26.04.2017 - 15:36 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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'Oh du Falada, da du hangest.'
sprach die junge Königstochter auf ihrem Weg zum Gänsehüten.
'Oh du Jungfer Königin, da du gangest.' antwortete Falada, ihr treues Pferd bzw. dessen in den Bogen des Stadttores genagelter Kopf, den eine falsche Kammerfrau ihm hatte abschlagen lassen, die sich dann selbst als Königstochter ausgab, um den Prinzen zu heiraten, mit dem zu vermählen die Königstochter ausgesendet worden war: 'Wenn das deine Mutter wüsste - das Herz tät' ihr zerspringen!' So steht es in 'Die Gänsemagd', als Junge eins meiner Lieblingsmärchen aus dem Fundus der Gebrüder Grimm.
'Oh du Falada, da du hangest.' - Falada, das treue Pferd, dessen Kopf der unglücklichen Königstochter noch Trost und Ratschlag geben kann. Die tierische Note prägt das Wesen von Slumberhouses New Sibet gleich von Anfang an - und wer ein paar meiner Kommentare gelesen hat, weiß, dass ich animalische Düfte mag - jene mehr oder weniger ausgeprägte Ahnung von Ziegen- oder Pferdestall, von nassem Fell und warmer Haut. Tierische Düfte (bzw. auf dem Wesen tierischer Substanzen arrangierte - es handelt sich heute ja beinahe immer um synthetisierte Duftstoffe, was kaum beklagt werden kann) sind oftmals sehr intim, persönlich, leidenschaftlich - und Parfums, die polarisieren und entweder begeistern oder abstoßen - 'ganz nett' finden sie die wenigsten.
New Sibet dimmt das Viehische - die Wärme von warmen Haar und weicher Haut - umgibt es mit einer feinen und weichen Trockenheit, beinahe Staubigkeit - gerade mittig zwischen warm und kalt, zwischen Leder- und Iristönen. Der Duft oszilliert in einer Art neutralem Maulwurfston - 'greige' könnte man sagen, ein Hybrid zwischen Grau und Beige. Ihm fehlt der Pumakäfig und fehlt der Latrinenton, den Moschusdüfte manchmal haben - ist es die Minze, die ihm diese Balanciertheit gibt? Ungewöhnlich für einen animalischen Duft ist dieses Stille und Gebremste - wie eine Decke duften mag, auf der ein Tier gelegen hat, aber nun nicht mehr liegt. Oder der Kopf des treuen Falada im finsteren Torbogen hängt - und doch mit der Königstochter spricht und ihr Trost spendet.
Fazit: für all jene, die (noch) nicht sicher sind, ob sie viehische Düfte mögen, ist New Sibet vielleicht eine interessante Wahl - animalische Leidenschaft, aber gezähmt, gebremst. Und am Ende kriegt die Königstochter den Prinzen doch.
'Oh du Jungfer Königin, da du gangest.' antwortete Falada, ihr treues Pferd bzw. dessen in den Bogen des Stadttores genagelter Kopf, den eine falsche Kammerfrau ihm hatte abschlagen lassen, die sich dann selbst als Königstochter ausgab, um den Prinzen zu heiraten, mit dem zu vermählen die Königstochter ausgesendet worden war: 'Wenn das deine Mutter wüsste - das Herz tät' ihr zerspringen!' So steht es in 'Die Gänsemagd', als Junge eins meiner Lieblingsmärchen aus dem Fundus der Gebrüder Grimm.
'Oh du Falada, da du hangest.' - Falada, das treue Pferd, dessen Kopf der unglücklichen Königstochter noch Trost und Ratschlag geben kann. Die tierische Note prägt das Wesen von Slumberhouses New Sibet gleich von Anfang an - und wer ein paar meiner Kommentare gelesen hat, weiß, dass ich animalische Düfte mag - jene mehr oder weniger ausgeprägte Ahnung von Ziegen- oder Pferdestall, von nassem Fell und warmer Haut. Tierische Düfte (bzw. auf dem Wesen tierischer Substanzen arrangierte - es handelt sich heute ja beinahe immer um synthetisierte Duftstoffe, was kaum beklagt werden kann) sind oftmals sehr intim, persönlich, leidenschaftlich - und Parfums, die polarisieren und entweder begeistern oder abstoßen - 'ganz nett' finden sie die wenigsten.
New Sibet dimmt das Viehische - die Wärme von warmen Haar und weicher Haut - umgibt es mit einer feinen und weichen Trockenheit, beinahe Staubigkeit - gerade mittig zwischen warm und kalt, zwischen Leder- und Iristönen. Der Duft oszilliert in einer Art neutralem Maulwurfston - 'greige' könnte man sagen, ein Hybrid zwischen Grau und Beige. Ihm fehlt der Pumakäfig und fehlt der Latrinenton, den Moschusdüfte manchmal haben - ist es die Minze, die ihm diese Balanciertheit gibt? Ungewöhnlich für einen animalischen Duft ist dieses Stille und Gebremste - wie eine Decke duften mag, auf der ein Tier gelegen hat, aber nun nicht mehr liegt. Oder der Kopf des treuen Falada im finsteren Torbogen hängt - und doch mit der Königstochter spricht und ihr Trost spendet.
Fazit: für all jene, die (noch) nicht sicher sind, ob sie viehische Düfte mögen, ist New Sibet vielleicht eine interessante Wahl - animalische Leidenschaft, aber gezähmt, gebremst. Und am Ende kriegt die Königstochter den Prinzen doch.
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