Mamski

Mamski

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1 - 5 von 12
Mamski vor 6 Jahren 24 10
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Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Lang lebe der König! - oder: Unverhofft kommt oft
Es war nicht nur einer dieser Tage. Die ganze Woche war eine Aneinanderreihung von diesen Tagen, an denen alles schief läuft, angefangen beim Öffnen der Augen nach einer dieser Nächte, in denen man sich unruhig hin und her wälzt und keinen erholsamen Schlaf findet. Jeder Tag der Woche bot ein gesondertes Highlight, eines vernichtender als das andere. Vom Satz "Schlimmer kann es nicht werden", glitt ich ungebremst in die Überzeugung "Schlimmer geht immer" und durfte mich täglich von der Wahrheit dieser Worte überrollen lassen.

"Unverhofft kommt oft", ging mir durch den Sinn, als ich erstaunt einen Umschlag in den Händen hielt, der einige wundervolle Überraschungspröbchen zutage brachte. Allein schon das Gemisch der durcheinandergeratenen, ineinander verschmolzenen Düfte ließ mich verzückt aufseufzen und plötzlich hielt ich einige Tropfen RUME in den Händen. Uuuuh, den wollte ich schon immer mal schnuppern. "Cola & Haselnuss" raunte mir mein Gedächtnis zu - wie das wohl riechen mag? Und sofort rauf, vorsichtig rauf mit der dunkelbraunrötlichen Mixtur auf mein Handgelenk, die, wie auch die anderen Vertreter der Slumberhouse-Düfte, gerne Flecken auf Haut & Kleidung hinterlässt.

Hatte sich das Rad nun gewendet? War die Unglücksrabenzeit vorbei? Sollte meine Pechsträhne ein Ende gefunden haben?

Als der Duft mich erreichte, befand ich mich sogleich im LaLa-Land, die Sinne schwer getrübt.

Feuchtherbsüße Schwaden dunkelst roter Harzrauchigkeit – sirupartige Anmutungen schwer glühender Gewürze, gewälzt in grünblättrigem Blattteig – saftig und ruppig – dick und satt und dicht und kräftig, einschlagend, durchschlagend, gleichsam durch geweihten Rauch entwaffnend und betörend - lässt mich der Duft schmelzen und dahinfließen und steckt mich in ein Gewand aus balsamischen Kräutern, dunkelwarm und weichwürzig, likörig und geheimnisumwittert klingen dumpf Glocken aus weiter Ferne, leise ins Ohr dringend – ein üppiger, praller Körper mit wohldefinierten Konturen. Stark und kräftig. Glücksseligkeit. Berauscht. Lange. Ewiglich.

Hin und weg war ich. Entschwunden in eine andere Zeit. "Das isser!", wummste es durch meine Hirnwindungen bis hinein in jede Zelle meines Seins, DAS ist er! Mein neuer Signaturduft! Die Krone schon in den Händen, um diesen Königskandidaten auf den Thron meines Duftschlosses zu setzen, eilte, stürzte ich zum PC und tippte hastig das R und das U und das M und das E in den Kasten. Und war mit einem Schlag wieder wach und ernüchtert: Produktion eingestellt!

Mit einem lauten *klong* fiel die Krone in meinen Händen zu Boden und ein riesiger Eimer eiskaltes Wasser ergoss sich über die heiß glühenden Funken, die gerade zum Feuer auflodern wollten und erloschen die soeben entstandene Liebe zu diesem Duft. Da war doch was? Ach ja: Schlimmer geht immer!

Die Probe wanderte in meine heilige Kiste und ab an und genehmigte ich es mir, zu schwelgen.

