M0na

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1 - 5 von 12
M0na vor 3 Jahren 5 3
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Komische Nase?
Noch ein Kommentar zu „Trésor“, braucht’s den? Darüber lässt sich streiten; ich würde aber zu gerne wissen, was Ihr zu meinem Erlebnis mit diesem Duft sagt. Es handelt sich um ein aktuelles Exemplar, keinen Vintage-Duft. Anders als viele andere hier, wurde ich nicht durch die 90er Jahre oder andere Personen beeinflusst. Ich ging also ganz unbefangen an „Trésor“ heran.

Möglichst dezent aufgesprüht, nehme ich in der Kopfnote weder Aprikosen- noch Pfirsichblüte wahr, überhaupt keine Früchte. Und auch keine Süße. Eher etwas Grünes, das ich einfach mal den (grünen?) Rosenblättern zuschreibe. Da ist aber mehr, etwas Herbes, nahezu Unangenehmes. Kommen schon die Maiglöckchen durch? Die mag ich eigentlich … Nach einigen Minuten nehme ich einen feinen Dunst von Rose wahr, der über den anderen Noten zu schweben scheint. Vielleicht sind die Rosenblätter doch nicht grün …
Die Herznote wird dominiert durch das herbe Grün mit Rosen-Akzent, obwohl es langsam abnimmt und den blumigen Noten eine Chance gibt. Zu den Maiglöckchen gesellt sich Heliotrop, was den Duft ein bisschen lieblicher macht. Süß ist er nach wie vor nicht, sondern minimal pudrig-weich und mit einem Hauch kühler Vanille, der gut zu den Blumen passt.
Die Basisnote gehört der kühlen Vanille, das herbe Grün ist nun endlich weitegehend verflogen, die Blumen sind noch zu erahnen. Gesellschaft, aber sehr schüchterne, bekommt die Vanille von einer Moschusnote, etwas Holziges rieche ich nicht explizit. Übrig bleibt eine dezente, kühle Vanillenote.

Und jetzt frage ich mich: Was ist mit meiner Nase los? Oder mit meiner Haut? Ich nehme den Duft ganz anders wahr und finde das auch ein bisschen schade, weil er hier so schön und liebevoll beschrieben wird. Ehrlich gesagt gefällt er mir nicht besonders. Nun sagt Ihr vielleicht: „Ach Mona, hättest Du ihn vorher mal getestet“. Das habe ich, Ihr Lieben, zweimal auf einem Papierstreifen. Auf der Haut allerdings nicht, finde ich mit Wintermantel und Schal nicht so praktisch, sonst riecht die Kleidung gleich mit. Auf dem Papier roch er ähnlich, aber nicht unangenehm, ich hielt ihn für interessant und ausgefallen genug um mir diesen Duft zu kaufen, ich hatte Lust auf ihn. Deshalb habe ich ihm auch mehrere Chancen auf meinem Handgelenk eingeräumt.

Aber nun steht er da, wir gucken uns ein bisschen traurig an. Ich werde ihn wohl verschenken. Die Haltbarkeit ist ziemlich gut, am nächsten Morgen noch nahm ich die kühle Vanille wahr, und auch die Sillage war nicht übel. Für meine Nase lohnt es sich jedoch nicht, sich durch das eher unangenehme Grün zu kämpfen um an Ende eine Basisnote zu erhalten, die nicht besonders beeindruckend ist.
3 Antworten
M0na vor 3 Jahren 4 1
7
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Forever Boring, Never Classic?
Wie alle Düfte von Mexx, an denen ich bisher geschnuppert habe, hat auch dieser keinen großen Tiefgang. Obwohl ein Duft qualitativ und preislich nicht auf höchstem Niveau spielt, kann er innerhalb dieses Rahmens gut riechen. Und das tut „Forever Classic Never Boring for Her“.

Den Auftakt bilden Früchte, die auch in der Duftpyramide angegeben sind: saftige Birne, frischer Pfirsich, feine Mandarine. Die schwarze Johannisbeere rieche ich nicht heraus; ich kann mir aber gut vorstellen, dass sie unterschwellig verhindert, dass der Duft zu süß riecht. Er wirkt fruchtig-spritzig und ein bisschen frisch.
Recht schnell lässt die Spritzigkeit etwas nach, der Duft wird immer ruhiger und sanfter, minimal cremig, und man nimmt die blumigen Noten wahr. Sie sind nicht penetrant, beinahe hintergründig, kein buntes Bouquet. Die Frische bleibt noch erhalten, klingt aber stetig ab.
So weit, bis der Duft nur noch leicht holzig ist, ganz still, die blumigen Noten sind lediglich zu erahnen. Feines Sandelholz und wohltuenden Moschus rieche ich, die Praline nicht. Das ist aber nicht weiter bedauerlich, für mich kommt der Duft auch ohne aus.

