MarkusH

im Labyrinth der Eiszeit - minus neunzig Grad.
Eiszeit - mit mir beginnt die Eiszeit.....

So schallte es damals im Jahr 1981 aus den Kehlen der Pop Band Ideal. Der Song als solches hat zugegeben nicht viel mit dem Duft Radieuse gemeinsam, aber der Refrain des Songs ist bei diesem Duft Programm.

Ich bin zugegeben ein Sommerduft Banause bzw. Muffel der es lieber dunkel, schwer und balsamisch mag, quasi alle Attribute die Winterdüfte in sich vereinbaren und meilenweit an Sommerdüften vorbeilaufen. Was dieses Jahr in meinen Gehirnwindungen diesmal anders läuft kann ich nicht erklären aber, diesen Frühling/Sommer sollte alles anderes werden. Mich dürstete es nach etwas frischen und kühlen, etwas was mich bei hohen Temperaturen begleitet und einen Frische Ars..tritt verpasst. Es ist wie immer wenn die Natur von kalt und trüb, auf sonnig und warm den Hebel umlegt, im Kopf macht es dann auch klick und die Suche nach Düften für diese Jahreszeit beginnt, welche sich wie in der kalten Jahreszeit immer als Herausforderung gestaltet.
Das ich mit meiner Suche nicht alleine bin sehe ich an den ganzen Such -Threads im Forum, welchen ich selbst schon genutzt habe dafür. Ich habe tolle Anregungen im Thread bekommen, von hier aus nochmal vielen Dank dafür. Über Umwegen bin ich aber nun auf diesen Duft hier gestoßen der mir schon beim Lesen der Duftnoten das große " P " in die Augen trieb, aber durch freundliches zureden eines lieben Parfumos habe ich den großen letzten Schritt, bzw. Klick letztens im Souk getätigt und wurde mit Gefrierbrand belohnt.

Einfach nur ein geiler Sommerduft der Fisherman's friend Lutschpastillen wie Kinder Em - Eukal erscheinen lässt. Ein Duft der Sonnen aufgeheizte Haut zum Zischen bring und auf minus neunzig Grad herunter kühlt. Glühend heiß geschmiedeter Stahl mit kalten Wasser abgelöscht, so muss man sich Effekt vorstellen. Hammer!

Spritzigste Zitronen, Aromen grüner Bananen die in der Kopfnote leicht stumpf und trocken wirken, runter gekühlt mit giftgrüner Minze die schon an Menthol erinnert und eine Kühle wie frisch geschmolzenes Gletscherwasser auf der Haut hinterlässt das ich mich fühle wie bei einer Eis Bucket Challenge . Was ein Teufelszeug, damit könnte man die Hölle löschen und zum einem Winterparadies umwandeln. Die Zitrone ist so der Knaller in dem Duft das man Speichelfluss bekommt und fast verschluckt. Erfrischend kühl, erfrischend zitrisch, erfrischend anders, erfrischend neu, ich glaub beim Tragen des Duftes im Sommer brauche ich Mütze und Schal damit ich keine Frostbeulen bekomme.

Radieuse von H&G ist ein Sommerkracher par exellence der zu 100 % Unisex ist und keinesfalls wie hier angegeben nur ein Damenduft. Die Haltbarkeit ist für einen Zitronenduft recht gut mit einer am Anfang enormen Silage die dem Umfeld Tränen in die Augen treibt.
Also ich weiß nicht was ihr macht nächsten Sommer macht, aber ich werde auf eine Radieuse Eisscholle durch diesen gleiten.

Ich bin im Laufe meines Lebens schon so mit einigen Tom's in Berührung gekommen, meist aber auf der Medialen Ebene. Tom Jones, Major Tom, Tom Ford, Tom Cruise, Onkel Tom und Tom Selleck um einmal einige davon zu nennen, aber niemals mit "Tom of Finland" der vor einiger Zeit sehr präsent die Zeilen des Tickers hier bei Parfumo zierte. Viele Assoziationen wurden aufgerufen, von vorbeilaufen an einen Darkroom, das Kaugummi Bazooka Joe mit feinsten Leder und heute erst sogar Le Mâle im Latexanzug. Ich für meinen Teil finde da sollte sich wirklich lieber selbst ein Bild drüber machen.

