Vikt Slumberhouse 2009

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6.9 / 10 41 Bewertungen

Ein Parfum von Slumberhouse für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2009. Der Duft ist holzig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.

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Duftrichtung

Holzig

Würzig

Erdig

Harzig

Rauchig

Duftnoten

Ravensara

Styrax

Oud

Parfümeur

Josh Lobb

Bewertungen

Duft

6.941 Bewertungen

Haltbarkeit

8.632 Bewertungen

Sillage

7.428 Bewertungen

Flakon

7.527 Bewertungen

Eingetragen von Formicula, letzte Aktualisierung am 10.04.2023.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

12.07.2013 - 12:20 Uhr

5
Duft

Terra
646 Rezensionen

Terra

Waldmeisteraroma

Ich kann verschiedenste Assoziationen verstehen. Die, dass dies ein natürlicher Oud-Duft ist, aber genauso die nach Hustensaft. Vikt riecht echt einem Spitzwegerichhustensaft extrem ähnlich. Sirupartigsüß gepaart mit dieser bitter-krautigen Note.

Das ganze kann aber auch an den ätherischen Aspekt von kambodschanischem Oud erinnern. Aber so, als hätte man das ganze extrem laut aufgedreht. Echtes Oud entwickelt sich auf der Haut stetig, ein ätherischer Aspekt kommt und geht, dann kommen wieder holzige und harzige Gerüche, dann wieder warm-weiche, dann wieder das ätherische. Hier ist vor allem dieses ätherische. Es verändert sich nicht, ist laut, süß und aufdringlich.

Das hier hat mit echtem Oud wenig zu tun. Es ist wie künstliches Waldmeister oder generell künstliches Aroma. Man versucht etwas nachzuahmen, schafft aber nie auch nur annähernd die Komplexität des Originals.

Vielleicht ist das auch Zufall - vielleicht war das gar nicht die Absicht.

Ich finde den Duft trotzdem laut, aufdringlich und es ist mir peinlich, ihn öffentlich zu tragen.

18.03.2013 - 04:19 Uhr

8
Duft

Bertel
236 Rezensionen

Bertel

Hilfreiche Rezension 5

Warm-süßes Oud

"Vikt", nach einem originellen kratzig-krautig-grünen Auftritt dank Ravensara bald ein dunkler, tiefer, balsamischer, runder und erstaunlicherweise im Verlauf durchaus süßer Oud-Duft. Die dicke, reichhaltige, hier keineswegs unangenehme Potenz die die meisten Slumberhouse-Düfte auszeichnet ist hier ebenso vorhanden wie die Slumberhouse-typische leicht karamelisierte Süße wie von in Honig eingelegten Trockenfrüchten, eine für mich in Verbindung mit Oud überraschende doch hier ausgezeichnet funktionierende Kombination. Im Verlauf sorgt Styrax für einen weich-rauchig-harzigen Weihrauchton der sich nicht nach vorne drängt sondern harmonisch in diesen tiefen, angenehmen Duft integriert ist. Definitiv ein Duft der Natur, Wald, Holz atmet und gleichzeitig weiche tiefe Süße verströmt. Durch letzteres not my cup of tea, sollte jedoch auf Grund seines über weite Strecken weichen, gefälligen, angenehmen Charakters durchaus auf breite Zustimmung stoßen können.

30.12.2011 - 21:12 Uhr

7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Apicius
1106 Rezensionen

Apicius

Top Rezension 12

Ein natürlich wirkendes Oud

Heutzutage muss jede Parfummarke einen Oud-Duft im Angebot haben, und Slumberhouse ist da keine Ausnahme. Die Ergebnisse sind oft recht unterschiedlich. Manchmal wird der bekannte klassisch arabische Rose-Oud-Stil abgekupfert, den Montale schon immer vertrat, und in entschärfter Form dem Publikum präsentiert (z.B. Dark Rose von Czech & Speake), oder aber es finden sich verstiegene Konstruktionen, bei denen die Kreativität des Parfumeurs zu recht seltsamen Ergebnissen führte. Nur selten gewinnt man den Eindruck, dass ein wirkliches Verständnis für diesen Naturstoff vorlag.

Bei Vikt von Slumberhouse ist dies nach meiner Einschätzung anders – sie präsentieren einen Oud Duft, der mit Sicherheit die Erwartungen derer enttäuschen wird, deren Geschmack von Montale und Co. geprägt wurde.

