
NeverPerfect
Rezensionen
Filtern & sortieren
The Musk Collection (5/5) : The 3 Whale Problem
"Das Geheimnis der Rezeptur lag in der dreifachen Schichtung des Walsekrets"
Weiße Ambra in drei Formen wurde in diesem Duft verwendet: eine 5% Tinktur, eine 10% Tinktur und Ambraharz. Jede Form soll seinen eigenen Teil zum Duftcharakter beitragen. Ambra ist von den tierischen Sekreten wahrscheinlich der Rohstoff, der am meisten untergehen kann im Duftcharakter einer Komposition, aber trotzdem viel beiträgt zu seiner Wirkung, selbst wenn man ihn nicht direkt so deutlich riecht. Aus diesem Grund scheinen mir selbst im Artisan Bereich wirkliche Ambra Düfte eher selten, weil man eben auch eine größere Menge verwenden müsste, damit der Duft stark genug wahrnehmbar ist, im Vergleich zu Moschus, Zibet usw, die man als Hauptnote schon leichter starkt wahrnimmt mit weniger hohem Anteil des Rohstoffs. Desweiteren muss man auch aufpassen,dass die anderen Noten die Ambra nicht übertönen, was leicht passieren kann mit ihrem feinen Duftcharakter und der guten Trägereigenschaft, die auch andere Noten sehr gerne verstärkt, vor allem sehr toll mit meinen geliebten floralen Noten, weswegen Ambra auch so gerne für ihre Funktion, statt dem Geruch, verwendet wird.
In CC bekommen wir einen wirklich Ambra fokussierten Duft. Ambra zeigt sich durchgängig als dominante Note. Wo die anderen Düfte der Kollektion ihren Rohstoff in eine Komposition gebettet haben, wurde hier der Ambra alles untergeordnet. Am ehsten bekommt man neben Ambra noch die Hölzer, denn der Rest wurde bewusst gering gehalten von Adam, was man meiner Meinung auch merkt. Persönlich hätte es mich bei meiner Vorliebe nicht gestört, wenn die floralen Noten noch etwas präsenter und deutlicher sich zeigen würden, weil Ambra+Floral ist immer toll eigentlich. Am Anfang haben wir eine eher mineralische Ambra mit dem sanft minzigem Oud mehr im Vordergrund. Im späteren Verlauf wird der Tabak Charakter vom Ambraharz deutlicher und ab dem Zeitpunkt empfinde ich das Sandelholz auch stärker als das Oud.
Das Sandelholz empfinde ich weniger würzig, als beim Mysore Incenza, aber auch weniger cremig als beim Royal Amber Attar. Weiße Ambra hat an sich eher weniger animalische Züge, doch so ganz bisschen musste ich schon daran denken in leichten Zügen mal, doch eher sehr wenig. Im Royal Amber Attar hat man bisschen mehr dies gespürt als hier, was trotzdem auch nicht zu vergleichen ist mit anderen Ambra Arten, wo es sich wirklich zeigt.
Der mineralische Ambra Part ist hier auch weniger frisch als beim Atlantic Ambergris 2.
Die erste Hälfte des Duftes gefällt mir persönlich auch etwas mehr mit dem mineralischen und minzigem, statt dem würzigen Tabak Charakter. An sich mag ich persönlich auch frische Ambra Düfte nochmal lieber, wo dieser Duft eher braun ist.
Nimmt man die drei unterschiedlichen Ambra Anteile wahr? Zum Teil schon, alleine wenn die mineralische und tabakartige Ambra sich beide im Wechsel zeigen. Zwar wären dies nur zwei, weil etwas drittes könnte ich nun nicht direkt bestimmen, doch habe ich vor allem bei späteren Tests bemerkt, dass man schon spüren konnte, dass da eben vom Gefühl her noch eine Ambra Präsenz ist, selbst wenn man nur einmal Ambra wahrgenommen hat im Duft selbst in dem Moment, weswegen ich es nicht ganz abstreiten will, wenn Adam meint, dass alle drei Ansätze einen Unterschied einbringen, selbst wenn es für uns nicht unbedingt so deutlich ist immer.
CC ist nicht der komplexeste Duft der Kollektion, doch für mich mein liebster Duft, was ich bei einem Ambra Duft zu beginn auch erwartet habe. Durch meine persönliche Vorliebe mag ich den AA2 jedoch noch etwas mehr. An sich hätte es mir persönlich auch ein bisschen weniger Tabak Ambra sein können manchmal und dafür vielleicht noch etwas vom Royal Amber Attar Charakter haben können, denn dann wäre der Duft wahrscheinlich wirklich noch mal beeindruckender für mich gewesen und hätte wirklich sehr stark drei Facetten gezeigt. Ich sprühe den Duft gerne, was schon einmal ein gutes Zeichen ist, und es ist auch der Duft, den ich am meisten von der Kollektion getestet habe, was mit meinem Flakon zu tun hat und es die letzte Bewertung ist.
Beim ersten Test war ich auch etwas lose, was ich nun daraus machen sollte, weil er noch etwas sehr eintönig erschien und etwas langweilig wirkte, doch dies hat sich mit der Zeit ja nun auch etwas geöffnet.