Tom of Finland( Touko Laaksonen ) war ein finnischer Künstler, der durch seine homoerotischen Illustrationen für Aufsehen sorgte. Es waren in erster Linie Zeichnungen, nach seinem Empfinden von " richtigen Männern " muskulös, behaart, in Leder gekleidet und in eindeutigen Posen. Touko Laaksonen gründete 1984 die "Tom of Finland Foundation" welche ein gemeinnütziges Unternehmen verkörpern sollte, zur Unterstützung und Förderung von erotischer Kunst.
Genau diese Foundation kooperierte mit der renommierten Duftfirma Etat Libre d'Orange aus Frankreich, die den Duft 2008 als Sammler Edition lancierte. Nun konnte sich die Welt nicht nur an seinen kontrovers diskutierten Illustrationen erfreuen, sondern auch an seinem Leben, welches nun in einem Duft verkörpert wird.

Wenn man sich aufgrund des Duftes mal mit dem Künstler Tom of Finland und seinen Bildern beschäftigt, könnte man schon aufgrund der Illustration das Schlimmste für seine Nase vermuten, aber weit gefehlt. Da ist nichts was schockiert oder irritiert, man bekommt einen tollen und fein abgestimmten, sanften Lederduft, der anders ist ist als viele anderer Lederdüfte, aber keineswegs so kontrovers und provozierend wie es seine Illustrationen waren.

Eine frisch durchgeschnitten Zitrone bildet den erfrischenden Auftakt, sodass das man das Gefühl bekommt das frisch gepresster Saft in einem Glas mit klaren kalten Wodka rinnt, dessen Rand eine Scheibe der Zitrone ziert. Frisch und alkoholastig kitzelt die Kopfnote die Geruchssinne und weckt sie auf. Aromatisch holzig, leicht abgepudert und somit gezähmt, zieht der Duft wie trockener Nebel wie in einen Fjord in Finnland durch meine Atemwege und suggeriert Schutz mit eingebundener aromatischen leicht pudrigen Frische. Ich fühle mich wie in einem Ganzkörperkondom welches mit Puder überzogen ist, ohne diese auch schon erwähnte Latex Note. Man fühlt sich einfach Safe und gut aufgehoben und kann gelassen auf die Dinge schauen die da noch so auf einen zu kommen.

Und was da noch so kommt, Leder und nicht irgend ein hartes und schroff gegerbtes Leder, nein ganz sanftes und wirklich zartes Wildleder, ein Leder aus dem man keine Schuhe fertigt, sondern sanft und fließend fallende Hemden, Röcke oder Hosen. Ein Velours Leder par exellence samtig, weich und anschmiegsam. Wildleder Note fein ambriert, gepaart mit sauberen Moschus Nuancen die ein stell dich ein mit Tonkabohne und Styrax liefern. Vanille rundet wunderbar ab und gibt dem Duft eine sehr schöne warme Duftfarbe die, die Sanftheit von Tom of Finland unterstreicht und an den Mann(Frau)bringt. Ja auch Frau, ich empfinde diesen Duft sehr unisex, da er keineswegs so Hart ist, wie man bei dieser Geschichte vermuten würde.

Es ist ein sehr samtig zarter und beschützender Duft der seine Umgebung gerne an sich teilhaben lässt, ohne aber übel aufzustoßen. Tom of Finland begleitet mich ca. 10 Stunden und suggeriert zum Schluss gehend immer mehr auch an Sandelholz Nuancen.
Ein ganz toller Tom.... Den ich ich Dank einiger Parfumos kennen lernen durfte.

..... oder doch ein Meisterwerk? So unterschiedlich können die Meinungen sein. Als ich Amouage Gold von einem lieben Parfumo als Miniatur überlassen bekommen habe, ist mit vor Freude fast mein Herzchen aus der Brust gehüpft. Amouage, da wurde mir schon nur bei dem Gedanken an dem Preis schwindelig und stand für mich auch noch nie wirklich zur Debatte. So jetzt halte ich eine Miniatur in meinen Händen und diese wiegt schon wie pures Gold für mich, auch wenn es nur ein paar Milliliter sind. Einen Tropfen auf den Handrücken und inhalieren, was für ein toller Duft. Klassisch, seifig und elegant sowie ein wenig Feenstaub Magie. Die Wurzel aus Amouage Gold muss doch = "gut" sein, oder?

