21.12.2017 - 02:49 Uhr
Mamski
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Lang lebe der König! - oder: Unverhofft kommt oft
Es war nicht nur einer dieser Tage. Die ganze Woche war eine Aneinanderreihung von diesen Tagen, an denen alles schief läuft, angefangen beim Öffnen der Augen nach einer dieser Nächte, in denen man sich unruhig hin und her wälzt und keinen erholsamen Schlaf findet. Jeder Tag der Woche bot ein gesondertes Highlight, eines vernichtender als das andere. Vom Satz "Schlimmer kann es nicht werden", glitt ich ungebremst in die Überzeugung "Schlimmer geht immer" und durfte mich täglich von der Wahrheit dieser Worte überrollen lassen.
"Unverhofft kommt oft", ging mir durch den Sinn, als ich erstaunt einen Umschlag in den Händen hielt, der einige wundervolle Überraschungspröbchen zutage brachte. Allein schon das Gemisch der durcheinandergeratenen, ineinander verschmolzenen Düfte ließ mich verzückt aufseufzen und plötzlich hielt ich einige Tropfen RUME in den Händen. Uuuuh, den wollte ich schon immer mal schnuppern. "Cola & Haselnuss" raunte mir mein Gedächtnis zu - wie das wohl riechen mag? Und sofort rauf, vorsichtig rauf mit der dunkelbraunrötlichen Mixtur auf mein Handgelenk, die, wie auch die anderen Vertreter der Slumberhouse-Düfte, gerne Flecken auf Haut & Kleidung hinterlässt.
Hatte sich das Rad nun gewendet? War die Unglücksrabenzeit vorbei? Sollte meine Pechsträhne ein Ende gefunden haben?
Als der Duft mich erreichte, befand ich mich sogleich im LaLa-Land, die Sinne schwer getrübt.
Feuchtherbsüße Schwaden dunkelst roter Harzrauchigkeit – sirupartige Anmutungen schwer glühender Gewürze, gewälzt in grünblättrigem Blattteig – saftig und ruppig – dick und satt und dicht und kräftig, einschlagend, durchschlagend, gleichsam durch geweihten Rauch entwaffnend und betörend - lässt mich der Duft schmelzen und dahinfließen und steckt mich in ein Gewand aus balsamischen Kräutern, dunkelwarm und weichwürzig, likörig und geheimnisumwittert klingen dumpf Glocken aus weiter Ferne, leise ins Ohr dringend – ein üppiger, praller Körper mit wohldefinierten Konturen. Stark und kräftig. Glücksseligkeit. Berauscht. Lange. Ewiglich.
Hin und weg war ich. Entschwunden in eine andere Zeit. "Das isser!", wummste es durch meine Hirnwindungen bis hinein in jede Zelle meines Seins, DAS ist er! Mein neuer Signaturduft! Die Krone schon in den Händen, um diesen Königskandidaten auf den Thron meines Duftschlosses zu setzen, eilte, stürzte ich zum PC und tippte hastig das R und das U und das M und das E in den Kasten. Und war mit einem Schlag wieder wach und ernüchtert: Produktion eingestellt!
Mit einem lauten *klong* fiel die Krone in meinen Händen zu Boden und ein riesiger Eimer eiskaltes Wasser ergoss sich über die heiß glühenden Funken, die gerade zum Feuer auflodern wollten und erloschen die soeben entstandene Liebe zu diesem Duft. Da war doch was? Ach ja: Schlimmer geht immer!
Die Probe wanderte in meine heilige Kiste und ab an und genehmigte ich es mir, zu schwelgen.
- Einige Wochen später -
Da diese Pulle durch etliche diverse Dufthaushalte reiste und nirgendwo in diesen eine Heimat finden konnte, danke ich allen Vorbesitzer/innen dafür, dass sie ihn nicht so mochten, wie ich und ihn großzügig und freiherzig haben ziehen lassen! Am meisten danke ich dem Irren, der mir diesen Flakon überraschenderweise zum Geburtstag schickte und mir Weihnachtsgefühle im Herbst bescherte. Von ganzem Herzen danke ich! So durfte RUME zu mir finden und wir werden beieinander bleiben, bis der letzte Tropfen uns scheidet. Mit tief mit geneigtem Haupt verbeuge ich mich treu: Lang lebe der König!