Weiße Ambra in drei Formen wurde in diesem Duft verwendet: eine 5% Tinktur, eine 10% Tinktur und Ambraharz. Jede Form soll seinen eigenen Teil zum Duftcharakter beitragen. Ambra ist von den tierischen Sekreten wahrscheinlich der Rohstoff, der am meisten untergehen kann im Duftcharakter einer Komposition, aber trotzdem viel beiträgt zu seiner Wirkung, selbst wenn man ihn nicht direkt so deutlich riecht. Aus diesem Grund scheinen mir selbst im Artisan Bereich wirkliche Ambra Düfte eher selten, weil man eben auch eine größere Menge verwenden müsste, damit der Duft stark genug wahrnehmbar ist, im Vergleich zu Moschus, Zibet usw, die man als Hauptnote schon leichter starkt wahrnimmt mit weniger hohem Anteil des Rohstoffs. Desweiteren muss man auch aufpassen,dass die anderen Noten die Ambra nicht übertönen, was leicht passieren kann mit ihrem feinen Duftcharakter und der guten Trägereigenschaft, die auch andere Noten sehr gerne verstärkt, vor allem sehr toll mit meinen geliebten floralen Noten, weswegen Ambra auch so gerne für ihre Funktion, statt dem Geruch, verwendet wird.
In CC bekommen wir einen wirklich Ambra fokussierten Duft. Ambra zeigt sich durchgängig als dominante Note. Wo die anderen Düfte der Kollektion ihren Rohstoff in eine Komposition gebettet haben, wurde hier der Ambra alles untergeordnet. Am ehsten bekommt man neben Ambra noch die Hölzer, denn der Rest wurde bewusst gering gehalten von Adam, was man meiner Meinung auch merkt. Persönlich hätte es mich bei meiner Vorliebe nicht gestört, wenn die floralen Noten noch etwas präsenter und deutlicher sich zeigen würden, weil Ambra+Floral ist immer toll eigentlich. Am Anfang haben wir eine eher mineralische Ambra mit dem sanft minzigem Oud mehr im Vordergrund. Im späteren Verlauf wird der Tabak Charakter vom Ambraharz deutlicher und ab dem Zeitpunkt empfinde ich das Sandelholz auch stärker als das Oud.
Das Sandelholz empfinde ich weniger würzig, als beim Mysore Incenza, aber auch weniger cremig als beim Royal Amber Attar. Weiße Ambra hat an sich eher weniger animalische Züge, doch so ganz bisschen musste ich schon daran denken in leichten Zügen mal, doch eher sehr wenig. Im Royal Amber Attar hat man bisschen mehr dies gespürt als hier, was trotzdem auch nicht zu vergleichen ist mit anderen Ambra Arten, wo es sich wirklich zeigt.
Der mineralische Ambra Part ist hier auch weniger frisch als beim Atlantic Ambergris 2.
Die erste Hälfte des Duftes gefällt mir persönlich auch etwas mehr mit dem mineralischen und minzigem, statt dem würzigen Tabak Charakter. An sich mag ich persönlich auch frische Ambra Düfte nochmal lieber, wo dieser Duft eher braun ist.
Nimmt man die drei unterschiedlichen Ambra Anteile wahr? Zum Teil schon, alleine wenn die mineralische und tabakartige Ambra sich beide im Wechsel zeigen. Zwar wären dies nur zwei, weil etwas drittes könnte ich nun nicht direkt bestimmen, doch habe ich vor allem bei späteren Tests bemerkt, dass man schon spüren konnte, dass da eben vom Gefühl her noch eine Ambra Präsenz ist, selbst wenn man nur einmal Ambra wahrgenommen hat im Duft selbst in dem Moment, weswegen ich es nicht ganz abstreiten will, wenn Adam meint, dass alle drei Ansätze einen Unterschied einbringen, selbst wenn es für uns nicht unbedingt so deutlich ist immer.
CC ist nicht der komplexeste Duft der Kollektion, doch für mich mein liebster Duft, was ich bei einem Ambra Duft zu beginn auch erwartet habe. Durch meine persönliche Vorliebe mag ich den AA2 jedoch noch etwas mehr. An sich hätte es mir persönlich auch ein bisschen weniger Tabak Ambra sein können manchmal und dafür vielleicht noch etwas vom Royal Amber Attar Charakter haben können, denn dann wäre der Duft wahrscheinlich wirklich noch mal beeindruckender für mich gewesen und hätte wirklich sehr stark drei Facetten gezeigt. Ich sprühe den Duft gerne, was schon einmal ein gutes Zeichen ist, und es ist auch der Duft, den ich am meisten von der Kollektion getestet habe, was mit meinem Flakon zu tun hat und es die letzte Bewertung ist.
Beim ersten Test war ich auch etwas lose, was ich nun daraus machen sollte, weil er noch etwas sehr eintönig erschien und etwas langweilig wirkte, doch dies hat sich mit der Zeit ja nun auch etwas geöffnet.
1 Antwort
The Musk Collection (4/5) : A Ta(i)le of Two Beavers
"Dunkel und schwer lag der Schatten der Kreatur auf unserem Haupt, ... doch nachdem wir ihre wahre Gestalt erblickten, vergaßen wir leichtherzig unsere Befürchtungen und konnten sie nur noch mit einem lächeln betrachten."