Jetzt sind nunmehr 3 Monate vergangen und heute habe ich diese Miniatur noch einmal aus dem Schrank genommen um Amouage Gold genauer zu testen. Mein großer Respekt hat sich zu Neutralität gewandelt, der Herzschlag ist ruhig und Schwindel nicht in Sicht.
Wieder einen Tropfen auf den Handrücken, Augen zu und tief einatmen. Wer-Wie-Was? Ist das der gleiche Duft wie vor drei Monaten? Überschwängliches Entzücken Fehlanzeige, Feenstaub Magie Fehlanzeige, Glücksgefühle Fehlanzeige, was ist denn nun Los?
Eine stechende Alkoholnote ala "Nonchalance" von Mäurer und Wirtz peitscht mir entgegen und zwingen meine Nasenflügel sich einzuklappen. Nachdem sich die Alkoholwolke verflüchtigt hat, wird es umgehend frisch, floral, sanft und lieblich mit einer leichten Harzigkeit im Hintergrund. Ein Blumenbouquet welches an das Erwachen an einem sonnigen Frühlingsmorgen erinnert und die ersten Blüten ihren unwiderstehlichen Duft in die Welt hinaustragen. Im Gedanken sehe ich mich über einer Blumenwiese, hüpfend und kreischend den Tag genießen. Toll Toll Toll!! Doch. Wo bin ich den nun? Blumenwiese sieht anders aus. Neonbeleuchtung mit weißer Keramik und das mitten am Bahnhof, mein neuer Standpunkt, Endstation Bahnhofsklo! Was ist aus diesen wunderschönen Floralen Auftakt von Amouage Gold geworden? Ein leicht Urinaler Geruch der durch die hinzugefügten parfümierten Klosteine seinen ganzen Charme verbreitet. Diese durchaus jedem bekannte Duftmarke würde ich dem Jasmin zuschreiben, die für ihren sehr intensiven und leicht stechenden Geruch bekannt ist. Als wenn das noch nicht genug wäre mischen sich pudrige, nach Lippenstift und Make up riechende Aromen zu diesem Klostein Odor, als würde Drag Queen Olivia Jones noch einmal ihren Lippenstift vor dem Toilettenspiegel nachziehen und das Make up aufhübschen. Schminke die ich Iris auf die Fahne schreibe und dem Klohsteinaroma ist eine Kombination die mich wirklich an eine Horde aufgetuffte Drag-Queens denken lässt, die sich noch einmal auf der Bahnhofstoilette zurechtmachen, um die Königinnen der Nacht zu sein.

Nachdem sich die Lage auf meinem Handrücken etwas entspannt hat weiß der Duft sich durchaus etwas sanfter und edelmütiger zu zeigen, welches man Ambra in der Basisnote zu verdanken hat.
Seifiger Moschus gibt "Gold" wieder eine Saubermann Basis die sich mit dem sanften Ambra vermischt und die Bahnhofsklo Note restlos in der Keramik runterspült und verschwinden lässt. Der Duft bekommt etwas menschlich - animalisches welches im Unterbewusstsein wahrgenommen wird. Es hat etwas von ambrierten Bienenwachs und animalischen Zibet.

Kopf und Basis konnten mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, aber die Herznote war für mich doch recht gruselig. Für mich ein Unisex Duft mit Hang zur femininen Seite. Haltbarkeit und Silage sind Top. Leider kein Duft für mich, aber ist ja nun mal Geschmacksache. Hochwertig und edel gemacht, mir ein Tick zu viel Iris und Jasmin.
Liebhaber von "Moulin Rouge" sollten mal einen Test starten.

1. Regel: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.
2. Regel: Ihr verliert KEIN WORT über den Fight Club.
3. Regel: Wenn jemand Stop ruft, schlappmacht, abklopft, ist der Kampf vorbei.
4. Regel: Es kämpfen jeweils nur 2.
5. Regel: Nur ein Kampf auf einmal.
6. Regel: Keine Hemden, keine Schuhe.
7. Regel: Die Kämpfe dauern genau solange, wie sie dauern müssen.
8. und letzte Regel: Wer neu ist im Fight Club, muss kämpfen

Adrenalin zieht wie zäher Schwaden durch die Örtlichkeit und torpediert jedes einzelne Sauerstoffmolekül mit reiner Energie so das man es schon schmecken kann. Düster die Location mit dem Charme einer Bahnhofstoilette, dreckig und abgerockt, aber ehrlich. Schmierige Buchmacher nehmen die letzten Einsätze an und spülen den Staub aus ihren Kehlen mit Botucal Liquer De Rhum, welcher mit Zuckerrohr gesüßt ist und nach saftigen Rosinen duftet hinunter.

