10.02.2017 - 12:53 Uhr
Meggi
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21
Ungezügeltere Machart
Euphorium Brooklyn steht auf markante Ansagen. Zumindest das ist gemeinsamer Nenner meiner bisherigen Tests. Ich bin also nicht erstaunt, als Usar mich sofort mit kräftiger Würze beißt. Das lässt sich tatsächlich in Richtung Maggi interpretieren, wie von Yatagan pointiert formuliert. Für mich überwiegt allerdings definitiv was Medizinisches, das mich eher an Schluckimpfung erinnert.
Schon nach ein paar Sekunden wird es süßer und harziger. Ich finde, es riecht wie Myrrhe. Nicht nur, sondern auch. Ich ziehe in Sachen Myrrhe konkret dies oder jenes aus dem Auftritt von Armanis Myrrhe Imperiale in Erwägung. Doch wirkt Usar urwüchsiger (was Wunder neben einem Armani…), krautiger, medizinischer oder gar schamanischer. Und von größerer Aromen-Vielfalt. Eine direkte Gegenüberstellung enthüllt unmissverständlich die ungezügeltere Machart des Amerikaners. Der Armani wird mithin vom vermuteten Verwandten zum Nachschlagewerk für ein Einzel-Aroma.
Erst am zweiten Test-Tag vermag ich im opulenten Schwall die fruchtigen Beigaben wahrzunehmen - das dann aber in solch verblüffender Deutlichkeit, dass ich mich frage, wo ich zuvor meine Nase hatte. Die Fruchtereien sind nicht dominant, bloß sehr präsent, weniger in die (Zitrus)-Spitze gedacht als vielmehr in die Frucht-Breite. Limette und Ingwer mögen in Ordnung gehen, ich hätte es als kandierte Orange bezeichnet. Sehr köstlich in dieser Zusammenstellung und weitaus un-weihnachtlicher, als sich erwarten ließe.
Nach einer knappen Stunde rieche ich vor allem Rauch. Abgesehen vom partiellen Armani-Dreh kommen mir jetzt zudem Aspekte aus Arso von Profumum Roma in den Sinn - prüfen kann ich das nicht mehr, Probe ist weg. Freilich gilt hier ebenso: Nicht nur, sondern auch. Daneben liegt eine hell-metallische Komponente, sie könnte von einem pieksenden ätherischen Öl aus der Kiefern-Ecke herrühren.
Der Hersteller spricht darüber hinaus von Vetiver, den meine Lieblingskollegin tadellos blind herausschnupperte. Mir gelingt das wiederum erst an Tag Zwo; und obwohl ich mir dabei nicht gleichermaßen sicher bin wie bei der Frucht-Geschichte, darf ich dem Duft einen gewissen Abwechslungsreichtum attestieren.
Rauchig-harzig und obendrein süß geht es durch den Vormittag. Eine Tannen-Anmutung in der zweiten Stunde lässt mich im Verein mit der erwähnten Metall-Idee und besagter Süße sogar an Tannen-Honig denken. Im Laufe der Zeit verblasst die Süße jedoch. Weil sich außerdem gegen Mittag strengeres Harz bemerkbar macht, wird der Duft insgesamt herber. Zugleich entschwindet damit leider ein Gutteil des Volumens und das Komplett-Bild wird durchsichtiger. Im Fortgang belüftet sich die Angelegenheit weiter, die Süße ist bis auf eine Spur von Zuckrigkeit gewichen. Sie liegt nunmehr auf einer hellen, geradlinigen Holz-Note und treibt allmählich gen Abend.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
Schon nach ein paar Sekunden wird es süßer und harziger. Ich finde, es riecht wie Myrrhe. Nicht nur, sondern auch. Ich ziehe in Sachen Myrrhe konkret dies oder jenes aus dem Auftritt von Armanis Myrrhe Imperiale in Erwägung. Doch wirkt Usar urwüchsiger (was Wunder neben einem Armani…), krautiger, medizinischer oder gar schamanischer. Und von größerer Aromen-Vielfalt. Eine direkte Gegenüberstellung enthüllt unmissverständlich die ungezügeltere Machart des Amerikaners. Der Armani wird mithin vom vermuteten Verwandten zum Nachschlagewerk für ein Einzel-Aroma.
Erst am zweiten Test-Tag vermag ich im opulenten Schwall die fruchtigen Beigaben wahrzunehmen - das dann aber in solch verblüffender Deutlichkeit, dass ich mich frage, wo ich zuvor meine Nase hatte. Die Fruchtereien sind nicht dominant, bloß sehr präsent, weniger in die (Zitrus)-Spitze gedacht als vielmehr in die Frucht-Breite. Limette und Ingwer mögen in Ordnung gehen, ich hätte es als kandierte Orange bezeichnet. Sehr köstlich in dieser Zusammenstellung und weitaus un-weihnachtlicher, als sich erwarten ließe.
Nach einer knappen Stunde rieche ich vor allem Rauch. Abgesehen vom partiellen Armani-Dreh kommen mir jetzt zudem Aspekte aus Arso von Profumum Roma in den Sinn - prüfen kann ich das nicht mehr, Probe ist weg. Freilich gilt hier ebenso: Nicht nur, sondern auch. Daneben liegt eine hell-metallische Komponente, sie könnte von einem pieksenden ätherischen Öl aus der Kiefern-Ecke herrühren.
Der Hersteller spricht darüber hinaus von Vetiver, den meine Lieblingskollegin tadellos blind herausschnupperte. Mir gelingt das wiederum erst an Tag Zwo; und obwohl ich mir dabei nicht gleichermaßen sicher bin wie bei der Frucht-Geschichte, darf ich dem Duft einen gewissen Abwechslungsreichtum attestieren.
Rauchig-harzig und obendrein süß geht es durch den Vormittag. Eine Tannen-Anmutung in der zweiten Stunde lässt mich im Verein mit der erwähnten Metall-Idee und besagter Süße sogar an Tannen-Honig denken. Im Laufe der Zeit verblasst die Süße jedoch. Weil sich außerdem gegen Mittag strengeres Harz bemerkbar macht, wird der Duft insgesamt herber. Zugleich entschwindet damit leider ein Gutteil des Volumens und das Komplett-Bild wird durchsichtiger. Im Fortgang belüftet sich die Angelegenheit weiter, die Süße ist bis auf eine Spur von Zuckrigkeit gewichen. Sie liegt nunmehr auf einer hellen, geradlinigen Holz-Note und treibt allmählich gen Abend.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
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