Morgaina

Morgaina

Rezensionen
6 - 10 von 51
Wilder Berglavendel in der Provence
Lavendel, aber nicht der in Reih und Glied stehende Lavandin von den riesigen Lavendelfeldern in der Provence, sondern ein verlassenes nicht mehr kultiviertes Feld in den Berghängen bei Grasse, in dem noch der echte, wilde Lavendel (Lavandula angustifolia), wilde Kräuter und Wiesenblumen sich ungehindert ein buntes und vor allem wohlduftendes Stelldichein geben. Fährt man gemählich durch die Provence, findet man das immer wieder. Und so duftet dieses Naturparfumöl, nach wildem Lavendel, Minze, Heu und Wiesenkräuter, ein Duft für die jetztigen Spätsommertage, an denen man die Sonne in sich einfangen, festhalten und für die kühlen Wintertage konservieren möchte.
Eichenmoos kann ich nicht herausriechen, das Trockene des Veilchenblatts ist gut und kaum merklich eingebaut. Später wird der Duft ein wenig blumensüßer, bleibt aber unisex, ein herber Lavendel, den hier einige Männer lieben werden.

Die Marke For Strange Woman kommt aus den USA und lt. ihrer Homepage stellen sie nur Naturdüfte her ohne jeglichen Zusatz von Synthetk. Labels hierüber, wie wir sie von Bioerzeugnisse/Tierversuchsfrei gewöhnt sind, finde ich keine auf der Homepage. (Falls ihr etwas dazu findet, mache ich hier gerne ein Update). Die Proben befinden sich in Glasphiolen, von denen je drei in eine Art goldene Streichholzschachtel in Watte gebettet sind. Für jeden Duft ist ein Kärtchen beigelegt, mit Duftbeschreibung und der Angabe dass es ein Pflanzenparfume sei, zu 100 % aus Naturstoffen, handmade, Tierversuchs-, Phthalate- und Parabenfrei.

Für mich ist das der schönste Duft von den sechs Getesteten. Bei einigen hatte ich ein Problem mit der Haltbarkeit und Sillage, anscheinend absorbiert meine Haut genau die Öle von dieser Firma. Bei anderen natürlichen Dufölen war H +S eindeutig besser.
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Ich bin nicht prunkvoll, sondern kuschlig
Ein frisch gebohnerter alter Holzboden, Sonnenstrahlen in den Staubkörner tanzen, ein Gefühl von Kindheit und Geborgenheit, das ist "Pageantry" (der Prunkvolle) für mein Gefühl. Er startet mit Sandelholz und dunklem Waldhonig, was mich an Bohnerwachs erinnert, Zitrisches kommt später hinzu, in Verbindung mit der deutlich heraus duftenden Gewürznelke empfinde ich das als sehr holzlastig und ich denke an indische Möbel. Myrrhe und Weihrauch erscheinen erst nach 30 Minuten und geben dem Ganzen das typische "Andachtsfeeling". Nach rund 4 Stunden gesellen sich dann recht süße Rosen hinzu, was die Sandelholznote verstärkt.

Haltbarkeit ist rund 6 Stunden, der Duft verändert sich immer wieder leicht, hat eine gut wahrnehmbare, jedoch keine aufdringliche, Sillage und ist von der Konsistenz leicht ölig, färbt nicht ab. Unisex und eher Herbst-/Winterduft.

Der Naturduft von Theater Potion kam in einem Probenpaket zum Testen zu mir. Alle Proben ohne Plastikverpackung ( dafür Glasröhrchen mit Plastiktupfer) in einem kleinen Pappschächtelchen mit Seidenpapier gepolstert und mit Schleife verziert, das alles ohne Luftpolsterfolie, dafür gut in Papier eingeschlagen.
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Nomen est omen, von wegen - Herbst auf dem Lande
Wie trügerisch ein Duftname sein kann, habe ich heute mal wieder erfahren. Als letzten Duft aus Schahrams dicken Wanderpaket (vielen lieben Dank an die Spenderin) habe ich mir den japanischen Frühling für die Damenwelt aufgehoben und der ist alles, nur kein Frühlingduft an/ für zarte Japanerinnen.
Erster Sprühstoss und ich weiss, was ich an dem gleichnamigen Männerduft vermisst hatte: das Hyraceum. Die Exkremente des Klippschliefers verströmen mit leicht überreifen Obst eine eigene süßliche Mischung, die womöglich gleich Fruchtfliegen auf meine Haut landen läßt.
Glück gehabt - na ja, wie man es nimmt. Ich rieche nun muffigen Keller und Haarspray. Die Oma hat mal wieder zu viel "Taft" benutzt, ist in den alten Keller hinab gestiegen um die Einweckgläser mit Obst hoch zuholen. Irgenwo stand da auch noch ein aufgeplatztes Honigglas im Regal. Das Ganze hält sich gefühlte 30 Min. auf meiner Haut und dann?
"Kommt die goldene Herbsteszeit..." Ich bin bei goldener Herbstsonne unterwegs, die letzten Äpfel und Birnen hängen an den Bäumen oder liegen leicht angefault auf der Wiese, Bienen schwärmen nochmals aus. Ein letzter Hauch Sonne und Süße, bevor der Winter seinen Einzug hält.
Daran erinnert mich der Duft, an sehr reifes Kernobst in richtig viel Honigsirup, ein Gourmandduft. Die Gardenie sorgt für noch mehr Süße, Hyraceum bremst das gekonnt aus und hält es erträglich. Hyzinthe nehme ich nicht wahr.
Honig- und Honig-Tabak-Düfte gibt es einige, wer das mag und sich bisher am Tabak störte, wäre hier richtig. Wenn, ja wenn, er bereit ist, den hohen Preis für die Nadia Z. Düfte zu zahlen. Das Parfüm ist ölig, von etwas klebriger Konsistenz und sehr ergiebig. Es handelt sich um einen Naturduft, so dass klar wird, warum er mehr kostet.
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Kaufmann oder Phönix?
„Theater, Theater, der Vorhang geht auf, hier wird die Bühne zur Welt.“ So erging es den beiden neuen Düften „La Fenice pour Homme“ und „La Fenice pour Femme“ von The Merchant Of Venice. Beide wurden am 13. Dezember 2016 im Gran Teatro La Fenice in Venedig zur Aufführung der Verdi-Oper „Atilla“ erstmalig dem interessierten Publikum vorgestellt. Beide Parfums sollen - lt. offizieller Homepage - ähnliche Emotionen wie eine klassische Oper auslösen und alle Sinne damit ansprechen. Die Farben der Flakons sind passend zu den Farben des Theatros in blassblau und gold gewählt. Die Flakonform entspricht den bisherigen der Marke. Die goldene Kette um den Flakonhals trägt das Logo des Theaters. La Fenice - der Phönix, wurde bewußt als Symbol für Wiedergeburt und Auferstehung für dieses venezianische Bauwerk gewählt, das massgeblich von der Freimaurerloge erbaut und finanziert wurde. (nachdem das alte Theater einem Brand zum Opfer fiel)

