Morcalovin

Ich wusste gar nicht, dass ich einen so derart unbekannten Duft besitze. 1 Parfumo Bewertung und Produktion offenbar eingestellt. Ich werds dementsprechend kurz machen:

Nichts besonderes: Zitrisch, aquatischer Charakter, Mittelmäßige Sillage, keine herausragende Haltbarkeit, weil Sommerduft. Dieser Duft entwickelt sich weder großartig noch ist er in irgend einer Weise komplex. Nichts desto trotz ist er weder aufdringlich noch riecht er schlecht. Aber naja nichts besonderes halt. Düfte dieser Art sind gut für den Büroalltag im Sommer.

Grab ich doch mal ein altes Parfum aus, welches immernoch in der Ecke meines Spiegelschranks steht, sogar schon seit ganzen 5 Jahren (Übrigens an alle, die daran geglaubt haben, dass Parfums ihre Haltbarkeit nur durch falsche Lagerung etwa durch Abstellen an Sonnenlicht oder im wärmsten Raum verlieren, nein, auch die Dauer trägt schlichtweg dazu bei, dass Parfums ihre Haltbarkeit verlieren, wie bei eigentlich jedem anderen Konsumgut auch. So wurde aus einer 8h deutlich wahrnehmbaren Sillage ein ca. 30min Erlebnis, aber dies nur so am Rande bemerkt ;) )

Ich finde es sehr schade, dass dieser Duft eingestellt wurde, denn alle Diesel Kreationen, die ich kenne (dies beschränkt sich allerdings auf die bekannte "Only the brave" Kollektion) sind deutlich schlechter als dieser Duft, der meiner Meinung etwas übertrieben schlecht wegkommt bei der Parfumo Kritik. Ich denke, es hängt mit der nicht allzu außergewöhnlichen Duftkreation + diverser Kleinigkeiten (z.b. Flakon) + den Namen zusammen, dass sich dieses Produkt einfach nicht im Duftmarkt durchsetzen konnte, denn Diesel fehlt bisher der gute Ruf in der Duftbranche wie beispielsweise anderer Modemarken á Chanel oder Dior.

Um nun aber endlich zur eigentlichen Sache zu kommen, der Duft an sich. Wie gesagt der Duft war vor ein paar Jahren ein haltbarer und auch sehr präsenter Duft, nichts desto trotz war er in normaler "Dosierung" nicht pänetrant wie vergleichsweise Paco Rabannes Goldbarren oder Gaultier's "Adoniskörper".
(an dieser Stelle sei einmal angemerkt, dass der Flakon von "Plus Plus Masculine" trotz seines sehr pharmazeutisch wirkenden Äußeren für mich immer noch optisch ansprechender ist als z.b. eben genannte Beispiele, aber das ist nur meine Meinung).
Das hängt wahrscheinlich mit der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des Duftes zusammen, denn der Duft ist, einfach beschrieben, eine Kreuzung zwischen einem süßen und einem zitrisch-aquatischen Duft. Am Anfang überwiegt der frische Charakter, Grapefruit, Bergamotte, Orange und ein insgesamt aquatischer Charakter ist herauszuriechen. Dieser wird mit der Zeit von einer leider sehr billig synthetisch riechenden Süße (Bruchteile von Tonkabohne sind erkennbar) verdrängt bzw. vermischt, denn witzigerweise bleibt die Grapefruit bis zum Ende vorhanden, allerdings harmoniert diese Mischung aus Süße und zitrischen Charakter nur teilweise (zum. bei diesem Duft).
Das mag jetzt nach einer eher negativen Kritik klingen, allerdings find ich diesen Duft 1. nicht 0815 (gerade weil dieser Duft glaub ich damals 20€ gekostet hat) 2. nicht billig riechend für eben diese Preisklasse (zum. gibt es ganz andere Kaliber der billigen Duftverarbeitung und das für einige dutzend € mehr).
Ideal geeignet fand ich ihn damals für eher noblere Clubs, wo man einen Duft mit stärkerer Sillage und vor allem langer Haltbarkeit brauchte, dieser jedoch trotzdem ein wenig Eleganz versprühen sollte.
Und dies hat "Plus Plus Masculine" trotz seiner Schwächen sehr gut erfüllt, ergo: Ich werde ihn vermissen (Aber dafür hab ich ja mein Fläschchen aufbewahrt ^^).

Tommy Hilfiger versteht eindeutig mehr von Mode als von Parfums wenn man die anderen Parfumkreationen unter die Lupe nimmt. Allerdings ist Tommy durchaus gelungen. Auch die Personengruppe, die der Duft anspricht, nämlich junge aufgeweckte Menschen, erleben nicht den typischen "Standard-frische" Duft, sondern Tommy weiß durchaus seine Qualitäten zu präsentieren.

Die Kopfnote setzt sich aus zwei typischen Merkmalen frischer Düfte zusammen, nämlich aus zitrischen, aber auch aquatischen Duftnoten und weiß diese gekonnt zu kombieren. Die frische Zitrone die bis zur Basis erhalten bleibt wird umschmeichelt von einer reifen Grapefruit und leichten Lavendel Akkorden. Minze riecht man auch raus, diese gerät allerdings schnell in der Hintergrund. Die aquatische Komponente sorgt dafür, dass die zitrische Komposition nie aufdringlich und dominant wirkt, sondern leicht und geschmeidig, dies spiegelt sich auch in der Sillage wider, welche nur mäßig ist, aber das ist bei diesem Duft auch nicht allzu schlimm.

