Cilice 2015 Perfume Oil

Cilice (Perfume Oil) von Euphorium Brooklyn
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8.1 / 10 30 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Euphorium Brooklyn für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist rauchig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Büßerhemd”.
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Harzig
Holzig
Animalisch

Duftnoten

ElemiharzElemiharz LabdanumLabdanum WeihrauchWeihrauch Klosterlikör ZistroseZistrose AmbraAmbra AngelikaAngelika BenzoeBenzoe BibergeilBibergeil GewürznelkeGewürznelke HonigHonig OudOud ZederZeder BienenwachsBienenwachs BirkenteerBirkenteer CumarinCumarin LederLeder PapyrusPapyrus

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7.327 Bewertungen
Eingetragen von ExUser, letzte Aktualisierung am 13.01.2024.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
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Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 15  
Von etwas Gutem zu viel...
...zu haben, das ist wunderbar, heißt es gemeinhin - und wer würde dem nicht zustimmen wollen? Das Zitat geht auf die Schauspielerin Mae West zurück, eine der ersten und der ikonischsten Femmes Fatales, die Hollywood je hervorgebracht hat und die den Höhepunkt ihrer Karriere in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte. 'Von etwas Gutem zu viel' - das klingt erst mal herrlich. Doch manchmal ist zu viel einfach zu viel.

Nicht wenige der Düfte, die sich hier einer großen Anhängerschaft erfreuen, können als etwas schwierig gelten oder herausfordernd, manche als sperrig. Man muss sich diese Düfte langsam zueigen machen, sie zähmen, sich erobern - und liebt sie danach doch um so mehr als jene, die schon mit einer allzu gefälligen Kopfnote locken wie eine Dirne mit einem Fächer aus Marabufedern. Schwierige Düfte sind häufig erst auf den zweiten Blick schön.

Euphorium Brooklyns Cilice hingegen ist so augenscheinlich, so gewollt und übertrieben herausfordernd und schwierig, dass es anstrengend erscheint. Weil ihm Ironie fehlt und Humor. Weil er viel Weihrauch mit viel Ambra mit viel allem kombiniert. Weil seine Körpernähe ununterbrochene Beschäftigung mit ihm einfordert. Weil alles an ihm so dicht und undurchdringlich scheint, dass er trotz dieser Körpernähe doch fremd und unnahbar bleibt.

Cilice heißt 'Büßerhemd', und ja, es scheint, als lege er die ganze Gewichtigkeit seines theatralischen Namens in jede Minute seines Seins. Nichts ist leicht, ist spielerisch - alles ist kultiviert, ist schwierig, schwer, anstrengend, muss sich erarbeitet werden - mitunter hat er beinahe etwas Strafendes - insofern ist sein Name klug gewählt. Bittere Phasen wechseln sich ab mit beißenden, symbolbeladene mit dramatischen. Manche, nein: viele dieser Phasen sind sehr schön - der wächsernde Moment etwa, in dem ganz plötzlich honigsüße Wärme durchdringt, oder das gebrochen Animalische, das zwischen dem Harz und dem Feuerlodern sachte nach oben treibt - oder die feine Ahnung von Likör. Doch nichts davon wird einfach hergeschenkt, nichts ist freundlich, lieblich oder weich. Laut ist er nicht, nicht einen Augenblick - doch gerade seine Körpernähe und Intimität verleihen ihm etwas mitunter fast Bedrängendes - so wie ein schlechtes Gewissen keinen Schlaf erlaubt. Auch hier wiederum passt sein Name gut. Wäre Cilice nur eine Phase in einem Duft - mit etwas Schalk in der Kopfnote vielleicht oder etwas Versöhnlichkeit am Ende - er wäre großartig. So ist er, als säße man zu lange zu nahe an einem Feuer.

Fazit: ein Duft wie ein Ölbildnis, auf dem Leute auf Scheiterhaufen verbrannt werden. Wie Klytaimnestra mit blutigem Dolch. Zu forciert schwierig und von allem ein bisschen zu viel.
4 Antworten
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Flakon
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8
Haltbarkeit
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Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 16  
Wer ist nun eigentlich für den Likör zuständig?
Es ist ein neues und seltsames Erlebnis für mich, dass sich eine helle, im Ansatz regelrecht bissige Harz-Weihrauch-Note mühsam aus einer öligen Flüssigkeit hervorarbeiten muss. Wäre Cilice zum Aufsprühen – das wäre mir sicherlich in einer ordentlichen Wolke um die Nase geflogen. Heute passiert nichts dergleichen. Ohnehin wird der potentiell beißende Part rasch abgelöst von mild-cremigen Rauch-Varianten, die Cilice näher an die Rauch-Kuschler als an die Nasen-Durchpuster rücken. Nichtsdestotrotz sorgt bald Castoreum für eine gute Portion Un-Harmlosigkeit. Wenn das was mit Kloster zu tun hat (siehe unten), dann wäre das eine recht fidele Einrichtung!

