Moritz2179

Moritz2179

Rezensionen
Moritz2179 vor 3 Monaten 3
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Gute Laune in der Flasche
Der "Marzocco | Roberto Ugolini" ist für mich der Inbegriff eines Wohlfühl-Dufts.

Wunderbar zitrisch-süße Noten eröffnen den Duft. Eine saftige Limette, kombiniert mit einer fröhlich milden Mandarine, verstrahlt direkt pure Lebensfreude, ohne auch nur einen Hauch von Bitterkeit zuzulassen. Ätherische Öle von Zitrusschalen sind hier nicht zu finden.

Dann gesellen sich cremig süße Noten dazu und eine sanfte Vanille breitet sich aus. Hier spielt der Duft seinen gesamten Charme aus und umhüllt dich mit der edelsten süß-zitrischen Frische, die ich jemals wahrnehmen durfte.

Zum Glück hält dieser Zustand bei mir recht lange an. 4-8 Stunden ist er, je nach Dosierung, auf jeden Fall wahrzunehmen. Etwas mau fällt jedoch die Silage aus. 1-2 Stunden sind hier das Maximum, danach wirds eher hautnah. Oversprayen ist meiner Meinung nach gar nicht möglich.

Der "Marzocco | Roberto Ugolini" weiß zu überzeugen. Diese Duftkomposition ist so simpel, so schlicht und so unfassbar angenehm. Gute Laune ist für mich ab jetzt Lila!
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Moritz2179 vor 3 Monaten 4
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Irgendwie besonders
Der "Liquide (2022) | Liquides Imaginaires" von Liquides Imaginaires hat mich von Anfang an mit seinem unglaublich edlen und massiven Flakon begeistert. Der Flakon hat es mir dermaßen angetan, dass ich den Duft, ohne zu zögern, direkt online bestellen musste. Natürlich ging dem Ganzen eine ausführliche Studie der Noten und Statements hier auf Parfumo voraus, sodass ich vor allem auf die hier des Öfteren beschriebene Neopren bzw. Plastiknote gespannt war. Keksige Süße, cremige Würze und das gewisse Etwas wurden versprochen und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Die Kopfnote:
Sie startet tatsächlich mit einer bizarr wirkenden Neoprennote, die nach feuchtem Plastik riecht. Eine Assoziation von dickem weichem Plastik, ähnlich wie bei Schwimmreifen oder durchsichtigen Kulturbeuteln, welche im Sommer angefeuchtet in der Sonne vergessen wurden, findet statt. Hier schwirrt auch gleichzeitig eine gewisse Rauchigkeit und Ledrigkeit umher, bei der ich nicht genau beschreiben kann, wonach sie riechen soll. Das Ganze hat etwas Mysteriöses, etwas Ungewöhnliches. Vielleicht werden hier schon manche dankend ablehnen, doch ich sage: Dran bleiben, es lohnt sich!

Die Herznote:
So langsam tritt diese synthetisch wirkende Plastiknote in den Hintergrund und Safran, Vanille, Mandarine und Orangenblüte machen sich breit. Möhrensamen und Jasmin sind ebenso im Hintergrund leicht erkennbar. In der Herznote wirkt der Duft ausgeglichen und anziehend. Eine wunderbar keksige Süße, die an Biscuits erinnert, welche man in teuren Cafés zum Espresso bekommt, breitet sich aus. Eine gewisse Parallele zum "1 Million (Eau de Toilette) | Paco Rabanne" kann gezogen werden, ist meiner Meinung jedoch fehl am Platz. Ebenso wenig kann ich den Vergleich mit Initios "Side Effect | Initio" verstehen. Der Liquide ist edel, mysteriös und hat das gewisse Etwas. Man versteht nicht so ganz, wo dran man ist, aber aufhören zu riechen, kann man nicht.

Die Basisnote:
Der Drydown ist extrem gefällig. Das Schizophrene der Kopfnote und das Mysteriöse der Herznote hat sich komplett verzogen. Hier dominiert eine herrliche Vanille mit cremiger Keksigkeit, die sehr freundlich daherkommt und Niemanden vor den Kopf stößt.

Haltbarkeit und Sillage:
Bei der richtigen Dosierung schafft es der "Liquide (2022) | Liquides Imaginaires" dich den ganzen Tag zu begleiten. Die Projektion ist solide und in Innenräumen wird man auf 1-2 Meter Distanz für einige Stunden gut wahrgenommen. Nichts was stört oder nervt, aber definitiv langanhaltend und ausdauernd.

Fazit:
"Liquide (2022) | Liquides Imaginaires" ist ein sehr gelungenes Release. Zusammen mit dem "Blanche Bête - Eau de Peau | Liquides Imaginaires" hat es Liquides Imaginaries geschafft, Düfte zu kreieren, die mich voll und ganz abholen. Die Flakons sind massiv, der Preis ist gerade noch zu verkraften und man bekommt alles außer Langeweile serviert.

