Parfums made Down Under - Bud Parfums aus Australien (Interview)

Was für eine Entdeckung!! Auf meinen virtuellen Reisen habe ich Bud Parfums in Australien gefunden. Was weiß Frau Jedermann (wie ich) von Australien? Schafe, Kängurus, einstige Strafkolonie des Großbitannischen Reichs, eingeschleppte Karnickel, die allen das Leben schwer machen, Ayers Rock, weites Land, auf der anderen Seite der Erdkugel, es dauert ewig, bis man da ist, Kylie Minogue...... und Crocodile Dundee!!


Ich war skeptisch, was die Duftmischkunst der Aussies angeht. Das kann alles sein, von synthetischem Schock bis Oeko-Superlangweiler. Aber ich bin, nachdem meine Proben kamen und ich wiederholt die ganze Palette durchteste (immer noch, so schön ist das), eines Besseren belehrt worden. Ganz ungewöhnliche Zusammenstellungen bietet Bud Parfums. Mir bekannte Zutaten gibt es, die auch zu identifizieren sind, dann kommen mitten in der Duftentwicklung überraschende Noten zum Vorschein, die ich überhaupt nicht einordnen kann. Das macht natürlich neugierig auf Ingredienzien, die von Howard Jarvis, dem Näschen hinter Bud Parfums, nicht gerne in Gänze preisgegeben werden.

Interessant ist auch, wie sich die Düfte, die ich getestet habe, auf der Haut verhalten. Zuerst scheinen sie nette, teils fruchtige, teils grüne oder süßliche Wässerchen zu sein. Doch je länger sie sich mit der Haut verbinden, die Körperwärme annehmen, umso mehr erkennt man die Komplexität der Kreationen. Es entstehen wellenartige Veränderungen, sanfte, einschmeichelnde Phasen, die auf einmal, wie vom Wind aufgescheuchte Wellen, eine ganz andere Richtung einschlagen – um sich dann wieder ganz ruhig doch anders zu entscheiden. Ich bin es gewohnt, dass Düfte eine lineare Entwicklung haben, das bekannte Kopf-Herz-Basis Schema. Oder gar keine Entwicklung, straight von Anfang bis Ende nach dem duften, was man im Auftakt wahrgenommen hat. Einige Parfumeure überraschen dazwischen dann doch immer mal wieder, ich denke an Neil Morris, der mit seinen eigenwilligen Kreationen eine Sonderstellung einnimmt oder auch die Boadicea the Victorious Knaller. Nicht für jedes Näschen geschaffen finden sie trotzdem ihre Liebhaber.


So könnte es den Kreationen von Bud Parfums gehen. Sie passen nicht in das gewohnte Bild und sind trotzdem zeitgemäß. Die Namen klingen in der Herrenriege teilweise recht archaisch, ich denke an Ugly Bastard, Assassin, The Gamekeeper, bei den Damen dann wieder so unfeministisch altmodisch wie Goddess, Sweetheart, sogar Ooh La La! Aber wünschen wir uns das nicht alle irgendwie? Endlich mal wieder klare Grenzen zu setzen, nicht von diesem Metro-Sexuell Zwang angesteckt zu werden. Es gibt immer mehr Unisexdüfte, die auf den Markt geschmissen werden. Neue Verpackung, ähnlicher Inhalt, Hauptsache schnell konsumierbar. Das mag seine Berechtigung haben, doch wo bleibt der Genuss? In der Lebensmittelbranche setzt sich langsam aber sicher die sehr zu begüßende Bewegung Slow-Food durch. Und wenn ich das in der Zeit, die ich bei Parfumo mit dabei bin, richtig gesehen habe und immer wieder in den Forumsbeiträgen und Kommentaren der User lesen kann, ist auch bei Düften eine Übersättigung mit dem schnellen Kick zu entdecken. Slow-Smell sozusagen als neuer Trend im Duftbereich? Das ist sehr zu begrüßen und wir alle sind ja immer auf der Suche nach dem perfekten Duft, ich jedenfalls, und der lässt sich nicht im schnellen Durchlauf im Kaufhaus oder beim Kosmetikwarengroßanbieter, der in allen großen Städten mittlerweile nicht nur eine Filiale hat, erhaschen. Hier kommt die Nische ins Spiel. Immer mehr sogenannte Nischendüfte erobern den Markt. Aber sind es wirklich Nischen, die hier bedient werden? Ich denke an Montale, der mit seinen fast unübersichtichen Mengen an Duftkreationen die Regale füllt, oder Xerjoff. Mit den sehr teuren, sehr verspielt aussehenden Flakons wird versucht, das Besondere zu bieten. Auch Boadicea the Victorious ist eine relativ neue Linie mit schöner Aufmachung und eigenwilligen Kreationen, die sicherlich nicht jede Nase erfreuen. Vom Bankkonto mal ganz zu schweigen.

