Ledersessel

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Rezensionen
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1 - 5 von 6
Ledersessel vor 4 Monaten 7 4
6
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
EdT vs. Aftershave - „besonders“
Vorweg: das Aftershave hat für mich mehr drauf! Gerne werde ich das auch begründen. Da ich beide mein Eigen nennen darf, war ich natürlich neugierig, als mir hier auf Parfumo, die Unterschiedlichkeit der Duft-Pyramide auffiel. Zweifelsohne sind beide hochwertig, erfrischend, männlich, gepflegt und natürlich. Direkt nach dem Aufsprühen starten beide fast identisch. Aber dann…! Wo Capucci pour homme EdT sich frischer entwickelt, ein wenig traubenzuckrig-grasig-ozonig, ähnlich anderen classischen Colonia‘s wie Acqua di Parma, Green Water oder Moustache edt, entwickelt sich das Aftershave etwas anders. Tja. Das ist das Besondere an diesem Aftershave. Es ist tiefer, grüner, wärmer, ganz dezent rauchig/ledrig oder eher harzig. Leicht körperlich-süßlich. So riecht es wenn man nach Trüffel sucht. Zumindest stelle ich mir das so vor. :) Das edt ist nicht so bodennah, eher auf Kniehöhe.
Ich sag mal so: wer wie ich Jules von Dior liebt, tendiert mit Sicherheit auch zum Aftershave. In der Haltbarkeit nehmen sie sich nicht viel was das Aftershave qualitativ aufwertet.
Beides eher dezente Düfte mit einer stattlichen, körpernahen Haltbarkeit.
Wenn ich also eines abgeben müsste, würde ich mich eindeutig für das EdT entscheiden. Das Aftershave ist „besonders“!
Folgendes ist nur eine Annahme von mir: während EdT‘s grundsätzlich gern reformuliert werden, behalten Aftershave‘s die Ursprungskomponenten…

4 Antworten
Ledersessel vor 6 Monaten 6 3
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Herkules-Cologne
Unglaublich! Dieses Cologne tritt auf mit einer Brachialgewalt die seinesgleichen sucht, allerdings nicht unsympathisch oder erschlagend.
Ich habe mich noch nicht mit der Zutatenliste beschäftigt, bin also unvoreingenommen.
Was rieche ich?
Holzig aromatisch mit ambrierten Vetiver oder Eichenmoos. Ganz ganz leicht weihrauchig. Irgend ein Gewürz das ich nicht zuordnen kann begleitet den Verlauf. Salbei vielleicht. Ein wenig ledrig mit einem Rosenhauch.
Diesen Duft beschreibe ich als sehr maskulin. Etwas Dunkles, harziges blitzt ab und an auf. Könnte Galbanum sein.
Alles in allem ein Grün ledrig/holziger Duft mit ganz leicht ambrierter Honignote.
Die Silage und Haltbarkeit ist angenehm bis überdurchschnittlich. Von der Konzentation allerdings ähnlich einem Eau de Parfum. Ein Herkules-Cologne! Gefällt mir sehr!
Ähnlichkeiten bestehen definitiv zu "Trussardi Uomo (1983) (Eau de Toilette) | Trussardi" und auch "Ajonc (Eau de Toilette) | Yves Rocher"
Ansonsten kenne ich nichts Vergleichbares.
3 Antworten
Ledersessel vor 8 Monaten 4 2
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
10
Duft
Natürlichkeit pur
Edmond Roudnitska ist für mich einer der ganz Großen. Ein Meister-Parfümeur wie ich finde! Angefixt durch Miss Dior und Eau de Hermes und natürlich auch Eau Sauvage in der Vintage Version (nebenbei bemerkt meine drei Lieblingsdüfte die ich mir nach und nach neben Femme von Rochas zugelegt habe), musste unbedingt auch diese Komposition von ihm ins Haus, beziehungsweise getestet und zelebriert werden. Voller Vorfreude erfüllte ich mir diesen Traum und freue mich jetzt, euch an meinen Eindrücken teilhaben zu lassen.
