Martini24

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Rezensionen
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6 - 9 von 9
Martini24 vor 2 Jahren 11 2
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Erinnerung an den Gardasee...
Einer der schönsten Urlaube, an die ich mich erinnere, war vor einigen Jahren, als man noch unbeschwert in den Urlaub fahren konnte, ohne sich vorab über Einreiseformulare, Inzidenzen und Maskenpflicht zu informieren, ein zweiwöchiger Aufenthalt am Gardasee. Die Kulisse, wenn man über das Wasser auf die Berge am anderen Ufer sieht, die Luft beim Öffnen des Fensters am Morgen, der Sonnenuntergang im Spiegel des Sees, das Essen, der Wein - unschlagbar.
Der Duft, der mich damals begleitete, war Aqua Allegoria Limon Verde. Leider gibt es jenen nicht mehr, und ich werde solche Limitationen nie verstehen.... Wie dem auch sei, hier kommt ein würdiger Nachfolger. Orange Soleia ist ein ganz wunderbarer herb-frischer Duft, der mich eher an Grapefruit oder Limette erinnert, eben an Limon Verde. Minze nehme ich nicht wahr. Die Haltbarkeit ist für einen Duft dieser Serie recht gut. Es spricht nichts dagegen, sich großzügig mit diesem wundervoll frischen Duft einzunebeln, wie bei allen Kandidaten der Aqua Allegoria Serie.
Ich habe Orange Soleia vorletzten Sommer spontan gekauft, direkt nachdem ich bei eher ziellosem Schlendern durch die Parfümerie auf ihn stieß, und er begleitet mich an heißen Tagen immer! Dabei weckt er meine Erinnerung an den Gardasee, und ich freue mich jedes Mal darüber.
2 Antworten
Martini24 vor 2 Jahren 8
10
Flakon
6
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Was für ein Duft!
Ich sagte beim ersten Test "Das ist das Schönste, was ich je gerochen habe!" Ich weiß es noch genau. Es ist etwa 2 Jahre her, und ich kam nicht umhin, mir diesen Duft nach reiflicher Überlegung zu dieser Anschaffung zu gönnen. Es ging nicht anders.

Ich kenne nichts Vergleichbares. Baccarat Rouge hat eine Süße mit feiner Würzigkeit, ohne jede Klebrigkeit und ohne Künstliches, die mich sofort weich stimmt. Ich würde diese Süße jedoch nicht als fruchtig bezeichnen. Die entzückende Mitarbeiterin in der Parfümerie meinte, es sei "die Safranblüte". Ein jüngerer Mensch in meinem näheren Umfeld sagte "Hier riecht es, als ob jemand backt." Das Medizinische, das manch einer beschreibt, meine ich zu erahnen, ich bin nicht ganz sicher, ob ich das Richtige erschnuppere, aber es stört mich überhaupt nicht. Bei mir persönlich entfaltet sich dieser Duft auch nicht als raumfüllendes, erschlagendes Monster, im Gegenteil. Aber das mag in der Nase des jeweiligen Mitmenschen liegen. So sagt mein Mann, er rieche es kaum. Aber eine meiner Arbeitskolleginnen, die ihr Büro einige Türen weiter auf dem langen Flur hat, sagte mir in der Zeit, in der ich ihn sehr häufig trug, sie wisse immer, ob ich schon da sei, und das meinte sie absolut als Kompliment. :-)
Gleichwohl bleibt er etwas Besonderes. Inzwischen ist es für mich kein Duft mehr für jeden Tag, aber immer dann, wenn ich mich hundertprozentig wohl fühlen möchte oder eine Abendveranstaltung ansteht (es ist viel zu lange her...). An kälteren Tagen oder auch bei trübem Wetter, er muntert mich auf und wärmt mich. Aber ich trage ihn auch an Sommertagen. Bisher hat sich niemand darüber beschwert ;-)

Ich würde mich immer wieder für ihn entscheiden.
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Martini24 vor 2 Jahren 6 3
8
Flakon
7
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Vanille, Vanille...
....und noch einmal Vanille. Für mich ist keine Bergamotte wahrnehmbar (die ich auch nicht vermisse!), im Auftakt ein paar kurze Spitzen von Lavendel, danach nur noch Vanille. Unterstützt durch Moschus mäßig lang anhaltend. Für mich ein eher schwerer Duft für den Winter.

