MrMagic

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31 - 33 von 33
MrMagic vor 3 Jahren 12
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Der Duft der Jugend oder "Wie ein zurecht gehypter Duft seinem eigenen Hype verfällt"
One Milllion - 0815 und verpönt - Das "Ed Hardy" der Düfte (wie es vor mir schon passend formuliert wurde).

Zunächst: All diese Assoziationen haben ihre Daseinsberechtigung.
Würde ich One Million noch ernsthaft und regelmäßig tragen bzw. ihn irgendjemandem empfehlen? Nö.
Finde ich, dass der Duft einen Verriss verdient hat? Nö.
Zu seiner Zeit, die zugegeben lang vorüber ist, war das der Duft schlechthin. Mein erstes richtiges Parfüm, welches ich dank meiner Eltern zu jedem Anlass geschenkt bekommen habe, sodass ich den Duft mittlerweile durchgehend seit 9-10 Jahren besitze. Ich weiß gar nicht, wie viele Flakons in dieser Zeit über den Jordan gegangen sind, aber es waren einige.
Was ist der erste Gedanke, der mir zu One Million einfällt?
Nun, sei er noch so verpönt, aber er kam bei Frauen gut an und auch, wenn das der ein oder andere jetzt nicht gerne hört - er tut es immer noch. Zumindest, wenn die Person nicht weiß, dass es sich um den in Verruf geratenen One Million handelt, denn auch jeder Mensch, der sich nicht mit Parfum beschäftigt, weiß, dass der Duft "out" ist. Ähnlich wie mit Ed Hardy - deswegen finde ich den Vergleich ja auch so passend. Zumal der Duftcharakter sich genauso gut beschreiben lässt.
Laut, süß, billig - und trotzdem besonders auf seine Art.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie dieser Duft in Deutschland einschlug wie eine Bombe und auf einmal jeder One Million trug. Als ich den ersten Flakon besaß, ging das zumindest in meiner Stadt gerade los, sodass sich die Reaktionen von "Du riechst so gut, was trägst du?" hin zu "Du riechst so gut, trägst du One Million?" entwickelten. Dann kam der legendäre Hype: Jeder hatte den Duft, jeder ahmte ihn nach oder kaufte sich gleich eine dreiste Fälschung im Ausland und irgendwann konnte man ihn nicht mehr riechen.
Auch mir geht es so, aber dafür kann der Duft nichts und ich möchte fair bleiben. Kein Duft hat mir jemals so viele Komplimente eingebracht wie dieser hier. Manchmal (vor Corona) wenn ich einfach ein starkes Parfüm zum Feiern auftragen wollte, hab ich den verstaubten Flakon aus dem Schrank geholt und ihn aufgetragen und siehe da: Komplimente. Der Duft ist der Innbegriff von 0815 geworden, aber zieht eben immer noch. Ich muss an dieser Stelle allerdings darauf hinweisen, dass ich noch die alte Formel besitze und mein neuster Flakon vermutlich auch um die 4-5 Jahre alt ist. Alle Flanker oder Neuauflagen kenne ich nicht und das muss ich auch nicht.
Die Performance ist immer noch stark. Den Flakon finde ich heute vielleicht nicht mehr so super, aber als Jugendlicher gelockt vom BLING BLING, fand ich den ziemlich ansprechend. Damit passte er auch in die Zielgruppe, denn One Million ist für mich ein jugendlicher Clubbing-Duft und auch dort maximal noch tragbar, wenn man denn noch Reste aus vergangenen Zeiten hat. Frei nach dem Motto "Der König ist tot - lang lebe der König" bleibt abzuwarten, wer sein Erbe antritt.
Oder sind Ultra Male, Versace Eros etwa so viel ausgefallener und zeitlos ;)?
Um mir den Duft nochmal passend in Erinnerung zu rufen, hab ich ihn an diesem Morgen auf mein Handgelenk gesprüht und meine Güte, ich vergaß, wie kopfschmerzfördernd er doch ist!
Danke für unsere gemeinsame Zeit, du glänzender lauter Goldbarren! Du hast mich begleitet wie kein Zweiter. Deine letzten Milliliter bewahre ich aus nostalgischen Gründen auf, aber du verdienst einen respektablen Abschied.
Auch, wenn dieser schon lange überfällig ist...
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MrMagic vor 3 Jahren 5 4
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
6
Duft
Winterliche Puder-Praline
Der Duft hat mich aufgrund der ihm stark nachgesagten Performance und dem vergleichsweise lächerlichen Preis neugierig gemacht. Demnach blind gekauft!

