Monsieur

Monsieur

Rezensionen
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6 - 10 von 13
Monsieur vor 13 Jahren 10 7
2.5
Flakon
5
Haltbarkeit
5
Duft
Tarzan als Le Mâle-Träger ohne Cojones
Teil 2 der Erkundungen im LR-Universum:
Man muss nur einmal bei Youtube etwas rumschauen und dann stellt man fest, wie das LR-Imperium so tickt; es gibt etliche Videos, wie man Veranstaltungen für die Vertreter (= Familie) beiwohnen darf und das kommt dann in etwa rüber, als ob man einer Sekte in die Krallen geraten ist.
Nach meinen wenig wohlwollenden Ausführungen zum Direktvertriebskonzept zum Duft numero due: Jungle
Was ist das? Kurzversion: Le Mâle für arme Weicheier; stark verdünnt (soll ja keinem weh tun), mit etwas mehr Pfefferminze im Kopf, nicht dieser brutalen Präsenz und Haltbarkeit, daher fürs Zielpublikum (sieht Rezension Nr. 1) gut gelungen. Den Abwaschzwang von Boris Becker habe ich erneut nicht erlebt, die Umwelt sollte ihn ertragen können... ;-)
Man kann vom Original halten was man will (ich mache mich ja auch ständig drüber lustig, werde ihn aber sicher irgendwann einmal fair hier beurteilen; eigentlich nervt mich am meisten, WER ihn WANN und WO trägt; als Duft an sich und in bestimmten Situationen halte ich ihn an sich für gut), das hier ist die Weicheiversion vom Terrible (der ja schon halb-kastriert ist)...

Tarzan würde damit jedenfalls im richtigen Dschungelleben sicherlich nicht von Jane wahrgenommen werden – eventuell Cheeta eine Nase, die gut genug hierfür ist – im Großstadtdschungel sollte man das Original tragen, als Möchtegern vielleicht doch den LR-Klon ;-)
7 Antworten
Monsieur vor 13 Jahren 12 24
2.5
Flakon
5
Haltbarkeit
6
Duft
Weichspül-Terminator fürs Familienfernsehen
In der Folge werde ich (solange Zeit und vor allen Nerv vorhanden sind) LR-Düfte testen und hier meinen Senf dazu abgeben. Alle bisher getesteten sind in meiner Nase allesamt Kopien von bekannten Originalen, auch die Stardüfte sind hier keine Ausnahme...
Dann fange ich mal mit dem Terminator an:
Scheinbar ist der Name nicht geschützt, sonst würden sie ihn wohl nicht so nennen.
Was ist denn der Terminator gleich wieder?!
Also 1984 in der Urversion war er ein lakonisches, alles über den Haufen ballerndes Maschinenmonster, das aus der Zukunft kam – später wurde dann (um Schwarzenschnitzels Image immer mehr den großen Schuhstapfen eines Gouvernators anzupassen) der Terminator mehr und mehr ein Softie, der sogar der Menschheit helfen durfte, dem ursprünglichen Begriff nach beendet er – im Normalfall das Leben von allem, was ihm über den weg läuft, fährt, kriecht, was auch immer...
Nach was riecht denn der Terminator?
Auf den ersten Sprüher kam mir nur eins in den Sinn: Minotaure; weniger brutal im Auftakt, aber ich war mir sicher, dass sie den kopieren wollten (wollen und können sind bei LR auch nicht immer aus einem Guss).
In der Folge kommt dann die Pfefferminze durch (oder soll das Eukalyptus sein?!), die auch im Le Male-Klon-Versuch zu finden ist (nennt sich Jungle), das ganze plätschert fröhlich vor sich hin und vermeidet die extreme vom richtigen Minotaurus, weicht auch nach dem Auftakt etwas davon ab (da haben sie wohl einerseits gedacht, es soll nicht zu extrem werden und anderseits nicht ordentlich gearbeitet/kopiert...)
Der ganze Spaß ist tragbar, tut keinem weh (wie der Arnold-Terminator in späteren Filmen), ist nicht so billig und ekelhaft wie andere LR-Düfte (mit der zeit kommen da immer mehr die minderwertigen Zutaten raus)
Den original Minotaure mag ich gern, weswegen der hier auf mein Wohlwollen stößt, auch wenn er nur eine billige und kastrierte Version ist – man muss bedenken: wer kauft sich das?! -> unerfahrene Nutzer, die wenig Extremes haben wollen und für diese Zielgruppe ist er nicht verkehrt, weil er auch nicht so widerlich die Umgebung verpestet wie z.B. Boris Becker...
Die Duftpyramide ist für mich ziemlicher Blödsinn, schon zu Beginn ist da irgendwas Süßes drin: Vanille etc., das für mich dieses Déjà-vu auslöste.

