Markyta

....hemmungsloser Genuss kann zu einem gefährlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels und zu völligem Verkleben der Mund und Nasenschleimhäute führen.
Ich bin kein großer Freund von Gourmande -Düften: Ausnahme Vanille und Kakao und kein Zucker.
Auch Sweet Oriental Dreams wird diese Einstellung nicht ändern. Im Gegenteil. Der Auftakt mit pudriger Mandel ist im ersten Moment noch ganz schön, im nächsten riecht es wie Amaretto auf Zuckerwatte, unglaublich süß, unglaublich klebrig. In der Abteilung süß von allem zu viel, süßer kann man einen Duft glaube ich nicht bekommen.
Die Neugierde hat mich dazu gebracht, diesen Duft zu testen, aber wie sagt man in England so schön: "Curiosity killed the cat...". Ich versuche meine Neugierde demnächst ein wenig zu zähmen.

Forbidden Games eröffnet mit einem frischen üppigen Fruchtcocktail, der zunehmend wärmer wird, bis schließlich eine Note von Pfirsischkompott zurückbleibt. Zuerst war ich doch ein wenig ratlos, war das alles? Ein so teurer Duft, mit einer grandiosen Eröffnung und dann gibt's Pfirsischkompott?

Nach einer 3/4 Stunde machte sich Erleichterung bei mir breit, Rosen erscheinen, Raum ergreifend, opulent. Begleitet werden sie von Jasmin und Geranien, die hier aber nur die zweite Geige spielen.

In der Basis wird es süß, aber nicht zuckrig. Eine harzig würzige Süße, mit einer sehr dezenten Vanille.

Ein Ausgesprochen schöner Duft, der eine sehr große Ähnlichkeit mit Mira Bai von Chopard hat und den ich allein schon wegen dieser großen Ähnlichkeit nicht wirklich in der 200€ -Liga sehe.
Auch wenn der Flakon und das weiße Döschen mit der Schlange in dem er verpackt wird recht außergewöhnlich sind.

Nachtrag:
Gestern habe ich im Internet festgestellt, das es 50ml Nachfüller für 85€ gibt. Also schlagen der Flakon und das weiße Schlangen-Döschen mit 110€ zu buche. Das finde ich doch einen recht stolzen Preis.

Jetzt habe ich bereits zum dritten Mal Amouage Gold aufgelegt um ihn zu Beschreiben und zum dritten Mal hat er mir nicht viel zu sagen. Als ich ihn das erste Mal getestet habe war ich unglaublich enttäuscht, die Erwartungen waren enorm. Ich hatte mir einen orientalisch warmen Blütenrausch erwartet, erschienen sind ein paar warme sehr seifige Blütenaromen die in der Basis etwas würziger werden. Definitiv eine enorme Ähnlichkeit mit Chanel No 5, aber Gold fehlt irgendwie das Gewisse etwas, der Funke springt bei mir nicht über, gutes Handwerk, aber irgendwie banal und langweilig. Die schwache Silage und die geringe Haltbarkeit finde ich für einen Duft dieser Preisklasse absolut unangemessen, das kann Chanel wesentlich besser.
Für mich wirkt Gold etwas altbacken, auch meine Mutter (66), mit der ich über Parfüm selten einer Meinung bin, meinte zu dem Duft "so alt, dass ich so was trage, kann ich gar nicht werden....".
Traurig finde ich auch, dass Amouage die schönen Kristall-Flakons von früher gegen diese kastig - langweiligen und schlecht zu greifenden Klump-Flaschen getauscht hat.

Auf Grund der durchweg positiven Kommentare und der ausgesprochen lecker anmutenden Duftpyramide und einer sehr positiven Begegnung vor vielen vielen Jahren, hatte ich mir ein Originalpröbchen von Fath de Fath besorgt, aufgesprüht und ganz erwartungsfroh an mein Näschen gehalten. Leider war die Enttäuschung groß. Ich hatte mir in der Kopfnote einen würzigen Obstcocktail erwartet, bekommen habe ich ein unangenehm saures zimtartiges Aroma. Die Säure hat für mich eher was von sauer Aufstoßen müssen als von Zitrusfrüchten. In der Herznote gesellt sich dann auch noch ein penetrantes synthetisches Maiglöckchen hinzu, die anderen Blüten können nicht dagegen anstinken. Dieser Cocktail von säuerlichem Zimt mit Maiglöckchen bleibt mir bis zum bitteren Ende erhalten, wird dann aber durch die Vanillearomen der Basisnote abgemildert und ist dann sogar ganz okay. Ist der durch die Reformulierung so unangenehm synthetisch geworden oder täuscht mich meine Erinnerung? Vielleicht auch eine Kombination aus beidem. Schade!

Wer von uns Mädels der etwas älteren Jahrgänge hatte es nicht in seinem Poesiealbum stehen "Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam bescheiden und rein und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein." Drumherum geklebt diese kitschigen und doch irgendwie schönen Glanzbilder mit Biedermeiersträußchen und Silberglanz -Applikationen.

Genau dieses Veilchen ist la Violette. Ein frischer naturnaher Veilchenduft, sauber, keck und unschuldig. Es verkörpert für mich die unbeschwerte und romantische Kindheit wie ich sie mir als kleines Mädchen beim Lesen von Astrid Lindgren's "Wir Kinder aus Bullerbü" erträumt habe.

Kein Duft den ich tragen würde, aber einer mit dem man sich zu hause einigeln kann um ein wenig zu träumen.

Apropos, man sollte es nicht für möglich halten, aber bei diesem unschuldigen Blümchen sind Haltbarkeit und Silage überdurchschnittlich gut.