Heute teste ich mal wieder einen Creed-Duft. Und keine Sorge, diesmal mache ich keine Witze über die Aventus-Jünger, deren Duft ihnen über alles heilig ist, vor allem mit dem richtigen Batch-Code, welcher schon für so einige Kriegserklärungen verantwortlich war! Okay, zumindest werde ich versuchen, keine Witze zu machen :DD
Der Duft, den ich heute teste, ist… ja,… und schon geht’s los… dumm wie ich nun mal bin, suche ich hier in der Parfumo Datenbank die ganze Zeit über nach dem Duftnamen, der anscheinend einfach nicht auftauchen will. Ich suche in Google nach dem Duftnamen, doch tauchen da plötzlich alle möglichen Creed-Düfte auf… und wisst ihr wieso?
Ich halte hier nämlich eine Originalprobe von Creed in den Händen, also die Sprüher, die in diesen großen Kärtchen drinstecken. Ich klappe das Ding auf und lese den „Duftnamen“: Echantillon Eau de Parfum. Ja… so wie das zusammensteht, denke ich tatsächlich die ganze Zeit, dass der Duft Echantillon heißt und ich das EDP davon in den Händen halte. Ich meine, woher soll ich dass den nun wieder wissen, dass Echantillon in Wirklichkeit nichts anderes als „Probe“ auf französisch heißt?!
Erst dann entdecke ich nämlich den echten Duftnamen: Love in White. Uuh, naja.
Also ich bin manchmal schon echt verpeilt und blöd, oder?... das ist übrigens genau die Stelle, wo ihr jetzt sagen müsstet „Neeeein, du bist nicht blöd, wir alle lieben dich und wir alle sind auch so doof!“ :DD
*seufz* Natürlich sagt das hier niemand, also teste ich gleich mal etwas beleidigt den Duft…. argh!
Der Duft:
Der Duft beginnt mit einer leichten, aber auch etwas verwässert duftenden Orange, bzw. Orangenschale, da es auch ein wenig bitter duftet. Fast zur selben Zeit riecht man auch blumige Noten, vor allem allgemeine, weiße Blüten.
Auch wenn der Beginn frisch und zitrisch ist, wird es schnell blumig-süßlicher. Irgendwie hat der Duft auch etwas synthetisches an sich, was mir so bei Creed-Düften normalerweise nicht bekannt ist.
Danach werden die blumigen Noten etwas schwächer, so dass man wieder die verwässerten Orangenschalen riechen kann. Eine leichte Amber-Note ist zu vernehmen, und etwas herb-krautiges kommt ebenfalls dazu, wo ich vermute, dass dies von der Narzisse kommen müsste, jedenfalls riecht die Narzisse für mich aber eher schwach und nicht so eindeutig bestimmbar wie beispielsweise in Hermès Eau de Narcisse Bleu.
Dann, etwas später, wird die Orange schwächer, auch wenn man eine kurze Weile noch eine gewisse, bittere Note riechen kann. Der Duft bleibt dann aber zum größten Teil blumig.
In der späteren Basis riecht man weiterhin Blüten, allerdings riecht der Duft für mich gar nicht schön und ist zudem recht stickig. Im Hintergrund nehme ich eine merkwürdig leicht stechende und überhaupt nicht toll riechende Duftnote wahr. Vielleicht ist das die Iris-Vanille Kombination, allerdings riecht eine Iris und oder die Vanille für mich normalerweise immer sehr SEHR schön bei fast allen Düften! Seltsam…
Ach und süß ist der Duft trotz angegebenem Amber und Vanille auch nicht wirklich. Nein, mir hat der Duft nicht gefallen.
Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Sillage ist überdurchschnittlich, flaut danach etwas ab und ist daher meiner Meinung nach am besten nur aus der Nähe bei anderen zu riechen.
Die Haltbarkeit ist aber okay, der Duft hält etwa acht Stunden wie die meisten Düfte aus.
Der Flakon:
Der schöne Flakon ist hochwertig und hübsch wie immer. Er hat eine mattweiße, schildartige Form, auf dessen Vorderseite man das Creed-Logo sieht, welches in das Flakonglas eingearbeitet wurde, in Form einer Vertiefung. Darunter ist der bekannte Creed-Schriftzug zu sehen. Der Deckel, der ebenfalls weiß ist, ist zwar viereckig, wird aber an jeder Seite von oben nach unten kugelförmig eingedrückt und sieht damit aus wie Teil eines Deckengewölbes. Am Hals sieht man eine silberne Schleife. Ein schöner Flakon, aber es gibt noch schönere von Creed.
Hm… also ich muss sagen, dass dies eines der belanglosesten Creed-Düfte ist, die ich je erschnüffelt habe. Er riecht wirklich so nach rein gar nichts wirklich. Ich meine, da sind paar Orangen, die anscheinend nicht wissen, ob sie so richtig aufdrehen sollen oder nicht. Die blumigen Noten können sich ebenfalls nicht wirklich entscheiden, ob die jetzt eine bestimmte Richtung einschlagen sollen und duften nur so vor sich hin. Klar, es sind weiße Blüten, aber der Duft ist für mich einfach nur so langweilig, dass es schon fast ein Sakrileg ist, dass auf dem Flakon „Creed“ drauf steht. So einen Duft findet man nämlich auch für einen Bruchteil des Geldes, was dieser Duft hier kostet, und selbst dann würden es die meisten sicher nicht kaufen, weil es selbst unter den günstigen Düften viel bessere und schönere Düfte gibt. Tausendmal bessere Düfte. Denn für mich ist der größte Kritikpunkt nicht, dass der Duft einfach nur langweilig duftet, sondern recht schnell auch einfach nicht angenehm duftend wird mit seinen trockenen, stickigen Duftnoten, wo zudem die (hier nicht schöne) Iris oder Vanille sogar etwas stechend duftet.
Ansonsten wäre der Duft, so wie er duftet, für den Frühling und Sommer (allerdings nicht an ganz heißen Tagen, da er dann extrem erdrückend wirken müsste) als einfacher Tagesduft geeignet, aber wirklich empfehlen kann ich ihn nicht wirklich. Das heißt auch, es lohnt sich irgendwie nicht so sehr, den Duft zu testen, jedenfalls nicht auf dem Arm, das wäre dann wirklich eine pure Verschwendung an wertvollen Sprühflächen, wenn man in der Stadt in einer Parfümerie ist!
Echantillon… ja ja, ich bin schon ein Sprachgenie, was? :D
Das ist genau so, als eine Freundin mal gesagt hat: „Ich habe mir einen Duft geholt!“. Ich antwortete natürlich daraufhin: „Echt? Cool! Welchen Duft denn??“, und sie musste dann lachen, da es ja bedeutet hatte, dass sie sich einfach nur erkältet hat! Arghrgh! :DD