Insgesamt finde ich die Birkholz-Düfte, die ich fast alle als Probe hatte, überschätzt. Viele riechen in der Basis gleich, nur im Auftakt unterschiedlich. Alle, die ich kenne, halten nur mittelmäßig lang. Insgesamt finde ich sie auch nicht sonderlich individuell, man kennt immer etwas, das ähnlich riecht.
So muss ich leider zugegeben, dass ich viel mehr erwartet hatte und angesichts des Hypes um die Düfte doch enttäuscht bin. Die Firma bietet an, diverse Abfüllungen zu erwerben, um sie zu testen, und das empfehle ich auch.

Tatsächlich empfinde ich Vanilla Vibes auch als etwas künstlich. Jemand erinnerte an Duftkerzen, das passt, auch wenn ich es ungern sage. Insgesamt ist er zu wuchtig, zu schwer und für die Umwelt vermutlich recht anstrengend - und dann doch nach einem halben Tag, zumindest bei mir, verflogen.
3 Antworten
Martini24 vor 2 Jahren 10 1
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Ratlos....
Narciso Rouge lässt mich etwas ratlos zurück. Ich erkenne aus den vorangegangenen Rezensionen leider nichts darin wieder.

Aber zurück zum Anfang. Narciso Rodriguez und ich brauchten sehr lange, um zusammenzukommen. Schwärmten früher schon meine Lieblingskollegin und ihre Tochter von der Reihe „For her“, so konnte ich mich dafür nicht erwärmen. Zu herb, zu männlich erschienen mir die ersten Kandidaten. Über „Musc noir“, das erst später erschien und nicht so sehr moschuslastig in meiner Nase kratzte, dafür aber eine feine Pflaumennote hat, kamen wir uns langsam näher. Neulich versuchte ich zum ersten Mal das Layering mit „Pure musc“, dem Weißen, was ich für eine deutlich überschätzte Spielerei halte. Beide Düfte allein für sich werden ihrem jeweiligen Charakter deutlich besser gerecht und sind gleichermaßen passend -je nach Laune- zu verschiedenen Gelegenheiten.

Erst kürzlich entdeckte ich das schon ältere „Poudree“ und wurde völlig überraschend vollkommen umgehauen. Diesen nutze ich inzwischen am liebsten, fast täglich, ich finde es berauschend schön und wundere mich über mich selbst. Viel zu blumig für meinen eigentlichen Geschmack, aber ich liebe es heiß und innig.

Nun las ich viel über „Rouge“, und ich war ein bisschen im Kaufrausch in diesen trüben, grauen, von unliebsamen, pandemiegeschwängerten Nachrichten geprägten Tagen im Januar. So ließ ich mich zu einem Blindkauf hinreißen – hätte ich doch weniger Mut gehabt…

Narciso Rouge macht mich ratlos. Mir fehlt die beschriebene Süße, auch ein wenig fruchtig sollte er angeblich sein – nein, beides ist er nicht. Ich rieche Rose und Iris, wobei ich feststellen muss, dass Iris wohl doch nicht das ist, was ich erwartete, ich finde die Note sehr dumpf. Ich bin eben doch kein gute Duftnase… Ich nahm im Auftakt sogar etwas leicht Muffiges, Herbes wahr, das mich spontan an Opas Rasierwasser erinnerte. (Ich erinnerte mich an das Eichenmoos in Chloès „Nomade“ – gar nicht mein Fall.) Ist es eine Mischung aus Tonkabohne und Vetiver, die doch beide erst in der Basis zu Tage treten sollten? Ich weiß es nicht. Ich war zunächst schwer irritiert… diese Note verflog aber glücklicherweise schnell. Die Basis ist unspektakulär, stört nicht, aber das ist mir zu wenig, um den ganzen Tag danach zu duften. Die Haltbarkeit ist gut, die Sillage eher körpernah. Ich nehme ihn selbst nach kurzer Zeit auch nicht mehr gut wahr, was ja auch von Vorteil sein kann. Nun bin ich ein bisschen desillusioniert und unschlüssig, ob Rouge bleiben darf….er begeistert mich nicht, ich dulde ihn eher. Schade, jetzt hatte ich mich doch gerade frisch verliebt in Narciso…

Update 12.02.2022: Nun habe ich ihn doch an meine bereits oben erwähnte Lieblings-Arbeitskollegin abgetreten. Sie hat ihn mir blind abgenommen :-) Und was soll ich sagen: Sie findet ihn toll! Nun sind wir beide glücklich :-).
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