
MaryPoppins
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Abschiedsbrief
Ich wollte, dass du deine Leichtigkeit und Unbeschwertheit mit mir teilst, ich wollte, dass du verspielt und süß und fruchtig bist und mich glücklich machst. Stattdessen schießt du mit schweren Zuckerbomben auf mich, du bist ein orientalisches Marmor-Badebecken, randvoll gefüllt mit dickster Rosenmarmelade nuklearer Stärke. Du ziehst mich ein, du klebst mich ein, ich versinke, ich ersticke. ZUr Rettung ziehe ich mich an der Rhabarberstange hoch sie scheint stark genug zu sein. Aber das hilft nichts. Ich versuche, mich mit Fußball abzulenken, aber da passiert nicht viel. Haben die Oranjes und die Gallier dich durch die Fernsehscheibe von meinem Handgelenk gerochen und sind jetzt gelähmt? Ich muss etwas tun! Marsch zum Abwasch (ihr zuckt jetzt mit den Schultern – Delina abwaschen?? Ist sie völlig verrückt?). Du bist aber so gut gemacht, dass es nicht viel bringt. Ich muss fast weinen. Und es gibt gute Gründe dafür:
Erstens) Wärst du nicht so gewaltig, wärst du nur so, wie ich es mir vorgestellt habe, Schluchz.
Zweitens) Wären die anderen Düfte deiner Qualität, wäre die Welt ein bisschen besser, wirklich.
Du bist so wahnsinnig gut, aber wir müssen uns trennen. Ich wollte den Sommer mit dir verbringen, aber wir passen einfach nicht zusammen (klingt nach einem Beziehungsdrama, haha).
Jetzt muss ich etwas machen, was ich noch nie gemacht habe – ablöschen, Antigift sozusagen. Ich habe nicht viel Zitrisches im Schrank, Etra macht aber den Job gut. Endlich kann ich wieder atmen, ohne mein Handgelenk wegzuhalten. Ende gut, alles gut. Hilft leider den Franzosen und Holländern nicht mehr
p.s. Ich verstehe immer noch nicht, wie es sein kann, dass es aus dem Pröbchen so anders riecht als aus dem Flakon...
Erstens) Wärst du nicht so gewaltig, wärst du nur so, wie ich es mir vorgestellt habe, Schluchz.
Zweitens) Wären die anderen Düfte deiner Qualität, wäre die Welt ein bisschen besser, wirklich.
Du bist so wahnsinnig gut, aber wir müssen uns trennen. Ich wollte den Sommer mit dir verbringen, aber wir passen einfach nicht zusammen (klingt nach einem Beziehungsdrama, haha).
Jetzt muss ich etwas machen, was ich noch nie gemacht habe – ablöschen, Antigift sozusagen. Ich habe nicht viel Zitrisches im Schrank, Etra macht aber den Job gut. Endlich kann ich wieder atmen, ohne mein Handgelenk wegzuhalten. Ende gut, alles gut. Hilft leider den Franzosen und Holländern nicht mehr
p.s. Ich verstehe immer noch nicht, wie es sein kann, dass es aus dem Pröbchen so anders riecht als aus dem Flakon...
1 Antwort
Never say never
Warum mögen wir etwas und warum mögen wir etwas nicht... Ich mag keine Blumendüfte, ich weiss es seit dem ich mich für Parfümerie interessiere. Rose, Jasmin, Geranie, weisse Blumen, gelbe Blumen - nein danke, Tuberose ist überhaupt ein Schreckwort. Einige orientalische Rosendüfte mit mildem Oudanteil mag ich auf anderen Häuten, aber nicht auf meiner eigenen. Ihr fragt - warum muss man das wissen. Um den Rätsel zu entschlüsseln wie dieser Rosenduft mich dermassen verzaubern konnte, dass ich den gestern Nachmittag zum ersten mal getestet, Hals über Kopf verliebt und am gleichen Abend gekauft habe. Ich, die normalerweise sehr skeptisch ist, Düfte nach dem 2ten Testen meistens von der Wunschliste wegstreicht und oft (eigentlich fast immer) mit enttäuschtem Seufzen "und wieder nichts neues" Parfümerien verlässt. Und eigentlich wollte ich den Ombre Leather zum x-ten mal testen und mit grosser Wahrscheinlichkeit kaufen. :)
Dabei bin ich sicher dass ich etwas sehr ähnliches schon x mal in meiner Nase hatte... Wüsste gerne was... Aber hier sind irgendwelche Nuancen, die die cremige Süsse sehr sinnlich und unglaublich feminin aber nicht betörend wirken lässt, leicht säuerliche Johannisbeere geschickt einbindet und meine Lieblingsbasis rauchig-holzig rundet den Werk wunderbar ab. Auf die Schnelle habe ich für mich gestern definiert - eine Kombination von Montal (säuerliche), Narciso Rodriguez (solide holzige Cremigkeit), Calypso von Robert Piguet (beide Rosen finde ich sehr ähnlich) und Liquides Imaginaires Bloody Wood (Süsse). Andere Meinungen?