- Einige Wochen später -

Da diese Pulle durch etliche diverse Dufthaushalte reiste und nirgendwo in diesen eine Heimat finden konnte, danke ich allen Vorbesitzer/innen dafür, dass sie ihn nicht so mochten, wie ich und ihn großzügig und freiherzig haben ziehen lassen! Am meisten danke ich dem Irren, der mir diesen Flakon überraschenderweise zum Geburtstag schickte und mir Weihnachtsgefühle im Herbst bescherte. Von ganzem Herzen danke ich! So durfte RUME zu mir finden und wir werden beieinander bleiben, bis der letzte Tropfen uns scheidet. Mit tief mit geneigtem Haupt verbeuge ich mich treu: Lang lebe der König!
10 Antworten
Mamski vor 6 Jahren 28 13
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Ein guter Schluck
Mein Großvater war Winzer und so kam es dazu, dass auch wir Kinder alljährlich zur Traubenlese mit in den "Wingert" gingen und halfen, die prallen Früchte zu ernten. Nicht selten war es frühmorgens sehr kalt und der Nebel hing schwer in den steilen Weinbergen. Die selbstgestrickten fingerlosen Wollhandschuhe wärmten nicht so recht, die kleinen Finger kühlten schnell ab und man hatte kaum noch Gefühl in diesen. Ab und zu haben wir uns mit der Schere leicht in den Finger geschnitten und es erst bemerkt, wenn ein wenig Blut herunter tropfte. Dann stapfte man zu Opa, hob den verletzten Finger in die Höhe, er murmelte etwas vor sich hin, zog einen Flachmann hervor und schüttete einen guten Schluck Trester über die Wunde, um diese zu desinfizieren. Opa war nie ein Mann der vielen Worte, erst recht nicht liebevoller Gesten, doch diese kleine Verarztung hatte etwas rührendes, wohlwollendes und liebevolles an sich, wenn er einem im Anschluss die Haare über dem Kopf verstrubbelte, leise lächelte und nicht wie sonst in Platt, sondern in hochdeutsch flüsterte: "Pass besser auf!".

An diesen Geruch des guten Schluck Tresters erinnert mich das Kreuzfahrerwasser im Auftakt, wenn auch in abgedimmter Form, und es verwundert mich kein bisschen, dass als Grundlage für diesen Duft 85%iger Obstler verwendet wird. So wie ein guter Schluck Trester schüttelt es mich erst mal harsch und es ist bestimmt nicht angenehm, nach Schnaps zu "duften", doch es ist ein ganz kurzer Augenblick, der sogleich verfliegt, denn dann macht der Duft das, was auch ein guter Schluck Trester im Körper macht: Er wärmt. Und arbeitet.

Es riecht medizinisch-krautig, ätherisch, ein wenig küchenwürzig und für mich ist das Kreuzfahrerwasser kein Parfum, sondern ein Duft, der sich um mich kümmert und mich in liebevolles Wohlwollen einhüllt. Das mit Ölen und Kräuterauszügen versetze Obstwasser (ein bisschen Anis, viel Thymian, viel Fenchel und ein wenig Rosmarin lassen sich hervorragend heraus riechen und der Lavendel wird so umschmeichelt von diesen Kräutern, dass er auf- und erblüht, aber dabei nie überheblich wird) hinterlässt tatsächlich eher den Eindruck eines medizinischen Suds oder einer Heilsalbe. Etwas süß wird es auch. Blumen kann ich keine ausmachen, auch Weihrauch und zitrische Noten spielen in meiner Dufterfahrung eher keine Rolle. Die Kräuter sind harmonisch miteinander verwoben, aber hier wurde kein superduper Parfum kreiert. Es riecht genau so, wie es ist: Als hätten sich ein paar Mönche zurückgezogen und ein altes Rezept heraus gekramt, dies hingebungsvoll umgesetzt und den Duft in Flakons abgefüllt.

