Marcell1997

Marcell1997

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1 - 5 von 7
Marcell1997 vor 1 Jahr 13 5
7
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Verblüffend ähnlich!
Sunrise on the Red Sand Dunes von Zara erlebt seit dem Release vor ein paar Wochen einen ziemlichen Hype, denn auf vielen Social Media Plattformen wird von so ziemlich jedem Parfüm-Enthusiasten über den Duft berichtet, denn er soll ein Zwilling von niemand geringeren sein als das hochgepriesene Parfüm aus dem Haus Louis Vuitton, welches sich Imagination nennt und auf Platz 1 in der Herren Kategorie auf Parfumo ist.

Um also Sunrise on the Red Sand Dunes bestmöglich zu beschreiben, würde ich fast sagen, dass man sich die Kommentare und Rezessionen von Imagination durchlesen kann. Ich möchte es aber dann doch lieber kurz und knapp mit eigenen Worten zusammenfassen.

Ich spreche hier von einem Duft, der durch die Kombination von Bergamotte und Mandarine in der Kopfnote sofort frisch, zitrisch und leicht fruchtig startet und durch einen cremigen und frischen Akkord abgerundet wird. Dieser Duft ist damit einer der besten Sommer- und Alltagsdüfte, da er ständig das Gefühl von Sauberkeit und cremiger Frische vermittelt, ohne aufdringlich zu sein, er ist universell, ansprechend und kann in jeder Situation getragen werden.

Ich habe nun, während ich diese Rezension hier schreibe, den Imagination am linken Handgelenk und Sunrise on the Red Sand Dunes am rechten Handgelenk, den einzigen minimalen Unterschied, welchen ich feststellen kann ist, dass der Zara Duft durch seine Mandarine in der Kopfnote etwas fruchtiger startet als der Imagination, welcher ein überwiegend zitrisches Opening hat und generell mit etwas mehr Kraft daher kommt und im späteren Verlauf minimal cremiger wird.
Ansonsten finde ich die Duft-DNA, den Duft-Verlauf und die Aussagekraft bei beiden Düften verblüffend ähnlich und im alltäglichen Gebrauch kaum unterschiedlich.

Doch zwei wesentliche Unterschiede, die wirklich jeder wahrnehmen kann, sind zum einen der Preis und zum anderen die Haltbarkeit. Während man mit dem Imagination gut durch den Tag kommt, hat man beim Zara Duft, wenn er morgens aufgetragen wird, spätestens zu Mittag ein Problem, welches aber sehr leicht umgangen werden kann, indem einfach eine Abfüllung des Duftes mitgenommen wird, um tagsüber nach zu sprühen.
Bleibt also nur noch ein Unterschied, und der ist wesentlich und stark bemerkbar, denn das ist der Preis. Imagination kostet satte 260€, während Sunrise on the Red Sand Dunes nur schlappe 26€ kostet, also um das 10-fache weniger, ich brauche dem also nichts mehr hinzuzufügen die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und weisen einen deutlichen Unterschied auf!

Einige sind bereit, den Preis für das Image und die vermeintlich höhere Qualität oder das „schönere“ Flakon Design eines Parfüms zu zahlen. Allerdings ist die Qualität von Parfüm nicht immer vom Preis abhängig, das soll gesagt sein! Oftmals können auch günstigere Düfte hochwertig und ansprechend riechen und den bezweckten Eindruck vermitteln, wie in diesem Fall.

Ich bin prinzipiell kein großer Freund von Duftkopien, ich muss mir aber ehrlich eingestehen, dass mich Sunrise on the Red Sand Dunes sehr überrascht und verwundert, wie gut und ähnlich dieser Duft ist.

Bei der Wahl eines Parfüms sollte man sich daher vor allem auf den Duft selbst und das eigene Empfinden konzentrieren und nicht nur auf den Namen oder das Image achten, und somit kann ich abschließend ganz klar festhalten, dass Sunrise on the Red Sand Dunes mein Sommerduft 2023 wird und damit den für mich (fast!) identischen Imagination abgelöst hat.
5 Antworten
Marcell1997 vor 1 Jahr 3
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Die Ausstrahlung von Reife und Eleganz!
In der „Stone Label“ Kollektion durchgestöbert bin ich, als ich „Symphonium“ bereits getestet hatte, dann etwas später auf „Richwood“ gestoßen und das war so ein Kandidat, aus dem ich vorerst nicht sonderlich schlau wurde.

