Lullaby

Lullaby

Rezensionen
Lullaby vor 10 Jahren 7 6
5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Da haben wir den Salat!
"Was soll man nach 93 Kommentaren zu einem Duft noch schreiben was nicht schon geschrieben wurde?" Das war die Frage die ich mir stellte als mich entschloss Terre d'Hermès einen Kommentar zu widmen. Verlauf, Haltbarkeit, Sillage sowie Ähnlichkeiten zu anderen Düften wurden ausgiebig besprochen. Auch nachvollziehbare Assoziationen zu Feuer, Erde und Metallen sind hier häufig zu lesen. Auf dies alles noch einmal einzugehen würden wahrscheinlich den Leser, aber auch mich selbst als Verfasser, langweilen.

Als ich an einen lauen Sommerabend im Café saß, mit einer Probe Terre d'Hermès auf der Haut, beschloss ich den Duft einmal aus einer anderen, besonderen Perspektive zu beschreiben - einer kulinarischen!

Wenn ich über TdH nachdenke kommen mir Bilder von einem Salat in den Kopf.
Keine Salatbeilage auf dem Schnitzelteller, welche aus zwei Blättern Lollo Bionda, Gurkenscheibe, Tomatenviertel, zwei Maiskörnern und einem Klecks Joghurtdressing besteht. Nein, ein richtiger, mit Liebe gemachter Sommersalat, bei deren Zubereitung man sich Zeit lässt. Man schmeckt herrlich knackige grüne Salatblätter, fruchtige Stücke einer filetierten Orange, eine Vinaigrette aus frischem Grapefruitsaft, gutem Essig und Öl sowie gerade gezupfte kräftige Kräuter. Ein Kitzeln auf der Zunge erzeugt der gemahlenen schwarze und rosa Pfeffer. Das grobe Flur de Sel in der Komposition gibt einen mineralischen Kick. Einfach lecker!

Terre d'Hermès ist kein beliebiger Salat, keine Beilage aber auch nichts das satt macht! Er soll durch seinen Verzehr eines erreichen, nämlich "beleben"!

Guten Appetit
6 Antworten
Lullaby vor 10 Jahren 4 1
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Pepperbox statt Handgranate
Der Grund für mich "Spicebomb" zu testen lag zum einen an den "ähnlich duftenden Parfums" welche Parfumo anzeigt und zum anderen an dem ungewöhnlichen Flakon welcher mich in den diversen Parfümerien schmunzeln ließ.

Der Duft startet mit einer sehr heftigen Süße. Ich kann so manchen süßen Duft etwas abgewinnen aber hier ist es schon leicht zu viel. Zitrusfrüchte und Pfeffer sind dennoch markant und gut zu erkennen. Im weiteren Verlauf sorgen die Gewürze Chilli, Safran und Zimt für eine leichtes kitzeln in der Nase. Wahrlich ist er keine "Gewürzbombe"! Für mich, dem diese Art von Duftkombination bisher ungewohnt ist, wirkt die Herznote allerdings recht angenehm und spannend. Im Abschluss breitet sich der Tabak sanft auf der Haut aus. Leder ist dabei zu erahnen, Vetiver kann ich nicht wahrnehmen.

Die Sillage von "Spicebomb" startet sehr stark, lässt dafür aber überproportional nach. Ein bisschen mehr Ausgewogenheit hätte hier gut getan. Die Haltbarkeit ist recht ordentlich auch somit ist er auch voll "ausgehtauglich". Über das Design des Flakons scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde ihn schon sehr witzig gemacht, aus Marketingsicht echt genial, im Zusammenhang mit dem Inhalt aber etwas doch etwas albern. Der Sprüher ist technisch einwandfrei.

Victor & Rolf's "Spicebomb" ist für mich keine Handgranate. Ich sehe ihn eher als "Derringer Pepperbox", welche früher in den Handtaschen feiner Damen und Mänteln von Falschspielern zu finden war. Eine super Unisex-Duft! Er wird bestimmt (zu recht) viele Fans unter den Jüngeren finden. Für meinem Geschmack fehlt ihm aber eines; diese gewisse maskuline Note!

