Janessa

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6 - 9 von 9
Janessa vor 3 Jahren 13 3
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Junge Frauen und Shalimar?
Nun, bin ich mit 27 Jahren denn überhaupt noch jung? Das sei mal dahingestellt.
Eines verregneten Herbsttages schlenderte ich durch eines der Münchner Einkaufszentren. Links neben mir taucht plötzlich eine Filiale des grossen D auf. Ich bin einfach weitergegangen.
Nein, bin ich natürlich nicht. Seltenst kann ich einfach nur vorbeischlendern.
„Ach, heut gönn ich mir mal ein neues Parfüm.“ Mit dem Gedanken betrat ich die Filiale und wie immer hängt in der Luft eine Ansammlung aller möglichen Duftingredienzen. Puh.
Beim Umsehen falle ich einer betagteren Verkäuferin auf. Spontan lasse ich mich von ihr beraten, obwohl ich mich i.d.R. lieber selbst umsehe. Ein vanilliger Duft soll‘s heute werden. Als ich bei „Olympea“ und Ähnlichem abwinke, greift sie ins Regal und zeigt mir einen schönen, fast schon barock anmutenden Flakon. Ganz schön altmodisch. Sie erklärt mir, es sei einer der bedeutendsten und beliebtesten Düfte der Parfümgeschichte.
Na gut, sie sprüht ihn mir auf‘s Handgelenk. Ich nehme eine schwere gummige Note wahr, für mich riecht es nach durchdrehenden, rauchbildenden Autoreifen, kurz bevor die Drehzahl gleichzeitig hoch und niedrig genug ist um Grip zu bekommen. Die SportwagenfahrerInnen unter Euch wissen wovon ich rede.
Beim Riechen am Handgelenk rümpfte ich die Nase und sah die Verkäuferin skeptisch an. Sie lächelte nur und schickte mich aus dem Laden. Ich solle doch eine halbe Stunde spazieren gehen. Wenn mir dann der Duft gefällt, soll ich gern wiederkommen.

Tatsächlich dauert es mehr als 20 Minuten, bis ich keine Autoreifen mehr rieche, sondern sich eine warme, weiche und hochwertige Vanille breitmacht. Geflasht von diesem Duftverlauf, kehre ich tatsächlich zu der netten Dame zurück und kaufe den Duft.

Shalimar enthält auch heute noch zum Großteil natürliche Ingredienzen, was ihn sehr interessant macht.

Einziger kleiner Störfaktor, der aber auf die natürlichen Rohstoffe zurückzuführen ist: Zur Vanillenote gesellt sich nach ca. 5-6 Stunden eine leicht muffige, für mich nicht zuordnebare Note. Ich kann mir vorstellen, dass ihn deshalb manch einer als „Omaduft“ einordnet, denn viele kennen heute natürliche Duftingredienzen nicht mehr, sondern verbinden diese mit längst vergangenen Zeiten. Ich bin mir im Übrigen sicher, dass, wüssten einige nicht, wie lange es einen Duft schon gibt, sie ihn sicherlich nicht als „altbacken“ und ähnliches herabstufen würden. Aber über „Geschmack“ lässt sich ja bekanntlich nicht streiten und das ist auch gut so.

Ansonsten ein klasse Duft, der völlig zurecht auch heute noch einer der meistverkauften Düfte weltweit ist.
3 Antworten
Janessa vor 3 Jahren 16 4
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Sprühluxus
„Athalia? Ist das sowas ähnliches wie Delina? Weil der ist ja auch von Parfums de Marly. Athalia ist wahrscheinlich bloß ein bisschen rauchiger, weil da steht ja „Weihrauch“ in den Duftnoten. Und dann auch noch Leder! Und Cashmeran auch noch... oh je.... ist wahrscheinlich einfach so eine orientalische Art Delina?“

Das oder Ähnliches denken sicher viele. Dabei ist Athalia doch etwas ganz Anderes. Betörend, sexy, wild, frei und Cashmeran und Amber verleihen die nötige Wärme, was den Duft schön rund macht.

Athalia ist ganz bestimmt kein Masspleaser. Es ist wie bei den Amouage Düften, egal wie spannend es klingt, man testet ihn besser vorab.