Ich hatte bereits einiges über den Duft gelesen und stellte dann auch recht bald Ähnlichkeiten zwischen den jeweiligen Kommentaren fest, denn es wurde häufig und regelrecht davon geschwärmt, dass es sich in dieser Komposition um einen unfassbaren schönen und cremigen Akkord handeln soll, ich bestellte mir also umgehend eine Abfüllung, um mich selbst davon zu überzeugen.

Äußerst neugierig und euphorisch aufgesprüht entfachte sich dann folgende Wahrnehmung:

Der Duft startet mit einem sanften Mandarinen-Beeren-Gemisch, welches aber lediglich minimal und nur für kurze Zeit wahrnehmbar ist und fast im selben Atemzug Gesellschaft von einer gefälligen dunkelrot herb-floralen Rose bekommt.

Nach nur wenigen Augenblicken ist dann deutlich erkennbar, wie das Patchouli nach und nach aufblüht, sich immer mehr in den Vordergrund drängt und damit einen feuchten und deutlich erdigen Ton hinterlässt, welcher für mich alt und etwas holzig-modrig wirkt, das sagt mir so gar nicht zu, liegt wohl daran, dass ich Patchouli und generell erdige Noten nicht besonders mag.

Es dauert aber erfreulicherweise echt nicht lange, bis der Duft sich immer mehr mit der Haut verbindet und sich etwas legt.
Ab da an kann nach und nach die wundervolle Basis wahrgenommen werden, denn erst jetzt kann ich einen leicht cremig sanften Hauch und vor allem warme Hölzer wahrnehmen und umso länger gewartet wird, desto stärker tritt dieser holzig sanft-weiche Effekt hervor - absolut klasse an dieser Stelle!

Auch das Patchouli ist an diesem Punkt nicht mehr ganz so auffallend erdig, sondern eher hintergründig und etwas freundlicher und gedämpfter, denn es sind jetzt eben die leichten Hölzer, die immer sanfter und weicher werden und sogar durch ein bemerkbar angenehm leicht harziges Labdanum, welches wir aus „Grand Soir“ kennen minimal unterstrichen wird.

Die gesamte Komposition weißt nun einen sehr hochwertigen, warmen, edlen und luxuriösen holzigen Charakter auf, der Name „Richwood“ ist an diesem Punkt wirklich sehr zutreffend.


Abschließend kann ich zusammenfassen, dass die gesamte Komposition Zeit braucht, um sich entfalten zu können und auch verstanden zu werden, denn „Richwood“ ist klassisch und nicht unbedingt modern, ist aber trotzdem und das möchte ich bekräftigen, nicht aus der Zeit gefallen und niemals langweilig, sondern facettenreich, vielschichtig, sehr elegant und mit einer wunderschönen Basis, welche Wärme und Geborgenheit ausstrahlt, ausgestattet.

Am ausdrucksstärksten und passendsten sehe ich diesen Duft geschlechtsübergreifend an einer hereingereiften Person, denn der Hauch von „Richwood“ strahlt Reife, das Erwachsensein und Klasse aus!
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Marcell1997 vor 1 Jahr 6 3
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Die Kurzgeschichte einer stilvollen Dame, die längst im Leben angekommen ist.
Es ist ein bizarr kalter Wintertag wie er im Buche steht, sie hört den klirrend kalten Wind durch das Fenster pfeifen und wagt einen von Tagtraum geprägten starren Blick hinaus.
Sie erinnert sich in ihrem Tagtraum an ihre Schulzeit in den späten 1960er-Jahren als solche Schneestürme in den Wintermonaten keine Ausnahme waren und ihre Schule in ländlicher Gegend aufgrund dessen Tage lang schließen musste. Sie war beliebt in ihrer Klasse, denn schon damals fiel sie mit ihren vorzüglichen Manieren und ihrer ausgeprägten Überreife für ihr Alter auf.



