LoveAstaire

LoveAstaire

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6 - 10 von 63
LoveAstaire vor 10 Jahren 16 7
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Flakon
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Duft
Delikatessen
Ich ziehe meinen Mantel über. Ganz in Schwarz verlasse ich mein Boudoir. Es ist Nacht. Ich gebe dem Kutscher ein Zeichen. Die Straßen sind leer, nur in der ein oder anderen zwielichtigen Gasse herrscht noch reger Verkehrt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Dirnen der Stadt haben nach ihren nächsten Freiern Ausschau gehalten. Mich führt mein Weg zu einem abgelegenen Anwesen, weit aus der Stadt hinaus. Ich werde schon erwartet. Der Kutscher deutet durch ein Klopfen an, das wir angekommen sind. Ich werfe ihn ein paar Münzen hoch und gebe ihm ein Zeichen zu warten, spätestens bis zum Morgengrauen muss ich wieder in der Kutsche sein und auf dem Wege zu mir.

Ich stehe vor einer großen Tür, ich klopfe, ein Bediensteter öffnet mir die Tür. Ich bin in meinem Mantel gehüllt und mein Kopf wird von der großen Kapuze bedeckt. Der Bedienstete weist mich einen Flur entlang bis hin zur letzten Tür. Ein Kaminzimmer, gute Wahl. Mein Klient sitzt in einem alten, opulenten Sessel, in der Hand einen Kelch mit rotem Inhalt. Ich entledige mich meines Mantels, zum Vorschein kommt meine weiße, kalte Haut. Meine Lippen wirken durch das Feuer noch röter und praller. Die Flammen spiegeln sich in meinen blass-leeren Augen wieder. Ich verströme einen gotischen Geruch von mir aus Rose und Weihrauch.

Ich ziehe mich aus, ganz. Mein Klient kniet vor mir, gibt mir einen Schluck aus dem Kelch und wartet meine Reaktion ab. Sehr gut, die rote Flüssigkeit fließt durch meine Venen , ich merke wie meine Pupillen sich zusammenziehen. Ich nehme das Leben in mir auf. Er streckt mir den Hals entgegen. Zum Dank verbeiße ich mich tief in sein Fleisch. Ein kurzer Schreck durchfährt mein Opfer, dann gibt er sich mir völlig hin. Ich sauge fester, immer gieriger. Um mich herum ein Geruch von Weihrauch und Patchouli. Mein slave to love schwelgt in wahrer Wonne. Ich verbeiße mich tiefer und spüre jeden Tropfen Blut in mir. Nach einer Weile lasse ich von ihm ab. Erschöpft und beflügelt legt sich mein Opfer vor mir hin. Das Glück und das Begehren in seinen Augen. Mein weißer Körper ist mit rotem Elixier beträufelt. Ich atme tief durch, ich kann sein Lächeln sehen. Wie ich meinen Beruf oder besser gesagt meine Berufung liebe. Ich ziehe mir meinen Mantel über, lecke das letzte bisschen Blut von meinen Lippen und verlasse das Kaminzimmer und das Anwesen. Der Bedienstete reicht mir einen Beutel mit Goldmünzen, der Herr sei heute sehr zufrieden gewesen - ich bin es auch.

Ich steige in meine Kutsche, gebe dem Kutscher ein Zeichen und wir fahren durch die Nacht, die sich langsam in eine Dämmerung verwandelt. Ich muss mich beeilen, viel Zeit bleibt mir nicht. Mein morbider Geruch hängt immer noch an meinem Hals, nun aber pudrig und gekrönt von der Jasmin.
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LoveAstaire vor 10 Jahren 12 2
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Duft
Sexyness mit Augenzwinkern
Dita Von Teese, mein Idol, meine wahre Königin des Burlesque.

Ich musste natürlich diesen Duft haben, klar - alles, was sie rausbringt, das muss ich mir holen - außer die sexy Wäsche, leider.

Was verbinde ich mit dieser Vintage Femme Fatale mit den sinnlich roten Lippen und ihren delikat-roten Nägeln? Pure Eleganz, Sexyness, Erotik.

Was bekomme ich Geboten? Genau das! Und zwar nur das. Kein künstlicher Einheitsbrei wie andere Star-Düftchen, sondern einen wahren Wummser. Man kann an dieser Stelle gerne das 'W' durch ein 'B' tauschen, denn so ergeht es meiner Nase, wenn ich dieses fabelhafte Parfüm mit samt fabelhaften Flakon rieche.

Vintage ist hier das Motto, Sexyness goes 40s or 50s.

Der schwarze Flakon, der die Silhouette einer Dame, wahlweise die von Dita, widerspiegeln soll, ist schon ein richtiger Eye-Catcher, wie ihr neckischer Schönheitsfleck auf ihrer Wange. Sogar mit Puff-Zerstäuber, was ich einfach nur grandios finde. Aber wird der Flakon dem Inhalt gerecht? Allemal.