Beim ersten Testen und anbrechen des Flakons war der Duft animalisch, dunkel, ledrig, rau und schwer von Biber, Teer und Gewürzen, und dies den ganzen Verlauf über. Die floralen und grünen Noten wurden ganz und gar verschluckt. Es war der gewichtigste Duft der Kollektion, wenigstens nicht so streng wie Royal Barn mit seinem Stall, doch trotzdem animalischer, weil der Biber viel stärker sich zeigte, als der Zibet im Royal Barn. Die Kollektion konnte ich noch paar Tage vor meinem Urlaub testen, was sich gut ergab, weil ich dann paar Wochen Zeit für die Duftentwicklung geben konnte, bevor ich sie nochmal testen würde. Keiner meiner beiden Flakons hat mich beim ersten Test wirklich sehr überzeugt gehabt, beim Cuirtis war mein erster Gedanke sogar gewesen, dass er mich bestimmt nach dem Urlaub verlassen kann, so animalisch, dunkel, rau und schwer er ist, was ich mir nicht von dem Duft erhofft hatte.
Zweiter Test nach etwa fünf Wochen. Zu Beginn noch etwas animalisch und etwas rauchig, zwar sanfter, doch für mich wahrscheinlich immernoch zu schwer, obwohl er leicht frischer wirkte beim Aufsprühen, sollten diese Elemente, wie beim ersten Test, anhalten. Doch dann die große Überraschung. Der Duft wurde heller und leichter. Das Leder war viel sanfter. Die animalischen Züge des Bibers im Grunde sehr gezügelt und eigentlich gar nicht mehr so präsent, und vor allem war der Duft nun viel floraler und etwas pudrig wirkend. Nun konnte ich Osmanthus, Rosengeranie und Veilchenblatt finden, was beim ersten Test noch fehlend galt. Wir haben somit ein leichtes, florales Leder und Vanille in Veilchenblatt gerollt, sodass die Süße nicht zu sehr zur Geltung kommt und eher ausgeglichen wird, was mir auch eher zusagt.
Über die letzten Monate habe ich den Duft natürlich noch etwas mehr testen können und er hat schon eine klassische Anmutung in der Luft, die sehr angenehm ist, wenn ich meinen ersten Eindruck zum Vergleich nehme. Leder Düfte sind mir bisher meistens entweder zu schwer oder teils eintönig gewesen, doch dieser ist dies nicht unbedingt.
Für den heutigen Test habe ich jedoch auch etwas mehr gesprüht, als sonst, und da muss ich schon sagen, dass er dann schon etwas ledriger rüberkam und man mehr Biber bekommen hat wieder, doch ganz so wild und schwer, wie beim ersten Test, sollte der Duft nicht mehr hinbekommen.
Es ist meine größte Überraschung in der Kollektion. Insgesamt gefällt der Duft mir schon sehr für einen Lederduft, finde ihn auch tragbar, doch weiß ich, trotz mehrere Tests, immer noch nicht genau, ob es ein Duft für mich unbedingt ist, der genug getragen wird am Ende, vor allem nun nachdem er heute, durch mehr sprühen, wieder etwas schwerer wirkte. Zudem ist die Vanille, wie so oft, ein wenig so eine Bedenknote noch.
Schwankend zwischen 8-8,5
Beim ersten Testen und anbrechen des Flakons war der Duft animalisch, dunkel, ledrig, rau und schwer von Biber, Teer und Gewürzen, und dies den ganzen Verlauf über. Die floralen und grünen Noten wurden ganz und gar verschluckt. Es war der gewichtigste Duft der Kollektion, wenigstens nicht so streng wie Royal Barn mit seinem Stall, doch trotzdem animalischer, weil der Biber viel stärker sich zeigte, als der Zibet im Royal Barn. Die Kollektion konnte ich noch paar Tage vor meinem Urlaub testen, was sich gut ergab, weil ich dann paar Wochen Zeit für die Duftentwicklung geben konnte, bevor ich sie nochmal testen würde. Keiner meiner beiden Flakons hat mich beim ersten Test wirklich sehr überzeugt gehabt, beim Cuirtis war mein erster Gedanke sogar gewesen, dass er mich bestimmt nach dem Urlaub verlassen kann, so animalisch, dunkel, rau und schwer er ist, was ich mir nicht von dem Duft erhofft hatte.
Zweiter Test nach etwa fünf Wochen. Zu Beginn noch etwas animalisch und etwas rauchig, zwar sanfter, doch für mich wahrscheinlich immernoch zu schwer, obwohl er leicht frischer wirkte beim Aufsprühen, sollten diese Elemente, wie beim ersten Test, anhalten. Doch dann die große Überraschung. Der Duft wurde heller und leichter. Das Leder war viel sanfter. Die animalischen Züge des Bibers im Grunde sehr gezügelt und eigentlich gar nicht mehr so präsent, und vor allem war der Duft nun viel floraler und etwas pudrig wirkend. Nun konnte ich Osmanthus, Rosengeranie und Veilchenblatt finden, was beim ersten Test noch fehlend galt. Wir haben somit ein leichtes, florales Leder und Vanille in Veilchenblatt gerollt, sodass die Süße nicht zu sehr zur Geltung kommt und eher ausgeglichen wird, was mir auch eher zusagt.