Plötzlich klingelt es an der Türe …
…das bestellte Taxi ist hier, unfreiwillig wird sie plötzlich aus ihrem wohlfühlenden Tagtraum gerissen, doch völlig gelassen und unbeeindruckt davon trägt sie in aller Ruhe ihren weinroten Lippenstift auf, pudert ihre Bäckchen, nebelt sich ein letztes Mal mit ihrem Lieblingsparfüm ein, zieht ihren Pelzmantel über und schlüpft in ihre Stöckelschuhe, sie betritt nun verzögert das Taxi.
Ein orientalisch warmer Hauch nimmt den kompletten Innenraum des Fahrzeuges ein, der Fahrer, fast schon hypnotisiert und das nicht nur von der wahrhaftig schönen Präsenz der Dame, es sind die dunklen und vor allem alkoholisch, getrockneten Früchte in Kombination mit schwarzer Rose ihres Eu de Parfums, welche in den ersten Minuten den Ton angeben und ihre elegante Präsenz hervorheben.
Der Fahrer hat im Angesicht dessen schon eine grobe Vermutung, wo es für die Dame heute Abend hingehen soll, und der Verdacht bestätigt sich, als die Dame ihr Ziel zum Besten gibt.
Die Fahrt gestaltet sich allerdings schwierig, denn der kalte Schneesturm bebt weiterhin stark und unbarmherzig, dementsprechend geht es nur langsam voran.


Doch endlich, in absehbarer Ferne können bereits einige Lichtquellen in Form von Scheinwerfer, die bis in den Himmel ragen, wahrgenommen werden.
Es ist die Staatsoper, welche bereits mit all ihren Lichtern in voller Pracht leuchtet.
Viele Menschen versammeln sich vor den Toren, denn heute geht ein Meisterwerk der Oper über die Bühne und ihr Kavalier wartet bereits aufgeregt auf sie, denn die Dame lässt selbstverständlich auf sich warten.

Die Türe des Taxis öffnet sich und eine Hand streckt sich entgegen der Frau im geheizten Innenraum. Eine warme, einladende Stimme ertönt, die eines Tenors gleicht „Darf ich bitten“, ruft der Kavalier entgegen, Sie nimmt dankend an und steigt mithilfe der gewärmten und kräftigen Hände des Herren aus dem Fahrzeug.
Kuss links, Kuss rechts und noch mal Kuss links, da wo sie herkommt, macht man das eben so.
Ein Geruch von dunkel blumigen Akkorden, welche an eine schwarze, fast schon ausgetrocknete Rose erinnern und ein bemerkbarer Hauch von Trüffel artiger Schokolade, welche in Zusammenspiel die pure orientalische Eleganz und Dominanz ausstrahlt, steigt unausweichlich in die Nase des Mannes und versetzt diesen in begeisternde starre. Ihm fehlen die Worte - was für eine Präsenz - was für ein Hauch!


Im Inneren der Oper angekommen nehmen recht rasch die Gäste ihre Plätze ein, so auch der Kavalier und seine reizende gut duftende Begleitung und das Opernstück beginnt.
Es ist Ruhe eingekehrt, denn das Stück ist in vollem Gange, und wenn man sich umsieht, so sieht man einige auffallende, exquisite und extravagante Persönlichkeiten im Saal, auch verschiedenste Gerüche schweben umher, doch es gibt einen Hauch, der ganz besonders hervorsticht und auf sich aufmerksam macht.
Es wird gesungen, gelacht und voller Spannung zugesehen und mitgefiebert und so neigt sich das Stück langsam, aber sicher dem Ende zu, und an diesem Punkt angekommen verbeugt sich das Ensemble und das Publikum bringt ihren Beifall in Form von kräftigem Applaus zum Ausdruck.

Auch für das nette und charismatische Pärchen geht der Abend dem Ende zu, doch eines ist immer noch präsent, es ist ihr lieblicher Hauch, welcher allgegenwärtig umher schwebt.
Der Kavalier, weiß, er muss die Dame nun auf ihren bezauberten Geruch ansprechen, denn dieser wird ihm bedingungslos an diesen schönen, ereignisreichen Abend und an das wahrhaftig schöne Auftreten der erstklassigen und eleganten Dame erinnern, letztendlich tut er dies auch mit äußerst gehemmter Stimme.
Doch unbeeindruckt davon lässt sich die Dame Zeit mit ihrer Antwort, sie möchte sich eigentlich nicht durch ihre Karten blicken lassen und würde am liebsten diese Frage gelangweilt weglächeln, so wie sie es sonst auch immer tut.

