
Ohle9
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Workhorse-Duft
Mein Einstieg ins Berufsleben. F Black war der Duft, den ich getragen habe, als ich das erste Mal mit Anzug in der Marmorlobby eines Hochhauses in der Frankfurter Bankenviertel stand. Der Geruch vermischt sich für mich untrennbar mit Erinnerungen an die erste Visitenkarte, und die ersten langen Nächte mit Slide-Decks, die „nicht ganz MECE“ waren, aber bitte trotzdem bis morgen früh gefixed sein sollten.
Duftlich startet F Black mit einer Mischung aus Lavendel und knackigem Apfel – sauber, leicht frisch, aber direkt mit einer gewissen Würze. In der Herznote kommen schwarzer Pfeffer und Koriandersamen dazu, die dem Ganzen ein scharfes, fast schon metallisches Rückgrat geben. Die Basis mit Tonkabohne und Labdanum ist dunkel, süßlich und hält erstaunlich lange – gerade für den Preisbereich.
Ja, er ist synthetisch – aber ganz ehrlich: Icons auf Slides zu schieben ist auch nicht „natürlich“. Und trotzdem gehört beides zum Spiel. Die Synthetik hier passt sogar – sie unterstreicht diese kühle, kontrollierte Business Welt. Der Duft hält lange, trägt sich gut im Büro und wirkt selbst um Mitternacht im Office noch souverän (so souverän wie man als Analyst halt sein kann).
Kein Meisterwerk der Parfümeriekunst, aber ein echter Workhorse-Duft. Funktional, markant, maskulin und für mich für immer mit dem ersten Job verknüpft.
Duftlich startet F Black mit einer Mischung aus Lavendel und knackigem Apfel – sauber, leicht frisch, aber direkt mit einer gewissen Würze. In der Herznote kommen schwarzer Pfeffer und Koriandersamen dazu, die dem Ganzen ein scharfes, fast schon metallisches Rückgrat geben. Die Basis mit Tonkabohne und Labdanum ist dunkel, süßlich und hält erstaunlich lange – gerade für den Preisbereich.
Ja, er ist synthetisch – aber ganz ehrlich: Icons auf Slides zu schieben ist auch nicht „natürlich“. Und trotzdem gehört beides zum Spiel. Die Synthetik hier passt sogar – sie unterstreicht diese kühle, kontrollierte Business Welt. Der Duft hält lange, trägt sich gut im Büro und wirkt selbst um Mitternacht im Office noch souverän (so souverän wie man als Analyst halt sein kann).
Kein Meisterwerk der Parfümeriekunst, aber ein echter Workhorse-Duft. Funktional, markant, maskulin und für mich für immer mit dem ersten Job verknüpft.
Santal Ohne Gurke
Ein Duft, der definitiv Eindruck macht – aber auf leise, elegante Art. Iris N Wood erinnert mich direkt an Santal 33, allerdings ohne diesen riskanten eingelegten Dill-Gurken-Twist, der dort gerne mal durchkommt. Hier ist alles sauberer und klarer. Und genau das macht ihn so stark – besonders im Alltag oder im Job.
Der Duft ist sehr linear, was ich in dem Fall gar nicht negativ meine. Man weiß, was man bekommt: eine feine Mischung aus cremigem Holz, leichtem Kardamom und dieser angenehm trockenen Iris. Keine große Entwicklung, keine Überraschungen – aber das ist genau das, was ihn so verlässlich macht. Gerade in professionellen Situationen ist das ein riesiger Pluspunkt.
Ich trage ihn gerne zur Arbeit, Meetings, auch mal zum Essen mit Kollegen – er ist immer passend, nie too much, aber trotzdem präsent. Sehr hochwertig. Absolut unisex.
Und trotzdem… so sehr ich ihn schätze, irgendwie bin ich immer wieder unentschlossen ob er einer meiner Lieblingsdüfte ist oder nicht. Keine Ecken, keine Kanten. Es fehlt dieses eine besondere Detail, dennoch ist er schön. Er ist als souveräner, stilvoller Allrounder im Alltag ein Top-Kandidat. Aber für 280€? Mhmm.
Ich bin mir auch nicht sicher ob der Duft eingestellt wurde oder es einfach nur Produktionsprobleme gab. In vielen Parfümerien konnte ich ihn nicht mehr wiederfinden, aber peux-a-peux taucht er langsam wieder auf. Wäre schade wenn er eingestellt werden würde - glaub ich?
Der Duft ist sehr linear, was ich in dem Fall gar nicht negativ meine. Man weiß, was man bekommt: eine feine Mischung aus cremigem Holz, leichtem Kardamom und dieser angenehm trockenen Iris. Keine große Entwicklung, keine Überraschungen – aber das ist genau das, was ihn so verlässlich macht. Gerade in professionellen Situationen ist das ein riesiger Pluspunkt.