Leicht würzig, angefacht von dem Pfeffer und dem etwas staubigen Jasmin, ist dieser Duft eine wahre Wonne. Nicht süß, nicht frisch, sondern schwer und mysteriös. Patchouli, den ich besondern liebe, findet in diesem tollen Bouquet anklang und hält nicht hinterm Berg. Guajakholz, welches oft in meinen von mir favorisierten Düften vorkommt, gibt dem ganzes etwas Dunkles, einen gotischen Touch, ohne zu erschlagen.

Genau wie Dita ist dieses Parfum für den eleganten Auftritt gedacht, frau pfeift auf Understatement, sondern signalisiert eine klare Botschaft: Hier bin ich, sexy und mit einem Augenzwinkern.

Ich sehe Von Teese in einem schwarzen Samtkleid, weiße Noblesse und den verboten roten Lippen, an ihrem Hals trägt sie ihr Parfum: selbstbewusst, sexy, verführerisch. Wer sich mit diesem Bild anfreunden kann und auch etwas Verruchtes an sich nicht verleugnen will, der ist hier bestens bedient, mit einem wirklich lady-like Duft, der so manches Männerherz schneller schlagen lässt und der nicht im ganzen süßen Einheitsbrei untergeht. Hat auf jeden Fall Wiedererkennungswert.

Ich liebe ihn und trage ihn gerne, nicht immer, sondern dann, wenn auch ich meinen Schönheitsfleck betone und auf Beutefang gehe, natürlich mit dem obligatorischen Zwinkern und einem koketten Lächeln auf den Lippen
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LoveAstaire vor 10 Jahren 19 13
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Duft
Willkommen im Boudoir von Olivia Noir
Olivia öffnet heute für Sie die Vorhänge ihres Boudoirs,
und ich verspreche Ihnen, Sie werden nicht enttäuscht; Nein, im Gegenteil,
Sie werde eine Reise zu Ihrer sexuellen Kraft unternehmen und Ihren Abgrund, oder sollte ich lieber sagen: Abgründe?, kennen lernen. Olivia Noir empfängt jeden Mutigen, der sich traut, seiner Sexualität gegenüber zu treten und sich auch nicht vor Pikantem sträubt.

Willkommen in Olivia Noirs Boudoir.

Olivia ist eine der Damen, die sofort ins Auge stechen. Man fühlt sich von ihr magisch angezogen und zugleich abgeschreckt. Sie strahlt Sexappeal aus, und davon nicht gerade wenig. Ihr Boudoir ist in samtigen Rot gehalten, alles ist opulent, goldene Spiegel zu allen Seiten, Samtvorhänge, roter Teppich. Sie und ihr Boudoir strahlen Sex aus. Nicht auf billige Art und Weise, nein, gekonnt und in Szene gesetzt. Olivia Noir trägt, wie es ihr Name schon verrät, schwarzes Haar, dunkelrote Lippen, hat grüne Augen und fühlt sich am wohlsten in einem Korsett, fest zugeschnürt, ihre Taille betonend. Olivias Nägel sind in dem gleichen Rot gehalten wie ihre Lippen. Sie sitzt vor ihrem Spiegel und gibt sich ihrem Mascara hin. Ihr Augenaufschlag ist entwaffnend. Der Schönheitsfleck über ihrer Lippe umschmeichelt ihre spitzen Lippen. Olivias Hals schmückt eine Perlenkette und ein Eau de Parfum. Nicht irgendeins, sondern Hypnotic Poison Eau de Parfum. Vanille umgibt die Aura von Olivia, sie ist verspielt und dennoch ein wenig hölzern, würzig. Sie hält die Waage zwischen verspielt und abgeklärt. Die Tonkabohne verströmt eine gediegene Präsenz, sie ist nicht der Hauptakt, sondern überlässt der Vanille das Zepter. Miss Noir zündet sich eine Zigarette an, streicht sich über ihre Brust und fühlt den festen Stoff des Lederkorsetts. Ein Anflug von Sternanis betritt die Runde und verführt zusammen mit Jasmin die Vanille zu einer Ménage à 3. Der Jasmin ist pudrig und nicht dominant, die Zügel hält weiterhin die Vanille. Lakritze lässt sich leicht erahnen, bekommt aber keinen größeren Stellenwert zugesprochen. Dieses Hypnotic Poison ist reifer, weniger verspielt, dafür umso dominanter. Das Boudoir ist eingehüllt von dem Eau de Parfum, welches uns das Wasser im Munde zusammen laufen lässt. Olivia empfängt bald ihren nächsten Kunden. Sie widmet sich ganz ihrem Spiegelbild, denn sie will gefallen, will verführen und verspürt eine innere Ruhe, die sie auch ausstrahlt, denn wie ihr Parfum, ist sie reif an Erfahrungen, kennt ihre Vergangenheit, doch steht ihrer Zukunft des Augenblick offen gegenüber. Sie ist emanzipiert und dennoch eine Femme Fatale, sie weiß, welche Hebel sie in Gang setzen muss, um zu erotisieren. Sie bläst die Kerze auf, sprüht sich noch einmal recht und links auf dem Hals ihr hypnotisches Gift und öffnet die Tür zu ihrem Boudoir, ihr Kunde wartet schon mit einem seligen Lächeln.

