25 Indochine 2011

25 Indochine von Pierre Guillaume
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7.7 / 10 205 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Pierre Guillaume für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Süß
Harzig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Sri-Lanka-KardamomSri-Lanka-Kardamom kambodschanischer Pfeffer
Herznote Herznote
laotischer Honiglaotischer Honig Thanaka-HolzThanaka-Holz
Basisnote Basisnote
Siam-BenzoeSiam-Benzoe

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7205 Bewertungen
Haltbarkeit
7.2154 Bewertungen
Sillage
6.3152 Bewertungen
Flakon
7.1139 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.727 Bewertungen
Eingetragen von Chipsy, letzte Aktualisierung am 15.04.2024.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Pollita

344 Rezensionen
Pollita
Pollita
Top Rezension 46  
Bei dem sind wir uns einig
Mit Pierre Guillaumes Düften bin ich bislang noch nicht so recht warm geworden. Eigentlich mag ich sie, aber einer, der mich so richtig abgeholt hat, sodass ich ihn auch hätte kaufen wollen, war noch nicht dabei. Monsieur Guillaume kann Kopfnotenblender ziemlich gut, er kann erdrückend süß und er kann Holzhammer. Ich vergesse niemals meine erste Begegnung mit Aomassai. Einer der Führungskräfte in meiner ehemaligen Arbeitsstätte pflegte, sich mit Aomassai zu marinieren. Wie gerne hätte ich bei manchen Meetings in kleinen Besprechungsräumen und vor allem im Aufzug eine Gasmaske gehabt, aber das tut hier nichts zur Sache.

Monsieur Guillaume hat mich schon oft fast abgeholt Da fehlt bei einigen Düften so oft das von mir in einem anderen Kommentar näher thematisierte schwäbische Muggaseggale – ein klitzeklitze kleines bisschen noch und es ist Liebe…

Wieder testete ich mit Indochine einen seiner Düfte und war gespannt, was dieses Mal passieren würde. Ich gebe zu, es gibt keinen PG-Duft, der mich kalt lässt. Die haben allesamt was. Erster Schnupperer – pfui! Das geht ja gar nicht! Wenn ich mir die Kommentare einiger Mitparfumos hier so anschaue, bin ich damit wohl nicht alleine. Da gabs Eindrücke von vergammeltem Leder und anderen weniger feinen Odeurs. So habe ich Indochine erstmal wieder vergessen und gab ihm 20-30 Minuten. Und plötzlich erschnupperte ich da etwas unsagbar feines, zartes, süß-würziges. Von pfui zu hui sozusagen. Ich kann den Kardamom und den Pfeffer wahrnehmen und einen staubig-trocken anmutenden Honig. Fast wie Honigwein oder ein leckerer, süßlicher Eiswein. Könnte auch ein feiner Likör sein. Es schwingt auch eine Note mit, die mich irgendwie an Sand erinnert. Eine Wüstenassoziation habe ich auf alle Fälle. Ich rieche feine Holznoten und alles raucht dezent und angenehm vor sich hin. Wie feinster Pfeifentabak. Mmmh, das gefällt meinem Schnäbelchen.

Vor allem kann ich mir den sehr gut an meinem Mann vorstellen. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Phaedons Dzhari, den mein Mann ebenfalls besitzt und der mir ausgesprochen gut an ihm gefällt. So gab ich ihm die Probe und war gespannt, was mich erwartete. Nicht immer decken sich unsere Geschmäcker und oft schimpft er über Düfte, die ich erstmal gut finde. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass seine Nase, obwohl er kein Parfumo ist, deutlich verwöhnter ist als meine eigene. Nicht so bei Indochine. Er trug ihn sogleich auf und schwärmte, der würde sehr schön nach Pfeifentabak duften. Genau, was auch ich wahrgenommen hatte. Witzigerweise zeigt sich in der Projektion auch diese anfängliche Muff-Note nicht. Die nimmt man also nur wahr, wenn man direkt mit der Nase an die besprühte Stelle dran geht.