Über die letzten Monate habe ich den Duft natürlich noch etwas mehr testen können und er hat schon eine klassische Anmutung in der Luft, die sehr angenehm ist, wenn ich meinen ersten Eindruck zum Vergleich nehme. Leder Düfte sind mir bisher meistens entweder zu schwer oder teils eintönig gewesen, doch dieser ist dies nicht unbedingt.
Für den heutigen Test habe ich jedoch auch etwas mehr gesprüht, als sonst, und da muss ich schon sagen, dass er dann schon etwas ledriger rüberkam und man mehr Biber bekommen hat wieder, doch ganz so wild und schwer, wie beim ersten Test, sollte der Duft nicht mehr hinbekommen.
Es ist meine größte Überraschung in der Kollektion. Insgesamt gefällt der Duft mir schon sehr für einen Lederduft, finde ihn auch tragbar, doch weiß ich, trotz mehrere Tests, immer noch nicht genau, ob es ein Duft für mich unbedingt ist, der genug getragen wird am Ende, vor allem nun nachdem er heute, durch mehr sprühen, wieder etwas schwerer wirkte. Zudem ist die Vanille, wie so oft, ein wenig so eine Bedenknote noch.
Schwankend zwischen 8-8,5
1 Antwort
The Musk Collection (3/5) : Paradise Lost (?)
"Ihre weiße Haut, sinnlich wie Blütenblätter. Ihr roter Mund, filigran wie Safranfäden. Ihr zu Füßen, auf dem Sandelholz, lag das gebändigte Tier, befreit von all seinen Lastern."
Der Florientel der Kollektion, von Adam zwar noch mit dem Wort "gourmandish" geschmückt, doch für mich, zum Glück, nicht so ganz, weil ich den Kakao nicht wirklich bewusst wahrnehme hier. Die sanfte Süße der Blumen mit dem Safran, unterlegt mit Energie von Moschus, hat eine betörende Ausstrahlung. Die Tuberose, der florale Star des Duftes, lässt mich an Porzellan denken. Die ganzen Blumen spielen hier schön zusammen, vor allem, wenn die Süße etwas nachlässt im Verlauf des Duftes. Den Moschus nehme ich wahr, wie er die Komposition verstärkt, doch ist er für mich nicht so charakterstark, wie bei anderen Moschusdüften von ALD oder EO.
Mein Problem bei manch anderem ALD Moschus Duft war meistens, dass mich dieser urinöse Charakter von sibirischem Moschus einfach stört, der oft als Rest zurückbleibt, doch hier nehme ich dies gar nicht wahr, weil er ihn hier scheinbar sehr gut eingearbeitet hat, was wieder für die handwerkliche Finesse sprechen würde, trotzdem bevorzuge ich andere Moschus Düfte und Sorten etwas mehr. Für mich selbst empfinde ich den Duft manchmal, vor allem in der ersten Hälfte, als etwas zu süß, die zweite Hälfte funktioniert schon etwas besser, doch an sich sind es hier auch nicht ganz meine Blumen. Er hat manchmal richtig tolle Momente, sodass ich etwas gespalten bin in meiner Wertung. Mit seinem betörendem Charakter würde ich ihn zudem an einer Frau noch besser finden und wahrscheinlich besser bewerten.
Weil es jedoch der Moschus Duft, der Musk Collection ist, muss ich einen halben Kritikpunkt anbringen. Der Moschus könnte noch etwas präsenter sein, was er zum Teil auch ist, im Vergleich zu den aller ersten paar Tests, und vielleicht mehr Charakter zeigen, damit man eher die Moschus Sorte zuordnen könnte, doch finde ich es so eigentlich sogar gut, weil hier Moschus für sich geschätzt werden kann und nicht nur ein Moschus, der mit seinen Charakteristika zu dominant vielleicht in der Komposition wäre, wenn diese mehr durchkommen würden, und somit die Komposition vielleicht schädigen könnte.
Manche Personen sind vielleicht etwas enttäuscht, weil sie etwas anderes bei einem Moschus Duft erwartet hatten, oder sich etwas anderes gewünscht haben. Die Erwartungen trüben dann den Eindruck. Wenn man losgelöster den Duft dann betrachtet, wertet man ihn wahrscheinlich auch etwas neutraler, gefallen muss er dann jedoch weiterhin trotzdem nicht. Die 7te Kollektion wurde anfangs auch negativer aufgefasst, weil sie eben nicht die ALD Erwartung erfühlten und man sich nicht auf das neue Thema so einlassen wollte. Nun im Nachhinein sind die Leute auch etwas weniger negativ gegenüber der Kollektion und diesem Duft, weil man sich mehr einlässt. Habe ich auch etwas anderes erwartet zu Beginn? Ja, doch eigentlich ist dies auch nicht ganz so abwegig davon, was ALD über den Duft sagt.
Insgesamt wirkt die Kollektion auch besser als zu Beginn, weil man ihr die Chance gibt und sich darauf einlässt, aber auch die Kollektion sich etwas mehr entfalten erst musste. Oftmals setzten wir die Erwartungen zu hoch an, vor allem manche "Fans", die somit nicht mehr erfüllt werden können und die Personen nur enttäuscht werden.
