09.06.2020 - 22:07 Uhr
Gold
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Ins Herz
Genossinnen und Genossen, ich gebe zu, dass ich in Schuras Küche Russisch gelernt habe.
Ich vermisse Babuschka Schura, ihre kompromisslose Art, ihre großmütterliche Zuneigung zu meiner Tochter, ihre Pelmenis.
"Avowal" stammt aus einer Petersburger Duftmanufaktur, deren Produkte ich bisher noch nicht kannte. Der Küchentisch, an dem ich Russisch gelernt habe, steht in Moskau. In einer simplen Chruschowka, einer Arbeiterwohnung in der Vorstadt.
"Avowal" erinnert mich an die Brote, die Schura in ihrem Gasofen buk.
Dunkles Mehl, Koriander en masse, etwas Zimt. In der Ecke links befand sich auf einem Schrank ein kleiner Samovar, der noch mit Holzkohle betrieben wurde. Wir saßen auf alten Stühlen, bezogen mit dunklem Leder, leicht fettig glänzend.
Schura erklärte mir, warum sie nur einen einzigen Sohn zur Welt gebracht hat ("ich wollte schnell wieder arbeiten, je mehr Kinder, desto größer die Abhängigkeiten") und warum ihr Herz schwach war (Insuffizienz Stufe 2 damals).
"Als mein Sohn zwei Jahre in Afghanistan gekämpft hat, bin ich krank geworden."
"Avowal" riecht nach ungeschminkter Wahrheit und echten Gesprächen, in denen wir etwas zugeben, eingestehen, zu uns selbst stehen. Vielleicht unter Tränen, vielleicht brüllend.
"Avowal" ist kein Wohlfühlduft, aber auch kein "grand mystère par Nimère."
Man könnte den Duft z. B. Heiligabend auflegen, denn ein bisschen erinnert er mich auch an russische Pfefferkuchen.
Gerade Weihnachten braucht man oft ein Gegenmittel zu dem üblichen Familien-Geplänkel.
Mit "Avowal" geht's ganz schnell ans Eingemachte.
Ja, er trifft, und zwar mitten ins Herz.
Ich vermisse Babuschka Schura, ihre kompromisslose Art, ihre großmütterliche Zuneigung zu meiner Tochter, ihre Pelmenis.
"Avowal" stammt aus einer Petersburger Duftmanufaktur, deren Produkte ich bisher noch nicht kannte. Der Küchentisch, an dem ich Russisch gelernt habe, steht in Moskau. In einer simplen Chruschowka, einer Arbeiterwohnung in der Vorstadt.
"Avowal" erinnert mich an die Brote, die Schura in ihrem Gasofen buk.
Dunkles Mehl, Koriander en masse, etwas Zimt. In der Ecke links befand sich auf einem Schrank ein kleiner Samovar, der noch mit Holzkohle betrieben wurde. Wir saßen auf alten Stühlen, bezogen mit dunklem Leder, leicht fettig glänzend.
Schura erklärte mir, warum sie nur einen einzigen Sohn zur Welt gebracht hat ("ich wollte schnell wieder arbeiten, je mehr Kinder, desto größer die Abhängigkeiten") und warum ihr Herz schwach war (Insuffizienz Stufe 2 damals).
"Als mein Sohn zwei Jahre in Afghanistan gekämpft hat, bin ich krank geworden."
"Avowal" riecht nach ungeschminkter Wahrheit und echten Gesprächen, in denen wir etwas zugeben, eingestehen, zu uns selbst stehen. Vielleicht unter Tränen, vielleicht brüllend.
"Avowal" ist kein Wohlfühlduft, aber auch kein "grand mystère par Nimère."
Man könnte den Duft z. B. Heiligabend auflegen, denn ein bisschen erinnert er mich auch an russische Pfefferkuchen.
Gerade Weihnachten braucht man oft ein Gegenmittel zu dem üblichen Familien-Geplänkel.
Mit "Avowal" geht's ganz schnell ans Eingemachte.
Ja, er trifft, und zwar mitten ins Herz.
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