Kalte Luft lässt jeden Atemausstoß sichtbar werden, welcher in Zeitlupe an wilde Stiere erinnert die schnaubend ihren Rivalen beeindrucken wollen. Aufgestellte Fackeln lassen die schwitzenden Körper im Licht ihrer Flamme glänzen und verleiht den Gladiatoren der Neuzeit eine animalische Aura. Schweiß rinnt auf die mit Lederbänder umwickelten Hände und lässt einen dunklen verschwitzter Lederduft entweichen, welcher sich bereits mit Testosteron voll gesaugt hat. Jeder Schlag ist pure Energie und besitzt dieses Ur verhalten welches sich auf ein Minimum beschränkt. Entfesselt und wie Tiere stürmen die Kontrahenten aufeinander zu, erschreckend und doch so animalisch. Alles auf das primitivste reduziert und doch bleiben wir nicht unbeeindruckt. Schweiß und Blut liegt in der Luft, welche eine menschliche, leicht muffige Duftkomponente mit sich trägt. Hart, ehrlich und fair sind die Fights, die den ein oder anderen von den Beinen holt und zum Hinsetzen auf die schweren, dunklen Holzstühle zwingt um sich bei einer mit süßen Tabak gefüllten Pfeife zu erholen.

John Varvatos hat mit Dark Rebel einen Duft kreiert der sich von der sogenannten Designer Düfte abhebt, aber nicht ganz die größte erreicht um einen Faustschlag in Richtung Nische zu setzten. Der Flakon besticht durch eine Animalisch sowie Maskuline Ausstrahlungskraft die in der Welt der Flakons nicht sehr oft zu entdecken ist, es ist nicht nur ein Flakon, sondern ein Statement welches sich mit ausgestreckten Arm aus der Masse der Einfallslosigkeit sticht und sagt " Ich bin ein dunkler Aufständiger der den Rand voll hat von diesem Schnulli Bulli Einheitsbrei hat der oftmals serviert wird"!
Dark Rebel hat einen sehr interessanten Duft im Auftakt, er erinnert mich an Rumlikör, welcher mit Zuckerrohr gesüßt und im Holzfässern gelagert wurde um dadurch eine würzige Holznote zu erreichen, gleichzeitig zwitschert im Hintergrund ein wenig Omas Rumtopf mit eingelegten Rosinen und Gewürzen mit. Pfeffer kann ich nicht so ausmachen, aber dafür ist das dunkle herbe Lederaroma sehr präsent und gibt mir ein Flashback in meine Kindertage, als ich den Wohnungsschlüssel immer an einem Lederband um den Hals tragen musste und ich sehr oft daran gekaut habe. Leichte Rauch Nuancen blitzen hier und da mal durch, wirken aber auf mich nicht Duftprägend. Ein muffig animalischer Duft prägt die Basis und würde auf leicht verschwitztes Oud vermuten lassen, welches aber von Bibergeil nur vorgetäuscht wird. Im Final Fight machen sich verschiedene Holztöne breit die für ein schönes, wärmendes Fundament sorgen und den Duft überfrachten.
Insgesamt eine Grundsolider Duft aus dem Hause Varvatos welcher dann nicht ganz so kämpferisch daher kommt wie man vermutet. Silage sehr hautnah und bei mir nach 5 Stunden verschwunden, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut bei diesem Preis.
Ledrig-animalisch aber keineswegs laut und hart.