Selbst kenne ich dies auch von manchen Düften, auf die ich mich sehr gefreut hatte, doch dann anders waren, als ich es mir so sehr erhofft hatte, was aber mehr an mir dann lag und nicht unbedingt immer an den Düften selbst, immerhin gab es manchmal auch schon Anzeichen in den Duftpyramiden, die ich einfach nur ausblenden wollte. Wir machen es uns selbst nur schwerer.
Ein vielleicht passendes Zitat möchte ich noch anbringen zu dem letzten Punkt, aus dem Rezensions titelgebenden Werk sogar.
"The mind is its own place, and in itself
Can make a heav'n of hell, a hell of heav'n."
(„Der Geist ist sein eigener Ort und in sich selbst
Kann einen Himmel der Hölle machen, eine Hölle des Himmels.")
Der Florientel der Kollektion, von Adam zwar noch mit dem Wort "gourmandish" geschmückt, doch für mich, zum Glück, nicht so ganz, weil ich den Kakao nicht wirklich bewusst wahrnehme hier. Die sanfte Süße der Blumen mit dem Safran, unterlegt mit Energie von Moschus, hat eine betörende Ausstrahlung. Die Tuberose, der florale Star des Duftes, lässt mich an Porzellan denken. Die ganzen Blumen spielen hier schön zusammen, vor allem, wenn die Süße etwas nachlässt im Verlauf des Duftes. Den Moschus nehme ich wahr, wie er die Komposition verstärkt, doch ist er für mich nicht so charakterstark, wie bei anderen Moschusdüften von ALD oder EO.
Mein Problem bei manch anderem ALD Moschus Duft war meistens, dass mich dieser urinöse Charakter von sibirischem Moschus einfach stört, der oft als Rest zurückbleibt, doch hier nehme ich dies gar nicht wahr, weil er ihn hier scheinbar sehr gut eingearbeitet hat, was wieder für die handwerkliche Finesse sprechen würde, trotzdem bevorzuge ich andere Moschus Düfte und Sorten etwas mehr. Für mich selbst empfinde ich den Duft manchmal, vor allem in der ersten Hälfte, als etwas zu süß, die zweite Hälfte funktioniert schon etwas besser, doch an sich sind es hier auch nicht ganz meine Blumen. Er hat manchmal richtig tolle Momente, sodass ich etwas gespalten bin in meiner Wertung. Mit seinem betörendem Charakter würde ich ihn zudem an einer Frau noch besser finden und wahrscheinlich besser bewerten.
Weil es jedoch der Moschus Duft, der Musk Collection ist, muss ich einen halben Kritikpunkt anbringen. Der Moschus könnte noch etwas präsenter sein, was er zum Teil auch ist, im Vergleich zu den aller ersten paar Tests, und vielleicht mehr Charakter zeigen, damit man eher die Moschus Sorte zuordnen könnte, doch finde ich es so eigentlich sogar gut, weil hier Moschus für sich geschätzt werden kann und nicht nur ein Moschus, der mit seinen Charakteristika zu dominant vielleicht in der Komposition wäre, wenn diese mehr durchkommen würden, und somit die Komposition vielleicht schädigen könnte.
Manche Personen sind vielleicht etwas enttäuscht, weil sie etwas anderes bei einem Moschus Duft erwartet hatten, oder sich etwas anderes gewünscht haben. Die Erwartungen trüben dann den Eindruck. Wenn man losgelöster den Duft dann betrachtet, wertet man ihn wahrscheinlich auch etwas neutraler, gefallen muss er dann jedoch weiterhin trotzdem nicht. Die 7te Kollektion wurde anfangs auch negativer aufgefasst, weil sie eben nicht die ALD Erwartung erfühlten und man sich nicht auf das neue Thema so einlassen wollte. Nun im Nachhinein sind die Leute auch etwas weniger negativ gegenüber der Kollektion und diesem Duft, weil man sich mehr einlässt. Habe ich auch etwas anderes erwartet zu Beginn? Ja, doch eigentlich ist dies auch nicht ganz so abwegig davon, was ALD über den Duft sagt.
Insgesamt wirkt die Kollektion auch besser als zu Beginn, weil man ihr die Chance gibt und sich darauf einlässt, aber auch die Kollektion sich etwas mehr entfalten erst musste. Oftmals setzten wir die Erwartungen zu hoch an, vor allem manche "Fans", die somit nicht mehr erfüllt werden können und die Personen nur enttäuscht werden.
Selbst kenne ich dies auch von manchen Düften, auf die ich mich sehr gefreut hatte, doch dann anders waren, als ich es mir so sehr erhofft hatte, was aber mehr an mir dann lag und nicht unbedingt immer an den Düften selbst, immerhin gab es manchmal auch schon Anzeichen in den Duftpyramiden, die ich einfach nur ausblenden wollte. Wir machen es uns selbst nur schwerer.
Ein vielleicht passendes Zitat möchte ich noch anbringen zu dem letzten Punkt, aus dem Rezensions titelgebenden Werk sogar.
"The mind is its own place, and in itself
Can make a heav'n of hell, a hell of heav'n."
(„Der Geist ist sein eigener Ort und in sich selbst
Kann einen Himmel der Hölle machen, eine Hölle des Himmels.")