Also. Zu Beginn sei grundsätzlich vorweg gesagt es ist keine Wuchtbrumme wie sie im Buche steht. Es ist ein leiser, frischer, hintergründiger Duft der durch Natürlichkeit pur besticht! Ein Duft den man entzückt eher bei einer Umarmung wahrnimmt, statt im Raum schwebend…
Macht nichts, ich schätze leise Düfte ebenso wie angenehme Düfte mit starker Silage, weil sie den sauberen Körpergeruch oder besser ausgedrückt den ganz persönlichen Hautgeruch gekonnt unterstreichen.
Gerade diese persönlichen Momente die wahrscheinlich nur eine Hand voll Menschen in der Familie/gute Freunde & vielleicht noch den Handweker-Kollegen betrifft, sind genauso, wenn nicht noch wertvoller, wie die offensichtliche Parfumabstrahlung beim Ausgehen.
Nach dem Motto, ich kann Dich gut riechen! Nicht umsonst wollte Jean-Baptiste Grenouille in „Das Parfum“ den Menschenduft extrahieren oder?
Ähnlich ergeht es mir übrigens bei Femme von Rochas und Eau de Hermes. Zwei wunderbare Parfums die den menschlichen Hautgeruch dezent unterstreichen und vervollkommnen. Jetzt aber genug vom Vergleichen mit anderen Düften.
Jedenfalls scheint gerade das, Roudniska ein Anliegen gewesen zu sein.
Wie schon meine Überschrift verlauten lässt ist der Duft vor allem deswegen sehr gekonnt, weil er eine unschlagbare Natürlichkeit besitzt. Erinnert an frisch gepressten Orangensaft mit einem zerriebenen Blatt Zitronenmelisse. Wow, besser geht nicht! Pour Monsieur (Chanel) Niveau. Gefolgt von einer leichten Schwitzigkeit , die ein Vorbote von minimaler Holzigkeit zu sein scheint, welche sich nach einigen Minuten in der Herznote abzeichnet. Diese kurze Phase Schwitzigkeit ist in keinster Weise unangenehm für mich. Da ist Eau de Hermes schon ein anderes Kaliber in der Ausprägung dieser Phase, wobei sich sogar diese nach 20 Minuten in absolutes Wohlwollen auflöst. In diesem Fall sind es eher nur 5 Minuten und zudem sehr zahm.
Balsamische Rosenholzigkeit mit leisen Orangenanklängen in der Herznote weicht nach ca. 30min. einer grünlichen/ unsüßen bis leicht süßen Vanille-Holznote in der Basis, welche für einige Stunden hautnah, wiederum angenehm natürlich, wahrnehmbar ist. Etwas stärker projektiert der Duft auf Haaren und Kleidung, was daher als Untergrund zudem empfehlenswert ist.
Alles in allem ein Duft der mein Herz erobert hat, meinen Erwartungen gerecht wird und wiedermal Edmond Roudnitska ein schönes Denkmal setzt. Von dem wunderschönen Flakon mal ganz abgesehen! Danke fürs Lesen.
2 Antworten
Ledersessel vor 1 Jahr 1 1
6
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Eine Geschichte reich an: Tradition, Emotion, Erfolg & Intrige
Kreiert wurde der Duft angeblich sogar schon 1951, von der renommierten britischen Körperpflegemarke Yardley of London - eine der ältesten Firmen der Welt, die sich auf natürliche Kosmetika und Düfte spezialisiert hat. Das 1770 gegründete Unternehmen entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Hersteller von Seifen und Parfümeriewaren. 1967 fusionierte Yardley erstmals. Und zwar mit dem Tabakkonzern British-American-Tabacco. 