Anzumerken sein noch, dass die LR im Duftverlauf normalerweise immer synthetischer, süßer, billiger, penetranter und nerviger werden (der Dreck kommt erst mit der Zeit so richtig raus/durch)

Hiermit terminiere ich meinen ersten LR-Kommentar, but I'll be back!
Hasta la vista, baby!
24 Antworten
Monsieur vor 13 Jahren 14 13
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Der Rasenmäh-Duft
Gucci Guilty, der neue stark beworbene Mainstreamduft, startete zu einer etwas seltsamen Zeit: kurz nach dem Weihnachtsgeschäft; was man sich davon versprochen hat würde ich doch mal gerne deren Marketingfuzzis fragen... ;-)
Im Rahmen der Promotion gab es bei unserem Müller in der Minigroßstadt sogar einen extra Stand mit Tamtam und drum und dran und man hat mich die letzten Monate überall mit Proben überschüttet.

Zum Duft selbst:
Auf den ersten Riecher hat er mir ganz gut gefallen und im Unterbewusstsein war schon mit einer Wertung von 70 % gerechnet worden. Nur kamen dazwischen noch die Tests, die dann doch sehr enttäuschend ausfielen.
Auf der Haut mag ich ihn nämlich nicht mehr sonderlich und mittlerweile kann ich ihn auf Streifen auch nicht mehr so gut leiden.
Woran liegt's?! Die Kopfnote (sofern ich sie wahrnehme; wenn man nebenbei aufsprüht oder nen schlechten Tag hat sind die Dinger ja schon weg, bevor man sich versieht bzw. sie riecht) ist ganz angenehm, etwas Lavendel in Konzentrationen, die ich als passabel empfinde.
Und was kommt hinterher?
-> die Chemiekeule, ein synthetisches Irgendwas und auf Dauer Grauen – die Noten kann man voll in die Tonne treten, da kommt ein undefinierbar seltsames Dingens, das einen stundenlang verfolgt, sich für mich kaum ändert und penetriert; die Basisnoten konnte ich nie richtig rausriechen (wahrscheinlich war vorher meist auch schon die Seife am Werk), im Gedächtnis hat sich diese seltsame Pseudoherznote eingebrannt, die einen fragen lässt, was denn so alles unter Orangenblüte verstanden werden könnte. Ein Versuch, die Realität zu beschreiben wäre: Billigkaugummi mit verunglücktem Pfefferminzersatz-Sonstwas-Krempel und Fruchtaroma E xyz...

Bleibt die Frage „Wie kommt der auf den seltsamen Titel“, ist ihm auch bei der Hitze die Kopfnote gekippt und er nähert sich geistig dem Rasenmähermann aus gleichnamigem Film an oder was ist da los?! Schließlich riecht man da ja auch nichts Grasiges heraus...
Die Antwort ist sehr banal: einige Probepäckchen habe ich in einen Reisesprüher umgefüllt, da es sich lediglich um die guten alten Röhrchen ohne alles handelt und da ich in den doch mal wieder was neues einfüllen will, mich der Guilty mittlerweile nervt, ich ihn nie mehr öffentlich tragen und den ganzen Tag um mich haben will habe ich heute beschlossen, ihn zum Rasenmähen aufzutragen und so zu verbrauchen: alle 1-3 Wochen wird sich also ordentlich eingedieselt, bevor es zum Opa geht, wo man dann ne gute Stunde beschäftigt ist, anständig schwitzt, etwas mit dem Großvater plaudert und wieder von dannen zieht; ausgeschwitzt, trocken, eingestaubt und leicht ermüdet geht es dann bald unter die Dusche, wo eine gründliche Reinigung erfolgt...
(auch die Kleidung wandert sofort zur Wäsche)
Beim Rasenmähen nervt Guilty nicht, er ist OK – der heutige Versuch hat dies auch bei Hitze bewiesen (es ist auch nichts mehr übrig; durchs Schwitzen war er irgendwann auch weniger intensiv)