„Forever Classic Never Boring for Her“ ist ein femininer, körpernaher Duft, nicht aufdringlich und damit alltagstauglich. Weniger wohlwollend könnte man auch sagen, er ist belanglos. So einen findet man schnell noch einmal. Das könnte ich sogar verstehen. Ich bin nicht überwältigt, aber ich habe auch keinen Grund zu meckern. Schließlich wusste ich, worauf ich mich mit Mexx einlasse.
Hat man sich für den Duft entschieden, sollte man für einen langen Tag den Flakon in die Handtasche legen, denn nach zwei bis drei Stunden ist der Duft verflogen. Bereits nach einer Stunde riecht er deutlich schwächer. Viel Platz nimmt der 15 ml-Flacon, den ich habe, aber nicht weg. Der Tester fasst 30 ml, diese Größe habe ich nicht im Angebot gefunden. Macht nichts, ich bin zufrieden mit meinem kleinen, hübschen Duft-Fläschchen.
1 Antwort
M0na vor 7 Jahren 3
3
Flakon
2
Haltbarkeit
2
Duft
Schall und Rauch
Am heutigen Tag habe ich frei. Nach einer belastenden Zeit kehrt hoffentlich etwas mehr Ruhe ein. Mein Tag begann schon außerordentlich. Entgegen meines Rhythmus habe ich unerwartet lange geschlafen und den Vormittag im Morgenmantel vertrödelt. Gegessen oder gemacht habe ich letztlich nichts. Heute scheint alles etwas anders zu sein. Vielleicht deshalb hatte ich später den Tester von Joops! „Miss Wild“ in der Hand. Sehr ungewöhnlich, da mich der Name des Parfums nicht anspricht und die Aufmachung des Flakons noch viel weniger. Ein Spritzer aufs Handgelenk, dasselbige zur Nase geführt – uff! Nach einigen Augenblicken nahm ich mein Handgelenk erneut zur Nase und roch wieder etwas stechend-Rauchiges. Nicht ausgesprochen schwer oder in der Art, als stünde man am Lagerfeuer, für mich jedoch unangenehm riechend. Mit Verwunderung las ich später bei Parfumo, dass die Kopfnote rosa Pfeffer wiedergeben soll. Den habe ich nicht entdeckt. Ich vermutete aber etwas Süßes im Hintergrund, das sich noch hinter der rauchigen Note verbirgt. Genau dieses Süße tritt hervor, wenn der Rauch etwas abgezogen ist und verleiht dem Duft etwas Mädchenhafteres. Nicht nur das Rauchige lässt immer mehr nach, auch die Süße verschwindet zusehends, die wilde Miss wird zahmer und recht körpernah. Dass sie sich ein bisschen mit Rum beschwipst hat, nehme ich noch wahr, bald ist aber Zapfenstreich. Lange hält sie nicht durch.

Zugegebenermaßen erscheinen mir die Duftnoten, die hier angegeben sind, im Nachhinein nicht uninteressant; „Miss Wild“ und ich werden dennoch keine Freundinnen. Bei Mädchen und jungen Frauen, die diese rauchige Note mögen oder vielleicht einfach wilder sind als ich es bin, ist sie besser aufgehoben. Adieu, kleine Miss.
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M0na vor 7 Jahren 7 6
5
Flakon
5
Haltbarkeit
4.5
Duft
Wie riecht Ewigkeit?
„Doch alle Lust will Ewigkeit –, – will tiefe, tiefe Ewigkeit!“ (Friedrich Nietzsche, „Also sprach Zarathustra“)

Manche Dinge in unserem Leben (und genauso Personen und Tiere) bereiten uns große Freude, man hat Spaß an oder mit ihnen. Das Lieblingsessen kann man nicht genug genießen, zu diesem einen ganz bestimmten Song muss man einfach mitsingen, eine Umarmung kann so herzlich sein. Auch Parfums haben diese Wirkung, wem sage ich das :). Einige Düfte riechen so betörend, dass es eine wahre Lust ist an ihnen zu schnuppern.

