Natscho

Natscho

Rezensionen
Natscho vor 5 Monaten 6
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5.5
Duft
Möchte gerne etwas sein, was er nicht ist…
Trotz der durchwachsenen Bewertungen, griff ich zu, als ich einen mit 25ml gefüllten Restflakon entdeckte.

Wie riecht er nun, der neue Montale?

Nach dem Aufsprühen kommt eine deutliche Popcorn Note, die zwar ganz nett, aber nicht wirklich spannend ist - Weder super karamellig, noch besonders verbrannt oder süß.

Dann wird es rasant ziemlich cremig und Fangipani lastig. Die Creme ist leicht mit unsüßem Honig verfeinert, Kokos ist für mich nicht wirklich wahrnehmbar.

Dabei bleibt es dann eigentlich auch. Nach ein paar Minuten entsteht noch eine undefinierbare, sanft stechende Note, die in den Kommentaren unter anderem als „Maggikraut“ ähnlich beschrieben wurde.

Der Duft ist zwar am Folgetag noch zu erahnen, aber H/S sind für Montale Verhältnisse schlecht. Die „Wolke“ verliert nach mehreren Minuten an Intensität und wird körpernah.

En resumant: Nichts für mich!

„Lucky Candy“ möchte (meine Interpretation!) einen cremigen Hawaii-Südsee-Spa Vibe geben, was einfach nicht gelingt. Die stechende Fangipani-Honigcreme empfinde ich eher unangenehm und der Popcorn-Auftakt passt nicht zur Duftpyramide. H/S sind schlecht.

Wenn ihr absolute Fangipani oder Creme Fans seid, dann go for it ;) Ich werde das Teil definitiv weitersouken!
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Natscho vor 1 Jahr 4 3
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Mal wieder einer dieser Düfte...
die total nach Gourmand klingen, aber irgendwie keiner sind. Dies ist meine zweite Rezension, also bitte nicht beißen :)

Vorgeschichte:
Ich wollte die "LVdM"-Reihe schon länger ausprobieren. Extravagante Namen und Flakons wirken ja bekanntlich sehr anziehend. Zudem hat mich eine passionierte Parfum-YouTuberin, die wie ich Gorumands mag, auf "Passeggiata in Galleria Vittorio Emanuele II" aufmerksam gemacht.

Zum Duft:
Nach dem Sprühen grüßt direkt die versprochene Haselnuss. Für mich eine echte geröstete Haselnuss, die schon etwas angebrannt ist. Zimt und Kaffee nehme ich auch war, aber eher im Hintergrund. Vielleicht erzeugen sie auch die vermeintlichen "Röstaromen". Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich es nicht genau auseinderhalten kann.

Dann wird das Ganze durch Tuberose, Jasmin und Kokosnuss schnell süßer und leicht cremig. Eine wirkliche Kokosnussnote nehme ich nicht wahr. Immer habe ich den Eindruck, dass sich der Kaffee in dieser Phase noch einmal für ein paar Minuten in den Vordergrund drängt und dann wieder zurücktritt.

Was übrig bleibt, ist ein Mix aus angebrannter Haselnuss und angebrannntem Zucker bzw. Karamell, dessen Süße mit der Zeit immer mehr "verklebt".

Duftassoziationen:
Der Duft erinnert mich an eine Pfanne, in der Karamell teilweise schwarz angebrannt ist. Er erinnert mich nicht an Nuttella oder Schokolade, sondern an den Zott Monte Pudding für Kinder. Die Klebrigkeit erinnert mich an den Geruch von Mädels, die sich ein billiges, übersüßes Parfum wie "Pink Sugar" aufgetragen haben und damit schon fünf Stunden total verschwitzt durch die Disco laufen.

Haltbarkeit/Silage:
Der Duft ist zu Beginn intensiv und über den Körperradius hinaus wahrnehmbar. Nach spätestens zwei Stunden ist er leider nur noch hautnah. Hier darf man bei einem Nischenprodukt etwas mehr erwarten. Die Haltbarkeit ist gut, so war der Duft am nächsten Tag nach 10 Stunden immer noch erahnbar.

