Mombasa333

Mombasa333

Rezensionen
6 - 10 von 42
Eine wahre Überraschung
Es ist doch immer schön neue Düfte zu entdecken und so ging es mir auch bei dieser Abfüllung.

Flower Lust klingt gut und wirkt gut. Der Duft hat direkt nach dem ersten Aufsprühen eine Präsenz die direkt in Erinnerung bleibt. Ylang-Ylang sieht man heute an vielen Ecken doch hier bekommt die sehr blumige Aura einen süßen Fokus und mit der Orange einen schwächeren Sidekick. Die ersten Impressionen erinnern mich leicht an den Triumph of Bacchus Extrait de Parfum mit seiner fruchtigen Süße ist er ein entfernter Verwandter.

Es bleibt sehr süß, aber es wird im Verlauf durch Pfeffer und Benzoe etwas düsterer und kantiger. Der Duft hat seine eigenen Charakter und ist keinesfalls oft woanders gerochen und dürfte somit ein guter Kandidat für eine Signature-Duft sein. Zudem behält er lange seine Kraft und wird erst nach 4-5 Stunden durch eintretende Tonkabohne schwächer und schwächer bis nach er nach ca. 6-7h schalenartig ausklingt.

Dieser Duft macht Lust auf mehr und hat mich positiv überrascht!
1 Antwort
Grün würziger Schatten
Tsar startet mit einem edlen Beifuß-Lavendel-Mix der sowohl seriös als auch beruhigend auf mich wirkt. Die grünen Noten erinnern an endlose, tief dunkelgrüne Wälder und werden ergänzt durch revitalisierende, leicht herb-würzige Noten wie in einem guten Aftershave.

Auch durch Noten wie Jasmin legt sich der Duft recht schnell und sanft auf die Haut und wirkt mehr auf den Duftträger als auf die nähere Umgebung, doch das ist aufgrund des wunderbaren Duftes schnell verziehen.

Später entwickelt er sich eher holzig und ist nach ca. 5-6 Stunden kaum noch wahrzunehmen. Persönlich finde ich das besser als den Duft durch synthetische Noten in die Länge zu ziehen. Dieser Duft ist für mich qualitativ hochwertig. Im Zweifel wird nachgesprüht :)

Ich habe leider keinen Vergleich zu dem Tsar (1989) Eau de Toilette von 1989. Ist er gleich? Ist er komplett reformuliert? Ich weiß nicht. Aber er gefällt mir sehr. Ich habe selten etwas ähnliches gerochen.

Den Duft sehe ich eher bei Männern, vor allem Ü30. Zudem assoziiere ich mit dem Duft Respekt und Achtung.

Ein wirklicher toller Duft, welcher grün-waldig daherkommt und gleichermaßen alltagstauglich ist.
1 Antwort
Kakao Absolu(t)e
Ein interessanter Duft mit zwei Seiten.

Seite 1:
Schon zu Beginn kommt Würze und Tiefe durch Kardamom, stechendem Pfeffer und auch ein trockener Kakao, auf welchen man sich immer weiter konzentriert, denn die Note ist absolut gelungen. Er bleibt dabei wie zarte Bitterschokolade: herb und etwas bitter.

Seite 2:
Mit der Zeit kommt auch eine weiche Seite durch blumige Akzente zur Geltung. Sie machen den Duft etwas heller und geschmeidiger, am Ende wendet sich der Duft aber immer dem Kakao zu und endet wie beschrieben trocken. Die Tuberose kommt besonders zur Geltung und obwohl ich kein großer Fan bin, verbindet sie sich angenehm mit der trockenen Entwicklung.

Experimenteller Duft mit edlem Gemüt, bei dem mir aber der Anwendungsfall zum Tragen nicht einfällt. Wenn dann sehe ich den Duft persönlich eher bei 50+. Der Preis ist für mich auch nicht wirklich im Einklang mit dem Dufterlebnis. Trotzdem Respekt für den interessanten Ansatz Kakao mit Blumennoten zu beleben.
2 Antworten
Minze im Mittelpunkt
Im Ersteindruck sticht schnell die Minze in die Nase und ich erwartete einen nasenbefreienden Effekt wie nach einem Fishermens Friend im Mund. Die Minze ist dabei sehr dominant und braucht ihre 5 Minuten bis sie auf ein angenehmen Pegel heruntergeregelt ist.

Schließlich verbindet sie sich mit anderen grünen Noten und es entsteht ein sehr angenehmer und frischer Duft. Genaue Noten lassen sich neben der Minze nur schwer feststellen und die existente Gurke ist nicht stark wahrnehmbar. Aber wie stark riecht eine Gurke? Nicht so stark im Kontrast zu Minze und so ist es auch im Duft. Eine ausgeglichene Minze mit grünen Beinoten ist das Ergebnis.

Nach 2-3 Stunden ist nur noch ein leichter Ton wahrzunehmen und man kann nachsprühen.

Eindrucksvoller, frischer Duft mit besser werdender Minze und grünem Rahmenwerk.
0 Antworten
In welche Richtung geht das Date?
Der Duft stellt einen vor Herausforderungen.
Zu Beginn ist es sehr schwer zu deuten welchen Weg der Duft einschlagen möchte.

Es gibt Zitrik von den Amalfifrüchten, Cremigkeit durch die Kokosnuss, Würzigkeit durch den Safran, Holzigkeit und Waldnoten durch das Zeder, Blumigkeit durch die Rose, Salzigkeit durch das Meersalz und allgemeine Süße durch Amber und Karamell.

So dreht man sich die ersten 5 Minuten im Kreis und driftet mal hier, mal da ab und weiß nicht genau wo es hingehen soll. Spannend zu erforschen, aber nicht allzu alltagstauglich. So stellte ich mir die Frage was bleibt übrig in der Sillage? Hier dominierte die leicht süße Kokosnuss mit ihrer Cremigkeit und leichten Zitrusnoten. Sehr angenehm.

Und so entwickelt sich der Duft auch perspektivisch. Er bleibt cremig, die Zitrik verfliegt allmählich und deren Platz wird durch leichten, süßen Amber, Moschus und Vanille eingenommen.

Die olfaktorische Reise kann ich durchaus in Beziehung zum Titel bringen. Erst trifft man sich zum ersten Date, lernt verschiedene Facetten des jeweils anderen kennen und tastet sich abwechselnd durch dieses oder jenes Thema, bis man schließlich einen gemeinsamen Punkt findet und der rote Faden für weitere Annäherungen geschaffen ist. Das Thema ist Gesprächsstoff für die nächsten 3-4 Stunden und bleibt bis zum leisen Abschied. Klingt für mich ganz nach einem zweiten Date.
0 Antworten
6 - 10 von 42