26.08.2018 - 15:15 Uhr
Meggi
1019 Rezensionen
Meggi
Top Rezension
13
Partielle Ruhestörung möglich
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass aus dem Nimerè-Zehner-Probenpäckchen (vielen Dank an Can777!) ausgerechnet derjenige Duft mit „Freude“ oder „Vergnügen“ betitelt ist, der zunächst am wenigsten davon verbreitet.
Das ist nämlich schon ein kräftiger Stink, der hier eröffnet, mehr Lilie als Jasmin, ziemlich streng, nur zögerlich abgemildert von – trotz Säure – warmen, bonbonhaft-zuckrigen Orangen-Tönen (Neroli) sowie einer bittermandeligen Leder-Erinnerungs-Süße (ich denke an ‚Mahon Leather‘). Und als sei das nicht genug, gibt’s obendrauf noch Veilchen-Leder mit Reinigungsmittel- oder gar Benzin-Attitüde. Ich denke außerdem an die florale Bitternis aus ‚Cuir de Lancôme‘; und mutmaßlich der Weißdorn war dort recht heftig.
Nach gut einer halben Stunde erlöst mich allmählich die Verbene. Die Idee mit dem Bonbon findet sie spannend, sie lässt die Sache zum Verbenen-Halsbonbon mutieren, würzig-blumig eingerahmt. Das ist sinnlich-feminin einerseits, bietet andererseits aber zugleich eine luftig-cremige Frische an der Schwelle zur Sonnencreme. Doch auch der Stich hält sich und grüne Tuberose wird plausibel. Grün soll heißen: eher wenig weißblüherhaft-stinkig, mehr die Nuit-de-Bakelite-Schiene. Apart und sexy!
Meine Damen: Dieser Duft könnte zumindest partiell durchaus für Ruhestörung sorgen. Angänge durch pubertierende Jungs dürften allerdings ausgefiltert werden.
Zum Mittag hin wird der Duft überraschend zügig vollends cremig. Nichts beißt oder sticht mehr. Ein erdig-mineralischer Anflug im Untergrund sorgt dafür, dass der Duft erfreulicherweise nicht in Moschus versinkt, wie viele sonstige Cremlinge es tun; der Moschus ist zwar spürbar, aber nicht dominant. Eine nachmittägliche Andeutung von Seife vollendet den Schwenk. Warm, rund, süß und cremig gleitet der Duft in den Abend hinein.
Obwohl mir ‚Pleasure‘ – siehe voriger Absatz – im zweiten Teil besser gefällt als andere seiner Art, lässt sich nicht leugnen, dass er vornean charaktervoller war.
Das ist nämlich schon ein kräftiger Stink, der hier eröffnet, mehr Lilie als Jasmin, ziemlich streng, nur zögerlich abgemildert von – trotz Säure – warmen, bonbonhaft-zuckrigen Orangen-Tönen (Neroli) sowie einer bittermandeligen Leder-Erinnerungs-Süße (ich denke an ‚Mahon Leather‘). Und als sei das nicht genug, gibt’s obendrauf noch Veilchen-Leder mit Reinigungsmittel- oder gar Benzin-Attitüde. Ich denke außerdem an die florale Bitternis aus ‚Cuir de Lancôme‘; und mutmaßlich der Weißdorn war dort recht heftig.
Nach gut einer halben Stunde erlöst mich allmählich die Verbene. Die Idee mit dem Bonbon findet sie spannend, sie lässt die Sache zum Verbenen-Halsbonbon mutieren, würzig-blumig eingerahmt. Das ist sinnlich-feminin einerseits, bietet andererseits aber zugleich eine luftig-cremige Frische an der Schwelle zur Sonnencreme. Doch auch der Stich hält sich und grüne Tuberose wird plausibel. Grün soll heißen: eher wenig weißblüherhaft-stinkig, mehr die Nuit-de-Bakelite-Schiene. Apart und sexy!
Meine Damen: Dieser Duft könnte zumindest partiell durchaus für Ruhestörung sorgen. Angänge durch pubertierende Jungs dürften allerdings ausgefiltert werden.
Zum Mittag hin wird der Duft überraschend zügig vollends cremig. Nichts beißt oder sticht mehr. Ein erdig-mineralischer Anflug im Untergrund sorgt dafür, dass der Duft erfreulicherweise nicht in Moschus versinkt, wie viele sonstige Cremlinge es tun; der Moschus ist zwar spürbar, aber nicht dominant. Eine nachmittägliche Andeutung von Seife vollendet den Schwenk. Warm, rund, süß und cremig gleitet der Duft in den Abend hinein.
Obwohl mir ‚Pleasure‘ – siehe voriger Absatz – im zweiten Teil besser gefällt als andere seiner Art, lässt sich nicht leugnen, dass er vornean charaktervoller war.
11 Antworten