Leomoon

Schon einmal die alten Schulfotos angeschaut und gedacht "SO bin ich rumgelaufen?!" Eine Phase durchlebt, die einem stylingtechnisch jetzt eher peinlich ist? Ja, in so eine Kategorie passen die Minis generell ganz gut, weil sie in der Schulzeit der Leute, die jetzt in den Zwanzigern sind, oft ziemlich beliebt waren. Mousse Make-up, das farblich zu fast niemandem passte und Ed Hardy aber auch und damit würde sich fast niemand mehr aus dem Haus trauen. Wie sieht es also mit Mini Pink aus?

Ich selbst habe mit 12 Mini Love und Mini Sexy besessen. Auf Mini Pink wurde ich erst durch Parfumo aufmerksam. Karamell, Vanille und Heliotrop klangen verlockend und irgendwann war das Fläschchen stark heruntergesetzt, also wieso nicht...Zur Beduftung daheim passt was preisgünstiges ohnehin. Trotzdem sieht man nur schwer über die Annahme hinweg, dass dieses Parfum eher was für Teenies ist. Warum? Weil ich mich beim Test um ein Jahrzehnt in der Zeit zurückversetzt fühlte!

Mini Pink ist, wie ein Teenager, etwas trotzig, vielleicht nicht gerade stilsicher, aber definitiv einzigartig. Die Duftnoten lassen ein Karamellbonbon vermuten, allerdings bekommt man in der Realität doch etwas ganz anderes. Süß ist er definitiv, zwischen Vanille und Heliotrop drängelt sich für mich noch eine Note in den Vordergrund, die gar nicht aufgelistet ist...Vielleicht bin ich auch geruchsblind, aber ich meine, Lavendel wahrnehmen zu können. Ja, eben ein Teenager, der nicht so wie die anderen sein, aber trotzdem von Gleichaltrigen gemocht werden will. Aber ist das Parfum deswegen auch gut?

Sicherlich ist es kein Schatz in der Sammlung und extrem hochwertig duftet es auch nicht. Andererseits hat es bei so einem Preis auch nicht wirklich Sinn, über Qualität und Performance zu schimpfen. Wegen den Assoziationen die ich beim Sprühen habe, kann ich aber keine schlechte Bewertung geben. Vielleicht mag man Mini Pink nicht unbedingt als Alltagsduft, aber hat man jemals das Bedürfnis, sich in eine Zeit zurückversetzt zu fühlen, in der man die Bravo gelesen und sich mit Erdbeerlipgloss zugekleistert hat, ist er echt eine Überlegung wert.

Wer Cola etc. mag, aber nicht massenhaft Zucker zu sich nehmen will, greift gerne zur light-Version. Andere meinen, dass ihnen so etwas zu lasch schmeckt. Dieser Vergleich passt wohl am besten zu River of Love.

Als ich den Duft das erste Mal im Laden entdeckte, musste ich nicht großartig recherchieren, was hier wohl kopiert werden sollte. Der kantige Flakon, die blaue Flüssigkeit und die mit Sternen verzierte Umverpackung macht es denen, die Angel kennen, auch nicht gerade schwer. Nun gut, man weiß also, was es sein soll, aber hält das eigentliche Parfum, was die Aufmachung verspricht? Nun ja...

Man muss dem Duft echt lassen, dass man keine Sekunde daran zweifelt, was er darstellen soll. Eindeutig eine Anlehnung an Angel, Angel Muse, Innocent und Co. Beim Aufsprühen durchlebt meine Nase fast das gleiche. Was einem im ersten Moment entgegenkommt, hilft bei Schnupfen besser als Wick Vaporub. Verkraftet man das, wird man mit luxuriösen Süßigkeiten belohnt. Da kommen wir dann auch schon zum Vergleich mit Cola light: Ja, River of Love und Angel gehen ohne Zweifel in die gleiche Richtung, allerdings ist der La Rive im Vergleich doch sehr wässrig und eindeutig "zuckerfrei"...Zumindest sind die Naschereien nicht süß genug, um unter Patchouli, Beeren und Bergamotte so präsent wie beim Original zu sein.

Schlecht ist River of Love deswegen aber nicht. Immerhin sticht er in seinem Preissegment doch heraus, weil er sich nicht nur von einer Seite zeigt. Eigentlich hat der Duft durch die Kombination aus intensivem Patchouli und niedlichen Süßigkeiten sogar echt Ausstrahlung. Dass die Haltbarkeit und Sillage eher schwach sind, sehe ich hier nicht unbedingt als Nachteil, weil diese Komposition an sich schon eine ziemliche Keule ist, die nichtsahnende Mitmenschen schnell mal niederknüppelt, wenn man nicht aufpasst.

Ähnlich wie die, die echtes Cola trinken, glaube ich nicht, dass man die eingefleischten Angel-Fans von der light-Version überzeugen kann. Immerhin polarisiert der blaue Stern so stark, dass man ihn sehr oft entweder liebt, oder hasst. Allerdings passt River of Love ideal, wenn man die Idee der Angel-Familie mag, die originalen Düfte aber insgesamt als zu stark empfindet. Ich persönlich habe Freude daran, daheim am Schreibtisch immer wieder an ein besonderes Parfum erinnert zu werden.

Ja, wie konnte es nur so weit kommen, dass dieser übertrieben große Flakon fast leer ist? Dabei habe ich In Woman gefühlt doch gar nicht so oft getragen?