Die immerwährende Schlacht zwischen gut und böse hat eine neue Dimension erreicht.
Apokalyptisch und mit epischen Ausmaß stürzt eine Welle der Zerstörung, getrieben von Hass und Argwohn über die Menschheit hinein und zeigt ihre hässliche Fratze. Dunkle Zeiten brechen heran und verschlingen nach und nach das Licht der Welt. Rauchschwaden von brennenden Häusern ziehen wie Armeen der Finsternis durch das Land und verschlingen alles und jeden.
Die Pforte zur Unterwelt ist aufgestoßen und die Heerscharen der dunklen Armee rüsten sich zur letzten Schlacht gegen alles gute auf Erden um allem menschlichen endgültig den Gar auszumachen. Die Anzeichen waren schon lange da, doch wir haben sie ignoriert und zahlen nun den Preis dafür. Trommelschläge wie von einer Sklavengaleere dringen durch die Dunkelheit und stimmen die Herolde der Dunkelheit auf die Eroberung der Weltherrschaft ein.

Auf einmal wird es still auf Erden, es scheint als würde die Welt noch einmal tief Luft holen um das Ausatmen mit einem Riesen knall einhergehen zulassen, den Startschuss zum großen Finale. Wird die Menschheit sich noch einmal gegen das bevorstehende stemmen können? Sind wir dazu bestimmt unterzugehen mit all unseren schwächen und Fehlern oder wird der Zusammenschluss aller Menschen das gute in jedem hervorbringen und eine Macht entfesseln, die selbst in Zeiten größter Dunkelheit zu trotzen vermag? Mit einem großen Knall bricht die Hölle auf Erden los, Feuerbälle stürzen vom Himmel und hinterlassen eine Schneise der Zerstörung. Rauch steigt empor und schmiegt sich wie ein Seidentuch um meinem Körper. Es ist ein Moment der mich nicht an Zerstörung denken lässt, sondern mir Hoffnung und Stärke verleiht. Es ist ein, sich drauf einlassen und verweilen, um die ganze Kraft und Schönheit zu spüren und in sich aufnehmen zu können. Was Anfangs sehr scharf und bissig erschien, zeigt nun seine warme und sanfte Seele.
Balsamisch süßer Rauch, wärmend und beschützend. Sanfte Leder Akkorde gehen mit Holznuancen einher und verschmelzen zu einer Symbiose die sich dem Rauch unterordnet, aber nicht in ihm erstickt wird, sondern harmonisiert. Ein Gefühl von fallen lassen und getragen werden durchzieht meinem Körper und obwohl auf Erden lautstark ein Krieg wütet, so kann ich doch die leisen Töne hören. Es ist Laut auf Erden doch mit der Zeit wird's leiser und sehr harmonisch, man muss es nur zulassen. Muss ich kämpfen um für mein Recht einzustehen oder reicht es nicht einfach aufzustehen um zu sagen" Hier bin ich und hier bleib ich"! Einer nach dem anderen steht auf und kommt aus seiner Deckung, reicht die Hand seines nebenan und bildet eine Kette aus Mut, Hoffnung und Stärke. Still und ruhig steht die Menschenkette der dunklen Seite gegenüber und vermag durch das Licht welcher jeder in sich trägt, die Dunkelheit in das Reich der Schatten zurückzudrängen. Dieses war jetzt nun doch nicht die Finale Schlacht der Mächte, es ist erstmal ein "Interlude" zwischen Gut und Böse.

Interlude vom Amouage ist in meinen Augen ein absolutes Meisterwerk auf ganz hohem Niveau.
Dieser Duftverlauf ähnelt dieser obigen Geschichte sehr. Der Auftakt von Interlude ist schon etwas verstörendes und dunkles. Sehr bissig und man könnte wirklich auf den Gedanken kommen da führt jemand Krieg mit der Nase. Er entwickelt sich von zerstörerisch, finster sowie verraucht bis hin zur sanfte und warmen Seele, die nichts weiter möchte als zu beschützen. Im weiteren Duftverlauf nimmt sich der Rauch zurück und lässt platz für warme, weiche und sinnliche Töne.
Er bekommt eine sehr eigene trockene Grundstimmung. Ich nehme Salbei und leichte Vanille Aromen wahr, die JoHannes wohl als Spargelsud bezeichnen hat. Raue Schale, weicher Kern trifft es bei diesen Duft auf jeden Fall. Vielleicht muss man sich ihm auch erst als würdig erweisen, habe von der ersten Sekunde seine Schönheit für mich erkannt und er passt zu mir. Ein schöner Orientale mit feurigen beginn bei dem wenn das Feuer erlischt, nur noch Wärme und Geborgenheit zurück bleibt.
Haltbarkeit Top! Silage Top!