Aber das ist das Schöne an Düften: jeder hat seine Vorlieben, Abneigungen, Möglichkeiten. Die Palette ist groß genug für alle und jedes neu gefundene Territorium, wie hier in Australien, wird gerne durchgetestet. Nachdem ich meine Probenbestellung innerhalb einer Woche erhalten hatte und mehr über Bud Pafums wissen wollte, als die Homepage hergibt, fragte ich bei Howard Jarvis per E-Mail ganz vorsichtig an, ob er bereit sei, einige Fragen zu beantworten. Seine liebenswürdige Zusage und als Resultat das E-Mail-Interview hier im Anschluss:

dg: Ich bin begeistert von meinen Proben und schnuppere mich langsam durch. Es ist selten, dass Düfte meinen Enthusiasmus auslösen können. Viele Düfte, die in den üblichen Läden verkauft werden, sind immer wieder

dasselbe alte Ding, ein wenig verändert, umgepackt, wieder groß beworben in Modezeitschriften, im Fernsehen und so weiter.

Ich schreibe aber nicht nur eine Lobesmail, sondern habe einige Fragen, die Sie vielleicht beantworten mögen. Ich bin Mitglied und schreibe für ein deutsches Parfumforum (www.parfumo.de). Das ist eine Plattform für Parfumliebhaber, die ihre Erfahrungen, Eindrücke, Vorlieben, Abneigungen und Tipps austauschen, außerdem natürlich Proben und so weiter. Jetzt werden Sie vielleicht denken „was soll’s, es gibt viele Foren wie dies“: Nein, nein. Unseres ist etwas Besonderes. Wir tratschen nicht, wir werben nicht großartig und wir versuchen die Düfte, die wir haben, testen und miteinander teilen, so gut es geht den anderen zu beschreiben. Seien Sie ver

sichert, wir haben ein paar sehr gute Nasen unter uns, die eine kreative Feder schwingen. Es ist eine ernsthafte Plattform und wir nehmen Düfte nicht auf die leichte Schulter!

Ich möchte einen Blog-Artikel über Bud Parfums verfassen, der ein wenig über die bekannten Tatsachen auf Ihrer Homepage hinausgeht und würde es sehr schätzen, wenn Sie so liebenswürdig wären, ein paar Fragen zu beantworten, da wir „hier oben“ rein gar nichts über die australische Parfumwelt wissen.

HJ: Vielen Dank für Ihre netten Worte. Ich habe mittlerweile die Webseite angeschaut und bin beeindruckt (als auch registriert). Sehr gerne beantworte ich jegliche Fragen über unsere Parfums und unser Custom-Design Parfumhaus.

dg: Sie haben über 4000 Zutaten, aus denen Sie wählen können. Sind diese alle importiert oder benutzen Sie auch die lokale Fauna?

HJ: Seit 40 Jahren haben wir eine enorme Menge Zutaten gesammelt und haben sogar einige seltene Klassiker, die nicht länger auf dem Markt zur Verfügung stehen. Unser Anliegen ist es, exklusive Parfums für spezielle Leute herzustellen. Wir haben viele seltene australische Öle wie Budha wood (eremophila) oder Lemon myrtle (backhousia citriodora) im Bestand. Außerdem gibt es eine wachsende Industrie von Biobauern, die anpflanzen und selbst essentielle Öle destillieren, also bekommen wir exzellente Qualität zu vernünftigen Preisen.

dg: Seit wann existiert die australische Parfumindustrie eigentlich? Und wie viele australische Parfumeure arbeiten derzeit an Düften?