1 Antwort
The Musk Collection (2/5) : Old Times at the Barn Royale
"Mit dem vergehen des sanften Katers, fiel auch das letzte Mandarinenblatt hinab. Die Flammen unter der Champaka-Palmarosa Girlande waren schon verloschen, sodass nur noch ein leichter Rauchschleier sie umwabte. Im Zibetstall erblühten die Tagetes. Unter dem Heu vergruben, in einer alten Schatulle aus fremdländischem Holz versteckt, dunkle Leckerreien"
Der animalischste und dunkelste Duft der Kollektion beginnt noch eher heller und etwas zahmer, als man vielleicht erwarten würde bei so einem Duft. Man nimmt zwar zu Beginn schon animalische Züge von Zibet war, doch diese sind durch den Umstand des gealterten Zibets weniger wild, aber trotzdem nicht ganz so zahm wie beim Civet de Nuit. Der später dazu kommende frischere Zibet ist da schon etwas animalischer und wilder, aber auch nicht zu aggressiv oder streng, wie frischerer Zibet sein kann, doch ist er trotzdem genug vorhanden immer, damit es eher ein animalischer Zibetduft ist. Anfangs nimmt man sehr gut Mandarinenblatt war und die floralen Elemente, die auch ein gewisses pudrig/wächserndes Element für mich reinbringen, am ehsten wahrscheinlich Palmarosa und Champaka. Jasmin nimmt man wahrscheinlich wahr, doch ist es eher kein Jasmin, bei dem ich direkt an Jasmin denken müsste geruchlich. Leichte rosige Züge nehme ich auch wahr, doch diese kommen eher vom Palmarosa meiner Meinung nach und nicht von der gelisteten Rose, weil mir es dafür dann doch nicht rosig genug wirkt. Unter den ganzen floralen Eindrücken schwingt immer eine leichte Rauchigkeit im Hintergrund mit. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Tagetes einsetzen, wird der Duft auch strenger und schwerer. Wir haben dann strengen Geruch der Tagetes, animalische Züge des Zibets, Heu und Oud bringen stallige Züge mit ein und Trüffel, Tonka und Vanille machen den Duft auch schwerer und leicht erdige und süße Nuance rein, die aber auch eher gering sind.
Dieser strengere Grundton, ab der zweiten Hälfte, bleibt erhalten. Er ist nicht extrem streng stinkend, aber schon genug muffig, dass er auffallen würde. Für mich wäre es etwas unangenehm so zu riechen, aber mir wird von dem Duft nicht unwohl, wo das Stinktier im FF für mich unwohl hervorief, aber nicht direkt streng wirkte in der Komposition. Es ist aber auch nicht so penetrant, wie der urinöse Charakter von sibirischen Moschus, der später ja sehr unangenehm für mich wird, wenn die anderen Noten vergangen sind.
Dafür ist der Duft komplex und trifft sein gewolltes Thema schon passend, wobei für mich natürlich etwas mehr Royal und weniger Barn lieber gewesen wäre, alleine für die Tragbarkeit.
Auf den großen Vergleich muss ich noch eingehen. War&Peace 2 hat paar konzeptionelle Ähnlichkeiten, aber sie sind von der Wirkung schon sehr anders. Royal Barn ist in seinen hellen Momenten heller und in seinen schweren Momenten schwerer, als W&P. W&P finde ich dafür schöner in seinem floralen Teil und etwas angenehmer in seinem animalischen Teil. Royal Barn wirkt insgesamt weniger brav auf mich von beiden, wobei ich den Enddrydown von W&P vielleicht etwas komplixierter empfinde. Den Erwähnungsbezug von ALD kann ich aber gut nachvollziehen, weil sie für mich zwar nicht so ähnlich sind, wie manche sich es mehr erhofft haben, aber Cousins aus der selben Kollektion sein könnten und vom Aufbau schon den selben Leuten zusagen könnte. Ich muss aber auch zugeben, dass mich die erste Hälfte von Royal Barn sehr an einen anderen ALD denken lassen muss und zwar an Aquilaria Blossom. Beide haben dieses präsente Mandarinenblatt, diesen leicht pudrig/wächsigen Charakter von Tonka+floraler Note und dazu noch dieses wildere Oud mit animalischer Komponente (Biber - Zibet). Für mich war bei den letzten Tests der AQB auch einfach zu dunkel/animalisch gewesen im Vergleich zu meinen ersten Tests, wo er mir noch mehr zugesagt hatte. Royal Barn ist auch der Duft der Kollektion bei dem ich am ehsten an etwas voriges von ALD denken musste.
to be continued...
Der animalischste und dunkelste Duft der Kollektion beginnt noch eher heller und etwas zahmer, als man vielleicht erwarten würde bei so einem Duft. Man nimmt zwar zu Beginn schon animalische Züge von Zibet war, doch diese sind durch den Umstand des gealterten Zibets weniger wild, aber trotzdem nicht ganz so zahm wie beim Civet de Nuit. Der später dazu kommende frischere Zibet ist da schon etwas animalischer und wilder, aber auch nicht zu aggressiv oder streng, wie frischerer Zibet sein kann, doch ist er trotzdem genug vorhanden immer, damit es eher ein animalischer Zibetduft ist. Anfangs nimmt man sehr gut Mandarinenblatt war und die floralen Elemente, die auch ein gewisses pudrig/wächserndes Element für mich reinbringen, am ehsten wahrscheinlich Palmarosa und Champaka. Jasmin nimmt man wahrscheinlich wahr, doch ist es eher kein Jasmin, bei dem ich direkt an Jasmin denken müsste geruchlich. Leichte rosige Züge nehme ich auch wahr, doch diese kommen eher vom Palmarosa meiner Meinung nach und nicht von der gelisteten Rose, weil mir es dafür dann doch nicht rosig genug wirkt. Unter den ganzen floralen Eindrücken schwingt immer eine leichte Rauchigkeit im Hintergrund mit. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Tagetes einsetzen, wird der Duft auch strenger und schwerer. Wir haben dann strengen Geruch der Tagetes, animalische Züge des Zibets, Heu und Oud bringen stallige Züge mit ein und Trüffel, Tonka und Vanille machen den Duft auch schwerer und leicht erdige und süße Nuance rein, die aber auch eher gering sind.
