ItFromBit

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Rezensionen
ItFromBit vor 10 Monaten 4
Die letzte Meile
Dieser Duft zeigt, was Birkholz noch fehlt, hin zu Xerjoff und anderen ersten Adressen. Das gilt, wie ich finde, für die gesamte Kollektion, die ich nun einmal völlig durchgeschnüffelt habe.

Die einzelnen Noten sind deutlich wahrnehmbar, aber sie gehen keine Symbiose ein. Es beginnt mit dem Apfel, der sich mit der Ananas um die Vorherrschaft streitet. Dann kommt die Rose, die sich schnell in den Vordergrund drängelt. Bevor dann, vor allem Vanille und Praline und auch Patchouli hinzugesellen, mit einem etwas "rauchigen" Akkord.

Ist das nischig: Ja, ich denke schon. Ist es rund: Nein, für mich nicht. Da fehlt mir die Balance, vom Anfang bis zum Ende hin. Eben die letzte Meile zur großen Parfumeurs-Kunst.

Die letzte Meile fehlt mir auch bei Projektion und Haltbarkeit und auch das gilt, für mich jedenfalls, für die gesamte Kollektion.
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ItFromBit vor 10 Monaten
Vergnügen ja, Beziehung nein
Ein schöner Duft, der - für mich - recht minzig daherkommt. Auf jeden Fall ein Duft für den Sommer, ich würde sogar sagen für den Hochsommer. Viel Zitrone, von den anderen Früchten ist nicht so viel zu erschnuppern. Die floralen Noten sind dagegen gut zu riechen. Die Hölzer sind da, aber nicht sehr ausgeprägt.

Stellt sich also die Frage: Was möchte dieser Duft sein? Ich denke mal ein unkomplizierter Reisebegleiter. Und das gelingt ihm gut.

In der Duftbeschreibung, auf YouTube, lobt Birkholz die Langlebigkeit dieses Duftes. Von 10 Stunden ist da die Rede. Da braucht es entweder eine sehr gute Nase oder, wie ich vermute, einen guten Schuss Phantasie. Die Langlebigkeit wird dem Preis einfach nicht gerecht - bei mir gut 3 Stunden, das reicht nicht.

Daher bleibt es für mich beim Discovery-Set. Schade irgendwie.
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ItFromBit vor 2 Jahren 4
Ähnlich ist nicht gut genug
Die typische Rezension lautet in etwa: Riecht zunächst fürchterlich synthetisch und zitrisch, danach wird es besser. Und am Ende kann man es kaum von Aventus unterscheiden. Daher bekommt es meist 5/5 Punkten oder Vergleichbares.

Was für ein Trugschluss! Zunächst einmal besteht ein Parfum aus allen Ebenen und Zeiten. Wenn ein Parfum in der Eröffnung nicht angenehm ist, während Aventus hier mit Intensität und Natürlichkeit punkten kann, dann kann es schon einmal keine 5/5 sein. Und, ja, diese synthetische, zitrisch-dominierte, Eröffnung tritt schnell in den Hintergrund. Aber auch danach ist der Duft weitaus synthetischer, weniger ausbalanciert, weniger komplex und mit Aventus eben nur verwandt, aber keinesfalls identisch oder auch nur annähernd identisch.

Die beiden Düfte trennen nicht zur preislich Welten, leider trifft das auch auf die Qualität zu. Das ist keine Kritik an CDN, man bekommt hier einfach wofür man bezahlt. Wer aber meint CDN zu kaufen und Aventus zu besitzen, der irrt sich.



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ItFromBit vor 2 Jahren 4 1
5
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Eine schwierige Beziehung
Es gibt Düfte, die riechen irgendwie immer gleich. H24 von Hermes, zum Beispiel oder Bleu von Chanel. Aventus gehört für mich definitiv nicht in diese Kategorie. Es gibt Tage, an denen nehme ich den Duft kaum wahr und bin ziemlich enttäuscht über die schwache Performance. Dann frage ich mich, wie so dumm sein konnte so viel Geld dafür auszugeben. Aber es gibt eben auch die anderen Tage, an denen mich der Duft über Stunden begleitet; zuerst frisch, später dann tiefgründig und elegant. Ob es am Wetter liegt, an meiner Stimmung, an der Temperatur: Keine Ahnung. Aber ich kann die völlig verschiedenen Rezensionen und Meinungen inzwischen gut verstehen. Dieser Duft lässt sich schwer greifen, obwohl er doch unverkennbar ist.

Ich habe auch einige Klons ausprobiert und CdN für gut befunden. Aber nichts kommt wirklich an das Original heran. Ähnlich ist eben oft nicht gut genug. Zitrische Agressivität - wie bei CdN - eindimensionale Flüchtigkeit wie bei Montblanc Explorer oder ein Duft, der entfernt an Schinken erinnert, wie bei Supremacy Silver: Irgendetwas macht Creed offenbar anders. Aventus duftet keine Spur künstlich und einfach natürlich und "wertig". Auch die Batch-Variationen kann ich nachvollziehen. Meine 10 ml-Probe hatte deutlich mehr Ananas als die jetzige 100ml-Flasche, allerdings: Auch da hängt es von der Tagesform ab, wie groß ich die Unterschiede bewerte.

Offenbar muss man sich mit diesem Parfum beschäftigen. Aventus ist eine Diva, irgendwie kompliziert und nervig, aber auch spannend und (be)lohnend. Der Duft zieht einem die letzten Euros aus der Brieftasche und ist, an manchen Tagen, doch jeden Cent wert.
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ItFromBit vor 3 Jahren 4 3
Warum Balance doch wichtig, aber so schwer zu erreichen ist
Die ersten Sekunden Begeisterung: Riecht wie das Original. Dann macht sich schnell Ernüchterung breit: Eine unangenehme, rauchig-zitrische Note, die irgendwo zwischen Schinken und Knoblauch anzusiedeln ist und den Duft eine Zeit lang aufdringlich begleitet. Auf der Haut dann auch nach einer Stunde anders als das Original. Ähnlich, aber anders. Synthetischer, stechender, unausgeglichener- weniger holzig und unrund. Was fehlt ist die Balance, die Aventus so auszeichnet. Stattdessen ausgeprägte Synthetik, einzelne Noten die irgendwie nicht zum Rest passen wollen. Aber auch: Längere Haltbarkeit, wenn auch die Sillage zu wünschen übrig lässt. Ja, die DNA stimmt, aber die Ausführung ist eben nicht gut. Vielleicht eine Preisfrage, insofern kann man für 40 Euro schon zufrieden sein. Aber an das Original kommt auch dieser Klon wirklich nicht heran. Da ich auch keine 285 EUR für 100 ml ausgeben möchte, weil - bei allen natürlich Inhaltsstoffen (die wir nur annehmen) - die Haltbarkeit von Aventus schlichtweg nicht (mehr?) gut ist, werde ich mich von diesem Duft verabschieden.
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