Laminatrix

Laminatrix

Rezensionen
Filtern & sortieren
11 - 15 von 72
Laminatrix vor 1 Jahr 6 5
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Mandelglück
Ich sehe mich ehrlich gesagt momentan genötigt, den Verrissen etwas entgegen zu setzen.

Manchmal hilft das Durchschnuppern in der Parfumerie und das Warten auf die Reaktion auf der Haut... Intimate Elexir ist ein wunderschöner, körpernaher würziger Duft auf Mandelbasis. Der Kopf startet angenehm mit rosa Pfeffer und Kardamaom, um sofort in die holzige Mandel überzugehen. Das Gujakholz ist hier der Begleiter der Mandel, was den Duft wahnsinnig weich macht. Sandelholz und Vanille geben ihm diese weiche Basis und verleihen eine tolle, körpernahe Haltbarkeit.

Alles in allem ist das ein wahnsinnig intimer Duft und ich finde ihn wunderschön. Er hat eine ähnliche Mandel wie Pegasus von Parfums de Marly, die einen einhüllt und ihn sehr cremig macht. Er entwickelt sich aber deutlich linearer, sodass er einfacher wirkt - aber auch weniger anstrenegnd. Ich habe bei diesem Duft die Vibes einer schönen Bodylotion mit einer unglaublichen Wärme und gleichzeitig ist er toll für Frühjahrsmittage, an denen die ersten Sonnenstrahlen die Leute zum Kaffeetrinken draußen animieren.
Er ist weich, holzig und sehr cremig und vor allem sehr tragbar.

Ich rieche weder etwas Verkohltes, noch etwas Seifiges, sondern stattdessen eine angenehme Cremigkeit mit leichten Hölzern. Für mich hat er eine der besten Mandeln, die es aktuell in den Parfumerien gibt.
5 Antworten
Laminatrix vor 1 Jahr 10 4
Der Immergeher
She beamt mich jedes Mal, wenn ich ihn rieche, an den Anfang meiner Studienzeit. Ich hatte ihn im türkisfarbenen D in meiner Kreisstadt gekauft, als ich meine Mama zu meiner Großtante gefahren hatte. Ich schlenderte ziellos umher und da gabs ihn, für unter 20 Euro beim D. Irgendwann während des Studiums stellte ich fest, dass das genau der Signature einer meiner Freundinnen war, aber glücklicherweise entwickelte er sich bei mir anders.

Und so begleitete er mich durch Klausuren, Dates und Lernnachmittage. Ich weiß noch, dass ich ihn an einem Samstag, an dem ich meine Klausur in Pädagogik geschrieben hatte, trug. Es war eiskalt, es langen damans gute 10 cm Schnee und mein damaliger Schwarm und späterer Exfreund saß mit mir auf dem Gang und wir warteten.
Es war damals alles so leicht und so klar.

Gestern hatte ich ihn wieder in der Hand und sprühte ihn, weil ich etwas Unverfängliches wollte. Der Start mit Zitrus und Ananas erinnern mich an "Crème de Cuir (Eau de Parfum) | bdk Parfums" . She entwickelt sich dann aber mehr in eine pudrig-süß-blumige Richtung, Creme de Cuir wird cremig-ledrig. Sind die Noten des Auftakts etwas abgeschwächt, treten Heliotrop und Iriswurzel hervor. Maiglöckchen gibt dem Duft auch hier eine leichte Sritzigkeit - zum Glück aber nichts Stechendes. Der Duft ist hier wunderbar ausbalanciert. Die Basis ist sehr stark, da Tonka und Vanille ihm eine gewisse Grundsüße geben, die aber sehr cremig ist. Amber und Moschus machen ihn sehr tief und die Hölzer verleihen ihm eine dezente Holzigkeit, sodass der Duft alles in Allem eine schöne, tragbare Tiefe erhält.

Wer einen Alltagsduft ohne viel Chichi sucht, der über das Jahr tragbar ist und nicht überläd, dann sollte man sich diesen Duft ansehen. Wichtig ist, er kann bei einigen Leuten muffig riechen, bei mir entwickelt er sich aber sehr linear. Ich vermute, dass die Muffigkeit an der Lagerung liegt, riechen die Tester auch immer etwas muffiger als ein frisch geöffneter und aufgesprühter.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut und wenn man nicht nach den typischen Büro-Immergeher der White Floral Parade riechen mag, sollte man sich den hier definitiv ansehen.
4 Antworten
Laminatrix vor 1 Jahr 5 5
Wie ich mich entliebte
Ja, ich hatte LVEB im Studium. Vom Zusammengesparten wurde er gekauft, gerne mit Daisy Blush irgendwas gelayert und viel getragen. Ich war Mitte Zwanzig und zwar Nasenmensch, aber vor allem süß unterwegs.