Beginnend mit einer beißenden Kopfnote, fragte ich mich, ob dies wieder die chemische Oudnote a la Montale ist, die ich absolut nicht abkann oder ob ich einfach grundsätzlich kein Oud mag. Mittlerweile glaube ich, da ich dieses Beißen zuerst auch bei Manceras Red Tobacco wahrnahm, dass dies die Safran-Note sein könnte. Mit Safran muss ich mich also noch etwas auseinandersetzen.

Dieses Beißen legt sich zum Glück und eine unglaublich stark pudrige Süße tritt hervor, was mich wundert, denn als „pudrig“ wird der Duft hier überhaupt nicht eingeordnet. Diese Süße, gefüttert von der gewissen Pralinennote, die nicht einfach als schokoladig abgetan werden kann, sondern äußerst außergewöhnlich riecht, bleibt linear dominant. Das gefällt mir vom Dufterlebnis, wenngleich der Duft auch langweilig verläuft. Riechen möchte ich trotzdem nicht so, eben auch, da ich den Duft als sehr feminin empfinde.

Die Haltbarkeit und Sillage sind ganz ganz oben. Mehr geht nicht, der gehört zu den Allerstärksten.
Der Duft ist so stark, dass er nach einer Stunde (zwei Sprüher), gepeitscht durch kalten, starken Schneeregen und Ankommen bei der Herzensdame so stark projizierte, dass die Mitbewohnerin bei verschlossener und meterweit entfernter Zimmertür den Duft sofort wahrnahm. Dieser Duft füllt in kleinen Mengen keine Räume, sondern ganze Wohnungen!

Flakon erinnert an 24 Gold und One Million. Mir gefällt er, aber leider ist der Füllstand nicht einzusehen, was für mich immer ein kleiner Minuspunkt ist.
Tut mir Leid, mein süßer Freund! Es war schön deine Bekanntschaft gemacht zu haben, aber du wirst gehen müssen. Wärst du etwas maskuliner, könnte ich dich vielleicht im winterlichen Sibirien tragen, damit du ansatzweise gebändigt wirst.
4 Antworten
MrMagic vor 3 Jahren 4
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Der gute Duft der Massen..
Zugegeben, Einheitsbrei a la Duschgelduft riecht nicht unangenehm, aber eben auch nicht gut. Schon gar nicht, wenn dafür ordentlich Geld ausgegeben werden muss..
Bleu de Chanel hebt sich hiervon etwas ab, finde ich.
Als ich den Duft vor Jahren das erste mal bei den Türkisen roch, fand ich ihn gleich herausstechend. Irgendwie mehr als ein normaler Duschgelduft, irgendwas Fruchtiges sticht raus - aber eben nicht nur das Zitrische. Dass das Grapefruit in Ergänzung sein soll, fiel mir erst auf, als ich einen Blick in die Duftpyramide warf.
Die Grapefruit gefällt mir jedenfalls sehr gut, wenngleich mir die Duftnoten im Hintergrund und in der weiteren Entwicklung wieder so synthetisch vorkommen, dass sie das Potenzial dieses Duftes effektiv bremsen. Die Haltbarkeit ist besser, als ich sie in Erinnerung hatte, denn circa 7h ist der Duft auf der Haut wahrnehmbar. Bei großzügigem Auftragen dürfte ich vielleicht noch etwas mehr an Haltbarkeit rausholen dürfen.
Die Sillage ist leider schlecht. Sollte man im Duft nicht baden, wird den Duft im Umfeld auch niemand sonderlich wahrnehmen können, es sei denn die Person klebt mit der Nase an der Haut.
Für den Preis empfinde ich das als Geldverschwendung, da das Parfüm seinen Zweck nicht erfüllt.
Zu großzügig sollte man den Duft ebenso nicht auftragen, da er für mein Empfinden zwar für kurze Zeit deutlich mehr projiziert, die synthetischen Noten im Hintergrund aber so sehr in den Vordergrund preschen, dass die tolle Grapefruit, sowie die zitrische Note zerstört werden. Woran das liegt? Keine Ahnung, aber das edT kann ich damit nicht empfehlen. Ich werde nochmal das edP testen und hoffe, dass sich die Haltbarkeit, aber vor allem die Sillage bessern.
Den Flacon empfinde ich übrigens als top! Kantig, minimalistisch, schlicht und dennoch elegant.
Von Chanel kennt man jedoch Besseres..
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