Edit: Habe mich nach nochmaligen Testen und reichlicher Überlegung doch entschieden 70 statt 80 Prozent zu geben! Ist aufgrund von anderen von mir bewerteten Düften passender!
1 Antwort
Lullaby vor 10 Jahren 6 6
7.5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Ich möchte ihn nie wieder missen
Chanel's Egoiste war mir schon als Kind ein Begriff. Dies lag wahrscheinlich an Jean Paul Goude’s genialem Werbespot, der zur dessen Popularität, wohl aber nicht zu seinem wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat. Getestet habe ich ihn allerdings erst sehr spät. Ich war auf der Suche nach einer ganz anderen Art von Parfum als ich vor dem separierten Chanelregal stehen blieb. Ein Sprühstoß auf den Unterarm und BAAAAM! Was für ein Duft! Mein Arm ging stundenlang immer wieder zu Nase. Einfach toll!

Der Duft zeichnet sich durch das Zusammenspiel verschiedenster Duftkomponenten aus. Würzige, rauchige, fruchtige, blumige, holzige und ledrige Noten erzeugen einen unverwechselbaren warmen Duft für die kalte Jahreszeit. In der hier schon oft beschriebenen Duftpyramide nehme ich auch irgendwie Kirsche war. Jemand sagte mir, dass meine Nase mir Wohl einen Streich spielt und es die Rose ist die ich rieche. Obwohl er kein "echter Orientale" ist hat er mich dazu veranlasst mich näher mit Düften dieser Kategorie zu beschäftigen.

Die Sillage ist raumfüllend und drängt sich anderen Menschen ohne Rücksicht auf - ein Egoist halt! Bei der Dosierung ist wirklich Vorsicht geboten. Ein, zwei Sprühstöße zuviel und er kann schnell selbst seinem Träger zuviel werden. Die Haltbarkeit ist super und hält bei mir je nach Aktivität bis zu 8 Stunden. Der Flakon kommt im super verarbeiteten und zeitlosen, oftmals als langweiligen verschrienen Chanel Gewand daher. Auch am Sprüher gibt es keine Kritikpunkte.

Den Duft empfinde ich als einen maskulinen mit dem man auf jeden Fall auffällt und vieleicht auch mal aneckt. Er ist selbstbewusst aber kein Macho, elegant aber nicht etepetete, oft laut aber dabei nie unhöflich. Ob in Lederjacke und Shirt oder Anzug, im Club, Bar oder Oper - Egoiste von Chanel ist für mich MEIN Ausgehduft für Herbst und Winter geworden. Ich möchte ihn nie wieder missen!
6 Antworten
Lullaby vor 10 Jahren 12 8
5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Wärmende Vanille im Shanghaier Nachtclub
Meine seit kurzem vorhandene Neugier auf orientalische Düfte veranlasste mich "Opium pour Homme" zu testen. Das ich diesem Duft mit dem legendären Namen meinen ersten Kommentar widmen würde hätte ich da aber noch nicht gedacht.

Der Duftverlauf startet sehr stark fruchtig und süß. Die Worte "dick" und "klebrig" kommen mir dabei sofort in den Sinn. Wahrnehmbar aber nicht im Vordergrund ist der Sternanis, was ich (ich mag Anis nicht) als positiv empfinde. Es folgen rauchige und würzige Noten bevor sich dann sanft aber bestimmt die Vanille auf der Haut ausbreitet. Ich habe das Gefühl das der Duft nun eine wohlige Wärme abzugeben scheint. Ein ähnliches hat bisher noch kein Parfum so bei mir hervorgerufen.

Die Sillage ist sehr stark kommt aber nicht wie Chanels "Egoiste" mit der Brechstange daher. Bei der Dosierung sollte man aber trotzdem vorsichtig sein. Auch die Haltbarkeit würde ich als überdurschnittlich bezeichnen, da der Duft auch am nächsten Tag auf der Haut noch wahrnehmbar ist. Optisch finde ich den Flakon nicht so schlecht. Leider wirkt das Plastik sehr billig und wackelte bei meiner getesteten Version auch etwas. Der Sprüher war in Ordnung.

"Opium pour Homme" ist für mich ein toller, nicht alltäglicher Duft für die kalte Jahreszeit. Er erzeugt in meinem Kopf Bilder von Nachtclubs im Shanghai der 30er Jahre. Kennt ihr die turbulente Anfangsszene "Indiana Jones und der Tempel des Todes"? Ob er meiner werden wird kann ich noch nicht sagen, weil ich mir unsicher bin ob er zu mir passt und ob ich mir je ein Anlass einfällt ihn zu tragen.
8 Antworten