Marianne

Wer nach Glashaus riechen möchte, greife hier zu. Ein sehr realistischer Duft einer künstlich hochgezüchteten Blume, die neben vielen anderen im Dehner/Bellaflora/wie die Shops in D heißen weiß ich nicht-steht.
Die durch das Hochzüchten bereits komplett denaturierte Blüte versucht krampfhaft, cremig und für Insekten verführerisch zu riechen, weil es in ihren Genen ist.
Die diversen Dünge-und Hochzüchtmittel merkt man jedoch leider bei jedem Atemzug.
Dazu kommt eine etwas erdrückende Note der schwülen feuchten Luft, die Pflanzen in diesem Geschäft wurden soeben gegossen.
Ein typischer Gewächshausduft, sehr realistisch aber man bekommt bei zu langem Verweilen in diesem Gewächshaus wohl Kopfschmerzen.
Dazu kommt unangenehm krautiges, geschnittenes Blattgrün.
Ich stelle mir das als nette Idee für eine Gärtnerin etc. (Gag-Geschenk) vor, da es wirklich sehr realistisch wirkt.

Das ist der furchtbarste Duft, den ich jemals gerochen habe - ein beinahe traumatisches Erlebnis war das, als ich nur ohne zu sprühen an dieser Probe aus dem Wanderpaket roch...niemals würde ich diese Katastrophe auf meiner Haut tolerieren. Und es kostet jetzt beim Verfassen des Kommentars Überwindung, hier wieder hinzuriechen.
Da die anderen Kommentare und Statements nicht derart negativ ausfielen, führe ich das auf persönliche schlechte Erfahrungen/Assoziationen zurück, wobei ich aber nicht weiß, welche das sein sollten.
Am ehesten treffen von den Kommentaren noch "flüssiger Asphalt, beißende Rauchzeichen, nicht gefällig, schmorendes Elektrokabel, morbid" zu.

"Schlecht" ist dieser Duft nicht etwa im Sinne von "Drogeriewässerchen"- oder "Mainstream - schlecht gemacht". Er ist nicht schlecht gemacht, nein er RIECHT einfach nur ...höllisch. Mit vollstem Vorsatz.

Die Note, die mich hier am meisten stört, ist diese ... "Opiumnote". Woher ich weiß, wie Opium riecht? Beruflich bedingt, keine Sorge.

Ein Duft eines Junkies, der sein Leben aufgegeben hat und zur Beschaffung von Geld für seine Sucht, kriminell wurde.
Eine Spelunke mit abgestandenem Rauch, zahlreichen alten Kippen, dem Geruch alter ungepflegter Männer und deren "Parfum".
Ein zwielichtiges Bordell mit dunkelrotem, verschlissenen Teppichboden und dunklen Räumen, abgestandener Luft.
Rauchig, harzig, düster, negativ, verstörend, heiß, ölig, Drogen.
Ich könnte die Liste der Assoziationen weiter fortsetzen, aber ich denke, ihr wisst was ich meine.
Hatte noch zu keinem Duft so schnell so viel "Inspiration" zu einem Kommentar, hier eben im negatvien Sinn.
Ginge die Skala ins Negative, wären es für den Duft -10. Die Haltbarkeit stelle ich mir überdurchschnittlich vor - so schätze ich das mal ein...habs aber nie getestet an mir.

Würde mich nicht wundern, wenn ich von diesem "Duft" Alpträume bekomme. Schnell wieder zurück mit ihm ins Wanderpaket. Heftige Erfahrung ...was Düfte eben alles ausmachen.

Dieser edle Duft beginnt gleich mal mit einer ordentlichen Portion Rauch, wie er etwa bei vielen Serge Lutens-Düften zu finden ist...ein geheimnisvoller Tonkabohnen-Rauch.
Hintergründig bemerke ich eine Süße, wohl von Datteln...
Bei den Gewürzen merke ich vor allem Gewürznelken...die Gewürze sind eher trocken, dunkel und vielleicht etwas abgestanden - passt aber zum Duft sehr gut dazu.
Dazu kommen kandierte Rosenblätter, also eine sehr schwere, "reife" und dunkelrote Rose.
Einige Jo Malone Intense Colognes ähneln diesem Bvlgari-Duft.
Als Gelegenheit, diesen Duft zu tragen, kommt mir immer wieder ein Lack-und-Leder-Ball in den Sinn (Dresscode Lack und Leder, als Location ein altes Schloss...) oder aber ein edler Abend oder eine Feier, Verleihung oder Gala...hier eher bei einer reifen Dame.
Ein mystisch-edel-rauchig-würziger Orientale, der an mir den einzigen Nachteil hat, dass er nicht allzu lange hält.