HJ: Wir haben eine lange Geschichte der Parfumeure, die bis ca. 1850 zurückgeht. Jetzt allerdings sind es weniger als 50, da die Industrie dazu tendiert, Düfte bei den großen Dufthäusern wie z. B. Dragaco etc. einzukaufen. Wir wollen diesen Trend von „alles made in China“ in naher Zukunft umkehren.

dg: Haben die Ureinwohner (vor der europäischen Invasion), außer für religiöse Riten, auch Düfte benutzt?

HJ: Die Ureinwohner hier benutzten Eukalyptus zur Behandlung von Husten und Erkältungen (seit 40000 Jahren) und Lemon Myrtle zum Aromatisieren und Zubereiten von Mahlzeiten. Lemon Myrtle hat die höchste/stärkste Limonen-Zitrusnote überhaupt.

dg: Werden Sie durch restriktive Gesetze gebunden, die vorschreiben, was in Parfums benutzt werden kann? Hier in Europa sind eine Anzahl von Zutaten nicht mehr erlaubt, da einige Allergiker sich über Reaktionen auf bestimmte Stoffe beschwert haben. Eichenmoos ist zum Beispiel aus den geläufigsten europäischen Düften fast vollständig verschwunden. Daher haben sich sogar einige Klassiker wie auch Guerlain eher negativ verändert. Natürlich werden langsam wahre orientalische Düfte aus den arabischen Ländern entdeckt. Wirklich heftige Sachen für europäische Nasen, aber dennoch sehr interessant und manchmal sogar in Europa tragbar.

HJ: Wir sehen uns als eine Art „Maverick“ (Anm. der Red: unabhängig, unangepasst) Parfumeure und entwickeln Düfte ihrer Schönheit wegen. Obwohl wir den INFRA-Richtlinien folgen, legen wir mehr Wert auf die Kostbarkeit der Zutaten und den entstehenden Duft. Wir haben auch überlegt, den Produkten eine Gesundheitswarnung beizulegen, andererseits vertrauen wir darauf, dass unsere Kunden ihren gesunden Menschenverstand benutzen. Auch verwenden wir möglichst viele natürliche Inhaltsstoffe (einschließlich Eichenmoos).

dg: Welche Parfums bevorzugen Australier? Eher süß, eher würzig, eher grün oder blumig?

HJ: Wir haben ein Spektrum von so unterschiedlichen Kunden jeden Alters, die alle ungewöhnliche Vorlieben haben. Da wir in einem meist sehr heißen Land leben (45°C im Sommer,) sind die klassischen Blumen- und Fruchtdüfte bei Frauen sehr beliebt. Die Männer tragen eher erdige, holzige Düfte, die sehr maskulin daherkommen (z.B. unser „Gamekeeper“ und „If“).

dg: Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu neugierig, aber wir sind sehr an allen Dingen in Verbindung mit Duft interessiert und besonders an den Künstlern, die nicht dem Mainstream folgen und noch wahre Parfums kreieren! (Ich trage gerade „Goddess“ und kann meine Nase nicht vom Handgelenk lösen, wo ich es aufgetupft habe!!!)

Nach ein paar Recherchen und dank Ihrer vorherigen Antworten auf meine Fragen, weiß ich nun, dass Ihre Karriere als Parfumeur mit ein paar Umleitungen über Maurer (der Ausbildungsberuf), Modefotograf und Homöopathie, unter anderem, begonnen hat. Ihr Wunsch anderen Menschen zu helfen, führte Sie dazu, Naturheilkunde zu studieren. Warum nicht gleich traditionelle Medizin oder ein anderes soziales Feld?

HJ: Ich habe Kräuterkunde, Naturheilkunde und Homöopathie studiert. Dann war ich 15 Jahre lang Direktor einer großen Kräuterfirma. Dort unterrichteten wir Biobauern, wie man medizinische Kräuter anpflanzt und daraus essentielle Öle herstellt.

dg: Haben Sie schon eine “Nase für Düfte” gehabt als Sie jünger waren oder entwickelte sich das erst mit Ihrem Studium der Kräuter?