So hatte ich meinen ersten Job und viel Kontakt mit Menschen. Irgendwann wurde ich des Duftes überdrüssig, roch man ihn doch überall. Und so nahm meine Abneigung gegenläufig zum Beliebtheitsgrad ihren Lauf.

Birne und Johannisbeere, die sichere Bank im Kopf, das blumige Orangenblüten-Jasmin-Herz mit Iris für den Puder und der Basisbausatz der Düfte der 2010er Jahre. Etwas Patchouli, Tonka und Vanille. Dazu Praline, dass jede Parfumeriefee mit etwas zu viel Foundation eine Note hat, die sie einem als den latest shit verkaufen kann.

Dieser Duft war mal etwas Anderes, wurde aber auch durch die drölfzig Flanker zu einer DNA, die so lange kopiert wurde, bis ich sie nicht mehr ertrug.

Und mittlerweile strecke ich den Hals, wenn ich ihn rieche, weil er mir einfach zu viel ist.
5 Antworten
Laminatrix vor 1 Jahr 7 3
ein kleines Definitionsparadox
Wenn man die Trockenheit des "Fleur de Peau | Diptyque" und die Tiefe des Moschus von "4.1 Le Musc & La Peau | Pierre Guillaume" vereint und sie mit Blüten anreichert, hat man diesen Duft. Dabei ist er zu anders, als die beiden teuren Düfte und trotzdem ist eine gewisse Verwandtschaft zu erkennen.

Müsste man ihn beschreiben, würde ich ihn als blütigen, leicht zitrischen Duft bezeichnen. Iris und Holznoten lassen ihn trocken wirken. Hier kann man auch Parallelen zur Infussion d'Iris erkennen.

Wenn man einen Duft sucht, der trocken, blütig und zwar zitrisch aber ohne Kloreiniger-Vibes ist, dann sollte man ihn ansehen. Er ist eigenständig und schwer mit anderen Düften zu vergleichen - und ihm wird der Vergleich mut irgendwelchen anderen Düften nicht wirklich gerecht.

Im Kopf dominiert die Bitterorange und im Herzen die Mischung aus Rose und Mimose. Die Iris in der Basis und die holzigen Noten verleihen dem Duft etwas Trockenes. Vanille gibt ihm Tiefe, genauso die Johannesbeere.

Alles in allem ist das ein wirklich schöner Duft, der allerhand Überaschungen verspricht, weil die Pyramide den Duftcharakter nicht wirklich abbildet. Der Test lohnt sich und mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis findet man wenig vergleichbare Düfte dieser Art.
3 Antworten
Laminatrix vor 1 Jahr 4
Frisch eingecremter Ylang
Kennt ihr das, wenn man frisch geduscht ist und sich gerade eingecremt hat und die Haut noch ausdampft. Genau damit assoziiere ich diesen Duft. Und ich habe irgendwie eine Idee vom Duft der alten Nivea Soft Creme - keiner weiß warum.

Er ist vom Duftverlauf sehr klar, alle Komponenten sind gleichzeitig da, agieren neben- und miteinander. Dabei sticht aber die Ylang Ylang die anderen Komponenten etwas aus. Der Duft ist wunderbar cremig, mininmal holzig und sehr schön blumig durch den Ylang - ohne die ganzen seltsamen Vibes zu haben, die bei zu viel Ylang entstehen. Der Jasmin ist für mich zwar wahrnehmbar, aber gut ausbalanciert und so haben wir einen wunderbaren frischen Cremeduft.

Dabei ist er weniger pudrig als andere Narcisos und weniger stechend als der originale Pure Musc, was ihn weniger layerbar macht. Wenn ich ihn trage, sagt mein Mann immer, ich sei eingedieselter, als wenn ich das EdP trage. Alles in allem mag ich den Duft, er ist cremig, aber in einem gewissen Maß auch frisch - und doch cremig. Und vor allem eins: Extrem tragbar.
0 Antworten
11 - 15 von 72