Angenehm finde ich die dezente Ausstrahlung. Tfortwo hatte erwähnt, dass der sich gut fürs Büro eignet, was ich nur unterschreiben kann. Kein Wummser wie Aomassai, der bei höherer Dosis sehr schnell für das Umfeld unerträglich werden kann. Die Haltbarkeit ist das einzige, worüber ich ein bisschen meckern muss. Die könnte besser sein. Aber auch leise und kurzlebigere Düfte haben was für sich. Auch ich selbst bevorzuge oft solche Kandidaten und habe einige davon auch in meiner Sammlung. Ja, das ist in der Tat einer, den ich meinem Liebsten vielleicht irgendwann einmal schenken werde. Ich glaube, jetzt halt Pierre es geschafft und mich abgeholt.

Ganz lieben Dank an Helena1411 für die Probe.
31 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 36  
Melancholie am Mekong
Irritiert war ich zunächst. Was ist das? Sehr ungewöhnlich. Woran ich mich festhalten konnte: Die Farbe des Duftes ist gelblich, erdig, ocker, vielleicht braun. Wie Honig, wie Curry, wie ein träger Fluss, der Erde mit sich trägt, wie eine Staubpiste durch gerodeten Tropenwald. Ansonsten: Recht viel Süße, würzige und harzig. Kaum Frische. Ist der Duft also schläfrig, träge, schwer? Dazu ist er (merkwürdigerweise) nicht weich und warm genug, und vor allem, er hat eine gewisse Unruhe, gar Nervosität, die vielleicht von einer aufreizenden Duftnote herrührt. Ich kann sie zunächst nicht identifizieren, es fällt mir zu ihr nur ein: „unangenehm organisch“. Die Nase an meiner Seite erspürt zu alledem auch eine gewisse Rauchigkeit.

Ich hatte offenbar anderes erwartet. Was? Wer schon einmal in Indochina war, diesem märchenhaft schönen Teil der Welt, eingeschlossen vom Ozean in Osten und Süden und von den Großreichen China und Indien im Norden und Westen, der bringt seine eigenen Dufterwartungen mit: Blumen, unendlich viele, üppige Blumen (wie etwa Frangipani und Lotus, die Nationalblumen Thailands und Vietnams). Kaffee, denn Indochina ist nicht nur Kaffeeanbaugebiet, sondern auch eine Hochburg der Kaffeetrinker. Reis natürlich, der allgegenwärtige Reis. Frische Früchte und Gemüse: Bananen, Papaya, Zibet, Bambus, Kokos, Süßkartoffeln, Wasserspinat. Nichts, gar nichts davon in diesem Parfüm. Dann die Hitze, die erschlagende, oft auch feuchte Hitze. Wenig auch davon zu spüren in "Indochine": Eine gewisse leicht drückende Feuchtigkeit vielleicht, aber keine Hitze; ebenso wenig aber kühlende Frische, die man der tropischen Hitze olfaktorisch entgegensetzen würde, so wie kühler zitrischer Duft zum mediterranen Sommer passt. Stattdessen diese würzige Süße, fast etwas wärmend, erinnernd von ferne an Honigkuchen, an Gewürztee mit Milch (der in Indochina nicht getrunken wird). Heißt das „Thema verfehlt“?

Ein Blick also auf die Duftpyramide: Siam-Benzoe in der Basisnote, wohl für die würzigen und rauchigen Aspekte des Duftes verantwortlich. Ein Harz, das in Räucherwerk verwendet wird und aus Thailand stammt. Passt geographisch und, ja, vielleicht auch von den Dufterinnerungen, wenn wir an die zehntausenden Tempel denken, von denen ganz Indochina übersät ist und in denen die frommen Buddhisten beständig Räucherwerk opfern. Die Herznote: laotischer Honig, schön, ja. Andererseits, ist Honig so ganz besonders für Laos? Thanaka-Holz, der Rohstoff, aus dem, fein zerrieben, die Paste gewonnen wird, die von den Burmesinnen nationaltypisch als Schminke und Sonnenschutz aufgetragen wird. Sehr besonders für Myanmar, in der Tat, aber wer kommt schon einer Burmesin so nahe, dass er den Duft dieser Paste überhaupt kennt? In der Kopfnote kambodschanischer Pfeffer (Pfeffer ist heute überall, nichts Spezifisches also) und Sri-Lanka-Kardamom: Kardamom ist kein für Indochina typisches Gewürz, und Sri Lanka liegt weit entfernt von Indochina, wenngleich es religiöse Querverbindungen durch den Theravada-Buddhismus gibt. Haben also die Parfumeure hier einfach aus jedem Land rein mechanisch, ohne wirklich eine Geschichte zu erzählen, eine Zutat zusammengeworfen und sich dabei noch teilweise in der Geographie geirrt? Der Verdacht liegt nahe.