Der "Liquide (2022) | Liquides Imaginaires" ist unisex tragbar, fetzt aber am meisten beim männlichen Geschlecht über 20. Eine klare Empfehlung meinerseits!
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Moritz2179 vor 4 Monaten 4 2
10
Flakon
7
Sillage
5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Duft so machen, ich riechen so, aber... Unfall?
Hinweis: Nur lesen, wenn unliebsame Assoziationen nicht geschäut werden!

Rituals ist eine Marke, die mich mal mehr, mal weniger catcht. Besonders das Konzept mit den verschiedenen Kollektionen, bei denen (fast) immer ein Parfum dabei ist, lockt mich doch das ein oder andere Mal in einen Rituals Store.

So auch bei diesem Duft: Vom beeindruckenden Namen der Kollektion "The Legend of the Dragon" und dessen Maskottchen, dem Auspicious Dragon, verleitet, schnupperte ich zum ersten Mal am Parfumableger und stellte fest: Gar nicht mal so schlecht! Irgendwie hat er was... also: Direkt einpacken, um ihn die nächsten Tage über ausgiebig testen zu können.

Nachdem ich einige Höhen und Tiefen in der Wahnehmung des Duftes überwunden habe, folgt hier meine Bewertung nach bestem Wissen und Gewissen.

Allgemein:
Der "Auspicious Dragon" erscheint mir sehr wandelbar und präsentiert immer wieder unterschiedliche Facetten. Die Kopf- und Herzbote duftet an einem Tag intensiv süß und pflaumig, am nächsten Tag dann total lakritzig und gelegentlich auch einfach nur nach Weihrauch. Warum ist das so? Keine Ahnung. Glücklicherweise kann ich aber an dieser Stelle sagen: Der Duft entwickelt sich stets zu einem ähnlichen Ergebnis: Holzig-würzige Süße die stets in einen Mantel aus Weihrauch, Pflaume, Jasmin und Tonkabohne gehüllt ist.

Die Noten:
Die Kopfnote setzt sich zusammen aus Weihrauch, kombiniert mit einer lakritzigen Nuance, die mal stärker und mal schwächer wahrzunehmen ist. Pflaume und Zeder, in Verbindung mit Jasmin und Weihrauch, stehen nach der Kopfnote im Rampenlicht. Die lakritzige Anmutung ist hier (zum Glück) nur noch leicht erkennbar, während der Jasmin seine Rolle übernimmt. Der Drydown ist recht linear und unterscheidet sich nicht wesentlich vom Herzstück des Duftes.

Haltbarkeit und Sillage:
Die Kopfnote hält vielleicht 5-10 Minuten. Nachdem sie verflogen ist, kann man sich bis zu 4 Stunden an seiner Aura erfreuen, bis er sehr hautnah wird und nicht mehr wirklich projiziert.

Der Flakon:
Wunderschönes Lila, kantige Form, massiges Glas und ein solider Deckel. Der Zerstäuber ist nicht linear, sondern pressurised. Eine Seite ist beschriftet mit dem Namen des Duftes und auf der anderen Seite findet man eine Illustration des stilvollen Drachens.

Eine Frage bleibt nun offen - Warum habe ich diesen Titel gewählt?

Es ist nun mal so: Als ich das allererste Mal in den Genuss kam, einen seichten Flügelschlag des warmen - in Tonka getauchten Drachens - zu erhaschen, roch er für mich direkt nach einer leckeren Pflaume, serviert auf einer soliden Basis aus Zeder, Tonka und Jasmin. Diese Assoziation ist leider nur manchmal zu erkennen, denn der Duft zeigt sich für mich öfter von seiner Weihrauch und Lakritz dominierten Seite.

Warum ist das so? Ein Statement zu diesem Duft auf Parfumo hat mir leider die Assoziation von Lakritze nahegelegt und nun rieche ich sie leider immer mal wieder raus.

Während ich nach meiner ersten Erfahrung mit dem Duft eine 10 von 10 geben würde, kann ich an bestimmten Tagen nur eine 8 von 10 geben. Die Lakritz-Assoziation hat die Kopf- und Herznote für mich dermaßen versaut, dass ich mich ab und zu bei dem Gedanken erwische, lieber die Kleidung zu besprühen und auslüften zu lassen, bevor ich mich anziehe und fertig mache. Die Kombination aus beiden Erfahrungen hat mich dazu veranlasst, hier als endgültige Bewertung eine 8,5 anzugeben.

Eine Zeit lang hat mir der Duft aufgrund der Lakritzigkeit sogar gar nicht mehr gefallen, weshalb ich ihn eine lange Zeit gemieden habe, um ihn nun nochmal auszupacken und eine faire Rezension schreiben zu können. Da Lakritze meiner Meinung nach nichts mit Parfum zu tun haben sollte, ist mir die nun gewonnene Assoziation leider ein Dorn im Auge und ich kann den Duft leider nicht mehr so genießen…
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