1985 folgte ein Verkauf dieser Tochtergesellschaft von British-American-Tabacco an den britischen Pharmakonzern Beecham. Ab den 1990iger Jahren gab es leider einen wahrhaften Kampf um die Lizenzrechte des Unternehmens. Der Name Yardley existiert jetzt losgelöst von den alten Produkten weiter, weshalb z.B. der Duft Englisch Blazer im Original dort nicht mehr weiter vermarktet wird. Der Lizenzkampf begann 1998 mit der Firma „Wella“, welche „Yardley“ aus dem Konkurs rettete. Im Jahr 2005 erwarb „Lornamed“ Yardley für 60 Millionen Pfund. Jetzt wird der Originalduft seit 2009 vom asiatischen Raum aus - von der Firma „Wipro Consumer Care and Lighting“ in Asien, Australasien, Nord und West-Afrika, dem nahen Osten und Teilen Europas vertrieben. Seit 2012 auch in England. (nur mit anderem Flakon - den ursprünglichen Flakon, in verschiedenen Farben, hat sich wiederum Key Sun Laboratories, schon im Jahr 1998/99, unter dem Markennamen „Parfums Bleu“ gesichert, was ich gleich beschreibe. Geschah wohl parallel zur Übernahme durch Wella) In Australien, Südafrika und Neuseeland teilen sich die Lizenzrechte nämlich nochmal weiter auf. Dort führt wie gesagt, mit der selben Duftformel die Firma ‚Key Sun Laboratories‘ das Reglement. In Österreich und auch Deutschland gibt es dummerweise keinerlei Lizenzrechte weshalb der schöne Duft hier aus den Regalen und auch aus dem Netz verschwunden ist. Das war ein kleiner Abstecher in die Geschichte - um für alle ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ein Photo des aktuellen Originalflakon reiche ich ein. Wobei sich jetzt natürlich die Frage aufdrängt: wie gut muss dieser Duft wohl sein, wenn soviel Aufhebens darüber veranstaltet wurde?! Ein Weltklasse-Duft mit Stil & Raffinesse? Ein Ausdruck des menschlichen Strebens nach Exzellenz und Liebe zum Detail?
Darum endlich zum Duft! Er ist definitiv besonders. Die in Parfumo oben beschriebene Kopf Herz und Basisnote ist noch etwas ausbaufähig. Meine Recherchen haben folgendes ergeben, was sich mit meinem Empfinden deckt.
Die Kopfnoten bestehen aus Meerwasser, Bergamotte und Grapefruit; Die Herznoten sind Geranie/Rose ein wenig Patschuli, die Basisnoten sind Basilikum, Thymian, Minze, Moschus, holzige Noten und Kiefer. Ein wahres aromatisches Fougère. Distinguiert! Eine klare, aromatische Kopfnote, die aus einem holzigen Fougère-Herzen aufsteigt. Maskuline Noten von Sandelholz Kiefer und Thymian ergänzen den Duft und sorgen für einen klassischen, lang anhaltenden Duft, der den Charme einer alten Welt besitzt. Leicht und kühl öffnet es sich mit seiner maritimen aber auch, wie ich finde, mandarinig süßen Kopfnote. Im Herzen sind finde ich, auch süße Noten von Kardamom und Lorbeerblatt vorhanden. Auch Nelke schwingt überall ein klein wenig mit. Ein wahrer Gentleman-Duft. Duftet für mich nach hochwertiger Seife und nostalgischer Rasiercreme. Definitiv maskulin! Sehr gelungen auch als Deodorant und Körperduft. Meiner Meinung nach möchte keine Frau selbst diesen Duft tragen. Aber an Männern erschnüffeln wollen, umso mehr kann ich mir vorstellen. Bin auf eure Meinung gespannt liebe Damenwelt...
In meiner Jugend mochte ich den Duft sooo sehr! Heute finde ich ihn immer noch sehr gut, würde ihn mir aber etwas weniger süß wünschen. Nichts desto Trotz gewinnt er in der langanhaltenden Basis umso mehr und verliert zu meiner Freude jegliche störende Süße. Was will man mehr?
Ein klein wenig Ähnlichkeit besteht angeblich zu Drakkar Noir von Guy Laroche und auch Insignia Original von Shulton. Wobei ich das noch nicht selbst verglichen habe sondern nur vom Hörensagen weiß.
Nach hochwertiger Rasiercreme zu duften finde ich wirklich toll! Vor allem, wenn die süße & leicht penetrante Kopfnote verflogen ist, verleiht English Blazer in der Basis, für mich pure Lebensfreude…
Wie seht ihr das?
1 Antwort
Ledersessel vor 1 Jahr 3
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Naturbursche mit „Schirm, Scharm und Melone“
Da es noch kaum umfassende Rezessionen gibt und ich das Parfum sehr gut leiden kann, hier ein paar Hintergründe und Eindrücke. L‘Occitane. Was steht hinter diesem Namen?