Da der Duft eher für junge Menschen gedacht ist, er doch eher zurückhaltend ist und man deshalb nicht allzu viel falsch mit ihm machen kann, eignet er sich perfekt für fast alle Gelegenheiten: Die frische verleiht ihm einen sportlichen Charakter, die zurückhaltende Sillage macht ihn alltagsgebräuchlich, aber wer mal etwas schicker in einem noblerem Club unterwegs ist, so verleiht der Duft dem Träger trotzdem eine leichte aber dennoch anhaltende männliche Eleganz.
Dies unterscheidet den Duft auch von anderen frischen zitrischen Düften, denn es gibt zwar viele seiner Art, aber Tommy ist zugleich einfach und doch interessant und ist deshalb einer der besten seiner Art

Wer Chanels "Pour Monsieur" als Meisterwerk der zitrischen Düfte sieht, so kann "Tommy" als jüngeres, unerfahreneres Pendant zum alten Kenner und Gentleman betrachtet werden

Länger ist es nun schon her, dass ich einen Kommentar hinterlassen habe. Zwar kommt man noch recht oft zum testen, doch sind es gerade die Düfte die mir gefallen bei denen es mir schwer fällt eine hinreichend gute Beschreibung mit der ich zufrieden bin abzugeben. Dieser wird nun der erste sein:

Wie der Name ja schon preisgibt, soll dieser Duft ein schönes Bild der Natur im inneren Auge des Trägers beim schnuppern hinterlassen. "Nilgarten" ? Naja ich weiß nicht, vielleicht ein wenig hochgestochen, es ist eher die Schlichte, die diesen Duft seinen eleganten Charakter verlieht. Eher ein Rosenteich im Stadtpark an einem schönen Frühlingstag mit minimalen Akzenten von Meeresluft. (Bei letzterem weiß ich allerdings nicht, welche Duftkomponente mich daran erinnert.)

Es ist die Kopf- und die Herznote, die diesen Duft prägen. Bei der kurzen Haltbarkeit und schwachen Sillage auch kein großes Wunder, jedoch halten sich deren Hauptduftkomponenten bis zum Schluss wacker.
Beim Aufsprühen riecht man als erstes die gelungenen Akkorde von Grapefruit und Mango. Frisch, leicht und ein wenig zitrisch, doch nicht im negativen Sinne von flüchtig und wässrig sondern eben durchaus gelungen. Umschmeichelt wird der Obstgarten nun von Lotus und Rose, auch diese halten bis zum Schluss an und bilden gemeinsam mit der Kopfnote ein traumhaftes fruchtiges Erlebnis. Nun gibt es jedoch nicht nur fruchtige Noten sondern auch "gemüsige", womit viele Tester ein Problem haben. Die in den Kommentaren oft erwähnte Tomatenranke nehme ich auch wahr, zwar nicht von Anfang an aber spätestens beim hinzugesellen der blumigen Komponenten. Für mich wirkt diese jedoch nicht zu dominant, als dass sie mir den Duft mit ihrer Präsenz ruinieren würde, im Gegenteil ich finde so wirkt das ganze "Naturbild" noch "bunter" und vielseitiger, welches durch den Duft vermittelt wird. (Mutter Natur ist ja auch nicht nur süß und blumig).

Nun gut, warum gebe ich diesem Duft dann nicht seine duft-technisch verdienten 100 oder zum. 90%? Nunja ich hab diese Überschrift natürlich nicht ohne Grund gewählt. Der große Haken am Duft ist seine wirklich miserable Haltbarkeit und seine schwache Projektion. Im Normalfall würde mich das mich noch viel mehr stören wenn es ein Duft sein soll, der für besondere Gelegenheiten gedacht sein soll, denn ein Duft kann noch so gut riechen, wenn dieser nach 15min verpufft, denn damit ist er für mich unbrauchbar. Doch bei Un Jardin sur le Nil mache ich deshalb nur einen kleinen Abzug, weil er mein "Heimduft" ist, der Duft der nur für mich allein da ist und den sonst niemand an mir wahrnehmen muss.

Nichts desto trotz ein an für sich toller und sehr einzigartiger Duft.

Im Bipa oder Dm gibt es 3 Duftlinien, denen ich aus dem Weg gehe:

generell alle Stardüfte, Bruno Banane(/i) und Playboy. Letztere beiden sind billige Axe-Verschnitte welche aber sagen wollen: Ich bin ein richtiges Parfum und das für den kleinen Geldbeutel. Ich will damit nicht sagen, dass jedes gute Parfum automatisch teuer sein muss, Davidoffs Cool Water ist ein perfektes Beispiel, dass es auch mal billiger geht. Jedenfalls um auf diesen Duft zu kommen, ich habe ihn von meiner damaligen Abschlussball Tanzpartnerin geschenkt bekommen. Selbst damals, wo ich noch nicht so bewandert in der Parfumwelt war, wusste ich, dass Playboy nicht gerade ein Zeichen von Hochwertigkeit darstellt.
Deshalb war die Überraschung umso größer. Eine schöne halbwegs klare Orange, schön umrandet mit anderen zitrischen Noten. Von Kopf bis Basisnote find ich gibt es keine großartige Veränderung. Man sieht schon der Duft ist jetzt nicht Dior Homme oder Chanel Egoiste, was Komplexität betrifft. Aber wenn man bedenkt was in dieser Preisklasse sonst rumläuft, ist eine Orange, die sogar noch halbwegs von sich überzeugen kann, und nicht so eklig künstlich klebrig süß die Vanille von Le Male riecht, (z.B.) schon eine ziemlich gute Leistung. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Firmenname Playboy dahinter steht. Auch Haltbarkeit von 8h und eine Sillage, die weder zu zurückhaltend noch zu aufdringlich ist, wissen von sich zu überzeugen. Dieser Punkt geht an Sie , Herr Hase