Fazit:
Da ich keine der Assoziationen mag (Monte Pudding finde ich ekelig), ist "Passeggiata in Galleria Vittorio Emanuele II" für mich keinen Kauf wert. Er ist für mich auch kein Gourmand, da ich keine der Nuancen als lecker oder gar essbar wahrnehme, obwohl die Duftpyramide potenziell süß und schmackhaft klingt.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Duft sehr ungewöhnlich und interessant daher kommt. Eigentlich gourmandige Zutaten auf diese Art zu "verbauen", muss man sich trauen. Träger/innen können sich sicher sein, dass so sicherlich keine zweite Person im Raum so duften wird. Aus diesem Grund habe ich auch kein Problem damit, den Duft ab und zu mal aufzusprühen und zu schnuppern. Auch der Flakon macht natürlich in jedem Regal was her.

Letztendlich würde ich den Duft auf gar keinen Fall blind kaufen, weil er eben kein gefälliger Gourmand für den Alltag ist. Man sollte sich auch bewusst sein, dass "Passeggiata in Galleria Vittorio Emanuele II" eine gute Haltbarkeit hat, aber relativ schnell hautnah wird.
3 Antworten
Natscho vor 1 Jahr 4 6
8
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Und plötzlich stehe ich im holländischen Gewächshaus...
Meine erste Rezension auf Parfumo! Ich hoffe, es gefällt :)

Kurze Vorgeschichte:
Vorgestern schlenderte ich zu Pieper, wohlwissend, dass in dieser eher weniger privilegierten Filiale keine großen Nischen anzutreffen sind. Falsch gedacht, sofort fiel mir das neue Regal mit mehreren BYREDOs ins Auge und ich stürmte dorthin, wie ein kleines Kind zum Süßigkeitenstand. Ich testete mehrere Düfte, auch "La Tulipe".

Zum Duft:
Das Opening kommt leicht frisch und blumig daher. Rhabarber rieche ich nicht deutlich heraus, er gibt aber sicherlich ein bisschen Süße und Säure.

Dann schlägt einem schlagartig die Tulpenkeule entgegen. Ohne Vorwarnung und total überrascht, befand ich mich in einem riesigen holländischen Gewächshaus mit spärlicher Lüftung und tausenden bunten Tulpen, bereit zum Verkauf. Die Tulpe ist "rein", denn die anderen Duftnuancen sind in dieser Phase untergetaucht und es wirkt keinesfalls synthetisch (wie man es z.B. von Maison Margiela kennt), sondern absolut authentisch. Eben als würde ich einen echten Strauß unter der Nase haben. Nach einiger Zeit, vielleicht eine Stunde, verzieht sich die Tulpe und der Duft ähnelt wieder ein wenig dem Opening.

Meiner Ansicht nach, merkt man schon eine gewisse Handschrift von BYREDO. Es soll sleek und unaufdringlich sein, aber trotzdem nicht herkömmlich. Dies spiegelt sich auch in dem Design der Flakons wieder.

Haltbarkeit/Silage:
Leider eine kleine Enttäuschung. Ich testete mehrere Düfte (Mojave Ghost, Young Rose, Rose of No Man's Land, Gypsy Water) und alle waren schon nach einer halben Stunde extrem körpernah. Nach etwa drei Stunden konnte ich auf der Haut nur noch ein wenig vom Duft erhaschen. Daher verwundern mich die vielen überdurchschnittlichen H/S Bewertungen ein wenig. Da ist das Preis-Leistungs-Verhältnis (145 Euro für 50 ml) ein wenig in Frage zu stellen. Natürlich kann es auch sein, dass meine individuelle Hautchemie das ganze negativ beeinflusst. Vielleicht habe ich auch zufällig zu den Düften gegriffen, die verglichen mit den anderen BYREDOs nicht so haltbar sind oder meine Nase war vom vielen Schnüffeln an diesem Tag schon etwas überstrapaziert.

Fazit:
Wenn man etwas minimalistisches und gleichzeitig außergewöhnliches sucht, ist "La Tulipe" genau richtig. Eine derartig pure Tulpe ist auch im Nischenbereich selten vertreten. Wie immer stellt sich die Frage: Will man denn so riechen? Wenn man blühende Sträuße auf dem Tisch liebt und davon keine Kopfschmerzen bekommt, dann los! Man merkt, dass es sich um ein hochwertigeres Wässerchen handelt, jedoch sollte beachtet werden, dass die H/S ) nicht unbedingt dem Preis entsprechen (meine individuelle Erfahrung!). Ein vorheriger Test wäre empfehlenswert.

Für mich ist "La Tulipe" keine Kaufoption. Ich finde ihn außergewöhnlich und interessant, jedoch bin ich keine Blumenliebhaberin (bei "Spring Flower" von Creed renne ich schreiend weg) und möchte deshalb nicht wie eine Tulpe riechen. Zudem finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis zu unausgewogen.
6 Antworten