Dabei bin ich sicher dass ich etwas sehr ähnliches schon x mal in meiner Nase hatte... Wüsste gerne was... Aber hier sind irgendwelche Nuancen, die die cremige Süsse sehr sinnlich und unglaublich feminin aber nicht betörend wirken lässt, leicht säuerliche Johannisbeere geschickt einbindet und meine Lieblingsbasis rauchig-holzig rundet den Werk wunderbar ab. Auf die Schnelle habe ich für mich gestern definiert - eine Kombination von Montal (säuerliche), Narciso Rodriguez (solide holzige Cremigkeit), Calypso von Robert Piguet (beide Rosen finde ich sehr ähnlich) und Liquides Imaginaires Bloody Wood (Süsse). Andere Meinungen?
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Duft des Golfclubs
Ein kuscheliger Duft ohne grosse Ansprüche. Mit einer gewissen Süsse, Kaffee rieche ich kaum, es ist etwas raumfüllendes dabei, die explizite Kaffeenote erkennt meine Nase nicht. Dafür aber eine dezente Malznote, oder etwas Brotartiges. Ich habe nichts gegen Unisex einzuweden, für mich ist es eher ein Herrenduft, und zwar einer der teuer, ja herrschaftlich nach Wohlstand und Luxus duftet. Bildlich: Abends im Restaurant des Golfclubs nach einer Golfrunde, ein Herr über 55, grauer Haarschopf a la Richard Gere, schicke Wildledermokassins, ein gediegener Dinner im Kreis der Freunde und ihrer nicht weniger schicken Ehegattinnen...
der Duft des Kristallglases
Es hat lange gedauert bis ich mich in den Duft richtig verliebt habe. 2 Jahre im Regal ohne Beachtung, vorher spontaner Kauf als Alltagsduft, dennoch später kam er mir simpel und ausdruckslos vor. Wollte ihn verkaufen!!
Erst diesen Winter findet meine Nase die erwachsene, fast maskuline, Süsse und die kristallgläserne Transparenz richtig anziehend. Ich könnte beinahe den Ton des Kristallglases hören... Kein Chaos, kein Unruhe, gradlinig aber doch sanft, Maiglöckchen auf eine einzigartige Art und Weise, sehr erwachsen, sehr stark, jedoch für Frauen gut tragbar (ich trage keine Herrendüfte), Limette rieche ich fast nicht, eventuell sehr gut eingebettet. Es gibt noch etwas holzig-dunkles, was nicht in den Noten aufgelistet, aber definitiv present ist und den Duft schwerer macht, denn hier geht es um keine leicht-luftige Frühlingsblümchen.
Ich trage den Duft in letzter Zeit fast täglich, was alleine für sich ein grosses Kompliment ist. Ein perfektes ölfaktorisches Understatement.
p.s. Ich würde West Broadway und Straight to Heaven in dieselbe Reihe stellen, wobei der erste "gläsernde" und der zweite "metallische" Assoziationen sind. So viel zu "ich trage keine Herrendüfte", wobei Straight to Heaven als Herrenduft zu definieren ist etwas übertrieben.
Erst diesen Winter findet meine Nase die erwachsene, fast maskuline, Süsse und die kristallgläserne Transparenz richtig anziehend. Ich könnte beinahe den Ton des Kristallglases hören... Kein Chaos, kein Unruhe, gradlinig aber doch sanft, Maiglöckchen auf eine einzigartige Art und Weise, sehr erwachsen, sehr stark, jedoch für Frauen gut tragbar (ich trage keine Herrendüfte), Limette rieche ich fast nicht, eventuell sehr gut eingebettet. Es gibt noch etwas holzig-dunkles, was nicht in den Noten aufgelistet, aber definitiv present ist und den Duft schwerer macht, denn hier geht es um keine leicht-luftige Frühlingsblümchen.
Ich trage den Duft in letzter Zeit fast täglich, was alleine für sich ein grosses Kompliment ist. Ein perfektes ölfaktorisches Understatement.
p.s. Ich würde West Broadway und Straight to Heaven in dieselbe Reihe stellen, wobei der erste "gläsernde" und der zweite "metallische" Assoziationen sind. So viel zu "ich trage keine Herrendüfte", wobei Straight to Heaven als Herrenduft zu definieren ist etwas übertrieben.
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rauchig mal anders
Ich mag rauchige Düfte, mein Liebling Fille en Aiguilles ist ein sehr rauchiger Duft, für mich zumindest. Ganz unerwartet zieht die Rauchnote bei Ambre Musadin durch die gesamte Duftentwicklung durch und dominiert in allen Phasen, was die Notenpyramide niemals verraten würde. Aber es ist kein Rauch, den wir gut kennen und manche von uns lieben, Lagerfeuer oder Kaminrauch. Nein, es ist ein Rauch eines feuchten, sehr alten und morschen Holzes, das nicht anzünden und nicht brennen will, und qualmt anstattdessen ins Gesicht. Es ist auch etwas sehr altmodisches dabei, als ob eine Grossmutter ihr Wintermantel aus dem Schrank geholt hat, nach einer langen Lagerung mit viel Mottenpulver, und sich mit einem ehemals süssen, ja karamelligen, aber bereits gekippten Duft eingesprüht hat. Ist es der Atlaszeder? Oder der Java-Vetiver?... wüsste ich gerne...
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