf dufteindrücke wie süß, würzig, ledrig, holzig, rauchig, aldehydig oder auch – leider – aquatisch. daneben kann ich nur ausnahmsweise einzelne duftnoten identifizieren: einerseits, wenn der duft selbst das dringend nahelegt und andererseits, wenn ich die duftnoten ausreichend gut kenne – also sowas eher banales wie rose, konifere/harz, vanille, honig. für detaillierte analysen von düften fehlt mir immer noch kenntnis/erfahrung/übung und vokabular, sicher auch fähigkeit.

der flakon selbst (siehe mein eingestelltes foto) ist für ein parfum ja doch wunderbar reduziert auf das wesentliche, fast schon realsozialistisch schlicht und irgendwie passt da auch das design dazu. ich habe vage 60er/70er-jahre-assoziationen, aber ohne konkretere ideen.

das parfum selbst ist duftmäßig dann deutlich weniger schlicht, eher das gegenteil und was mir beim testen als erstes (mal wieder) durch den kopf ging: „heftig und doch schön.“

im fulminanten auftakt ein vorlautes veilchen(?) im schweren blumengruß, tabakrauchig dunkelsüß unterlegt und mit aldehyden belebt, dann ein kokelndes potpourri mit warmem citrus(?) und gewürzen – das zusammen bereitet vertrautes wohlgefühl trotz aller intensität. das gefällt unmittelbar, und es gab sogar ein seltenes lob; üblicherweise wird dufttesterei hier nicht geliebt…

die blumensüße wird nach einer weile etwas stiller und tritt zurück, für meine nase liegt jetzt ein angenehm balsamisch würziger vanilleton über dem ganzen.

das warmvanillewallt dann eine weile fein und schön so vor sich hin und irgendwann nach den ersten drei, vier stunden schleicht sich plötzlich etwas herbes, leicht stechend-bissiges dazu, fast fühle ich mich an einen anflug von korkfehler bei wein oder so einen ganz speziellen leerstand-kellermuff erinnert: nur ganz leicht, fast bloß zu ahnen, eine klitzekleine irritation in der komposition. kippt hier was, oder soll das so sein? in dem maße stört es mich noch nicht wirklich, lässt mich eher noch einmal mehr hinriechen… und hinriechen… und hinriechen…

irgendwann ist der schräge ton plötzlich wieder verflogen und es verbleibt eine spielende hautnahe blumensüße – ein schöner ausklang, der irgendwann nach über acht stunden kaum noch spürbar ist.

es war ein garstig kalter tag zum testen (ok, in der wohnung ist natürlich geheizt) und ich habe dann auch noch zwischendrin gekocht und per hand abgewaschen, eher speziell für das dufttesten am handgelenk und die optimale duftentwicklung, aber da mussten wir beide durch… ;)

jedenfalls bin ich gespannt, was aus dem feuer des vesuvs wohl an einem heißen sommertag wird, drinnen und/oder draußen – das testen geht weiter.
1 Antwort
Hnnng vor 4 Jahren 3 1
5
Flakon
9
Sillage
1
Duft
nie wieder!
irgendwann musste ich also tatsächlich doch auch so etwas mal tun, neugierde und abenteuerlust haben mich das undenkbare tun lassen: ein duftkauf über einen halbseidenen onlineshop.

eigentlich hatte ich keinen ernstzunehmenden grund dafür, ungetestete proben toller düfte stehen hier noch einige, weitere sind auf dem weg. aber beim recherchieren zu einer bestimmten duftkomposition bin ich über einen nicht mehr nachvollziehbaren weg auf diesen duft gestoßen und plötzlich war die idee da, zum vergleich zu in der regel recht kostspieligen markendüften doch auch mal sowas zu probieren.

quasi als test, ob mir denn tatsächlich ein qualitätsunterschied auffällt, der vergleich mit renommierten düften als eichungsinstrument für die interne bewertungsskala. so mein plan.

da hier bei profumo nichts richtig einschlägiges stand (sehr verdächtig, wie ich mir schon dachte) und es auch kein soukangebot gab, half nur beherzter wagemut (tut selten gut).

auf der vermarktungswebsite fragluxe.com beschreibt man den duft so: "... It is a woody fragrance featuring notes of citrus, amber, cedar, tonka bean, and vanilla with a strong base of sandalwood, and a touch of pinewood. ..."

nun ja: außer sehr viel würzigem holz, zunächst noch gar nicht mal komplett unangenehm, habe ich nicht viel wahrgenommen, zwar fehlten die erwarteten weiteren nuancen, aber würziges holz ist doch nichts schlimmes...

