Nasenputz

wie unterschiedlich doch das Duftempfinden sein kann…..habe gerade die Bewertung hier gelesen und rieche ganz andere Töne und Noten heraus…
von irgendeiner Frucht oder Beere rieche ich so gar nichts, beim besten Willen nein…..vielleicht kann meine Nase es nicht erkennen, aber nein, ich weiss nicht von welchem Duft da die Rede sein soll
Ich rieche sofort die Weichheit des Sandelholzes gepaart mit Myrrhe und einen Hauch Zimt.
Diese Mischung wirkt fast wie ein wenig Puder von Shalimar nur ohne Vanilleanteil und Tonkabohne.
im Laufe des Tragens( so nach 3 Stunden) wird der Duft immer schöner, körpernäher und weicher, wie eine zweite Haut, die dezent angenehm duftet….nie laut und sofort erkennbar, sondern sehr diskret und soft.
Als Unisexduft ideal, wobei ich ihn bestimmt an Frauen noch erotischer finden würde…als markanten Herrenduft fehlt mir der "Kick" wie zB durch Zeder, Geranium, Leder.
aber insgesamt ein sehr schöner Duft, der herrlich jetzt in die kalte Jahreszeit passt…..zum warmen Kuschelabend..oder als diskreten Duft fürs Büro.

nachdem mir gestern eine Verkäuferin den Duft JEWEL for him abgefüllt hatte, musste ich ihn heute gleich testen….laut der Dame ein absolut unvergleichbarer Duft….hihi
also, meine erste Enttäuschung nach dem Aufsprühen….ist es etwa ein Abklatsch von dem allseits bekannten und sofort überall zu erkennenden T d Hermes? und dann mein zweiter Gedanke, er ist ja wie mein Duft, den ich vor ca 3 Jahren heissgeliebt hatte: Bayres von La Martina…..
Musste an die Verkäuferin denken und mehr als schmunzeln…..ich könnte ihr also gleich 2 vergleichbare Düfte nennen….
Aber ich wollte diesem Juwel dennoch eine Chance geben….
T d H ist viel auffälliger und setzt sofort in Szene….er ist mit Vorsicht zu dosieren, da er sonst zuviel Raum einnimmt und durch seine Männlichkeit und Präsenz fast zu viel werden kann…
Bayres hat einen anderen " Beigeschmack" der ihn auch eigenwilliger macht und nicht so wie Jewel.
Nach ca 1h Tragezeit wird dieser Duft bei mir wesentlich milder und weicher als die Brüder.Es kommt Vetiver und auch das Moos, was sich exzellent entwickelt und diesen herben Männerduft romantischem Charakter verleiht…..jetzt nach ungefähr 5 Stunden ist er ein toller Begleiter, der für mich zwar präsent ist aber für die Umwelt nur wie ein Hauch wahrnehmbar…also, so wie an sich das "parfümieren" gedacht sein sollte.
Tragbar ist dieser Duft im Alltag und er wird nie Aufsehen erregen….
Für ein echtes Schmuckstück hat er mir allerdings nicht genug Aussagekraft. Er ist dann eher die praktische Armbanduhr:)

es war jetzt im Spätsommer in einem Café in Lissabon; es war fast leer, schwül warm draussen und ich trank ein Wasser, wollte gerade gehen….da kam ein junges Paar herein, er unscheinbar und sie hatte eine verdammt helle Aura um sich herum. Ich blieb sitzen…..der Kellner schien die junge Frau zu kennen und versprach ihr gleich ihren Song zu spielen….mein Tisch war direkt neben der Minitanzfläche, die ich erst jetzt als solches erkannte.
Sie hatte schwarze, lange, dicke Haare, war fast ungeschminkt, nur ihren Mund betonte sie mit einem dunkelroten Lippenstift, der wie Lack glänzte. Einen Mund, der eh schon ein Blickpunkt wegen der vollen Lippen a la Bardot, und nicht irgendwie aufgespritzt wie andere Mutanten, war…durch die Farbe ein Hingucker.Ihre dunklen Augen wirkten ungeschminkt, sie wirkte sehr natürlich. Sie trug ein Flatterkleid wie von Desigual, lang, schwarz und unten mit floralem Muster. Auf die Tanzfläche blinzelte von draussen durch eine Hintertür Licht….Sie warf ihre Schuhe in den Raum und es ertönte Musik….erst wie Bongotrommeln, aber mit Gesang.
It flickers, it flickers in my head
it flickers, it flickers in my head so die Sängerin….
und die wunderschöne Frau trommelte erst mit ihren nackten Füssen mit und fing dann an zu tanzen, völlig im Rhythmus der Musik….bei einer Stelle sang ein Männerchor den Refrain, da schloss sie die Augen, das Licht traf ihr Gesicht, ich konnte ihre langen Wimpern erkennen….wie schön sie war! und mit ihr der Duft von Holz und weichem Honig, Kardamom und eine ungewohnte Mischung, die bei ihr so erotisch und unverkennbar roch. Bei jeder Bewegung konnte ich einen Teil des Duftes annehmen und geniessen…….Ihre Bewegungen waren absolut synchron zur Musik und einzigartig. Sie schien abgetaucht zu sein, und die Realität vergessen zu haben. Indes sah ich kurz zu ihrem Freund, der sie auch betrachtete. Die wenigen anderen Gästen waren alle im Bann der jungen Frau.
Dann wechselte irgendwann die Musik und die junge Frau kam zu sich, ging zu ihrem Begleiter, der ihre Stirn küsste und sie gingen wieder…..
Im Raum blieb ein Hauch von ihr……ich sog ihn mit Genuss ein….
ein wenig wie " Räucherstäbchen der ganz besonderen Art"…..sehr weich, sehr sexy und sehr edel.
im Indochine No.25 ist deutlich der Benzoeharz aus Indochina zu erkennen, ein wenig Pfeffer aus Kambodscha;Thanakaholz und Honig aus Laos und Kardamom und Sandelholzöl….dadurch hat er ein wenig vom " Glam- Hippie- Chic"…
und bestimmt nicht nur für tanzende Momente:):):)