Ich trage ihn gerne zur Arbeit, Meetings, auch mal zum Essen mit Kollegen – er ist immer passend, nie too much, aber trotzdem präsent. Sehr hochwertig. Absolut unisex.
Und trotzdem… so sehr ich ihn schätze, irgendwie bin ich immer wieder unentschlossen ob er einer meiner Lieblingsdüfte ist oder nicht. Keine Ecken, keine Kanten. Es fehlt dieses eine besondere Detail, dennoch ist er schön. Er ist als souveräner, stilvoller Allrounder im Alltag ein Top-Kandidat. Aber für 280€? Mhmm.
Ich bin mir auch nicht sicher ob der Duft eingestellt wurde oder es einfach nur Produktionsprobleme gab. In vielen Parfümerien konnte ich ihn nicht mehr wiederfinden, aber peux-a-peux taucht er langsam wieder auf. Wäre schade wenn er eingestellt werden würde - glaub ich?
Venezianische Student
Wenn La Fenice das warme Licht über Venedigs Dächern einfängt, dann ist Venetian Blue die frische Brise, die frühmorgens über die Kanäle streicht. Der Duft erinnert mich an einen venezianischen Studenten, der mit dem Boot zur Uni fährt – das Wasser glänzt in der Sonne, Salz liegt in der Luft und irgendwo in der Ferne ruft eine Möwe. Die Kloake wurde, Gott sei Dank, nicht eingefangen. Eher dieses Gefühl von Leichtigkeit und Bewegung bringt der Duft mit.
Er startet spritzig und kühl mit Bergamotte, Zitrone, Ananas und Apfel fast schon aquatisch. Danach kommt ein würziger Kern mit schwarzem und rosa Pfeffer, Birke und Patchouli, der dem Duft ein bisschen Grip verleiht, ohne ihn zu beschweren. Die einzelnen Noten riecht man nur wenn man sich konzentriert. Die Basis aus Moschus, Moos und Ambra bringt Wärme rein, bleibt aber immer frisch und luftig.
Wer Sauvage, Luna Rossa oder Aventus mag, wird hier fündig. Venetian Blue ist nicht edgy oder super nischig, aber er hat Qualität und Stil. Er wirkt modern, gepflegt und vielseitig – perfekt für den Alltag, für den Sommer, für’s Boot, für’s Leben am Wasser. Ein Duft, der einfach funktioniert.
Er startet spritzig und kühl mit Bergamotte, Zitrone, Ananas und Apfel fast schon aquatisch. Danach kommt ein würziger Kern mit schwarzem und rosa Pfeffer, Birke und Patchouli, der dem Duft ein bisschen Grip verleiht, ohne ihn zu beschweren. Die einzelnen Noten riecht man nur wenn man sich konzentriert. Die Basis aus Moschus, Moos und Ambra bringt Wärme rein, bleibt aber immer frisch und luftig.
Wer Sauvage, Luna Rossa oder Aventus mag, wird hier fündig. Venetian Blue ist nicht edgy oder super nischig, aber er hat Qualität und Stil. Er wirkt modern, gepflegt und vielseitig – perfekt für den Alltag, für den Sommer, für’s Boot, für’s Leben am Wasser. Ein Duft, der einfach funktioniert.
1 Antwort
Sonne Venedigs in der Flasche
Diesen Duft habe ich 2023 in Venedig gekauft, in einer alten, umgebauten Apotheke mitten in Cannaregio. Ein Ort mit Geschichte, schweren Holzmöbeln, alten Flaschen und einer Verkäuferin die mit ihren ergrauten Haaren so wirkte als ob sie dies alles schon seit Gründung miterlebte.
Der Duft ist das genaue Gegenteil davon. Statt staubiger Nostalgie bekommt man hier Sonnenlicht, Leichtigkeit und Wärme eingefangen in einem Flakon. Gran Teatro La Fenice riecht wie Venedig im Frühling – nicht wie die Gemäuer, sondern wie der Himmel darüber.
Das Opening mit Veilchenblatt und Mandarine ist super entspannt – frisch, ein bisschen grün, leicht süßlich, ohne je zu laut zu sein. Man kann ihn morgens auftragen, abends nochmal auffrischen, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen. Genau dieser unkomplizierte Einstieg macht ihn für mich zu einem perfekten Alltagsduft, aber mit Anspruch.
Später wird’s würziger und holziger es dominiert das Zedernholz. Den Vergleich zu Creed Himalaya kann ich nachvollziehen. Aber gepaart mit dem Amber und Leder kriegt der Duft dem ein ruhiges, warmes Fundament.
Insgesamt ein vielseitiger, stilvoller Duft, der nie aufdringlich ist, aber trotzdem Charakter zeigt. Für mich ein Stück Venedig zum Mitnehmen – nicht das Venedig der Touristenmassen, sondern das ruhige, goldene Licht am späten Nachmittag, wenn die Stadt ganz bei sich ist.