Und das habe ich! Bisher hat es bei mir noch kein Nischenduft zum Signature Scent geschafft. Dieser tat es und tut es jeden Tag aufs Neue.

Und so komme ich zum nächsten spannenden Effekt, wie ich finde. Die meisten Parfüms ordne ich - mehr oder weniger bewusst - ein. Delina, Royal Princess Oud (Creed) und Lyric Woman (Amouage) sind meine typischen Daytime Lieblinge. Zum Ausgehen oder Feiern nachts wird es gerne ein Tauer oder ein intensives Designerparfüm, was tagsüber oft unangenehm erscheint. Aber Athalia? Der kann‘s. Oder sollte ich lieber sagen „sie“? Dieser Duft riecht sowohl tagsüber angenehm opulent ohne jedoch jemandem die Nase zu verkleben.
Und nachts? Ich nehme nachts bei Athalia den Weihrauch und das ledrige deutlich stärker wahr, als tagsüber. Damit riecht er auch für die Nacht spannend genug, ohne dass meine Begleiter gähnen, weil sie sich von meinem Parfüm gelangweilt fühlen. Kleiner Scherz am Rande.

Ich wurde schon öfters auf den Duft angesprochen und habe mehr als 3 mal gehört, „der riecht super, aber
teuer“. Schönes Kompliment. Teuer ist er ja auch relativ. Interessant, dass Leute das bemerken.

Für mich ist Athalia ein olfaktorisches Meisterwerk, das trotzdem kein Masspleaser ist. Und es niemals sein wird. Hoffen wir‘s.

4 Antworten
Janessa vor 4 Jahren 13 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Duft, den nicht jede tragen kann
Aus reiner Creed Neugier habe ich mir kürzlich eine Abfüllung des Royal Princess Oud Parfums bestellt.

Das erste Aufsprühen hat mich etwas verwundert – so herb (Bergamotte) hab ich mir einen Prinzessinnenduft aber nicht vorgestellt! Das ist ja eher ein Prinzenduft!

Nach ca. 2 Stunden tritt die herbere Note aber Gottseidank in den Hintergrund, Patchouli und Iris kommen für mich deutlich zum Vorschein. Erst jetzt riecht er für mich etwas femininer.

Genauso ergeht es mir ein paar weitere Male, bis ich ihn auf einmal – auch direkt nach dem Aufsprühen – gar nicht mehr als maskulin empfinde! Ich rieche von Anfang an etwas Blumiges, allerdings nicht in die süße Richtung sondern die zitrisch frische.

Ab jetzt gefällt er mir deutlich besser, erinnert mich entfernt an „Black Orchid“ von Tom Ford, nur etwas gediegener und weniger erschlagend, eher umschmeichelnd.

Womöglich musste sich meine Nase etwas an den Duft gewöhnen, um die komplexeren Duftnoten adäquat zu erriechen.

Ein toller alltagstauglicher Duft für die erfolgreiche selbstbewusste Frau mit charismatischer Ausstrahlung.
Was ganz anderes, als die anderen Creed Damendüfte.

Ein wirklich toller Duft – durchaus in die Unisex Kategorie einordnebar.
6 Antworten
Janessa vor 4 Jahren 7 2
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Das ist mal ein Blumenstrauß
Es gibt ja unzählige Parfüms mit Namen wie „Blooming Bouquet“, „Floral“ etc. Aber Creeds „Love in White“ ist das erste Parfum, das auch tatsächlich nach einem frischen Blumenstrauß riecht.
Der Auftakt beginnt bereits kräftig blumig, nur wenig später gesellt sich Orange dazu, hat etwas von frisch gepresstem Orangensaft.
Die beiden Duftrichtungen mischen sich hier so perfekt, dass es als blumige Orange erschnuppern kann.
Den negativen Kommentaren kann ich mich somit nicht anschließen, nehme aber sowieso keine Meinungen ernst, die als Laie ein Parfüm als „schlecht“ bezeichnen.
Der Duft hält 8 Stunden locker durch, ohne dabei an Blumigkeit einzubüßen. Es ist zwar nicht mein absoluter Lieblingsduft, aber Creed hat hier ein wundervollen echten Blumenduft geschaffen. Davon können sich einige weniger begabte Parfumeure sicher eine Scheibe abschneiden.
2 Antworten
6 - 9 von 9