PS: Ich habe nichts gegen meinen Opa und will ihn weder quälen noch mit Guilty erreichen, dass er mich faulen Knaben bittet, nicht mehr so oft Rasen zu mähen... ;-)
13 Antworten
Monsieur vor 13 Jahren 17 9
7.5
Flakon
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Nachwuchs in der Gartenfamilie: kleines süßes Nesthäkchen
Alle mittlerweile vier Gärten sind laut Deklarierung unisex, nur für mich befindet sich ein jeder in einem anderen Bereich des möglichen Spektrums: Der am Mittelmeer ist meiner Meinung am meisten für Männer geeignet, er riecht schon nach eine ziemlich eigenwilligen Kräutermischung; den Monsun empfinde ich als mittig, eventuell leicht auf der Herrenseite; der Nilgarten ist schon ziemlich weiblich-lastig – und nun kommt noch der Dachgarten hinzu;: der ist wohl der weiblichste von allen und für Herren schwer zu tragen.
Aber erst einmal zum Duft, den ich mir heute aufsprühen konnte (die letzten Tage hätte es wieder wenig gebracht, in ner Parfümerie vorbei zu schauen, da die Nase wieder ziemlich dicht war):
Im Geschäft wurde er zuerst aufs Kärtchen gesprüht und da fand ich ihn erstaunlich dünn, man roch kaum was – natürlich kommt da noch die Duftverschmutzung durch die Umluft hinzu und die etwas eingeschränkte Nase, aber trotzdem; zur Probe hab ich gleich den Monsun aufs nächste Kärtchen drauf und der war eigentlich fast wie immer...
OK, dann also mal auf den Unterarm – und zwar großzügig dieseln: pfff pffff pffff pfff pfff pffff *alles ordentlich nass* - riechen: ah gut, jetzt kommt er richtig raus; nur: nach was riecht das denn da eigentlich?!
Im Unterschied zu den Vorrednern konnte ich da nicht so richtig festmachen: hat ein wenig blumiges, aber wirklich nicht schlimm, das könnte jeder Mann auch vertragen; bisschen Obst, eventuell leicht Gras; es ist ein ziemlich ausbalancierter Duft, der einen guten Eindruck hinterlässt; den Kompost kann ich irgendwo nachvollziehen: noch nicht so lange liegendes Kernobst, das grade anfängt, süß und vergoren zu werden...
Das bringt mich auch zum nächsten Punkt: warum ist der eher was für die Damen? Weil er unglaublich schnell ziemlich süß wird; süß werden alle 4 im Duftverlauf, aber der Dachgarten schon sehr zeitig; nach etlichen Stunden kommt mir das nicht mehr so extrem vor (lässt der nach, wo doch die Geschwister alle immer süßer wurden?!), aber eine halbe Stunde bis Stunde nach dem aufsprühen fiel es ziemlich auf. Er könnte daher was für eher jüngere Damen sein, im Vergleich zu vielen da beliebten Düften ist er ja noch harmlos ;-)
Zur Sillage: er ist bei mir im Vergleich zum Rest der Familie sehr nah an der Haut und friedlich, deshalb eventuell doch wieder tragbar. Er kämpft ziemlich mit nem EdC, das auf dem anderen Unterarm ist und das z.B. gegen den Monsun keine Chance hätte...
Der Dachgarten ist halt aufgrund der räumlichen Bedingungen der kleinste der Reihe.
9 Antworten
Monsieur vor 13 Jahren 18 12
5
Flakon
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Edelhaarspray für türkischen Geschäftsmann mit Niveau und zu dickem Geldbeutel
Bei uns in der Provinzstadt gibt es einen Edel-Coiffeur, der wie ich heute beim vorbeischlendern gesehen habe Creed und Bond führt – also gleich mal rein und bisschen rumgeschnuppert; mit Bond hatte ich bisher nie viel zu tun, das gab's hier sonst nicht einmal in der einzigen Nobelparfümerie und wenn ich in München war hatte ich auch interessanteres zum Entdecken auf dem Plan...
Da ich nun heute schon mal drin war, hab ich mir auch was aufsprühen lassen: New York Oud und Cooper Square; zu beiden gibt es bisher keinen Kommentar, weswegen hier ein schneller Eindruck mitgeteilt werden soll (quasi Doppel-Kommi).
Zum New York Oud:
Auch bei ihm handelt es sich um de idealen olfaktorischen Gefährten eines morgenländischen Mannes (der Friseur im laden meinte auch, der sei wohl für den arabischen Raum gemacht, warum er dann wieder pseudo-New York sein muss verstehe wer will; vielleicht ist ja das Bindeglied einfach nur der überhöhte Großstadt-Bond-Preis...)
Der Duft ist ebenfalls gut gemacht, die Zutaten wirken hochwertig. Interessanter und markanter ist für mich aber der Cooper Square, der NY Oud hat auch irgendetwas von einem arabischen Haarspray wie ich finde – und: es ist unvorstellbar überteuert; aus unbekannten Gründen kostet der nochmals um die Hälfte mehr als die restlichen (außer denen mit den dekadenten kitschigen Swarovski-Klunkerflakons natürlich) und liegt bei äußerst sportlichen 310 € die Kanne – äh: den Stern; vom Typ her ist hier ebenfalls fraglich, ob der häufiger was für mich wäre; bei einem gepflegten türkischen Geschäftsmann könnte ich ihn mir aber gut vorstellen...

Off Topic: hab mir auch den Wall Street mal aufsprühen lassen (nur auf Karte, daher keine Kommentar-Bewertung; beide Arme waren ja schon voll): seltsam ist der wirklich, mein Bruder fand ihn grauslig, ich nicht so schlimm; was aber die Gurke an der Börse zu suchen hat bleibt die ungelöste Frage... ;-)
12 Antworten
6 - 10 von 13