Kylesa

Kylesa

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6 - 10 von 49
Kylesa vor 5 Jahren 26 17
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Bernstein schimmerndes Licht
Ich sitze auf dieser alten Bank, eingehüllt in einer warmen Wolldecke.
Ich schaue durch das Fenster hinaus und beobachte das Geschehen der Natur.
Der Wintersturm tobt mit seiner brachialen Kraft über das Land.
Weiße Kronen sind auf dem Meer zu sehen.
Das heulen des Windes, kläglich an diesem Nachmittag.
Donnerndes grollen der Wellen, wild und erbarmungslos, treffen auf den schwarzen Strand von Reynisfjara.

Ich fühle mich geborgen im Schutz der Hütte.
Im Kamin züngeln funkelnd die Flammen des Feuers und wärmen den Raum.
Sanft weich warmer Duft von Sandelholz, Vanille und feinen Gewürzen liegen in der Luft. Duftende Harze fließend, aus dem warmen und brennenden Hölzern, geben ein anheimelnd schönes Gefühl von Zufriedenheit.

Und dann ist es plötzlich still!
Der Sturm hat sich gelegt und am Horizont reißt für einen kurzen Moment die Wolkendecke auf. Die untergehende Sonne blitzt hervor und taucht alles in ein sanft warm schimmerndes Licht, geheimnisvoll.
Ich spüre eine sanfte Umarmung der Natur.
Eine leise Berührung meiner Seele.

Embers hat mich mit seiner wärmenden Sanftheit verzaubert. Und dennoch ist er auch kraftvoll und birgt Geheimnisse in sich. Embers leuchtet in den schönsten Bernstein Farben und gibt ein schützendes Gefühl.
Sandelholz, welches ich noch nie so wunderschön wahrgenommen habe. Durchzogen von sanften Vanillenoten und tief warm funkelnden Harzen. Zarte Gewürze geben Embers ein Geheimnisvolles leuchten.

Bernstein schimmerndes Licht umgibt mich.

Embers.

17 Antworten
Kylesa vor 5 Jahren 39 16
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die gute Stube
Weihnachten wurde immer bei Oma und Opa gefeiert.
Sie hatten eine gute Stube mit edler Couch Garnitur aus den 50ern mit sanft sandfarbenen Samt.
An der Seite stand eine fein geschwungene Recamiere aus feinem dunklem Leder. Und dahinter hing ein riesiges Gemälde, mit einem Engel der eine Frau in den Wolken sanft küsst.
Ein aus Stein gemauerter Kamin befand sich ebenfalls in der guten Stube. Er zauberte jedes Jahr eine wohlige Wärme und Behaglichkeit.
Die gute Stube wurde von drei riesigen Fenstern eingerahmt.
So hatte ich immer den Blick in den Garten, suchend nach dem bärtigen Mann in rotem Gewand. Doch ich konnte ihn nie vorher sehen.
Nachmittags brachte mein Opa den Tannenbaum rein und platzierte ihn zentral im Raum.
Meine Oma schleppte den Christbaumschmuck aus dem Keller, in unzähligen uralten Kartons.
Wir schmückten ihn immer gemeinsam, mit echten Kerzen und Lametta, kleinen bunten Vögeln und herrlich glitzernden Kugeln.

Es wurde immer später und meine Aufregung und Freude stieg.
Opa brachte noch das Kaminholz rein und bestückte ihn.
Nun war es fast soweit.
Im Kamin knisterte leise das Holz und die erste Ladung Rauch ....lag in der Luft.
Aus der Küche kamen sanft warme Gerüche, der fertig gebackenen Vanillekipferl.
Sie vermischten sich mit dem Rauch und dem verkohlten Holz.
Warm rauchig harzig süßes lag nun in der Luft.

Meine Blicke gingen immer wieder raus, in den Garten.
Wartend, mit großer Freude.
Glitzernd lag dort der Schnee wie eine schützende Decke und die Kälte knackte.
Mein Opa lächelte mich an und streichelte mein Gesicht. Seine Hände rochen nach Kaminfeuer, Harz und Rauch.
Und dann......
ja dann klopfte es plötzlich laut an der Tür.


Hyde.

16 Antworten
Kylesa vor 6 Jahren 17 10
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Von Liebe, Schmerz und Melancholie
Ist es die Sehnsucht, die uns gefangen hält.
Sind es die vielen Erinnerungen, die wie Wolken am Himmel ziehen.
Ist es das Verlangen nach Nähe, schmerzend scharf in unserer Seele.
Oder ist es der Moment, der uns für immer zusammen hält.

An diesem Nachmittag schien die Sonne durch das kleine Fenster.
Weich warmes Licht tanzte im Raum und berührte wärmend ihre Haut.
Sie stand auf und zog sich ihr Safran gelbes Kleid an.
Kämmte sich ihr schwarz glänzendes Haar und steckte sich diese locker zusammen.
Auf dem kleinen hölzernen Tisch stand eine feine Vase mit einem Blumenstrauß voll duftend weicher Blüten. Sanft verströmten sie ihren Duft.