Ein wenig lässt das schon der kleine besondere Laden in der Altstadt von Regensburg vermuten, in welchem meine Frau und ich ihn spontan erworben haben. Einzigartige Deko-Gegenstände, verträumte Gartenmöbel, Holzregale mit natürlichen Pflegeprodukten (so auch vier Herrendüfte dieser Marke), allesamt gekonnt drapiert und zur Schau gestellt. Eine sympathische ältere, Bedienung - eine Frau mit starken französischen Akzent die selbst aus der Nähe von Occitan stammt und dort groß geworden ist. Alles in allem, ein Klassiker wie ihr merkt.
Was mir sehr wohlwollend in Erinnerung geblieben ist, ist die Einzigartigkeit der Pflegeprodukte von L‘Occitane. Eine Kombination aus natürlichen Inhaltsstoffen, mit einem sozialen und ökologischen Engagement. Wie ich später herausfand, begann wohl alles mit Rosmarin- und Lavendel-Öl. Olivier Baussan, Gründer der Kosmetikfirma L‘Occitane, vertritt eine strikte Philosophie von fairen Löhnen, Naturschutz und Natürlichkeit.

Soweit so gut. Was kann man jetzt über den Duft an sich sagen? Wenn Ihr jetzt weiter lest, müsst ihr mit meiner bescheiden Meinung und meinem Empfinden vorlieb nehmen. Ich bin beileibe kein Experte von Düften habe allerdings eine große Liebe dazu. Meine Frau lacht mich ab und an mal aus oder schüttelt grinsend den Kopf.

Vorweg. Ich habe alle vier Herrendüfte getestet. Nicht nur im Geschäft. An vier verschiedenen Körperstellen auch außerhalb des Ladens. Sofortkäufe sind unweise, habe ich schon lernen müssen...
Mir persönlich ist die Basisnote stets am wichtigsten, schließlich ist sie es mit der man sich auf Dauer identifiziert. Und darum habe ich ihn mir zwei Stunden später zur Freude der Klassikerin am Tresen, geholt.
Das Parfum wurde von mir auch ausgiebig auf Arbeit getestet. Nicht im Büro, in der Werkstatt. Wobei er definitiv auch bürotauglich ist. Keine aufdringliche Silage mit mittlerer bis guter Haltbarkeit.
Wie durch meine Überschrift bereits vorausgeschickt, vereint dieser Duft gekonnt Natürlichkeit und gehobene Gepflegtheit. Ein Gentleman-Holzfäller. Egal ob Anzug oder Karo-Hemd. Er passt! Meines Erachtens sehr Maskulin. Eher kühl als warm. Eher erfrischend als kuschelig. Mehr bewegen als stillhalten. Hat etwas Natürliches was ich sehr schätze.
Ganz ehrlich, ich liebe Oliven. Ich weiß wie sie schmecken. Salzig. Sogar ein Oliven-Hochstamm-Bäumchen besitzen wir. Gerade dran gerieben, das Blatt geknickt und gerochen. Das alles erinnert mich in keinster Weise an den Duft. Wie Eukalyptus riecht weiß ich nicht. Schade dass wir diese Modepflanze nicht besitzen. Hätte zu gerne Quala gespielt, ebenfalls geknickt und reingebissen. Stelle mir den Geruch allerdings schon eher so vor. Eine „andersartige“, leicht ätherische Note. Nicht wie Latschenkiefer oder Saunaaufguss! Oder gerade gebadet. Auch nicht so richtig nach frisch gemähten Rasen. Aber sehr wohl ein wenig in diese Richtung. Ebenfalls ein klein wenig Thuja-Hecke. Ganz leicht süß harzig. Ein ganz wenig mentolig/ledrig/erdig Nicht viel davon, aber ja.
Etwas Waldboden etwas Campingplatz Geruch im Süden. Ich würde ihn mir wieder kaufen! Bekommt eine glatte 9 von mir.

Wer ihn gerne einmal testen möchte - nicht scheuen zu fragen. Ich tausche gerne ein Pröbchen gegen Lieblingsdüfte aller Art!

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