Ich bekam diese Woche im Breuninger Stuttgart von meiner Lieblingsverkäuferin (Danke an Iris B.) das Coffret der beiden Düfte mit je 4 ml geschenkt, mit der Bitte, diese hier zu kommentieren.

Der Herrenduft startet auf meiner Haut ordentlich männlich. So riechen echte Kerle nach der Nassrasur! Alkoholisch, medizinisch streng und sauber. Zum Glück hält das nur wenige Minuten an, nachdem ich mich schon fragte, wo ich in Venedig so ein Exemplar von Mann dazu finden sollte. Der Männer-Phönix wird würzig, besonders Basilikum und Gewürznelke stechen nun hervor, dann kitzelt mich Pfeffer in der Nase, Frisch zerstossene Pfefferkörner riechen so. Ich würde schwören, dass auch eine Prise des zur Zeit in Düften so beliebten Kreuzkümmels - entgegen oben aufgeführter Duftpyramide - enthalten ist. Nach einer guten Stunde kommt sehr feines Leder hinzu und dann gefällt er mir auf einmal überhaupt nicht mehr. Ich rieche Patchouly mit Schweiss und Erde, eine meiner verhassten Duftnoten. Zum Glück wird es dann wieder ledrig und er klingt mit Amber recht schön aus. Haltbarkeit bis zum anderen Morgen.
Ich stelle mir den Duft vor 250 Jahren an einem der Kaufleute von Venedig vor, der mit Gewürzen in ledernen Säcken handelt und diese ausnahmsweise selbst von einem Handelschiff ablädt (aufgrund finanzieller Engpässe kann er gerade keine Arbeiter bezahlen) und wegen der ungewohnten körperlichen Arbeit etwas ins Schwitzen kommt. Ein Phönix? Wandlungsfähig ist er auf alle Fälle.
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"Theater, Theater, der Vorhang geht auf..."
...hier wird die Bühne zur Welt.“ So erging es den beiden neuen Düften „La Fenice pour Femme“ und „La Fenice pour Homme“ von The Merchant Of Venice. Beide wurden am 13. Dezember 2016 im Gran Teatro La Fenice in Venedig zur Aufführung der Verdi-Oper „Atilla“ erstmalig dem interessierten Publikum vorgestellt. Beide Parfums sollen - lt. offizieller Homepage - ähnliche Emotionen wie eine klassische Oper auslösen und alle Sinne damit ansprechen. Die Farben der Flakons sind passend zu den Farben des Theatros in blassblau und gold gewählt. Die Flakonform entspricht den bisherigen. Die goldene Kette um den Flakonhals trägt das Logo des Theaters. La Fenice - der Phönix, wurde bewußt als Symbol für Wiedergeburt und Auferstehung für dieses venezianische Bauwerk gewählt, das massgeblich von der Freimaurerloge erbaut und finanziert wurde. (nachdem das alte Theater einem Brand zum Opfer fiel)

Ich bekam diese Woche im Breuninger Stuttgart von meiner Lieblingsverkäuferin (Danke an Iris B.) das Coffret der beiden Düfte mit je 4 ml geschenkt, mit der Bitte diese hier zu kommentieren.

Der Damenduft startet cremig und elegant mit Mandarine und Weißdorn, Vanille und Tonka gesellen sich recht schnell dazu. Ich spüre eine Brise Salz und mir gefällt die leichte frische Note durch das Zedernholz, die für eine milde Holzigkeit sorgt. Die Mandarine bleibt die ganze Zeit vorhanden, wobei der Duft nie ins Süße, Fruchtige abgleitet, sondern wunderschön ausbalanciert ist, tragbar rund um die Uhr, für den Frühling und an nicht zu heissen Sommertagen. Mir persönlich wäre er für eine abendliche Festveranstaltung zu leicht, außer die wäre in einer lauen Nacht als Open-Air geplant.

Habe den Duft heute im Büro getragen und bin mehrfach positiv darauf angesprochen worden, Selbstverständlich wissen alle, was für ein Parfumfreak ich bin, da ich nie unparfümiert das Haus verlasse. Mein Fazit: der Duft gefällt durch seine Präsenz und Eleganz, die niemanden erstickt oder sich aufdrängt.
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