21.01.2013 - 07:12 Uhr
Knickzimt
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Knickzimt
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Der pharmazeutische Ozean
Nirgendwo sieht man Parfumbewerter so mit sich ringen wie in der aquatischen Ecke. Nirgendwo liest man so oft die kleine Anfügung "Eigentlich kann ich mit dieser Sparte nicht viel anfangen.". Lobeshymnen auf Meeresdüfte habe ich hier noch nicht viele gesehen, ein breites Interesse scheint nicht zu bestehen. Und nicht einmal vor zitruslastigen parfums scheinen so viele Leute erschrocken ihre nase zu versiegeln wie vor Ozeanischen. Ich kann das nach und nach ein bisschen verstehen. Es ist zwar schon faszinierend, wie in guten Fälllen die Empfindung großer Weite hervorgerufen werden kann, in der vom brandenden Salz der Erdzeitalter polierte Mineralien umhertreiben, aber viel Spielraum für Variation gibt dieser Akkord glaube ich nicht her. Als Anteil erfrischend, als ganzes Thema vielleicht nicht markant genug? Ich nach meinem ersten halben Jahr kann das noch nicht für mich abhaken. Also hatte ich auch keine große Scheu vor der Beschäftigung mit Hyle. Zunächst vernehme ich eine unerwartete Sternanis-Supernova. Sie wirkt überraschend, wenn man von der Pyramide ausging, denn kein Arzneikraut ist hier gelistet. Ich muss an Meerfenchel denken, von dem ich mal gelesen habe, aber weiter nichts weiß. Diese Note tritt nach einigen Minuten um einige Schritte zurück, bleibt aber kontrastierender Partner der nun folgenden maritimen Anteile. Letztere scheinen mir aber eher seichte Flachwasserzonen abzubilden. Ich rieche salzbeleckte Steine am Grund, ich rieche schwebenden Tang, Schmirgelsand und auch etwas blaues Wasser, aber irgendetwas verhindert, dass es aufs offene Meer hinausgehen kann. Vielleicht das merkwürdige Strandkraut aus dem Auftakt, das etwas zahmer, aber nicht nachvollziehbarer geworden ist. Es gibt der milden salzigen Stimmung etwas süßlich warmes mit, was als Idee wirklich interessant, aber nicht mein Fall ist. So führt es sich eigentlich fort, mit sich eindunkelnder Kolorierung und einem bisschen zu viel Nichts dabei.
Es gibt glaube ich einige noch tiefere Aquaten, an "Sel Marin" von Heeley erinnere ich mich noch gut. Der war aber irgendwie auch so ähnlich. Ich glaube, eigentlich kann ich mit dieser Sparte nicht viel Anfangen. ;) Trotzdem irgendwie faszinierend.
Es gibt glaube ich einige noch tiefere Aquaten, an "Sel Marin" von Heeley erinnere ich mich noch gut. Der war aber irgendwie auch so ähnlich. Ich glaube, eigentlich kann ich mit dieser Sparte nicht viel Anfangen. ;) Trotzdem irgendwie faszinierend.
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