Sekunden voller Stille vergehen und sie erwidert dann doch zögerlich, fast schon augenrollend mit kühler und gelassener Stimme: „Noir de Noir … es ist … Noir de Noir“.
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Marcell1997 vor 2 Jahren 10
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kardamom aus dem Orient
Gleich zu Beginn möchte ich ein paar Worte über den Kaffee verlieren, welcher nach meiner Wahrnehmung eine trügerische Rolle in dem Duft spielt.

Intoxicated, einer der Kaffee-Düfte schlecht hin, wenn es nach diversen Einschätzungen von sämtlichen Videos, Kommentaren und Statements geht, von welchen ich mich leider zu sehr beeinflussen hab lassen, es ist kein Kaffee im klassisch europäischen Sinne und auch kein Kaffee Genuss, welchen ich gewohnt war, ich ging mit einer komplett falschen Erwartungshaltung an den Duft heran.
Denn wie ich erfahren durfte, genießt man im arabischen Raum den Kaffee Schwarz und mit Kardamom verfeinert, ich durfte sogar unlängst zum aller ersten Mal in einer türkischen Bäckerei in den Genuss eines solchen Kaffees kommen und ja, er erinnerte mich am Geruch schon etwas an Kilian’s Intoxicated, das lag aber vielleicht auch einfach daran, dass in beiden Fällen der Kardamom eine sehr dominante Rolle spielte und dieser den Kaffee in den Hintergrund drängte.

Als klassischen Kaffee-Duft würde ich Intoxicated daher nicht beschreiben!
Aber es gibt nun mal etliche verschiedene Arten von Kaffee und somit ist es auch völlig legitim, dass sich die verschiedenen Arten vom Geschmack und vom Duft unterscheiden.

Jetzt aber zum Eigentlichen,

Intoxicated startet mit Kardamom, und das mit voller Kraft und Überzeugung, welcher gleichzeitig und ohne Zweifel meinerseits der Hauptakteur über die gesamte Zeit ist, das sollte jedem klar sein, der diesen Duft zum ersten Mal riechen oder testen möchte.

Die ätherischen Öle in Kardamom erinnern im Wesentlichen an ein Eukalyptus ähnliches süßlich-scharfes Aroma, welches würzig und geruchsintensiv ist und sich in dieser Duftkomposition eindeutig widerspiegelt.
Kardamom bekommt aber im Duftverlauf einige Komponenten, die ihm abrunden und vollenden und recht angenehm zu tragen machen.

Als ersten Begleiter haben wir Zimt, welcher sich gleich zu Beginn des Duftverlaufes zu seinem Gewürzcompagnon dem Kardamom gesellt und die zusammen in Kombination in der Anfangszeit für etwas Lärm sorgen, wobei sich Zimt deutlich hinter dem Kardamom positioniert und auch niemals lauter als dieser wird.

Der etwas Laute und würzige Start könnte für die ein oder andere Nase etwas überheblich sein, aber keinesfalls anstrengend, wer Kardamom jedoch und generell würzige Düfte gut leiden kann, wird mit dem Duft keinerlei Schwierigkeiten haben, außerdem kann ich sagen, dass es nicht lange dauert, bis der Duft süßer, weicher und deutlich gefälliger wird.

Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde kann ich feststellen, wie die Kraft der Würze nachlässt und der Duft ab da an sehr harmonisch wird, wenngleich aber Kardamom über die gesamte Zeit präsent ist, aber in süße Nuancen verschmilzt und dafür vermute ich Karamell als verantwortlichen, welcher auch aus der Duftpyramide herauszulesen ist.
Diese süßen und weichen Akkorde halten die beiden Querulanten Kardamom und Zimt in Zäune und beruhigen somit das Ganze und bringen die ersehnte Lockerheit in Form von einem angenehm leichten Gourmand artigen Flair mit.
An diesem Punkt angekommen, gefällt mir persönlich die Komposition am besten, denn ich habe das Gefühl, dass alles harmonischer, gefälliger, ruhiger und generell leichter und angenehmer ist.