Zu „Eternity“ von Calvin Klein gelangte ich in Form eines Pröbchens. Ewigkeit, ein großes Wort, wie riecht Ewigkeit? Ziemlich blumig, könnte Calvin Klein antworten.
Schon die Kopfnote tritt recht kraftvoll hervor. Sie vereint blumige Noten, eine würzige Nelke und eine leicht grüne Frische. Es scheint, als wollten die Blumennoten und die Nelke um die Wette duften. Lange liegen sie auf etwa gleicher Höhe – was meine Nase als leicht anstrengend empfindet. Blumen und Nelke dominieren diesen Duft eindeutig. Die Herznote birgt weitere Blumendüfte, besonders die frischen fallen mir auf. Auch sie vermischen sich mit der Nelke. Wenige Stunden später ebbt jedoch alles ab, die Basisnote hält Einzug. Das leicht wohlige Gefühl, das Moschus und besonders Amber und Sandelholz häufig in mir hervorrufen, bleibt hier aus. Und ich muss es – verzeih mir, meine Liebe – auf die Nelke schieben. Sie bleibt für mich recht präsent. Verbunden mit Patchouli bleibt eine muntere Würze erhalten, die nach und nach ausklingt.

Für mich ist es keine Lust „Eternity“ zu riechen, ich will keine tiefe, tiefe Ewigkeit. Wer speziell Nelke oder kühle, würzige Blumendüfte mag, ist hiermit möglicherweise gut beraten. Ich jedenfalls muss für mich erst noch herausfinden, wie Ewigkeit riecht.
6 Antworten
M0na vor 7 Jahren 9 3
7
Flakon
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
Kleine Chinesin
Als Kinder baten meine Cousine und ich unsere Großmutter manchmal, uns als Chinesinnen zu schminken. Dann malte sie uns mit einem dunkelblauen Kajal einen Schönheitsfleck über den Mund und zwei kleine Bögen an die äußeren Augenwinkel, fast wie ein verlängerter Lidstrich. In unserer kindlichen Naivität dachten wir, ungefähr so müssten Chinesinnen aussehen. Vielleicht hingen wir uns auch einen Schal um, so genau weiß ich das nicht mehr. Jedenfalls spielten wir im Bad und durchforsteten die Fläschchen und Cremetiegel unserer Großeltern. Wenn wir nicht gerade Großvaters Rasierwasser in der Hand hatten, roch es pudrig und leicht süß. Ich mochte den Geruch, er roch nach erwachsen sein, nach Schminke, nach meiner Großmutter. Diese fröhlichen Stunden sollten lange in Vergessenheit geraten.

Weiche, leicht pudrige Düfte mag ich gerne, sie dürfen auch süß sein. So kam ich auf Cašmir. Die Schilderungen in den Kommentaren bei Parfumo haben mich neugierig gemacht und ich dachte mir, dass dieser Duft doch etwas für mich sein könnte. Bei der nächsten Gelegenheit testete ich ihn. Er war ganz unten im Regal, wie ein eingestaubter, kleiner Schatz stand er da. Dank der ausführlichen Parfumo-Kommentare um seine Wucht wissend, versuchte ich nur einen kleinen Spritzer an mein Handgelenk zu sprühen. Aber der hatte es in sich. Cašmir verströmt einen intensiven Duft, eine flirrende Fruchtigkeit, die Vanille im Gepäck hat, viel Vanille. Aber auch Blumennoten sind vorhanden, die zusammen mit den Früchten eine orientalische Note kreieren. Nach und nach nimmt die Intensität der Früchte und Blumen ab; was bleibt, ist eine schwere Vanille mit einer unterschwelligen Würzigkeit. Noch bevor dieser Prozess zur Hälfte geschehen war, merkte ich, dass ich den Duft nicht so gerne rieche. Das Weiche, Feminine sagt mir zunächst zu, aber da ist noch viel mehr... ich beschloss, den Duft ein anderes Mal erneut zu testen und ihn nicht zu schnell zu bewerten.

Neulich war es wieder so weit. Ich war im Drogeriemarkt und nur mittelmäßig unter Zeitdruck, hatte also Gelegenheit, Cašmir auszuprobieren. Dieses Mal traf ein ganzer Pumpstoß mein Handgelenk und wieder war der Duft wuchtig. Aber das wusste ich ja schon, deshalb blieb ich gelassen. Der Duft entwickelte sich wie oben beschrieben und mein Gefühl auch. Dieses Mal erschien mir Cašmir noch weniger zu mir passend als beim ersten Test. Er ist so schwer, riecht irgendwie alt oder wie für Alte gemacht, ich fühle mich zu jung dafür. Für meine Nase hat er etwas leicht Muffiges und auf eine bestimmte Art Billiges. Schade, er wird hier so schön dargestellt und ich hatte mich auf einen kuscheligen Duft gefreut. Der Flacon gefällt mir gut, besonders niedlich ist die kleine sanfte Spitze des Deckels – aber Aussehen ist nun einmal nicht alles.

Etwas Gutes hat die Sache aber doch: erst beim zweiten Test kam mir in den Sinn, dass Cašmir der Duft sein muss, den ich damals als kleine Chinesin gerochen habe. Welch schöne Erinnerung.
3 Antworten
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