15.11.2010 - 10:58 Uhr
Louce
132 Rezensionen
Louce
Top Rezension
"Kein Problem, das machen wir so, lassen Sie sich bitte einen Termin geben, Moment, ich muss meinen schiefen Lidstrich etwas verwischen, ja klar, ich schreib gleich eine Mail an die Buchhaltung,...
Manchmal bin ich gerne Businessschickse. Wenn Make Up und Hairdo zwar gelungen, aber ein wenig nach Zeitdruck aussehen, wenn ich dann im hellgrauen Röckchen-Zweiteiler ohne Frühstück aus dem Haus hetze, gleichzeitig telefonieren, was in meinen Filofax eintragen, Macchiato mit Aroma aus dem Pappbecher schlürfen und absatzklappernd mein Meeting pünktlich erreichen will, dann fühle ich mich schon verdammt wichtig, modern und hip.
Ich kann das nur nicht besonders gut. Ich kippe mir Milchkaffeeschaum aufs Shirt, fange mir Laufmaschen ein und komme zu spät.
Mit So New York aber klappt das!
(Ehm… zumindest fühlt es sich besser klappend an)
Die von Apicius bemerkte Großstadthektik ist in diesem Duft Programm und macht Spaß, wenn sie sich sprühstoßgezielt konsumieren lässt. Die Mirabellen-Schoko-Milch-Blümchen-Hetze dieses Bondduftes hat eine sehr gewollte, absichtliche Rastlosigkeit. Wenn man völlig alert, job-agil, betriebsam und dabei gleichzeitig chic sein will, ist das die passende olfaktorische Untermalung:
Die sehr schöne Mirabelle kann ich auch deutlich ausmachen, die Schokogüsse empfinde auch ich wie kleine (sehr willkommen leckere) Schöckchen und die sehr helle, sauber-niedliche Blumigkeit, die zwischendurch aufscheinen darf, gefällt meiner Nase sehr. Was diesen Duft aber nach all dem hin und her Gehopse, dieser rhythmisch spannenden Abfolge von qualitativ bemerkenswert guten Einzelnoten auszeichnet, ist für mich die Basis:
Unglaublich sanft-milchig-weich wird eine Schokolade gebettet, die kein bisschen klebrig, schwersüß und kuschelig wirkt. Es ist eine Business-Schoki, die sauber duftet und keine Intimität beschwört. Sie ist öffentlich und unprivat.
Einen Kaffee rieche ich auch. Es ist kein Duft dunkler, frisch gerösteter Kaffeebohnen, sondern der aufs Shirt gelepperte Milchkaffee. Die sanft-frische Blumensauberkeit bleibt (schwach und holzgestützt, aber ausmachbar) bei und in dieser sahnigen hellen Basis. Diese Baisse, auf die die ganze kultivierte Eile dann runter kommt, bleibt lange und gibt dieser Job-Öffentlichkeit einen edlen weichen Touch, der das Absatzklappern ein wenig melodischer macht.
Das Imago der Businessschickse passt nicht wirklich zu mir (eigentlich gar nicht) und meiner Arbeit. Aber das ein bisschen alberne Gefühl finde ich, zugegebenermaßen, manchmal ziemlich reizvoll.
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Danke ET für das Bekanntmachen mit diesem Lecker-Businessduft, auf den ich nun spare. (…öhm... war wohl doch nicht ET… *denk*)
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EDIT: 5 Wochen später und ich habe ihn heute glücksstrahlend in meinen Spiegelschank gestellt.
Ich kann das nur nicht besonders gut. Ich kippe mir Milchkaffeeschaum aufs Shirt, fange mir Laufmaschen ein und komme zu spät.
Mit So New York aber klappt das!
(Ehm… zumindest fühlt es sich besser klappend an)
Die von Apicius bemerkte Großstadthektik ist in diesem Duft Programm und macht Spaß, wenn sie sich sprühstoßgezielt konsumieren lässt. Die Mirabellen-Schoko-Milch-Blümchen-Hetze dieses Bondduftes hat eine sehr gewollte, absichtliche Rastlosigkeit. Wenn man völlig alert, job-agil, betriebsam und dabei gleichzeitig chic sein will, ist das die passende olfaktorische Untermalung:
Die sehr schöne Mirabelle kann ich auch deutlich ausmachen, die Schokogüsse empfinde auch ich wie kleine (sehr willkommen leckere) Schöckchen und die sehr helle, sauber-niedliche Blumigkeit, die zwischendurch aufscheinen darf, gefällt meiner Nase sehr. Was diesen Duft aber nach all dem hin und her Gehopse, dieser rhythmisch spannenden Abfolge von qualitativ bemerkenswert guten Einzelnoten auszeichnet, ist für mich die Basis:
Unglaublich sanft-milchig-weich wird eine Schokolade gebettet, die kein bisschen klebrig, schwersüß und kuschelig wirkt. Es ist eine Business-Schoki, die sauber duftet und keine Intimität beschwört. Sie ist öffentlich und unprivat.
Einen Kaffee rieche ich auch. Es ist kein Duft dunkler, frisch gerösteter Kaffeebohnen, sondern der aufs Shirt gelepperte Milchkaffee. Die sanft-frische Blumensauberkeit bleibt (schwach und holzgestützt, aber ausmachbar) bei und in dieser sahnigen hellen Basis. Diese Baisse, auf die die ganze kultivierte Eile dann runter kommt, bleibt lange und gibt dieser Job-Öffentlichkeit einen edlen weichen Touch, der das Absatzklappern ein wenig melodischer macht.
Das Imago der Businessschickse passt nicht wirklich zu mir (eigentlich gar nicht) und meiner Arbeit. Aber das ein bisschen alberne Gefühl finde ich, zugegebenermaßen, manchmal ziemlich reizvoll.
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Danke ET für das Bekanntmachen mit diesem Lecker-Businessduft, auf den ich nun spare. (…öhm... war wohl doch nicht ET… *denk*)
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EDIT: 5 Wochen später und ich habe ihn heute glücksstrahlend in meinen Spiegelschank gestellt.
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