HJ: Ich hatte schon immer eine gute Nase und durch den Lernprozess wie man Kräuter zieht und Kräuter verschreibt, konnte ich ein besseres Verständnis für die Natur der Pflanzen erlangen. Und in Folge entwickelte ich mich weiter zum Parfumeur.

dg: In Deutschland reicht die dokumentierte Methode der Heilung mit natürlichen Methoden bis ins Mittelalter (natürlich) – ein Name hier ist die Nonne Hildegard von Bingen. Sie musste ihre Methoden mit „Visionen“ rechtfertigen um nicht als Hexe verbrannt zu werden. Als intelligente Frau hatte sie Verbindungen und wusste genau, wie sie ihre „Visionen“ zu präsentieren hatte, um vor den Kirchenobersten zu bestehen. Ihr Buch der Kräuter und deren Nutzen wird heute noch verkauft. Auch gibt es Bachblüten-Behandlungen. Das faszinierende hier ist, dass man die Blumen in den Tinkturen nicht einmal mehr riechen kann und sie trotzdem wirken. Aber das wissen sie wahrscheinlich selbst.

Worauf ich hinaus will, ist die Frage, zieht man Ihren Hintergrund als Kräuterkundler mit in Betracht: Lassen Sie ein wenig Magie in Ihre Kreationen mit einfließen um sie nicht nur gut riechen zu lassen, sondern auch um eine heilende Tinktur zu kreieren? Oder würden Sie das auf Nachfrage tun?

HJ: Wir benutzen homöopathische Techniken in der Herstellung unserer Düfte und fügen durchaus Essenzen hinzu, die das Selbstvertrauen stärken, beruhigen, usw. Man bemerkt einen Stimmungswechsel, wenn man einen unserer Düfte trägt. Bisher war das aber unser Geheimnis.

dg: Diejenigen Düfte die ich bis jetzt getestet habe, hatten durchaus eine gute Wirkung auf meine Stimmung – „Goddess“ zum Beispiel beruhigt mich sofort. Da fällt mir das Buch „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ ein oder sogar „Jitterbug Perfume“ von Tom Robbins. Die Protagonisten sind auf der großen Suche nach der magischen Zutat, für das ultimative Parfum, das den einen bei jedem beliebt machen soll oder im anderen Fall sogar unsterblich macht.

Arbeiten Sie an einem ultimativen Parfum? Haben Sie Ihre perfekte Zutat oder vielleicht sogar das Parfum schon gefunden?

HJ: Das “ultimative” Parfum….hmmmmm, nun ja, jeder Komponist wird eines Tages eine Symphonie schreiben. Jedes Parfum beinhaltet so viel liebevolle Arbeit und es wird zu einem „Kind“ der „Familie“. An „Sweetheart“ habe ich sehr lange gearbeitet, bevor ich richtig glücklich mit seiner Weichheit und Zärtlichkeit war. – Ich liebe es Bücher über Parfums, auch wegen neuer Anregungen oder Wendungen, zu lesen.

dg: Ich denke gerade an “Sweetheart”, einen ziemlich exquisiten Duft, der förmlich in die Haut schmilz und so zum Teil einer selbst wird, die Aura unterstreicht. Jedenfalls passiert das auf meiner Haut. Während meiner Recherche für dieses Interview fand ich einige Naturparfumeure in Australien – mehr als wir hier in Deutschland haben. Einige sind in einer Art Gilde der Naturparfumeure organisiert. Da sie an einem Punkt Ihren „Maverick“ Status erwähnt haben… sympathisieren Sie mit Gilden wie dieser oder ist das zu bindend, restriktiv für Ihre Arbeit?

HJ: Ich denke dass unglücklicherweise sogar Naturparfumeure und ihre Gilde restriktiv werden können. Ein Parfumeur muss frei sein um wahre Schönheit zu kreieren. Alle Zutaten können in Harmonie und Ausgeglichenheit benutzt werden. Stellen Sie sich nur einige Klassiker ohne Aldehyde vor!

dg: In Deutschland haben die Naturparfumeure ein wenig den Ruf etwas zu “Patchouli” zu sein – also zu sehr Hippie, zu „grün“. Obwohl es einige große Namen wie Farfalle, Florascent, Primavera (in Deutschland hergestellt) gibt, neben all den anderen europäischen Marken wie zum Beispiel Korres, ist nur eine Parfumeurin namentlich bekannt: Kim Weisswange in Hamburg und für ein paar Insider bei Parfumo auch Harry Lehmann in Berlin. Andere werden nicht genannt, nicht einmal auf den Websites der Firmen. Um noch einmal auf die Gilden zurück zu kommen und auf die Tatsache, dass nur noch ungefähr 50 Parfumeure in Australien übrig sind, stellt sich die Frage, ob industriell hergestellte Düfte letztendlich die Gewinner sein werden. Obwohl es Ihr Ziel ist diesen Trend langsam umzukehren: können unabhängige Parfumeure von ihrer Arbeit leben, wenn sie seltene Zutaten erstehen müssen, die Jahr für Jahr weniger werden?

