Maddin

Oxford & Cambridge enthält mit Pfefferminz und Lavendel 2 Duftnoten die ich immer wieder schätze. Aber hier kommen sie nach meinem Empfinden in einer 50/50 Mischung vor. Das riecht ansich wirklich sehr schön, sauber und gepflegt. Männlich natürlich, nicht wie Putzeimer.
Nur emfpinde ich diese Mischung als absolut unkreativ, und das noch für einen Nischenduft ? Wer darauf steht, macht hier sicher keinen Fehlkauf, die Frage ist ja nur, ob man nach sowas in den Nischen überhaupt sucht ?
Im Prinzip bin ich etwas entäuscht, doch versuche ich mich etwas zurück zu halten mit der Abwertung. Ich vergebe 70% wobei der ein oder andere sich von mir aus noch 10-15% dazu denken darf.

Die Kopfnote von Xeyrus Rouge gehört mit zum aufdringlichsten was ich bisher an Herren Düften erlebt habe. Da Kumquat als einziger zitrischer Bestandteil genannt wird, kann es nur dieser sein, der den Duft einleitet. Apicius sagt scharf und kratzig. Ja das kann ich definitiv bestätigen, aber nur in der Kopfnote.
Entschieden habe ich mich für Xeryus Rouge anhand eines Teststreifens, den ich über Wochen zu Hause auf bewahrte, und der in der ganzen Zeit nicht seine Wirkung verlor. Der Duft hatte mich so beeindruckt, weil ich ihn zu der Zeit (irgendwann Ende 2007 , Anfang 2008) überhaupt nicht einordnen, und damit auch nicht beschreiben konnte. Erst jetzt trau ich mich so langsam dran, das endlich mal für euch zu tun.

Also wie gesagt, die Kopfnote ist aufdringlich zitrisch, scharf, kratzig und um noch ein Wort von ParfumGeek hinzuzufügen : SCHMUTZIG.
Das ist aber nicht der Duft, für den ich mich eigentlich entschieden habe, von dem ich dachte, dass er in diesem roten Flakon steckt.
Nachdem ich mich nach Wochen, nachdem der Teststreifen bei mir rum gammelte, endlich zum Kauf entschieden habe, nahm ich die Packung blind aus dem Regal, ohne noch mal zu testen. Das war wohl ganz gut, denn ich bin nicht sicher, ob ein erneuter Test im Laden mich aufgrund der Kopfnote hätte zum Kauf bewegen können. Wohl eher nicht.
Nicht falsch verstehen, ich empfinde die Kopfnote nicht als ekelhaft oder so, aber sie ist in einer Richtung penetrant, die eigentlich nicht so auf meiner Wellenlänge liegt.
Es dauert aber höchstens 5 Minuten, bis diese sich zurück zieht, und der Duft in eine völlig andere Richtung umschlägt in eine ganz sanfte süßliche Note, die ergänzt wird durch einen Geruch der mich an meine frühe Jugend erinnert.
Im Badezimmer stand da immer so ein Duschgel, das war sicher nichts teures, aber der Duft hat mich nachhaltig geprägt und ist für mich der inbegriff des frisch geduschten Gefühls geworden. Es trug einfach den Namen Ambra und hatte eine türkise Farbe. Und definitiv rieche in den selben Geruch bei Xeryus Rouge heraus. Was mich etwas irritiert, dass hier graue Amber in der Basisnote angegeben ist. Und Amber ist doch Bernstein ? Wahrscheinlich handelt es sich hier um einen Fehler, denn ich kenne nur graue Ambra. Bei Basenotes ist weder Amber noch Ambra angegeben. Wie dem auch sei, ich weiss was ich rieche und ich weiss an was mich das erinnert. Natürlich ist es nicht Ambra alleine, und die Süße die ich erwähnte, kommt auch nicht davon. Nach den Duftnoten zu beurteilen, kann ich sie mir auch nicht wirklich erklären. Das konnte ich ja schon damals nicht. Was ich aber damals schon merkwürdig (im wahrsten Sinne) fand, bei meinen Nachforschungen zu Xeryus Rouge, war das Kaktusfleisch. Ich war immer geneigt, dieses Mysterium darauf schieben zu wollen.
Gewiss spielen auch die Hölzer hier eine Rolle, und erinnern mich damit zum einen Teil an Dolce & Gabannas Pour Homme und Davidoffs Zino. Diese kann ich aber nur erahnen, und sie verhindern, dass der süße Bestandteil des was auch immers zu klebrig und die Ambra zu seifig wird. Denn auch wenn Ambra für mich der Ìnbegriff der frischen Dusche ist, so riecht Xeryus Rouge alles andere als frisch, sondern im Gegenteil, warm bis schwer, aber im Gegensatz zu der erst was Anderes suggerierenden Kopfnote, absolut unaufdringlich, aber immer und über Stunden deutlich präsent.
Wie ich aber inzwischen gemerkt habe, scheinen die Bestände in den Läden äusserst dünn geworden zu sein.