Dieser strengere Grundton, ab der zweiten Hälfte, bleibt erhalten. Er ist nicht extrem streng stinkend, aber schon genug muffig, dass er auffallen würde. Für mich wäre es etwas unangenehm so zu riechen, aber mir wird von dem Duft nicht unwohl, wo das Stinktier im FF für mich unwohl hervorief, aber nicht direkt streng wirkte in der Komposition. Es ist aber auch nicht so penetrant, wie der urinöse Charakter von sibirischen Moschus, der später ja sehr unangenehm für mich wird, wenn die anderen Noten vergangen sind.
Dafür ist der Duft komplex und trifft sein gewolltes Thema schon passend, wobei für mich natürlich etwas mehr Royal und weniger Barn lieber gewesen wäre, alleine für die Tragbarkeit.
Auf den großen Vergleich muss ich noch eingehen. War&Peace 2 hat paar konzeptionelle Ähnlichkeiten, aber sie sind von der Wirkung schon sehr anders. Royal Barn ist in seinen hellen Momenten heller und in seinen schweren Momenten schwerer, als W&P. W&P finde ich dafür schöner in seinem floralen Teil und etwas angenehmer in seinem animalischen Teil. Royal Barn wirkt insgesamt weniger brav auf mich von beiden, wobei ich den Enddrydown von W&P vielleicht etwas komplixierter empfinde. Den Erwähnungsbezug von ALD kann ich aber gut nachvollziehen, weil sie für mich zwar nicht so ähnlich sind, wie manche sich es mehr erhofft haben, aber Cousins aus der selben Kollektion sein könnten und vom Aufbau schon den selben Leuten zusagen könnte. Ich muss aber auch zugeben, dass mich die erste Hälfte von Royal Barn sehr an einen anderen ALD denken lassen muss und zwar an Aquilaria Blossom. Beide haben dieses präsente Mandarinenblatt, diesen leicht pudrig/wächsigen Charakter von Tonka+floraler Note und dazu noch dieses wildere Oud mit animalischer Komponente (Biber - Zibet). Für mich war bei den letzten Tests der AQB auch einfach zu dunkel/animalisch gewesen im Vergleich zu meinen ersten Tests, wo er mir noch mehr zugesagt hatte. Royal Barn ist auch der Duft der Kollektion bei dem ich am ehsten an etwas voriges von ALD denken musste.
to be continued...
3 Antworten
The Musk Collection (1/5) : The Skunk in the Hat
Die Musk Collection setzt seinen Fokus auf tierische Sekrete, spezifisch jeweils einem als Duftthema, wobei man dabei bedenken muss, dass es dabei darum geht eine Komposition um diesen Rohstoff zu bilden.
"Mit zitrus-gestreiftem Hanfhemd wandelt ein Stinktier auf leicht würzigen Hölzern."
In der ersten Hälfte dominiert die Grapefruit, wird dann in der zweiten Hälfte von der Limette ersetzt, sodass durchgängig ein zitrischer Charakter bestehen bleibt, selbst wenn die frische Spritzigkeit nachlässt. Hanf und Stinktier sind deutlich spürbar, aber immer etwas hinter der zitrischen Duftschicht. Jasmin kommt bei mir eher schwächer durch und wenn dann sehr hintergründig. Später bemerke ich noch sehr gut Noten von Ingwer, Kurkuma und den Hölzern.
Stinktier Sekret ist ein schwieriger Rohstoff, weil es eigentlich ein Abwehrstoff ist und zudem sehr potent sein kann, wenn ich es richtig verstanden habe, kann bei guten Windverhältnissen das verströmende Sekret vom menschlichen Geruchsorgan noch in etwa 1,6km wahrgenommen werden, weswegen man sehr vorsichtig in der Dosierung sein sollte.
Rein vom Dufteindruck ist Forbidden Flower ein eher weniger komplexer ALD Duft, dafür aber handwerklich etwas mehr zu loben, weil das Stinktier gut dosiert wurde. Man nimmt den Charakter von Stinktier durchgängig war, aber es ist auch nicht so stark wie beim Rahassanai von Prin, wo die Note wenigstens ein wenig verstecken gespielt hat zum Ausgleich. Somit finde ich das Stinktier hier besser eingearbeitet, jedoch finde ich das Drumherum beim Rahassanai besser und spannender. Stinktier ist trotzdem nichts für mich, weil es schon ein körperliches Unbehagen in mir auslöst, ohne dass ich es wirklich als stinkig oder streng empfinden würde direkt, eher wie echter Moschus und Ambra positv das instinktive Nervensystem stimuliert durch das Wahrnehmen.