Diesen Duft trage ich immer dann, wenn es mir nicht gut geht. Wenn ich mich kränklich fühle, angeschlagen oder genervt oder wenn ich garstig bin, wenn mir einfach alles und jeder auf den Wecker geht und ich mich nach Ruhe sehne. Denn genau das gibt mir das Kreuzfahrerwasser: Ruhe. Es beruhigt, es eilt nicht, es hat seine Zeit, es desinfiziert (auch garstige Gedanken), heilt meine innerlichen Wunden und wärmt. Es erinnert mich. Es erinnert mich innerlich an vieles, was ich in hektischen Zeiten vergesse. Als ob Opa mir über den Kopf wuschelt und sagt: "Pass besser auf!".
13 Antworten
Mamski vor 7 Jahren 10 8
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Sharing der anderen Art: Spaziergang durch erste Notizen im gemäßigt abscheulichen* Wald
Normalerweise teste ich einen Duft mehrfach, bevor ich einen Kommentar schreibe, doch hier mache ich eine Ausnahme. Allerdings gibt es keinen vollständigen Kommentar, sondern einfach ungefiltert die ersten Gedanken und Notizen, die mir zu diesem Duft durch den Kopf gegangen sind:

aus der Naturduftreihe. "November im gemäßigt abscheulichen* Wald" - witziger Name, aber bisschen over the top und etwas verschwurbelt esoterisches Gerede auf der Firmenseite.

Duft: Uuuh. Schwierig zu beschreiben. Kratzt erstmal etwas im Hals. Sehr dunkel, feucht, erdig. Pilzig. Definitiv unisex, nicht weibisch/weiblich, gar nicht. Grün, dunkelgrün und unklar, neblig. Hautnah. Waldig. Kaum Sillage? Tee? Ich weiß nicht - wo? Irgendwie sehe ich noch die Farbe Grau. SEHR schwer zu fassen, zu beschreiben. Auf jeden Fall interessant und (für mich wohlgemerkt) tragbar, aber schwierig, nicht unbedingt leicht zugänglich. Ja, eine Art Neroli könnte sein, aber hier nicht als Kopfnote, die sich nach und nach verzieht, sondern mittendrin und mittendrauf und irgendwie: kratzbürstig.

Eine Lichtung am Waldrand im nassen Morgentau, der Tag ist noch nicht da, trüb verhangen und nebulös. Süße, wenn überhaupt, rieche ich nur ganz verhalten. Wirklich harziges kann ich auch nicht erriechen, höchstens erahnen. Auf jeden Fall kratzt es mich im Hals. Überhaupt nicht feminin im üblichen Sinn. Könnte mir sogar vorstellen, dass manche Damen ihn eher der maskulinen Richtung zuordnen würden.

Irgendwas irritierendes ist da drin, im Sinne von allergen. Mir geht ein wenig der Hals zu und das hatte ich noch nie in der Form. Nicht viel, aber ganz leicht und nur am Anfang, verzieht sich mit der Zeit.

Er verändert sich, langsam, aber stetig. JETZT. Jetzt kommt etwas Tee heraus. Jetzt auch Süße. JA, jetzt ist da deutlich Tee, schwarzer mit grünem gemischt plus ein bisschen Feuerholzrauch, ganz dezent. Definitiv interessant.

An der frischen Luft, draußen, beim Herumlatschen, bekommt der Duft unheimlich Auftrieb, geht nochmal richtig auf und haut raus, was das Zeug hält. Es ist ein sehr warmer Tag, fast zu heiß und der Duft begleitet mich, weicht nicht von meiner Seite. Nun wird es süßer und auch femininer, aber nicht übertrieben. Und wird immer süßer und femininer, aber nicht ZU süß, nicht abartig, sondern angenehm. Schön süß. Heimelig und gemütlich. Der Duft macht Spaß in seiner Entwicklung, ist spannend! Von einer Kratzbürste zum Schmusebürstchen. Nun auch Harze. Heimkommen nach einem Spaziergang, einem langen Spaziergang, einem abwechslungsreichen. SCHÖN!