Das Rätsel löst sich, wenn wir bedenken, dass „Indochine“ ein französischer Duft ist. "Indochina“ hat für Frankreich noch eine besondere Bedeutung: „Französisch-Indochina“, bestehend aus Vietnam, Laos und Kambodscha, also "Groß-Indochina" ohne das (stets unabhängig gebliebene) Siam (Thailand) und das (einst britische) Myanmar, war einst die Perle des französischen Kolonialreichs. Es steht für schmucke Ortschaften, in denen sich südostasiatisches Flair auf das Vorteilhafteste mit dem Ambiente französischer Provinzstädtchen verbindet (wie sich heute noch etwa in Vientiane beobachten lässt) und für weite, exotische, unerschlossene Landflächen. Es steht auch für eine koloniale Vergangenheit, die hier (trotz des blutigen Indochina-Kriegs in den 50-ern) nicht so traumatisch besetzt ist wie das Thema „Algerien“, sondern eher mit Melancholie. Der Melancholie angesichts des träge dahinfließenden Mekong, der ländlichen asiatischen Langsamkeit, der berückenden Schönheit der Töchter des Landes, der Melancholie auch angesichts der nie aufgelösten Spannung zwischen (vielleicht aufrichtigem) Entwicklungsverprechen und (teils brutaler) kolonialer Ausbeutung, der Melancholie des Verlustes und Abschieds, und vielleicht auch der Melancholie darüber, was dieses Paradies und Traumland nach der Unabhängigkeit noch an furchtbarem Leid erdulden musste.

Bedenkt man dies, dann versteht man den Duft, und dann kann man beginnen, ihn zu lieben. Er versucht gar nicht, den „wirklichen“ Duft in den Garküchen Saigons oder auf den Bauernmärkten Nordthailands wiederzugeben. Er steht für warme, üppige Schönheit, koloniale Langsamkeit und tiefe Traurigkeit zugleich: „Indochine, mon amour“.

Was die merkwürdige (relative) „Kühle“ des Duftes betrifft, sollte bedacht werden, dass es in Indochina nicht immer drückend heiß ist. In gewissen Jahreszeiten und in gewissen Gegenden, vor allem natürlich im Hochland, kann es, zumal nachts, auch empfindlich kühl werden. „Empfindlich kühl“ können dabei schon 18 Grad sein, denn die Häuser haben keine Heizung und die Menschen, wenn sie arm sind, keine andere Oberbekleidung als T-Shirts. Und in der Regenzeit herrscht eine alles durchdringende Feuchtigkeit, die schon bei leichter Kühle frösteln lässt.

Und auch mein persönliches Dufträtsel hat sich gelöst: Die „unangenehm organische Note“ vom Beginn des Duftverlaufs: So hat bei mir ein paar gute Lederschuhe einmal gerochen, nachdem es feucht geworden und nicht wieder richtig getrocknet war. Das gesamte Sohlenleder musste ersetzt werden, weil es verdorben war. Diese von mir (in Deutschland) erlebte Geschichte passt gespenstisch gut mit dem „Kolonialthema“ zusammen, denn genau das ist sicher auch mit manch einem teuren Paar Pariser Schuhe in Saigon oder Luang Prabang passiert. Bestimmt war das keine Absicht der Parfumeure, aber es passt ins Bild eines verregneten Nachmittags am Mekong.

Bisher habe ich nur meinen ersten Dufteindruck geschildert. Wie geht es weiter? Nach etwa zwei bis drei Stunden ist das „verdorbene Leder“ völlig verschwunden, oder genauer, es hat sich harmonisch zusammenstimmend mit den übrigen Komponenten verbunden. Die Nervosität des Beginns hat sich aufgelöst, ist zur Ruhe gekommen. Es bleibt noch für einige Stunden, recht hautnah inzwischen, eine sanfte und ruhige Würzigkeit, mit einer inzwischen gezähmten Süße und leicht herben Noten. Noch immer sehr ungewöhnlich und etwas geheimnisvoll, jetzt aber schön und fast schon gefällig. Die Rauchigkeit im Hintergrund bleibt bestehen, bis der Duft schließlich erlischt, oder eher, mit dem Geruch des eigenen Körpers verschmilzt. Die Harmonie ist wiederhergestellt, aber wir wissen, dass sie gefährdet bleibt.