Kilian’s Intoxicated ist für meine Nase und mein Empfinden ein Duft, der Solide und im späteren Verlauf sehr genießbar ist, auch wenn meine Abfüllung nur gelegentlich zum Einsatz kommt, dient mir Intoxicated definitiv als Abwechslung, so etwas braucht es eben auch im Repertoire – in meinem zumindest.
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Marcell1997 vor 2 Jahren 9 12
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Eine Liebeserklärung mit Hindernissen!
Widian – London, viel höre ich über dich, hochgepriesen wirst du in sozialen Netzwerken, sogar von Influencern und Konsorten wirst du des Öfteren äußerst positiv hervorgehoben.
Mit fruchtig-blumigen Akkorden sollst du spielen und ein weiches, zahmes Leder sollst du als Basis verwenden und damit entzücken und verführen. Nicht nur Frauen, sondern auch Männern sollst du den Kopf verdrehen. Du gibst dich als Unisex-Duft aus und möchtest somit von wirklich jedem geliebt werden.

Wie kann ich da nur widerstehen? – Gar nicht, ich besorgte mir eine Abfüllung von dir und sprühte dich besonders emphatisch und äußerst euphorisch auf meine Haut, du hast dich gut mit ihr vertragen, ihr harmoniert miteinander - vorerst, auch wenn ich nach der ersten Wahrnehmung nicht sofort dermaßen geflasht war, wie andere es waren, so zeigtest du mir dann doch deine schönen Seiten und ich begann dich immer mehr lieb zu gewinnen und vor allem zu schätzen, so sehr, dass du sogar bei mir in voller Größe einziehen durftest.

Deine Komposition aus Veilchen, Maiglöckchen und Himbeere, die gemeinsam zu einem süß-floralen und fruchtigen Akkord verschmelzen, und deinem äußerst weichen und verführerischen Leder, welches du in der Basis mit dir trägst, verführen mich im vollen Maß und lassen mich träumen.
Recht schnell und vor allem unfreiwillig werde ich aus diesem Tagtraum gemeinsam mit dir gerissen, denn du willst mich verlassen, warum nur? Wir harmonieren doch so gut!
Alle anderen schwärmen von deiner mir nicht bekannten brachialen Haltbarkeit du willst von deren Haut gar nicht mehr weggehen, doch von meiner Haut suchst du nach wenigen Stunden schon das weite.

Auch sollst du eine irrsinnige Sillage mitbringen, von jener ich aber leider nie in den Genuss kam, ich beneide die anderen richtig dafür, dass sie gemeinsam mit dir schon von der ferne wahrgenommen werden.
Wie verrückt versuche ich dieses Problem zu übergehen, indem ich einfach mehr von deinem lieblichen Geruch auftrage, auch das wird nicht belohnt, denn du möchtest trotzdem recht bald weg von mir. An mir selbst nehmen die anderen dich lediglich in der ersten Stunde nach Auftragen wahr, und an mir kleben tust du auch nur vier bis fünf Stunden.

„Parfum“ ist deine Duftstoffkonzentrationsklasse im Vergleich zu der unter dir kategorisierten Klasse dem Eau de Parfum arbeitest du im Durchschnitt mit 20-30 % Duftstoffanteilen, welche eine enorme Haltbarkeit quasi garantieren soll, du allerdings zeigst mir gegenteiliges!

Nun ja, ich bin zwiegespalten mit dir, nicht wegen deines Wohlfühlcharakters und deiner traumhaft schönen Komposition, in welche ich mich einst verliebte, sondern es ist deine eingeschränkte Dauer und Präsenz deinerseits auf meiner Haut und dein äußerst hoher Preis, welchen man für dich bereit sein muss zu bezahlen, welcher mich Zweifeln lässt, ob du nicht vielleicht doch schweren Herzens wieder Ausziehen musst.

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Randnotiz:
Ich habe netterweise von einem lieben Parfumo eine Abfüllung bekommen, sodass ich die Haltbarkeit der Abfüllung mit meinem Flakon vergleichen kann, und auch diese hatte keine gute Haltbarkeit.
Das Produktionsdatum meines Flakons beläuft sich auf 09/2021, also ziemlich frisch und neu.
Vielleicht waren einfach die frühere Produktionen/Batches mit einer besseren Haltbarkeit ausgestattet?

Vielen Dank für Eure Zeit!
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