Beim bereits mit großer Vorfreude erwarteten Testen im Zuge eines Wanderpakets sagte mir diese (ebenso wie der Flakon wunderhübsche) Probe wegen des lila "Edelsteines" optisch sofort zu - und so verhält es sich auch mit dem Duft.
Es ist ein vielschichtiger, ausbalancierter Irisduft, der mit seinen vielen Facetten sicher vielen, die solche Düfte mögen, gefällt.
In der Kopfnote kommt sowohl ein ätherischer, etwas krautiger, Lavendel, wie auch eine spritzige Fruchtsaftnote, Karamell, pudrige Iris und bereits die warme Moschusnote zum Vorschein. Klingt viel auf einmal, ist es auch, harmoniert aber herrlich. Etwas vereinfacht habe ich die Harmonie zwischen Lavendel und Gourmandnoten (in dem Fall Tonkabohne) bereits einmal in "Twilight" von Lush wahrgenommen.
Ich dachte früher lang, dass Lavendel eher schwierig einzugliedern ist in einen Duft, wegen der eigenständigen (für sich zwar wunderbaren) Note....höchstens ein paar frisch-würzige Herrendüfte habe ich gefunden, wo dies funktionierte.
Hier merkt man aber, dass die verschiedenen Lavendelnoten (krautig, ätherisch, karamell, warm, blumig) mit den Noten dieses Duftes (Iris, Gourmandnoten, Moschus) einen "gemeinsamen Nenner" haben und durch sie weiter ausgebaut werden.
Dieser Irisduft hat zwar schon eine etwas "hochnäsige", adelige, puppenhafte Facette, durch die angenehmen und warmen Moschusnoten, wird er insgesamt jedoch einladend.
Andererseits kommen durch die Pudernote Assoziationen an zartes Babypuder, die Farben des Duftes würde ich als weiß bis samtlila beschreiben.
Ein Iris-Puder-Tonka-Gourmand-Edelstein, den ich mir wohl im Sommer in Nizza bei den Galeries Lafayette zulegen werde, sollte ich bis dahin keine Abfüllung ergattern!
...das Wanderpaket hat somit ein Opfer gefunden :D

Ich habe kürzlich „Idylle Eau de Toilette“ versehentlich online gekauft (wobei ich immer noch nicht weiß, welchen Guerlain-Duft ich da eigentlich so super fand in der Parfümerie…dem muss ich noch auf die Schliche kommen).
Da meine Erwartungen natürlich andere waren, war ich zunächst enttäuscht und fand Idylle billig und simpel. Einen Tag später habe ich aber doch Gefallen daran gefunden und mich dazu entschieden, ihn bis auf ein paar Abfüllungen, zu behalten. Und sei es nur als hübscher Flakon und gelegentlicher Alltagsduft.
Er macht zwar keine Entwicklung durch in den Noten, ist aber ein durchaus angenehm tragbarer Sauberduft.
Idylle beginnt mit einer Note, die ich Birnenspritzer nennen würde – Birnensaft mit Mineralwasser aufgespritzt, frisch-saftig-knackig. Die blumige Note kommt von einer leichten, wässrigen, leicht apfeligen Rose, mit gaaanz viel Maiglöckchen vermischt. Alles zusammen gibt einen unschuldigen, frisch-sportlichen (nicht herben) Begleiter für Frühling oder Sommer, den ich mir vor allem an jungen Frauen gut vorstellen kann.
Es ist einer dieser Düfte, mit denen man nichts falsch machen kann und die nicht zu sehr auftragen, an denen sich auch die Wenigsten stoßen würden, denke ich.
Zu nah ans Handgelenk sollte man dabei mit der Nase nicht kommen, da eine leicht künstliche Note enthalten ist…mit Anleihen an Scheibenwaschflüssigkeit mit Apfelduft.
Ansonsten ist die Duftwolke, die einen umgibt, frisch-unschuldig und sympathisch.