Ja, die Düfte von Andrea Maack sind anders…
und CRAFT ist ein Duft, der wie eine Vorrednerin schon perfekt umschrieb, der nicht Everybody`s Darling sein wird…soll er auch nicht sein,
Metalle bilden das Nervensystem unserer Erde…..Metalle holen uns in gewissermaßen zurück….sie lassen uns zwar nicht immer angenehm ankommen, sondern helfen uns wieder klarer zu sehen und uns vielleicht vom Ballast zu trennen…..viele zu viele Eindrücke, viel zu viele Entscheidungen, Buntes, Verrücktes, es gibt Momente, da kann man nicht auf jeder Hochzeit tanzen und da kann man selbst die schönsten Eindrücke nicht mehr so geniessen, weil es einfach "too much" ist…und dann finde ich Craft perfekt…kühl, klar und wesentlich…..mehr nicht!
Ich liebe diesen Mix von Metall, Harz( der ein wenig Weihrauch also auch Wärme ausstrahlt)und dann Holz pur. Keine Spur von Romantik und süßlicher Komponente….sondern, eisige Frische, die wie nach einem Saunagang doch wieder erwärmen lässt….das ist anders und so wahnsinnig begeisternd an diesem kraftvollen Duft.
Aber dennoch ist er nicht düster oder gar melancholisch, sondern einfach nur fremdartig und dadurch so angenehm…..
Craft schafft es wie ein langer Spaziergang an einem eisigen Tag, zu sich zu kommen und mutig einen neuen Weg zu beschreiten, das allseits beliebte und gehasste diskutierte Thema des Loslassens fällt mir spontan ein. Nur der eigene Weg ist der richtige…manchmal brauchen wir nur eben wieder craft:)

Ich war den ganzen Tag mit meinem Surfbrett unterwegs, die See war angenehm, warmes Wasser und leichte Windböen, so dass ich auch Schwung bekam und übers Wasser gleiten konnte.
Es waren wenig Urlauber da, die meisten sind schon abgereist. Die Abendsonne erscheint langsam und ich gehe aus dem Wasser, gehe zur Steilküste; sie ist hoch und einzigartig, ein Waldstück im Hintergrund und das Wasser rauscht…..zwischen meinen Zehen spüre ich den weichen immer noch warmen Sand….das Wasser trocknet so fast auf meiner Haut….der Wind fönt mich trocken und es ist ein Genuss…..ich lass mein Brett liegen, es ist weit und breit kein Mensch mehr da…ich klettere die steile Küste hoch, kann mich an Ästen gut halten und bin relativ schnell oben….Oben stehe ich…schaue auf wilde Wasser und der Wind riecht nach Djhenne…….weich, klar, rein und ich fühle mich leicht und frei…wenn ich fliegen könnte, dann würd ich jetzt abheben….mir kommen Tränen in die Augen weil ich mich so wohl fühle….minutenlang..
Djhenne…ein Duft wie ein warmer Windhauch, der glücklich macht….
eine sanfte Mischung aus leichtem Lavendel( nur zu Beginn wahrnehmbar), leckerem Kakao( aber nicht penetrant süss!!!); Weizen und Myrre und Zeder…ein wenig warmes Leder, sehr soft, wie ein Lederhandschuh….ein Unisex Duft vom feinsten!!!!