Ich halte es mittlerweile für unwahrscheinlich, dass das, was Montale uns als Oud verkauft, eine Entsprechung in der Natur hat. Stutzig gemacht haben mich ein kurzer Eindruck eines puren Oud-Öls, das Herr Hardcastle von Beauty Affairs von einer Kundin bekommen hat, sowie eine Kauferfahrung im Bonner Taiba-Shop. Die bieten ihren arabischen Kunden preiswerte Parfums aus dem Nahen Osten. Als Besonderheit bot man mir ein – für ihre Verhältnisse teures – „Oud Combodi“ an, das auf verschlungen Wegen in ihren Bestand gelangt sein mag. Auch da ist von der uns bekannten verpilzten Muffigkeit kaum eine Spur zu erkennen, das zähflüssige Öl weist eher eine allgemeine Holzigkeit sowie ätherisch wirkende Noten auf.

Und damit wären wir bei Vikt, welches dieser von mir als ursprünglich empfunden Holzigkeit weitaus näher steht als den Montale-Ouds und ihren Nachahmern. Slumberhouse verzichtet darauf, ihr Oud mit Rose zu kombinieren – Vikt ist gänzlich unfloral. Unflorale Oud-Parfums gibt es durchaus auch bei den Arabern – wenn man etwas sucht. Und die können sehr gut sein, siehe zum Beispiel Arooq Al Oud von Rehab.

Statt auf Blumen setzt Slumberhouse auf ein würziges Kraut: Ravensara aromatica ist eine Pflanze aus der Familie der Lorbeer-Gewächse und wächst auf Madagaskar. Im Englischen wird das auch als „clove nutmeg“ bezeichnet. Das Öl soll laut Wikipedia kampferartig sein und an Eukalyptus erinnern. Auf jeden Fall betont es die ätherische Seite von Vikt. Das ist spannend, denn Vikt ist auf Parfumo bisher das einzige Parfum mit dieser Note! Ich empfinde bei Vikt durchaus Anklänge an Lorbeer, sogar sehr prägend. Daneben gibt es eine pikant-säuerliche Art, die mich stark an Parfums wie Itasca von Lubin, Mister von Jasper Conran oder auch Jewel for Him von Micallef erinnert. Vikt ist robust und medizinisch, aber den Vergleich mit Hustensaft finde ich nicht ganz fair.

Vikt beinhaltet durchaus Entwicklung – von einer spektakulären Kopfnote hin zu einer immer noch attraktiven Basis. Das ist mir schon bei Grev aufgefallen: Slumberhouse scheint ihre Düfte von der Kopfnote her zu entwickeln. Eigentlich mag ich das nicht. Ich erwarte von einem erstklassigen Parfum, dass es in der Lage ist, die Spannung zu halten oder sogar zu steigern. An vielen Chypres finde ich zum Beispiel toll, dass sie oft mit einer nichtssagenden Zitrusnote beginnen und dann mit jeder Minute besser werden, bis die Basis voll ausgeprägt ist. Bei den Slumberhouse Düften ist es umgekehrt – die beginnen mit einem Paukenschlag, der dann langsam ausklingt.

Gut, das Leben steckt voller Kompromisse, und ich glaube, im Fall von Vikt wäre ich bereit, sie einzugehen.

13.11.2011 - 07:25 Uhr

7.5
Haltbarkeit 7
Duft

Ergoproxy
1123 Rezensionen

Ergoproxy

Hilfreiche Rezension 4

Ein Löffelchen voll Zucker...

... und was bitter ist wird Süß! Wer kennt nicht dieses Lied aus Mary Poppins. Als ich mir den Duft zu ersten Mal aufgetragen habe und den an Hustensaft erinnernden Auftakt gerochen habe, ist mir sofort diese Melodie in den Sinn gekommen.

Die Kopfnote wird vom Ravensana-Öl dominiert. Ravensana duftet wie eine Mischung aus Eukalyptus und Anis. Es schwingt auch eine bittere Note mit, die wahrscheinlich vom Oud verursacht wird.

Mit der Herznote kommt das Oud voll zum Tragen. Die bittere Unternote ist verschwunden und der Duft nimmt nur ganz langsam an Süße zu.

Die Basis besteht aus schwer süßem Styrax und mutet fast schon etwas künstlich an.

Vikt ist ein Duft, mit dem man sich regelrecht anfreunden muss. Ich finde das Konzept zwar sehr interessant, aber für mich nicht unbedingt tragbar, da mich der Auftakt einfach zu sehr an Bronchitis erinnert.

Wer medizinische Noten mag, der sollte Vikt mal genauer unter die Lupe nehmen, allen Anderen rate ich dringend davon ab!