Ich habe den Duft lieben gelernt, und wenn mir ein lieber Mensch einen Flakon davon schenken würde, ich würde ihn wie eine Trophäe bewahren den Inhalt an besonderen Tagen, vielleicht für mich selbst, benutzen. Ob ich ihn mir kaufen würde und ob man ihn "draußen" gut tragen kann, ist eine andere Frage.
16 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Ttfortwo

89 Rezensionen
Ttfortwo
Ttfortwo
Top Rezension 32  
Eigenartiges Glück
Hätte ich den ganz wundervollen Kommentar von FvSpee nicht schon vor langer Zeit gelesen, lange, bevor ich Indochine 25 das erste Mal riechen durfte – vermutlich wäre es mir zunächst wie ihm gegangen: Ich hätte mich gewundert.

Vietnamesische Freunde hatten uns eingeladen, zusammen mit ihnen ihre alte Heimat zu entdecken. Wir waren fast vier Wochen zusammen auf Reise, wurden den Familien vorgestellt, lebten dort manchen Tag als Gäste in ihren Häusern, aßen fast ausschließlich entweder bei den Familien oder auf der Straße, auch Dinge (und Tiere), die mit mitteleuropäischen Essgewohnheiten nicht immer vollständig in Einklang zu bringen sind, köstlichste Fladen aus am Meeresboden lebenden Borstenwürmern zum Beispiel. Wir bekamen keuchenden Husten in der abgasgeschwängerten Luft Hanois und Kreislaufprobleme in der Saunaufguß-Hitze (40° ++) Saigons, wir futterten, rochen, tasteten und staunten uns durch Vietnam, geführt von unseren Freunden, die uns Türen öffneten und eine reiche, neue Erkenntniswelt. Alles riecht, duftet, stinkt, eine Nasensensation nach der anderen, verstärkt durch die schwüle feuchte Hitze und leider oft genug empfindungsverschoben durch Hitzekopfschmerzen oder leichte Kreislaufprobleme.

Indochine 25 ist ganz anders. Vermutlich hätte ich den Duft in einem Wüstenkontext verortet, Namib oder australisches Outback vielleicht, am späten Morgen womöglich, in der kurzen Übergangszeit von nächtlicher Kälte zur Tageshitze. Er duftet nach trockenem Holz, nach raschelnden verdörrten Gräsern und zartbitterem Honig. Er ist staubtrocken und auch etwas staubig, umschwebt den Träger mit bittermilder, zartwürzig- und trockensüßer Harzigkeit und – und ich zitiere hier mehr als gerne, denn FvSpee findet sie immer, die Worte, die nicht besser gefunden werden können – von einer weichen, lebensklugen und milde resignierten Melancholie.

Die von ihm beschriebene vergammeltes-Leder-Assoziation stellt sich mangels vergammeltes-Leder-Erfahrung zum Glück nicht ein, ich erkenne aber die mehrfach beschriebene medizinisch-krautige Note zu Beginn, der einzige Moment im Duftverlauf, der mich irgendwie an die überbordenden, streitlustigen, lärmenden, und feuchten Düfte Vietnams erinnern könnte, an die oft medizinisch und seifig schmeckenden Kräuter, die in ganz unglaublicher Vielfalt zu fast jeder Speise gereicht werden.

Indochine ist für mich eben wegen seiner leichten Wehmut, der feinen, abgeklärten Transparenz und seinem Hauch unsüßer Süße ein fantastischer Büroduft - wenn vorsichtig dosiert jedenfalls. Ihn zu haben und zu tragen, macht mich auf eigenartige Weise glücklich.

"1920: Eine Kreuzfahrt in Sepia, entlang des Mekong...", so wird der Duft auf der Website des Herstellers beschrieben.

Zuguterletzt:
Die Haltbarkeit geht so gerade noch in Ordnung, auf meiner Haut ist nach gut vier Stunden nicht mehr viel zu erahnen, aber auf der Kleidung hält der Duft bis in den Arbeitsnachmittag hinein. Projektion und Sillage sind nach fulminantem Auftakt sehr moderat.