Im Laufe des Vormittags wandelt sich der Un-harmlos-Einschlag, ich grübele gar wider meine vormalige Castoreum-Vermutung. Inzwischen scheint mir der Stich zunächst wie in eine likörig-tinktureske Blumen-Holz-Note überdreht, die gegen Mittag fast gualtieri-hafte Strenge zeigt. Eine ganze Weile muss ich überlegen, bevor mir einfällt, woher ich derlei kenne: Aus „Nudo“ von Morph. Nicht derart krass, aber im Stil verblüffend ähnlich. Daran mag stinkiges, latent skatol-verkacktes Indol beteiligt sein, doch eine voll belastbare Idee habe ich – wie im Grunde bereits beim Morph – leider nicht. Diese Note entpuppt sich als ziemlich ausdauernd; ihr Übereifer vermiest mir in der vorderen Hälfte ein wenig den Spaß.

Am Nachmittag lässt das Stechen nach, obwohl es erst nach sechs, sieben Stunden verschwindet, und Cilice verschiebt sich wieder in Richtung rauchig-cremig. Schön! Ambra wird plausibel, Abteilung vanillig. Papyrus unterschreibe ich, wenn vielleicht Papier d’Armenie gemeint ist, jenes Räucher-Papier, auf das gelegentlich auch in Düften Bezug genommen wird. Eine Beräucherung, teer-verstärkt, ist nämlich unüberriechbar, insgesamt bleibt sie freilich eher zurückhaltend.

Gewundert habe ich mich über die angebliche Zutat „Klosterlikör“, die sich sogar auf der Hersteller-Webseite findet. Die haben da bestimmt was verwechselt. Der Geschwister-Duft „Wald“ riecht phasenweise tatsächlich nach solch einem süßlichen Pseudo-Heilmittel, aber Cilice? Hm. Nach hinten raus lässt sich zwar eine kräuterhafte Note (Engelwurz geht in Ordnung) abhaken, der man zusammen mit dem untergründigen Teer durchaus Arznei-Ambitionen attestieren mag. Doch im Gesamtbild wäre das dann ein sehr bitteres Zeug. Na ja, das ergäbe womöglich Sinn: Sollten die Kloster-Bewohner ihren alkoholischen Heiltrank über den strikt medizinischen Bedarf hinaus zweckentfremden, wäre die Buße für diese Sünde sozusagen gleich schon mit drin.

Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
15 Antworten
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Sillage
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Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
Top Rezension 0  
Mysteriös, scheu und dunkel
Kurz nach dem Auftragen dachte ich "das riecht nach Slumberhouse". Ganz so falsch ist die Annahme auch nicht, genau wie Wald erinnert Cilice ein wenig an die slumberhousschen Kreationen, doch er gefällt mir besser als all jene von dem genannten Label, die ich bisher kenne.

Cilice ist ein Öl und genau so ist auch der Duft. Er ist nicht besonders transparent oder luftig, aber hier stört mich das interessanterweise nicht. Es wirkt alles stimmig. Schon im Auftakt ströhmt einem ein weich-balsamischer Duft mit einer gewagten Kante entgegen: Da ist kurz etwas ziemlich Animalisches, was für Verwirrung sorgt. Das riecht ein wenig nach Kot oder Verwesung. Das klingt schlimm, ist aber nur eine leichte Ahnung im Hintergrund, die auch schon kurz nach dem Auftakt wieder abklingt.

Cilice entwickelt sich auf eine Art so komplex, das man es kaum beschreiben kann, andererseits aber auch sehr rund und geschlossen. Es ist ein warmer, balsamischer Duft der an Honig, Wald, Erde und Holz erinnert. Cilice erinnert mich viel mehr an den Geruch von Wald als "Wald" von diesem Label. Cilice wirkt sehr erdig, ohne muffig zu sein. Wie flüssiger Balsam mit Honig und Lindenblüten die über Erde, Pilze und Blätter fließen.

Es ist überhaupt nicht sinnvoll, Cilice auf Papier zu testen. Ich habe ihn darauf angetestet und beschlossen, dass er kein totaler K.O.-Duft wird - aber er entwickelt sich auf dem Papier völlig anders. Am Anfang noch ähnlich wie auf der Haut, wird er auf dem Papier ätherisch-hell. In Cilice wird viel Weihrauch enthalten sein. Auf der Haut bemerkt man den Weihrauch zwar, aber er sticht nicht hervor sondern bleibt eine zugehörige Note zu dieser runden Gesamtkomposition.