Der Duft hat eine PHÄNOMENALE Haltbarkeit (12+Std.) und macht eine unglaubliche Entwicklung durch! Anfangs dunkelgrün-erdig und pilzig-grau, im Verlauf blüht der Tee auf, der mit leicht feurigem Rauch mehr und mehr angereichert wird und gegen Ende wird der Duft immer weicher, immer harziger, immer schmusiger! Ganz, ganz toll! Zum Schluss ist er watteweich-rauchig-harzig, ein bisschen wie Ankommen und Ausruhen . Er geht ganz leise, mit einem Hauchen. Das hat mich so überrascht (auch die Haltbarkeit!) und vollends begeistert! Wunderbar! Ganz, ganz toll! Am liebsten würde ich den gleich nochmal auftragen, aber da so wenig davon da ist, werde ich wohl abwarten, bis alle den mal hatten und wenn noch was übrig sein sollte, gibt's davon nen Kommentar! Wundervoller Duft, ganz W U N D E R V O L L !!

* ein fauxpas meiner Übersetzungskünste, richtig ist: Laubwald
8 Antworten
Mamski vor 7 Jahren 10 5
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
- eingehylt -
Hyle war eines der ersten Pröbchen, die ich hier ganz überraschend einfach so geschenkt bekommen habe. (DANKE!) Hyle war der erste Duft, mit dem ich meine Sammlung nach meiner Anmeldung auf Parfumo bereicherte.

Einfach aufgesprüht, ohne die Pyramide zu kennen, ohne vom Label je was gehört zu haben, war der allererste Schnüffler eher ein vages " Hm, was ist das denn? Mag ich das?".
Kurz darauf schlenderte ich durch die Stadt, als mich plötzlich ein wohlduftendes Odeur erreichte und ich mich laufend fragte, woher dieser leichte Lavendelduft wohl herrühren mag? Einige Male drehte ich mich um und schnüffelte sogar Regale ab. Ich wurde nicht fündig.

So erquickend, fast erfrischend, doch nicht spritzig, es wirkt mineralisch und klar, ein bisschen wie ... nasse Haut? Nicht direkt warm, aber doch wärmend, doch keinesfalls heiß, sogar irgendwie kühl, doch nicht fröstelnd oder gar kalt, eher windig bei Sonnenschein. Einfach und natürlich. Ein leichter Hauch Süße, aber ohne zu kleben oder gar zu triefen. Lavendel in der Ferne, doch nah genug, um erkannt zu werden. Würzig, ohne zu überladen und krautig, dabei ohne bittre Herbheit, eher fenchelig. Leichte Pudrigkeit.

Als ich nach einer ziemlich langen, irritierten Weile, in der ich die Quelle des Wohlgeruchs nicht ausmachen konnte, entdeckte, dass der Duft meinem Handgelenk entströmte, war ich perplex! DAS war HYLE? Echt jetzt? Immer und immer wieder flog das Handgelenk zur Nase und wehte mir Brise um Brise sonnig-salzig-wonnige Wohlgefühle zu. Es traf mich ziemlich unverblümt mitten ins einsame, suchende Duftherz: Oh, der gefällt mir. Sehr sogar!

Zuhause angekommen wurde sofort die entsprechende Duftseite aufgerufen und ich fand heraus: ein Aquat. Aha. Sowas bezeichnet man also als aquatische Duftrichtung. Und tatsächlich: Lavendel in der Duftpyramide. Von Meer und Wellen und Salz und Tang und Algen ist die Rede in den Kommentaren und ich konnte das plötzlich sehr gut nachvollziehen, wenngleich ich von alleine wohl nicht auf diese Assoziationen gekommen wäre. Ich hatte bis dato noch nie einen Aquaten in der Nase.

Es dauerte nicht lange und das Pröbchen war aufgebraucht, leergesprüht bis zum letzten Tropfen . Und mit jedem Tragen wurde mir klar und klarer: JA! Ich will! Hyle hüllte mich in meinem ersten Parfumo- Frühjahr bis spät in den Sommer hinein in einen Mantel inniger Freundschaft, und auch wenn dem Duft keine Lobeshymnen gewidmet wurden: Die Brandung der brechenden Wellen höhlen immer noch beharrlich hylisch den Platz aus, den er in meiner Sammlung bekommen hat und ich tanze liebend gerne in seiner leicht schäumenden Gischt.