bis dann vor lauter unveränderter penetranz der kopfschmerz einsetzte – aua! ich würde sagen, etwa gut 20 minuten habe ich wohl ausgehalten, dann musste ich „elegant“ abwaschen – nicht zuletzt auch, weil es hier vehementeste proteste mitsamt scheidungsandrohung wegen der unzumutbaren olfaktorischen kriegsführung hagelte.

der stoff wirkt im wahrsten sinne, wenn auch leider für uns beide überhaupt nicht vorteilhaft, extrem atemberaubend.

insofern kann ich zur haltbarkeit nicht viel beitragen – außer, dass schwer zu befürchten ist, dass sie der sillage entspricht. und, dass nach kräftig einseifen und schrubben meine haut zwar krebsrot ist, aber immer noch duftet und der aufdringliche holzbalken unverändert quer im raum steht.

sehr anstrengend. für mich nie wieder so ein test, nie wieder blindkauf im billigsegment!

aber inzwischen tut es schon nicht mehr ganz so weh, und der flakon im müll lässt mich aufatmen. tut mir leid, aber für mich nie wieder!
1 Antwort
Hnnng vor 4 Jahren 4 2
nicht meins, verflixt...
parallel getest zu habit rouge, aber ein schöner abend wurde das nicht...

explosive kopfnote, sehr bald schon ein gefühl von würzig-seifigem "herrenduft"...

mir erstmal zu banal und schweißig-viril, puha!

wird dann etwas zarter und entwickelt sich auf meiner haut etwas zum besseren, gegen würzig-viril lässt sich als mann nicht viel sagen. oder vielleicht doch?!

zum abschluss bleibt derdiedas aktuelle antaeus würzig-seifig-süßlich-sanft, eine großartige entwicklung kann ich insgesamt aber nicht feststellen.

enorme haltbarkeit: morgens immer noch deutlich präsent mit diesem würzig-seifigen, dabei mir nicht angenehm.

sonderlich raffiniert finde ich diesen mythologischen riesen von chanel nun nicht – schade eigentlich.
2 Antworten
Hnnng vor 4 Jahren 6 7
leider anstrengend, trotz bestem willen
ein lang bewährter klassiker? unter parfumos beliebt und hoch bewertet? dringend testen! eines abends dann hatte ich die gelegenheit.

hoppala, ein extrem üppiger auftakt: intensiv blumig und würzig-rosenpelargonienfulminant. allerdings mit einem seltsam chemisch anmutenden, irgendwie fruchtigen anklang zwischen klostein und staubsaugerbeutelparfüm (aua, nicht hauen!)...

mit der anhaltend rosenartig schwerwürzigsüßlichen hypersillage erinnert es mich (leider unangenehm) an penhaligon's hammam bouquet, das ist auch so gar kein duft für den (all)tag...

hui, süß und mild zum schluss und noch lange so – morgens war es dann nicht mehr aufspürbar, insofern quasi versöhnlich, wenn auch weiter nichts für mich. *seufz*
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Hnnng vor 4 Jahren 3 2
schmidtchen schmeichler :)
gerade teste ich auf meinen beiden unterarmen zwei verschiedene abfüllungen von dior homme intense aus dem souk: schnupper links, schnupper rechts, links, rechts, links, rechts, hmmm... links, rechts, links, rechts, links, rechts, aaah...

nach einem kurzen, mir frisch vorkommenden auftakt wird es auf der haut würzig, dann schnell und anhaltend schmeichelnd intensiv-süß-vanillig, weiter danach sanft süß-herb-würzig... bei einer früheren probe mittels feierabendlichem testersprühstoß in einer parfümerie umschmeichelte diese sanfte süße meine haut morgens noch ebenso, weitgehend unverändert, haltbarkeit ist also gegeben.

links scheint mir vor allem die virginiazeder etwas stärker zu würzen, aber auch insgesamt kommt mir der duft (wie vom abfüller für die version von 2015 vorab angekündigt) deutlich kräftiger vor, auch mit mehr sillage. rechts soll es eine aktuellere ausgabe sein (ohne datum) – ich finde sie zurückhaltender, weniger raumgreifend und eher weniger würzig introvertiert zartsüß, auch lecker.

wer sanfte süße ohne ende mag, dem*der sollte dieser duft in egalwelcher version schmecken. nur vielleicht lieber nicht zuviel davon – eine endlose mächtige vanillefahne ist einem womöglich irgendwann dann doch auch selbst über... ;)

erstmal bleibt dhi auf meiner liste – und weiter im test!
2 Antworten
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