Gut, ich mochte den Duft auch immer sehr gern, weil er hell und fruchtig, aber trotzdem nicht kindlich ist. Nur dann hatte ich diese obligatorische Begegnung im Zug. Wer kennt es nicht: Heißer Sommertag und das Mädel im Vierer gegenüber haut sich gerade locker 20 Sprühstöße von einem Duft drauf, der nicht wirklich für diese Jahreszeit gedacht ist. Wie ich auf diese Zahl komme? Ich habe mitgezählt...und mitgerochen. Da hatte ich dann erst einmal genug von In Woman. Über ein halbes Jahr verstaubte er auch auf dem Regal, bis ich dann spontan beim Arbeiten am PC Gusto auf einen süßen Duft bekam. Da legt man auch nicht gerne seine teuren Schätze auf, also wurde es eben In. Die Farbe der Flüssigkeit erinnerte nach der verstrichenen Zeit an...nicht so schöne Dinge. Aber gerochen hat er noch immer gleich und damit gefiel er mir auch wieder.

In Woman ist ein typischer La Rive: Am Anfang mehr Alkohol als Duft, aber wenig später eine passable Anlehnung an ein hochpreisiges Parfum. Sì in diesem Fall. Den kenne ich zu wenig, um einen direkten Vergleich aufzustellen, also bezieht sich meine Beschreibung nur auf In Woman: Wie bereits erwähnt, ist der Duft süß-fruchtig. Punkt. Er ist tatsächlich ein wenig durcheinander...Als hätte man die stämmige Basis aus Vanille und Ambra mit einem Glas Nektar übergossen. Aber das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, weil es an sich doch schöne Komponenten sind. In Woman ist nur eben nicht so feingliedrig, sondern einfach da und unverkennbar.

Die Haltbarkeit ist bei mir in Ordnung. Alle 3 Stunden nachlegen kann man bei dem Preis verschmerzen. Man hat davon ohnehin eine riesengroße Flasche zur Verfügung. Die ist meiner Meinung nach wirklich nicht schön anzusehen, aber das ist doch irrelevant, wenn man den Duft trägt.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich In Woman als angenehmen Mix empfinde, zu dem ich immer wieder mal gegriffen habe, als ich ein Mittelding suchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser hier im Schnitt der beliebteste La Rive ist, weil viele nicht so viel Wert darauf legen, die einzelnen Komponenten eindeutig erkennen zu können, sondern einfach einen gut riechenden Duft suchen, der Pfiff hat-und das trifft auf In Woman zu!

Bitte nur nicht 20 Sprühstöße auf einmal davon auftragen :D

...aber irgendwo muss man anfangen. Das ist mein erster Kommentar auf Parfumo-zu dem ersten Parfum aus meiner aktuellen Sammlung, wie passend. Davor besaß ich auch schon ein paar Düfte, hatte mich aber nie genauer mit dem Thema auseinandergesetzt. Immerhin war ich ja auch noch Schülerin und für die guten Sachen hat das Geld eben nicht gereicht-dachte ich zumindest...
...bis ich auf ein Video von Flickchen stieß, in dem sie Spirit of Cashmere Musk als DAS Dupe zu Hypnotic Poison bezeichnete. Ich muss zugeben, damals kannte ich das Original gar nicht, aber Süßkram mochte ich schon immer...und für wenig Geld nach Dior riechen klang auch verlockend, also landete das kleine Fläschchen beim nächsten Einkaufsbummel in meinem Körbchen, obwohl gar kein Tester da war. Ja, man soll keine Blindkäufe betätigen, aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn-und ich fand einen großartigen Duft.

Spirit of Cashmere Musk riecht in erster Linie nach Vanille. Orangenblüte nimmt man leicht wahr, sowie Hölzer und ein ganz kleines Bisschen Moschus. Beim Aufsprühen denke ich an eine große Schüssel Vanillepudding und eine warme Decke. Deswegen konnte mich der Duft damals auch sofort überzeugen: Ich war mitten in einer Prüfungsphase und demnach ziemlich gestresst. Der Spirit flüstert einem einfach zu: "Entspann dich, alles wird gut..."

Eine große Entwicklung durchläuft der Duft auf meiner Haut nicht, immerhin hat er auch keine frische Kopfnote, sondern kommt gleich zur Sache. Er wird vielleicht etwas wärmer, ansonsten bleibt er ziemlich gleich, was ich aber völlig in Ordnung finde. Erwähnenswert ist auch, dass er ohne diese Alkoholfahne daherkommt, die günstigere Parfums oft haben.

Haltbarkeit ist leider subjektiv. Bei mir dauert es generell nicht sehr lang, bis ich nachlegen muss. Dafür schlägt dich der Spirit aber echt nicht schlecht-Bis zu 4 Stunden nehme ich ihn auf meiner Haut war. Ich sage es aber nochmal: Die Haltbarkeit und Sillage sind wirklich nur bei mir eher mittelmäßig. Als ich nämlich meiner Mama einen Sprüstoß aufs Handgelenk gab, roch man das Parfum aus 2 Metern Entfernung noch sehr stark!

Inzwischen habe ich auch schon Hypnotic Poison getestet und finde nicht, dass die beiden wirklich Zwillinge sind, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Ich persönlich empfinde den hier sogar als schöner und interessanter. Wer aber wirklich eine Light-Version zu HP will, wird vielleicht mit Sweet Hope von La Rive glücklich.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Spirit of Cashmere Musk ein Duft ist, dem man für die Qualität im Verhältnis zum Preis einfach Respekt zollen muss. Ich persönlich verbinde sehr viel Gutes mit ihm, weil er mir in einer stressigen Zeit viel Freude bereitet hat. Dreimal dürft ihr also raten, was beim letzten Einkaufsbummel wieder ohne Zögern im Körbchen landete ;)