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Weiteres:
- Ich habe keine Ahnung, wie der Duftname korrekt ausgesprochen wird (hüll? heil? hühl?)
- Die Haltbarkeit liegt bei etwa 5 - 6 Stunden bei meiner Haut, die Sillage befindet sich im guten mittleren Bereich.
- Der Flakon ist mittlerweile blickdicht und tiefschwarz. Abfüllen ist eine Katastrophe, der Sprühkopf verteilt den Duft breitflächig und es ist selbst mit Trichterchen schwierig, Sprühverlust zu vermeiden.
- Auch ich denke, dass der Duft im neuen Flakon leicht abgeändert wurde, mein Pröbchen hatte etwas mehr Tiefe und Fülle und eine bessere Haltbarkeit. Hyle ist in der Basis etwas heller geworden, immer noch wundervoll und die Veränderung marginal.
- Acqua di Sale wird als Duftzwilling genannt und die beiden gleichen sich zwar, aber für mich geht Hyle eine Spur tiefer, ist weniger süßlich und klarer. Acqua di Sale hätte es nicht in meine Sammlung geschafft.
5 Antworten
Mamski vor 8 Jahren 16 9
8
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Cilice - schüchtern und leise
Die kleine, dickwandig-gläserne 15ml Apothekerflasche mit schwarzem Drehverschluss und der geheimnisvollen Aufschrift „Cilice“ beinhaltet ein bernsteinfarbenes Eau de Parfum. In Wirklichkeit ist es ein Öl, denn selbst beim Umfüllen in einen Minisprüher trieft die Flüssigkeit nach dem Besprühen in der Art auf mein Handgelenk, dass ich den Duft in meine Haut einreiben muss, damit er sich verteilt und überhaupt aufgenommen werden kann.

Sanft und intim ist der Duft, der mir entgegen strömt. Anfangs dicht und satt fließt er dann konstant ruhig ohne nennenswerte Höhen und Tiefen auf einer Ebene und bleibt, wie er ist: Balsamisch und ätherisch. Umschlungen von uralten, knorrigen Bäumen, aus deren Wunden der Stämme Harze üppig hervorquellen. Ein leicht klebrig beschwerter Duftschleier aus Weihrauch und Labdanum umhüllt. Es duftet wohlig und ungeheuerlich vertraut. Koniferisch. Eine Ahnung von Bienen und Honig flirrt durch dunkelgrünbraune, grazil likörwürzige Anmutungen, einbegriffen etwas Rauch. Wachsweich ist die Haut. Fast schmierig, salbengleich. Etwas Melancholie schwingt im Hintergrund mit, auch ein wenig Sakrales, aber eher so, als hätte man sich davon abgewendet und der letzte Hauch wurde noch nicht abgestreift. Sehr mollig, dunkel, aber keineswegs düster, eher schummrig. Waghalsig ist der Duft nicht, sondern schüchtern, ruhig und beinahe: unerhört ansehnlich, groß und schön.

Cilice ist scheu, die Sillage daher gering und anscheinend nur für den Träger bestimmt und man darf nicht erwarten, dass von Nasen verführte Köpfe herum schnellen und diesem Duft hinterher schnuppern werden. Er ist ein wundervoller Begleiter für leise, verschwiegene Stunden, in denen ich alleine träumen und auch spinnen möchte. Das herzerwärmende Gesicht von Cilice kommt gedämpft und verhalten angeschlichen und flüstert alte und weise Geschichten, die man zwar alle irgendwie und irgendwo schon einmal mitbekommen hat, man aber nie müde wird, sie erneut zu hören und daher immer wieder lauschend die Ohren spitzt, um auch ja kein Wort zu verpassen. Und vielleicht ist ein Wort dabei, welches zuvor noch nie vernommen wurde? Es ist so warm und gemütlich in diesem Duft, dass ich einfach nur die Augen schließen und genießen möchte. Und zwar hautnah.
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