Liebe Serenissima, vielen Dank für das Pröbchen – ohne Dich hätte ich einen wunderbaren Duft verpaßt.
20 Antworten
7
Preis
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Unicorn

4 Rezensionen
Unicorn
Unicorn
Top Rezension 20  
Waldhonig tropft auf warmes Baumharz ohne zu kleben
Meine erste Duftbeschreibung über einen Duft,dem ich ganz zufällig begegnet bin und in den ich mich immer mehr verliebt habe:

zuerst rieche ich warmes, weiches Holz und der Kardamom ist am Anfang deutlich im Vordergrund. Dieser wird aber nach einiger Zeit von einer harzigen Honignote abgelöst und der Duft entwickelt sich auf meinem Arm weicher und leicht süßlich. Die Süße ist jedoch sehr dezent und erinnert an ein Gemisch aus Waldhonig der auf frisches, warmes Baumharz tropft ohne dabei zu kleben. Und dann ist da noch etwas, etwas warmes, leicht Rauchiges, irgendwo hinter dem Gemisch aus Honig und Baumharzen. Sandelholz? Oder Tanakha? Auf der Suche nach Tanakha finde ich folgende Antwort: 'Tanakha ist eine gelblich-weiße Paste aus einer fein geriebenen Baumrinde. Das Holz des Baumes ist sehr hart, gelblich gefärbt und verströmt einen angenehmen Duft. Die Tanakhapaste wird in Myanmar als natürliche Kosmetik benutzt'. Ich weiß nicht wie Tanaka riecht, aber das könnte es sein. Eine ebenfalls warme, weiche und etwas schwere Holznote, die dem Duft das Rauchige und Tiefe gibt.
Die Honigsüße verfliegt bei mir auch nach einiger Zeit, trotzdem bleibt eine cremige, leicht vanillige Note, die sich mit würzigem Harz vermischt und die nächsten drei Stunden noch deutlich zu riechen ist. Ich hätte mit gewünscht, dass die Intensität etwas länger anhält, aber trotzdem ist die Haltbarkeit von Indochine sehr gut.

Indochine ist ein sehr warmer, weicher Holzduft mit einer dezenten Süße und würzigen,tiefen Note. Ich bin immer noch ganz verliebt in diesen Duft und denke dabei an einen Waldspaziergang in einem verwunschenen Märchenwald:)

Vielen Dank an Chipsy für die Abfüllung, jetzt spare ich auf den Flakon!
5 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
DonJuanDeCat

2033 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Süßliche Gewürze aus Asien
Indochina… tja, was kann man dazu sagen?
Hm, auf die Gefahr hin, dass ihr mich gleich auslacht, muss ich hier erst mal zugeben, dass ich früher, als ich noch wesentlich jünger war, dachte, dass Indochina ein eigenständiges Land wäre. Also ein asiatisches Land wie China, Japan, Philippinen oder ähnliche Länder. Ich wusste nicht, dass es eigentlich nur eine geografische Lage bzw. das Gebiet um China, Indien, Vietnam etc… beschrieb. Und trotz des Wortes „Indo“ dachte ich schon gar nicht an Indien. Naja, man ist bekanntlich dümmer, wenn man jünger ist, aber was soll’s. Hey! Es gibt sogar noch immer Leute, die Afrika als ein Land bezeichnen (oder nicht wissen, wo z.B. Madagaskar liegt) :DD

Wie dem auch sei, Indochina bzw. eigentlich Indochine heißt auch dieses Parfum, von der man wohl ausgehen kann, dass er eben nach den Düften aus dieser Region dort riecht. Könnte also ein recht würziger Duft werden.

Der Duft:
Ich rieche zu Beginn einen ziemlich holzig-würzigen Duft, der aber gleichzeitig auch irgendwie lecker süßlich riecht. Ich glaube, dass ich Honig rieche, bevor der Duft vom Pfeffer umgeben wird und dadurch würziger riecht. Dieser Pfeffer ist sehr gut zu riechen, er ist stark, aber nicht so intensiv, dass es stechen würde. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Duft irgendwie auch balsamisch weiche Noten hat, die die stark würzigen Düfte abmildern und dadurch besser ertragbar machen.
Dann riecht man auch den Kardamom (und weiterhin Pfeffer), wohingegen die holzigen Noten etwas in den Hintergrund rücken.
Nach und nach wird der süßliche Duft stärker, riecht ziemlich gut, auch wenn er mich nicht mehr ganz so an Honig erinnert.
Mit der Zeit, also zur Basis hin, werden die ganzen Gewürze und auch die holzigen Noten immer sanfter, man hat das Gefühl, dass der Duft später sehr sanft auf der Haut liegt. Dazu bleibt der Duft angenehm süßlich und erinnert ein wenig an Tonkabohnen. Sehr viel später riecht der Duft nur noch süßlich und auch leicht pudrig bzw. sanft und balsamisch, fast schon wie Vanille.

