05.12.2021 - 07:39 Uhr
Pollita
344 Rezensionen
Pollita
Top Rezension
70
Im Schreibwarenladen
Dass Ume so schlecht bewertet ist, kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Ich mag ihn nämlich, dieses feine, süßfruchtige Pfläumchen. Gedanklich bin ich mit Ume mal wieder voll und ganz Kind. Diese Notenkombination aus Pflaumen, Aprikosen, Anis und den holzigen Noten befördert mich in meine Schulzeit zurück. Ähnlich wie auch schon bei Squid von Zoologist muss ich bei diesem Parfum von Euphorium Brooklyn an einen Schreibwarenladen denken. Ich liebte solche Läden als Kind und genoss es, immer wieder durch das Sortiment neuer Stifte, Radiergummis, Spitzer, Briefpapier und anderem Kram zu stöbern.
Ich schrieb schon immer sehr gerne und mangels Smartphone, WhatsApp und den ganzen Möglichkeiten der schnellen Kommunikation, die wir heute so kennen, schrieb ich als Kind liebend gerne Briefe. Am liebsten in unterschiedlichen Farben auf wunderschönem Briefpapier. Ich hatte immer mindestens fünf verschiedene Sätze Briefpapier zu Hause. Schließlich sollte keine meiner Brieffreundinnen gleich sofort wissen, von dem der neue Brief denn stammt, den sie aus dem Briefkasten gezogen hat. Ich hatte nicht nur in Deutschland viele Kontakte, denen ich schrieb, sondern auch in vielen anderen deutschsprachigen und später auch englischsprachigen Ländern. Kein Wunder, dass ich mich in Schreibwarengeschäften besonders wohl fühlte.
Eine Zeitlang waren beduftete Tinte und parfümierte Bleistifte in meiner Jugend gang und gäbe. Und an letztere erinnert mich Ume. Diese Holznoten, glasiert mit einer zarten, feinsüßen Fruchtigkeit. Beim Anspitzen wurde der Duft immer nochmals ein bisschen intensiver. Aber natürlich niemals raumfüllend und nervend. Genauso zart ist auch dieser Euphorium Brooklyn. Der Auftakt ist zunächst etwas stürmisch und ich bin gedanklich erstmal am Meer, rieche Salz und Algen, vielleicht auch Muscheln. Keine Ahnung, was diese Bilder in meinem Kopf hier auslöst. Der Grüntee vielleicht? Das Ganze ist aber schnell vorbei und ebnet den Weg für die zartholzige Fruchtigkeit, geprägt von einer feinen Pflaume. Ein bisschen war auch die Assoziation eines Likörs kurz da, die allerdings sehr schnell vom Bild des Schreibwarenladens verdrängt wurde.
Nach einer Weile erinnert mich der Duft auch ein wenig an Josiers Magnolia, den ich habe und liebe (bei Magnolia rieche ich übrigens Cassis, wenn auch angeblich nicht enthalten).
Leider ist das Vergnügen sehr, sehr kurz. Schön nach wenigen Stunden kann ich Ume leider nicht mehr wahrnehmen. Da ich mich immer wieder dabei ertappe, mich über extrem kurzlebige Düfte zu ärgern und über eine eventuelle Veräußerung nachzudenken, wird es Ume wohl nicht in meine Sammlung schaffen. Mit Magnolia habe ich ja auch bereits einen recht ähnlichen Duft, der zwar auch sehr zart, jedoch etwas langlebiger ist.
Schön ist dieser Euphorium Brooklyn trotzdem. Und ich finde, er verdient eine 8,5.
Danke an die liebe Schalkerin für die Testmöglichkeit.
Ich schrieb schon immer sehr gerne und mangels Smartphone, WhatsApp und den ganzen Möglichkeiten der schnellen Kommunikation, die wir heute so kennen, schrieb ich als Kind liebend gerne Briefe. Am liebsten in unterschiedlichen Farben auf wunderschönem Briefpapier. Ich hatte immer mindestens fünf verschiedene Sätze Briefpapier zu Hause. Schließlich sollte keine meiner Brieffreundinnen gleich sofort wissen, von dem der neue Brief denn stammt, den sie aus dem Briefkasten gezogen hat. Ich hatte nicht nur in Deutschland viele Kontakte, denen ich schrieb, sondern auch in vielen anderen deutschsprachigen und später auch englischsprachigen Ländern. Kein Wunder, dass ich mich in Schreibwarengeschäften besonders wohl fühlte.
Eine Zeitlang waren beduftete Tinte und parfümierte Bleistifte in meiner Jugend gang und gäbe. Und an letztere erinnert mich Ume. Diese Holznoten, glasiert mit einer zarten, feinsüßen Fruchtigkeit. Beim Anspitzen wurde der Duft immer nochmals ein bisschen intensiver. Aber natürlich niemals raumfüllend und nervend. Genauso zart ist auch dieser Euphorium Brooklyn. Der Auftakt ist zunächst etwas stürmisch und ich bin gedanklich erstmal am Meer, rieche Salz und Algen, vielleicht auch Muscheln. Keine Ahnung, was diese Bilder in meinem Kopf hier auslöst. Der Grüntee vielleicht? Das Ganze ist aber schnell vorbei und ebnet den Weg für die zartholzige Fruchtigkeit, geprägt von einer feinen Pflaume. Ein bisschen war auch die Assoziation eines Likörs kurz da, die allerdings sehr schnell vom Bild des Schreibwarenladens verdrängt wurde.
Nach einer Weile erinnert mich der Duft auch ein wenig an Josiers Magnolia, den ich habe und liebe (bei Magnolia rieche ich übrigens Cassis, wenn auch angeblich nicht enthalten).
Leider ist das Vergnügen sehr, sehr kurz. Schön nach wenigen Stunden kann ich Ume leider nicht mehr wahrnehmen. Da ich mich immer wieder dabei ertappe, mich über extrem kurzlebige Düfte zu ärgern und über eine eventuelle Veräußerung nachzudenken, wird es Ume wohl nicht in meine Sammlung schaffen. Mit Magnolia habe ich ja auch bereits einen recht ähnlichen Duft, der zwar auch sehr zart, jedoch etwas langlebiger ist.
Schön ist dieser Euphorium Brooklyn trotzdem. Und ich finde, er verdient eine 8,5.
Danke an die liebe Schalkerin für die Testmöglichkeit.
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