Sie schloss die Tür hinter sich und ging ins Treppenhaus. Weich wächsern schien die Luft, durchzogen von diffus dunklem Rauch.
Zarte Süße machte sich breit.
Zusammen mit dem dunklem Duft der Hölzernen Vertäfelung ergab es ein Gefühl von Zuhause.
Sie ging raus auf die Straße und schloss die zweite Tür hinter sich.
Für immer?
Ihr Weg führte in den Park, zu der kleinen Brücke, wo sie sich immer trafen.
Sie spürte die Kälte des Herbstwindes, die sie durchdrang.
Aber ihr Herz war voll Liebe und Wärme und Hoffnung.
Sie atmete die Erde und sanften Moose.
Das Holz und Harz der alten Bäume, weich und süß lag ihr Duft in der Luft.
Eine leise Furcht machte sich in ihr breit.
Wie schwarze Wolken flogen sie über ihr Gemüt.
Würde er da sein und auf sie warten?
Hatte er ihren Brief gelesen?
Ihren Brief, mit all ihren geheimen Wünschen und Träumen.

Sie sah die Brücke und eine dunkel gekleidete Person stand dort. War es ihr König?
Wartend.
Ihre Schritte wurden schneller und ihr Herz pochte. Die Welt um sie, schien still zu stehen.

Ein zarter Hauch von Vanille und Tabak wehte ihr entgegen.

Sie wusste, sie würde nie mehr zurück kehren und diese beiden Türen schloss sie für immer.

Sie spürte für einen kurzen Moment die Melancholie in ihrem Herzen und die schmerzend warmen Tränen, die ihr Gesicht benetzten.

Melancholy.
10 Antworten
Kylesa vor 6 Jahren 21 13
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Das Labyrinth der Sinne

Langsam aber stetig umschließt die Dunkelheit das Land.
Am Horizont ist nur noch ein schmaler rotgoldener Streifen der sehnsüchtigen Sonne zu sehen.
Eine warm funkelnde Magie, für einen kurzen Moment des Glücks.
Und plötzlich umarmt dich die Nacht, mit all ihrer Kraft.
Schützend im Dunkel, umhüllt sie dich wie ein Mantel aus weichem warmen Leder.
Gibt dir Geborgenheit.
Du spürst die Wärme des Duftes der Nacht.
Weich warme Gewürze, schwebend melancholisch, durchtränken deine Sinne.
Sie rauben dir fast den Verstand.
Sie lassen dich zurückkehren, an einen Ort vor langer Zeit.
An einen Ort, der nur in dir lebt.

Du spürst die dampfend feucht warme Erde unter dir.
Vorsichtig berührst du die borkige Rinde alter Bäume.
Du atmest tief ein und schließt deine Augen.
Sie verströmen ihren Duft, dunkel holzig, voller Stille und Frieden.
Die süß balsamischen Harze fließend, fast schwebend, glitzernd an ihrer Borke. Sie verraten dir das Geheimnis der Zauberei.

Du öffnest deine Augen und siehst ins Schwarz der Nacht.
Dort, beobachtet von leuchtend funkelnden Augen eines wilden Tieres.

Avowal lässt dich ganz tief im Herzen fühlen.
Du spürst die Wärme auf deiner Haut.
Du spürst, wie sich der Duft mit dir verschmilzt.
Du spürst die magisch schöne Aura, die dich umgibt.
Avowal lässt dich „deine“ Geschichte sehen.

Das Labyrinth der Sinne.

Avowal.
13 Antworten
Kylesa vor 6 Jahren 21 15
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Die Stimme des Waldes

Sanft melancholisch weht der Wind durch die Kronen der Bäume.
Ihr stetig leises Flüstern durchdringt die Stille.
Sie erzählen dir eine Geschichte über ihr Dasein.
Jahrhunderte.
Sie erzählen dir von den zarten Düften der Kräuter am Waldboden. Wie sie vorsichtig ihre wilden Blüten und Blätter in die Lichtstrahlen recken. Bemüht, wärmende Sonnenstrahlen zu erhaschen.
Von den warmen und weichen Moosen, schützend und umhüllend wie ein satt grüner Vlies.
Sie erzählen dir von den warmen, würzig süßen Harzen, die ihre borkigen alten Stämme durchdringen.
Den feinen Nadeln und unzähligen Zapfen, die sie verlieren.
Vom Stetigen Wind und tanzenden Schneeflocken.
Von Wärme im Sommer und kriechender Kälte im Winter.

Und manchmal flüstern sie dir auch ganz leise die Geschichte, wenn die Dunkelheit hereinbricht und das Schwarz der Nacht sich über den Wald legt.
Wenn der magisch weiche Rauch, sich um ihre Äste schmiegt.
Diffus und mit einem Zauber aus alter Zeit.
Angeleuchtet vom funkelnden Sternenzelt am Himmel.
Mystische Schatten, die sich lautlos in der Dunkelheit bewegen.
Der kalte Hauch, der sich in der Nacht auf alles legt.
Und die Sonne, die am Morgen, mit Wärme den Wald neu erweckt. Damit er erneut seinen Duft verströmt.

Und wenn man den Stimmen des Waldes genau zuhört, dann erzählen sie dir die Geschichte von Nikolay, der einst den Zauber des Waldes eingefangen hat.

La Foret Russe.
15 Antworten
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