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Also dafür, dass der Duft so würzig und holzig ist und sogar stark duftende Noten wie Pfeffer hat, ist die Sillage, mit Ausnahme des Duftbeginns, recht moderat ausgefallen und hinterlässt, wenn überhaupt, nur eine ganz kleine Duftwolke.
Die Haltbarkeit ist super, der Duft, wenn auch schwach, hält acht bis zehn Stunden, was später vor allem den süßlichen Noten zu verdanken ist, die einfach nur schön und lange auf der Haut haften.

Der Flakon:
Der Flakon ist rechteckig und klar. Auf der Vorderseite sieht man ein schwarzes, rundes Etikett mit dem Namen des Duftes sowie der dazugehörigen Nummer, die alle Parfumerie Générale Düfte haben. Der Deckel ist zylindrisch und ebenfalls schwarz. Alles okay, aber auch ein wenig langweilig.

Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht. Denn Düfte, die Pfeffer enthalten, nähere ich mich eigentlich mit einer gewissen Vorsicht, da ich diese Duftnote meist als sehr stechend und für mich persönlich sogar als störend empfinde, aber hier passt er ziemlich gut zur Gesamtkomposition und macht echt was her. Wie gesagt liegt das natürlich auch an den tollen, gut gewählten Duftnoten, die einen fernöstlich exotischen Eindruck vermitteln können. Und das etwas Süßliche gibt dem Duft auch eine schöne, leckere Note.

Am Ende scheint der Duft in eine ganz andere Phase überzulaufen, da ein paar Stunden nach der Basis fast alle Gewürze weg sind und der Duft nur noch süßlich sanft duftet, wie beschrieben riecht es dann wie Vanille.

Natürlich ist es bei solchen Düften etwas schwierig, den passenden Anlass dafür zu finden, mal abgesehen vom täglichen Gebrauch. Ausgehen? Kommt darauf an, zum Feiern gehen allerdings vermutlich weniger geeignet, selbst wenn es süßlich duften sollte, da er ja nicht so stark ist. Später ist er eventuell sogar ein Kuschelduft, denke ich…

Als Jahreszeit finde ich den Herbst dafür am besten geeignet, da solche Gewürze trotz geringer Sillage an heißen Tagen erdrückend wirken können, anderseits ist er für den Winter (jedenfalls draußen) wiederrum etwas zu schwach.

Naja, auf alle Fälle aber ein interessanter, netter Duft, dessen Inhalt sehr authentisch duftet und damit auch einen Test wert ist.
3 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

51 kurze Meinungen zum Parfum
SchalkerinSchalkerin vor 27 Tagen
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Ich mag dich, ich mag dich nicht.
Zwischen hui und pfui
bisschen drückend Honig würzig
holzig mit Spuren von Patchouli
und Lakritz.
52 Antworten
FvSpeeFvSpee vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
Indochine, mon amour. Würzig wälzt sich der Mekong, herbe harzt der Honig. Schon für diesen Duft hat sich meine Parfümleidenschaft gelohnt.
14 Antworten
VerbenaVerbena vor 10 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Die Sonne knetet sich ins Spaltholz. Hitzt und bäckt und raucht sich rein. Balsam, der honigliche seelengute. Süß sämig. Bissl stickig auch.
16 Antworten
LeloupLeloup vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Auf einem alten Holzschiff
Den Mekong hinunter
Wie in einer Wiege
Geborgenheit
Sanftes Schaukeln
Die Welt zieht vorbei
Entschleunigen
13 Antworten
UntermWertUntermWert vor 2 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
beginnt leicht angestaubt würzig-holzig und wird im Verlauf anschmiegsamer mit einer sehr zarten Süße von Honig und Benzoe
leicht + trocken
15 Antworten
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