Der Duft ist das genaue Gegenteil davon. Statt staubiger Nostalgie bekommt man hier Sonnenlicht, Leichtigkeit und Wärme eingefangen in einem Flakon. Gran Teatro La Fenice riecht wie Venedig im Frühling – nicht wie die Gemäuer, sondern wie der Himmel darüber.
Das Opening mit Veilchenblatt und Mandarine ist super entspannt – frisch, ein bisschen grün, leicht süßlich, ohne je zu laut zu sein. Man kann ihn morgens auftragen, abends nochmal auffrischen, ohne sich groß Gedanken machen zu müssen. Genau dieser unkomplizierte Einstieg macht ihn für mich zu einem perfekten Alltagsduft, aber mit Anspruch.
Später wird’s würziger und holziger es dominiert das Zedernholz. Den Vergleich zu Creed Himalaya kann ich nachvollziehen. Aber gepaart mit dem Amber und Leder kriegt der Duft dem ein ruhiges, warmes Fundament.
Insgesamt ein vielseitiger, stilvoller Duft, der nie aufdringlich ist, aber trotzdem Charakter zeigt. Für mich ein Stück Venedig zum Mitnehmen – nicht das Venedig der Touristenmassen, sondern das ruhige, goldene Licht am späten Nachmittag, wenn die Stadt ganz bei sich ist.
Einzigartige Ambivalenz in der Flasche
Ich kenne wenige Düfte die eine so gefällige und gleichzeitig komplexe einzigartige DNA haben. Ein ambivalenter Duft im besten Sinne.
Es gibt Düfte, die nach bestimmten Anlässen, Jahreszeiten oder Tageszeiten verlangen. Diptyque zeigt das man auch zu jedem Anlass besonders riechen kann. Morgens im Büro, abends beim Ausgehen, mitten im Sommer oder an einem nebligen Herbstmorgen – er fügt sich überall ein, ohne sich anzubiedern.
Ich hatte ihn im Urlaub dabei, und selbst beim Jetskifahren in der prallen adrianischen Sonne war er nicht zu schwer, sondern hat angenehm durchgehalten. Und genauso selbstverständlich trägt man ihn beim Spaziergang durch ein raschelndes, herbstlich gefärbtes Naturschutzgebiet. Er verkörpert die Gegensätze von Aktivität und Ruhe, Wärme und Frische – und bleibt dabei stets elegant und zurückhaltend.
Die Duftkomposition selbst ist wunderbar ausgewogen - Amber und Patchouli sorgen für die warme, leicht mystische Tiefe, während Zimt und schwarze Johannisbeerknospe für eine würzig-fruchtige Nuance sorgen, die dem Duft eine charmante Frische verleiht. Die Rose ist fein eingebunden und verleiht ihm eine weiche, fast cremige Note, ohne zu sehr ins Blumige abzurutschen.
Ein echter Unisex-Duft, der sich an niemanden anbiedert, aber zu vielen passt. Wer etwas sucht, das nicht langweilig, aber auch nicht aufdringlich ist – hier ist ein würdiger Kandidat.
Für 155€ pro 100ml ist dieser für die Qualität und Einzigartigkeit schon beinahe ein Schnapper.
Es gibt Düfte, die nach bestimmten Anlässen, Jahreszeiten oder Tageszeiten verlangen. Diptyque zeigt das man auch zu jedem Anlass besonders riechen kann. Morgens im Büro, abends beim Ausgehen, mitten im Sommer oder an einem nebligen Herbstmorgen – er fügt sich überall ein, ohne sich anzubiedern.
Ich hatte ihn im Urlaub dabei, und selbst beim Jetskifahren in der prallen adrianischen Sonne war er nicht zu schwer, sondern hat angenehm durchgehalten. Und genauso selbstverständlich trägt man ihn beim Spaziergang durch ein raschelndes, herbstlich gefärbtes Naturschutzgebiet. Er verkörpert die Gegensätze von Aktivität und Ruhe, Wärme und Frische – und bleibt dabei stets elegant und zurückhaltend.
Die Duftkomposition selbst ist wunderbar ausgewogen - Amber und Patchouli sorgen für die warme, leicht mystische Tiefe, während Zimt und schwarze Johannisbeerknospe für eine würzig-fruchtige Nuance sorgen, die dem Duft eine charmante Frische verleiht. Die Rose ist fein eingebunden und verleiht ihm eine weiche, fast cremige Note, ohne zu sehr ins Blumige abzurutschen.
Ein echter Unisex-Duft, der sich an niemanden anbiedert, aber zu vielen passt. Wer etwas sucht, das nicht langweilig, aber auch nicht aufdringlich ist – hier ist ein würdiger Kandidat.
Für 155€ pro 100ml ist dieser für die Qualität und Einzigartigkeit schon beinahe ein Schnapper.
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