Das ist Hypnotic Poison EDP
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LoveAstaire vor 10 Jahren 15 9
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Duft
Baise-moi!
Baise-moi! oder: die geheimnisvolle Verführerin.

Es ist ihr gelungen, Miss Teese hat Erotik und Wolllust in einen Duft eingefangen, der an längst vergangene Tage im Moulin Rouge erinnern lässt.

Von allem zu viel, zu viel Make-Up, zu viel Parfum, zu viel Glitzer, zu viele Federn, zu viel nackte Haut. Die Boheme und die Künstlichkeit leben in der Dekadenz auf, die Dandys erobern die Frauen Herzen, die Kurtisanen erwählen sich ihren Gönner. In einem Metier zwischen Verruchtheit, Dunkelheit und Schattengestalten befindet sich die geheimnisvolle Fremde. Sie spricht nicht viel, sie zieht an ihrer Zigarette, ist ganz in Schwarz gehüllt, ihre Lippen glänzen in einem verführerisch verbotenen Rot. Wer ist sie? Woher kommt sie? Was will sie? Sie ist der eigentliche Star des Moulin Rouge, sie ist die Geheimnisvolle, die Unnahbare, jenseits der Bühne. Sie beobachtet das erotische Schauspiel, gewinnt Lust aus der Zurschaustellung der weiblichen Natur in der Revue. Sie ist von allem ein bisschen zu viel: zu schön, zu erotisch, zu unnahbar, zu künstlich, zu kokett... und gerade das lässt die Männerwelt vor ihr knien. Wenn sie sich dazu herablässt, schenkt sie ein angedeutetes Lächeln, die Männerherzen erzittern vor ihr. Sie trinkt Tee, nicht irgendeinen Tee, nein, Lapsang-Souchong, die Würze reizt die Männernasen nur mehr an, ein wenig maskulin, verboten. Sie ist ein Versprechen, das sich niemals einlösen wird. Rosa Pfeffer und Patchouli geben ihr einen maskulinen Touch, ohne dabei rau oder kantig zu wirken, es unterstreicht ihr Selbstbewusstsein, sie traut sich Konventionen zu sprengen. Der Amber sorgt für eine Süße, die nicht penetrant auftritt, sondern dem Maskulinen etwas Feminines gibt. Man verzehrt sich nach ihrem Hals, man will ihr ganz nah kommen, doch sorgt eine Würze für eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Man fühlt sich angezogen und abgestoßen, ein Wechselbad der Gefühle - ist sie fraulich, ist sie männlich? Sie spielt mit den Geschlechterrollen und genießt das Unbehagen ihres Gegenübers. Sie ist Sex, anzüglich und intim.

Dita Von Teese hat es geschafft, einen Duft zu kreieren, der auf Wohlwertes pfeift und sich nicht wirklich zuordnen lässt. Sie verströmt eine Süße, die so gleich von würzigen, scharfen Noten umzingelt wird. Wer sich traut, sich auf ein Spiel mit Lust und Unkonventionellem einzulassen, der wird sicher auch noch bei der zweiten Partie mit dabei sein. Vielleicht eine Runde Strip-Poker?

Hier übrigens das Musikvideo von Dita, es passt zu dem Duft perfekt:
http://www.youtube.com/watch?v=JhkZGqkIjPg
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LoveAstaire vor 10 Jahren 11 7
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Vulgär-Erotique
Erotique ist vulgär, wuchtig und vor allem sexy.
Hier wird geklotzt statt gekleckert.

Ein dunkles Boudoir, eine Femme Fatale, ein schwarzes Negligé, schwarze Pumps, die Lippen saftig rot, die Haare offen, die Augen versteckt hinter dramatischen Wimpern, eine vornehme Noblesse, lackierte Nägel, vor sich Puderquasten und Tiegel. Die Finger streicheln das Schlüsselbein.

Das stelle ich mir vor, wenn ich an Erotique rieche. Lecker ummantelt von Leder und Sandelholz, handelt es sich hier bei um kein süßes Früchtchen, sondern um einen ausgewachsenen etwas vulgären (vorlauten) Duft, der von erster Sekunde durch leckeres Moschus besticht, fast animalisch anmutend. Wer hier nach was Süßem sucht, der ist falsch aufgehoben, diese Dame ist weder süß noch fruchtig, sie ist verrucht, sich ihres unverschämten Sexappeals bewusst und kokettiert gerne.

Würzig fast krautig legt sich das Leder wie ein Halsband um die Trägerin und verleiht ihr einen gefährlichen, fast gotischen Touch, und der ist mir recht willkommen. Ein Gewüzbömbchen, welches durch die lange Haltbarkeit und weittragende Sillage besticht.

Wenn ich wieder mal verbotene Worte über meine Lippen fahren lasse, dann weiß ich, trage ich Erotique, denn ich weiß was und wen ich will. Schnell noch den Schönheitsfleck nachgeschminkt und ab in mein Abenteuer. Mi amore don't u know - my love, I want you so... rapture is so sweet.

EDIT: Der Vergleich zu Bvlgaris OMNIA ist nicht von der Hand zu weisen, nur hält Erotique deutlich länger auf meiner Haut und das ist echt genial
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