Ich finde Cilice nicht so schüchtern. Die Sillage ist tatsächlich nicht extrem, aber bemerkbar und auf mich wirkt Cilice sehr tiefgründig. Vordergründig ist er warm und beschützend, aber er hat auch düstere, leicht rauchige und sogar ganz hintergründig dezent schmutzige Aspekte, die meist aber nur zu erahnen sind. Eher ein scheues Fabelwesen mit gefährlichen Kräften als ein schüchternes Reh. Dabei aber wunderschön, tief und als würde das Wissen von Jahrtausenden in diesem Elixier gespeichert sein.

Ich habe keine Ahnung, wann und zu welchem Anlass man Cilice tragen sollte. Es ist wohl wirklich eher ein Duft für den Träger. Ich glaube nicht, dass er die Umwelt stört, aber ich glaube die Umwelt würde ihn nicht als Parfüm im modernen Sinn wahrnehmen - vielleicht eher wie eine mittelalterliche, edle Duftkreation.

Es tut mir jetzt schon um den kleinen Tropfen auf dem Papier leid, auf dem ich Cilice verschwendet habe. Er ist toll und ich freue mich, ihn nochmal tragen zu können.
6 Antworten
8
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
9
Duft
Mamski

12 Rezensionen
Mamski
Mamski
Top Rezension 16  
Cilice - schüchtern und leise
Die kleine, dickwandig-gläserne 15ml Apothekerflasche mit schwarzem Drehverschluss und der geheimnisvollen Aufschrift „Cilice“ beinhaltet ein bernsteinfarbenes Eau de Parfum. In Wirklichkeit ist es ein Öl, denn selbst beim Umfüllen in einen Minisprüher trieft die Flüssigkeit nach dem Besprühen in der Art auf mein Handgelenk, dass ich den Duft in meine Haut einreiben muss, damit er sich verteilt und überhaupt aufgenommen werden kann.

Sanft und intim ist der Duft, der mir entgegen strömt. Anfangs dicht und satt fließt er dann konstant ruhig ohne nennenswerte Höhen und Tiefen auf einer Ebene und bleibt, wie er ist: Balsamisch und ätherisch. Umschlungen von uralten, knorrigen Bäumen, aus deren Wunden der Stämme Harze üppig hervorquellen. Ein leicht klebrig beschwerter Duftschleier aus Weihrauch und Labdanum umhüllt. Es duftet wohlig und ungeheuerlich vertraut. Koniferisch. Eine Ahnung von Bienen und Honig flirrt durch dunkelgrünbraune, grazil likörwürzige Anmutungen, einbegriffen etwas Rauch. Wachsweich ist die Haut. Fast schmierig, salbengleich. Etwas Melancholie schwingt im Hintergrund mit, auch ein wenig Sakrales, aber eher so, als hätte man sich davon abgewendet und der letzte Hauch wurde noch nicht abgestreift. Sehr mollig, dunkel, aber keineswegs düster, eher schummrig. Waghalsig ist der Duft nicht, sondern schüchtern, ruhig und beinahe: unerhört ansehnlich, groß und schön.

Cilice ist scheu, die Sillage daher gering und anscheinend nur für den Träger bestimmt und man darf nicht erwarten, dass von Nasen verführte Köpfe herum schnellen und diesem Duft hinterher schnuppern werden. Er ist ein wundervoller Begleiter für leise, verschwiegene Stunden, in denen ich alleine träumen und auch spinnen möchte. Das herzerwärmende Gesicht von Cilice kommt gedämpft und verhalten angeschlichen und flüstert alte und weise Geschichten, die man zwar alle irgendwie und irgendwo schon einmal mitbekommen hat, man aber nie müde wird, sie erneut zu hören und daher immer wieder lauschend die Ohren spitzt, um auch ja kein Wort zu verpassen. Und vielleicht ist ein Wort dabei, welches zuvor noch nie vernommen wurde? Es ist so warm und gemütlich in diesem Duft, dass ich einfach nur die Augen schließen und genießen möchte. Und zwar hautnah.
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Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
VerbenaVerbena vor 7 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Nachtschwarzer Wald. Blutroter Mond. Glühende Augen lauern in den Schatten. Der Kessel brodelt. Hexentanz und Eulenruf. Dunkel und magisch.
6 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Er zog an dem kleinen, braunen Zweig, der in diesem Erdloch steckte. Plötzlich hatte er etwas in der Hand, das sich wand: etwas Lebendiges.
10 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 7 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Sacktuch
grob/dunkel/ Ziegenhaar
fest gewebt/Harzgeträkt
rau und doch so rein_
Weihrauch/Gewürzhonig
eingesogen_
ein Hemd für mich allein
12 Antworten
DieLoraDieLora vor 8 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Mystischer Märchenwald, es duftet balsamisch nach aromatischen Harzen, am Lagerfeuer tanzt ein Waldschrat mit Elfen - DieLora im Wunderland!
1 Antwort
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Harzorgie schlechthin, mit einem Kügelchen Weihrauch und einem kleinen Holzscheit. Das Ganze wirkt recht zäh, auf der Haut klebrig ölig
6 Antworten
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