Hofnärrin

Grüne Düfte gehen gerne in die Falle, und das tut Victrix nicht.

-Er ist kein zartes Pflänzchen, welches kaum aus der Flasche gezogen jämmerlich eingeht, sondern scheint sich auf meiner Haut erst so richtig zu entfalten

-Er beginnt auch nicht zu modern und verwandelt sich nach einer halben Stunde in keinen wässrigen Sirup, der gefallsüchtig nach Vanille oder Karamell riecht, sondern bleibt seiner Farbe treu

-Er spiegelt mir keinen künstlichen Rasen vor, den man zu allem Unfug dann noch nicht mal betreten, geschweige denn sich hineinlegen darf

-Victirx ist kein gefotoshopter Garten in welchem das ewig gleiche Wetter flirrt

-und auch nicht aufgesetzt männlich oder Rasierklingen-scharf wie so mancher aus dem Barber-Shop

-er verläuft sich in keinem finsteren Tannenwald, (nichts gegen harzige Walddüfte, aber ein Waldduft ist Victirx dann ja wohl eher nicht, oder vielleicht doch?)

-Nun ja - irgendwie bringt es Victrix fertig, mir ein Efeu-farbenes Grün zu verkaufen, von dem ich sicher bin, dass es das da draussen irgendwo gibt – nur leider nicht hier.

Wie auch immer, die Illusion lebe hoch und für die siegreiche Umschiffung so zahlreicher Fettnäpfchen hat Victrix, so finde ich, seinen Namen redlich verdient.

Spritzig säuerlicher Auftakt. Die Säure ist nicht zitrisch und hell, sondern vollmundig, dunkelviolett und krautig, tanzt aber auf der Haut. Darunter kitzelt ein Versprechen die Nase, während der Auftakt - naja - unverdrossen vor sich hin taktet. Und so wandere ich und wandere; es ist Endsommer, der Himmel ist klar und der Weg ist von dunkelgrün-violettem Kraut flankiert und führt schnurgerade in den Horizont hinein. Und, obwohl dieser Weg gleichermassen eben ist wie gewartet, und ich, um ihn zu gehen noch nicht einmal feste Schuhe brauche, erwische ich mich dabei, wie ich viel zu rasch ermüde und nach einem Orientierungspunkt Ausschau halte, einer krumm gewachsenen Eiche, einem verfallenen Schafstall oder wenn’s sein muss einem von Mücken-umschwirrten Tümpel; aber da kommt nichts.
Und so wandere ich und wandere; der Weg ist das Ziel.

P.S: „wanderlust“ ist übrigens wie „abseiling oder „schadenfreude“ ein englisches Wort und bedeutet „Wanderlust“ und „Fernweh“ und ausgesprochen wird er „Wonder-Last“ ;-)

Depressiver Weissblüher. Schwergewichtige Seife. Sauber aber nicht frisch. Wirkt trotz leichter Tippex-Note nicht synthetisch. Bar jeder Schwülstigkeit. Auch nicht prickelnd, scharfzuckrig oder schwebend. Ruht auf der Haut. Ruht und ruht und ruht. Nach ungefähr fünf langen Stunden bewegt sich der Duft dann endlich. Und zwar -August hin oder her- Richtung winterlichem Seeufer und getrocknetem Schilf. Wenn ihr mich fragt, ein etwas teures Vergnügen.

Guten Tag.
Ich hätte gerne fünfundsiebzig Milliliter des zwölf Stunden anhaltenden Laytons. Aber bitte nur die ersten fünf Minuten der überraschenden Kopfnote und die letzten vier Stunden des traumhaft sinnlichen Drydowns. Den Rest dürfen Sie behalten. Ist mir zu wirr und zu süss und zu schwer.
Und ach ja, der Duft ist als Geschenk gedacht. Könnten Sie das Preisschild bitte dranlassen?

Als der Strohhaufen im ersten Sonnenlicht märchenhaft aufleuchtete, war es dem König auf einmal schnurzpiepegal, dass es der Müllerstochter nicht gelungen war, Gold daraus zu spinnnen. Er heiratete sie trotzdem, und da ihre Ehe erstaunlicherweise weitaus länger hielt, als hier von verschiedenen Seiten bemängelt wurde, zog Rumpelstizchen unverrichteter Dinge von dannen.