Desweiteren mag ich zudem auch Hanf nicht unbedingt, weswegen der Duft allgemein schon nicht meins ist. Stinktier ist zudem auch so eine 50/50 Note mit der man etwas anfangen kann oder nicht, je nachdem was der Körper empfindet dabei.
Doch wie riecht eigentlich Stinktier Sekret? Stinktier Sekret hat einen hellen Grundcharakter, wie mancher Moschus, nur etwas leichter, und wo der Moschus potenziell fellig oder urinös werden würde, wird das Stinktier schwefelig / säuerlich eher, was eben das Unbehagen auslöst. Beim Rahassanai musste ich manchmal etwas an faulige Eier denken, nur eben durch die Dosierung wahrscheinlich in etwas sanfter. Dieses säuerlich/schwefelige bei manch fauligem Essen ist da schon vergleichbar, sofern es noch ein früher Zustand ist. Immerhin werden bei Fäulnisprozessen Thiole frei und Stinktier Sekret besteht aus etwa 90% schwefelhaltigen Thiolen, weswegen der Bezug nicht ganz so abwägig ist und eben das Unbehagen erklärt.
Für Leute, die weniger anfällig dem gegenüber sind, und zudem nichts gegen Hanf und ausreichend Zitrik haben, den sollte der Duft auch etwas mehr zusagen als mir.
to be continued...
(PS: Vielen Dank auch an Benni, der mir die ersten drei Proben ermöglicht hat. Zudem wurde jeder Duft der Reihe mindestens 3 Mal getestet 1. Ende März/Anfang April 2. Mitte Mai und 3. Ende Juni nun für die Rezensionen)
"Mit zitrus-gestreiftem Hanfhemd wandelt ein Stinktier auf leicht würzigen Hölzern."
In der ersten Hälfte dominiert die Grapefruit, wird dann in der zweiten Hälfte von der Limette ersetzt, sodass durchgängig ein zitrischer Charakter bestehen bleibt, selbst wenn die frische Spritzigkeit nachlässt. Hanf und Stinktier sind deutlich spürbar, aber immer etwas hinter der zitrischen Duftschicht. Jasmin kommt bei mir eher schwächer durch und wenn dann sehr hintergründig. Später bemerke ich noch sehr gut Noten von Ingwer, Kurkuma und den Hölzern.
Stinktier Sekret ist ein schwieriger Rohstoff, weil es eigentlich ein Abwehrstoff ist und zudem sehr potent sein kann, wenn ich es richtig verstanden habe, kann bei guten Windverhältnissen das verströmende Sekret vom menschlichen Geruchsorgan noch in etwa 1,6km wahrgenommen werden, weswegen man sehr vorsichtig in der Dosierung sein sollte.
Rein vom Dufteindruck ist Forbidden Flower ein eher weniger komplexer ALD Duft, dafür aber handwerklich etwas mehr zu loben, weil das Stinktier gut dosiert wurde. Man nimmt den Charakter von Stinktier durchgängig war, aber es ist auch nicht so stark wie beim Rahassanai von Prin, wo die Note wenigstens ein wenig verstecken gespielt hat zum Ausgleich. Somit finde ich das Stinktier hier besser eingearbeitet, jedoch finde ich das Drumherum beim Rahassanai besser und spannender. Stinktier ist trotzdem nichts für mich, weil es schon ein körperliches Unbehagen in mir auslöst, ohne dass ich es wirklich als stinkig oder streng empfinden würde direkt, eher wie echter Moschus und Ambra positv das instinktive Nervensystem stimuliert durch das Wahrnehmen.
Desweiteren mag ich zudem auch Hanf nicht unbedingt, weswegen der Duft allgemein schon nicht meins ist. Stinktier ist zudem auch so eine 50/50 Note mit der man etwas anfangen kann oder nicht, je nachdem was der Körper empfindet dabei.
Doch wie riecht eigentlich Stinktier Sekret? Stinktier Sekret hat einen hellen Grundcharakter, wie mancher Moschus, nur etwas leichter, und wo der Moschus potenziell fellig oder urinös werden würde, wird das Stinktier schwefelig / säuerlich eher, was eben das Unbehagen auslöst. Beim Rahassanai musste ich manchmal etwas an faulige Eier denken, nur eben durch die Dosierung wahrscheinlich in etwas sanfter. Dieses säuerlich/schwefelige bei manch fauligem Essen ist da schon vergleichbar, sofern es noch ein früher Zustand ist. Immerhin werden bei Fäulnisprozessen Thiole frei und Stinktier Sekret besteht aus etwa 90% schwefelhaltigen Thiolen, weswegen der Bezug nicht ganz so abwägig ist und eben das Unbehagen erklärt.
Für Leute, die weniger anfällig dem gegenüber sind, und zudem nichts gegen Hanf und ausreichend Zitrik haben, den sollte der Duft auch etwas mehr zusagen als mir.
to be continued...
(PS: Vielen Dank auch an Benni, der mir die ersten drei Proben ermöglicht hat. Zudem wurde jeder Duft der Reihe mindestens 3 Mal getestet 1. Ende März/Anfang April 2. Mitte Mai und 3. Ende Juni nun für die Rezensionen)
7 Antworten