Wenngleich ich mir den Duftnoten nach was völlig anderes erwartet habe, so gefällt mir Pioggia Salata doch ganz ordentlich.
Ausgesucht habe ich mir die Probe, aufgrund der schönen Beschreibung auf Cosmoty (http://www.cosmoty.de/news/3857/), die ich zufällig fand. Vor allem auch wegen den Noten Salz, Seegras, Eukalyptus (mit Verweis auf YSL - Body Kouros) und Palme.
Wenn es nicht das frische, tiefe Meer ist, was rieche ich denn dann überhaupt ?
Das kann ich ziemlich knapp beschrieben. Puderzucker mit einer leichten medizinischen Note, die auch eine nachhaltige Kühle abstrahlt. Irgendwas herbes, würziges, holziges oder blumiges rieche ich überhaupt nicht heraus. Obwohl blumig, könnte ich grade noch so durchgehen lassen.
Meine Vermutung : Hibiskus dominiert in der Süße, als puderzuckriger Anteil, und Eukalyptus gibt dem ganzen eine etwas frische und synthetische Note.
Im großen und ganzen riecht der Duft eindeutig lecker, angenehm, überhaupt nicht aufdringlich und geht tatsächlich als unisex durch.
Die Sache ist nur, dass ich den eher nicht an mir als Parfüm tragen möchte, vor allem da ich mich selbst mit so einem Duft in keinster Weise identifizieren kann.
Auch wenn ich das Ziel des Herstellers nicht mal ansatzweise erreicht sehe, vergebe ich 80%, weil der Geruch wirklich schön ist. Leider aber auch nicht besonders haltbar, wobei ich eher vermute, dass dies nur an meiner Wahrnehmung liegt, dass ich nach kurzer Zeit einfach blind für diesen Duft werde.

Ihr reibt euch wahrscheinlich grade die Augen wegen der Überschrift, aber weder ihr habt euch verguckt, noch ich mich vertan.
Was ich damit sagen will : Anvers 2 wäre für mich das wahrhaftige männliche Pendant zu Jil Sander - Sun.
Dieser kommt hier im allgemeinen ja nicht wirklich so gut weg, aber ich mag ihn, und hab ich sogar für mich selbst gekauft, weil ich nichts vergleichbares für Herren gefunden habe. Mit Sun Men konnte ich nie so wirklich viel anfangen.
Anvers 2 ist absolut genial, sommerlicher geht es kaum, ein Hauch von Limette (die ich früher nie leiden konnte, nach der ich aber seit ca. 1 Jahr verrückt bin) etwas minzig und frisch und dann wird er zunehmend trocken und holzig.
Im Vergleich zu Sun gibt es aber doch leider einen mehr als kleinen Wermutstropfen : Anvers 2 ist vergleichsweise schnell flüchtig, wo Sun noch Stunden um Stunden hält und regelrecht penetrant sein kann.
Das find ich doch ärgerlich, da Anvers 2 unpreiswert ist, im Vergleich zu Sun, der einem ja inzwischen hinterher geschmissen wird.
Weniger als die Höchstwertung kann ich für Anvers 2 trotzdem nicht vergeben, weil er einfach zu geil ist.

Es ist eindeutig : 2 Man ist eine Kopie von Gucci pour Homme.
Da Gucci laut Angaben wohl schneller war als Comme des Garcons, trübt des etwas mein Urteilsempfinden, obwohl das vielleicht nicht ganz fair sein mag.

Es ist immer noch ein sehr guter Duft, nicht ganz so eigenständig kantig wie Gucci. Etwas frischer, leichter und dezenter, und damit auch weniger lange haltbar.
Ein Duft den ich sicher kaufen würde, gäbe es Gucci Pour Homme nicht.