"Unverhofft kommt oft", ging mir durch den Sinn, als ich erstaunt einen Umschlag in den Händen hielt, der einige wundervolle Überraschungspröbchen zutage brachte. Allein schon das Gemisch der durcheinandergeratenen, ineinander verschmolzenen Düfte ließ mich verzückt aufseufzen und plötzlich hielt ich einige Tropfen RUME in den Händen. Uuuuh, den wollte ich schon immer mal schnuppern. "Cola & Haselnuss" raunte mir mein Gedächtnis zu - wie das wohl riechen mag? Und sofort rauf, vorsichtig rauf mit der dunkelbraunrötlichen Mixtur auf mein Handgelenk, die, wie auch die anderen Vertreter der Slumberhouse-Düfte, gerne Flecken auf Haut & Kleidung hinterlässt.
Hatte sich das Rad nun gewendet? War die Unglücksrabenzeit vorbei? Sollte meine Pechsträhne ein Ende gefunden haben?
Als der Duft mich erreichte, befand ich mich sogleich im LaLa-Land, die Sinne schwer getrübt.
Feuchtherbsüße Schwaden dunkelst roter Harzrauchigkeit – sirupartige Anmutungen schwer glühender Gewürze, gewälzt in grünblättrigem Blattteig – saftig und ruppig – dick und satt und dicht und kräftig, einschlagend, durchschlagend, gleichsam durch geweihten Rauch entwaffnend und betörend - lässt mich der Duft schmelzen und dahinfließen und steckt mich in ein Gewand aus balsamischen Kräutern, dunkelwarm und weichwürzig, likörig und geheimnisumwittert klingen dumpf Glocken aus weiter Ferne, leise ins Ohr dringend – ein üppiger, praller Körper mit wohldefinierten Konturen. Stark und kräftig. Glücksseligkeit. Berauscht. Lange. Ewiglich.
Hin und weg war ich. Entschwunden in eine andere Zeit. "Das isser!", wummste es durch meine Hirnwindungen bis hinein in jede Zelle meines Seins, DAS ist er! Mein neuer Signaturduft! Die Krone schon in den Händen, um diesen Königskandidaten auf den Thron meines Duftschlosses zu setzen, eilte, stürzte ich zum PC und tippte hastig das R und das U und das M und das E in den Kasten. Und war mit einem Schlag wieder wach und ernüchtert: Produktion eingestellt!
Mit einem lauten *klong* fiel die Krone in meinen Händen zu Boden und ein riesiger Eimer eiskaltes Wasser ergoss sich über die heiß glühenden Funken, die gerade zum Feuer auflodern wollten und erloschen die soeben entstandene Liebe zu diesem Duft. Da war doch was? Ach ja: Schlimmer geht immer!
Die Probe wanderte in meine heilige Kiste und ab an und genehmigte ich es mir, zu schwelgen.
- Einige Wochen später -
Da diese Pulle durch etliche diverse Dufthaushalte reiste und nirgendwo in diesen eine Heimat finden konnte, danke ich allen Vorbesitzer/innen dafür, dass sie ihn nicht so mochten, wie ich und ihn großzügig und freiherzig haben ziehen lassen! Am meisten danke ich dem Irren, der mir diesen Flakon überraschenderweise zum Geburtstag schickte und mir Weihnachtsgefühle im Herbst bescherte. Von ganzem Herzen danke ich! So durfte RUME zu mir finden und wir werden beieinander bleiben, bis der letzte Tropfen uns scheidet. Mit tief mit geneigtem Haupt verbeuge ich mich treu: Lang lebe der König!
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