HJ: Während die Industrie immer schneller in Richtung Produktion mit billigeren Materialien und Übersee-Produktion steuert, wissen wir, dass, wenn wir dem Kunden handgearbeitete Düfte mit feinen Zutaten präsentieren können, diese den Unterschied feststellen, wie bei einer Plastikgeige und einer klassischen, handgearbeiteten Stradivari. Die Kunden sind heutzutage sehr schlau und da die ganze Welt per Mausklick zu erreichen ist, müssen wir ihnen gute Qualität für ihr Geld bieten.

Unabhängige Parfumeure können durchaus von ihrer Arbeit leben, wenn sie Qualitätsdüfte zu einem vernünftigen Preis anbieten. Wir ziehlen darauf ab unsere Kunden aufzuklären und ihre Nasen zu sensibilisieren. Auch verlassen wir uns mehr und mehr auf die Hilfe von Webseiten wie Parfumo bei dieser Aufklärung.

dg: Da es einfacher und nicht so teuer ist “chinesische” Zutaten zu kaufen, kann denn der Kunde noch zwischen den wahren Naturparfums und solchen, die auf der „Öko-Bewusstseins-Schiene“ angeboten werden, unterscheiden?

HJ: Kunden könnten beginnen, die Reinheit von natürlichen Parfums wahrzunehmen. Es gibt weniger Allergien und bei einigen auch länger anhaltenden Duft. Wir alle müssen mehr oder weniger den Herstellern und ihren Behauptungen trauen. Ich denke aber, die Herstellung von öko-zertifizierten Düften würde uns in eine noch schmalere Nische platzieren und zu restriktiv bei der Auswahl der Zutaten sein.

dg: Noch eine Sache, bevor Sie anfangen Ihre Augen über alle diese Fragen zu verdrehen.

Das große Parfumhaus Guerlain hat die berühmte Guerlinade, die sich durch alle ihre Düfte zieht (nicht mehr ganz wie in alten Zeiten, dank der Reformulierungen). Ich meine in den 5 Düften, die ich aus ihrer Riege getetet habe, so eine Art „Budiade“ zu entdecken. Wahrscheinlich sollte ich noch mehr testen, um das zu bestätigen. Der einfachste Weg ist natürlich, wenn Sie mir einfach sagen, ob ich Recht habe oder einfach doch nicht genug Erfahrung um so etwas zu entdecken (Laiennase!).

HJ: Wir sind beeindruckt, dass Sie etwas wie die “Budiade” entdecken können, aber werden natürlich nicht alle unsere bestgehüteten Geheimnisse verraten. Vielleicht wollen Sie ja ein paar mehr unserer Düfte testen. Jetzt werde ich Sie erst einmal raten lassen und ein kleines Geheimnis bewahren.

dg: Herzlichen Dank Herr Jarvis, dass Sie sich die Zeit zur Beantwortung all dieser Fragen genommen haben. Ich bin sicher in Deutschland gibt es einige neugierige „Nasen“, die Ihre Düfte nun testen wollen.

* * * * *

Wie mir Howard Jarvis in einer späteren Mail noch mitteilte, entwickelt er für den Herbst zwei neue Düfte: „El Diablo“ (feurig) für die Herren und „Scarlet“ (zimtig, warm) für die Damen. Er wird uns informieren, sobald sie ausgereift sind und für Tests zur Verfügung stehen werden. Ich bin gespannt!

Die Preise von Bud Parfums richten sich nach Abnahmemenge. Was sehr erfreulich ist: man kann bereits kleine Mengen ab 2ml, 10ml, 30ml und dann natürlich die klassichen Füllmengen von 50ml, 100ml bis zu 150ml der Düfte ordern. Auch wird für den wahren Duftaffecionado nicht der teure Flakon gleich mitverkauft. Das heißt die Kalkulation der Preise richtet sich nur nach den Duftstoffen. Die Düfte werden in einfachen Refillflakons verkauft. Die Preise rangieren zwischen 5 und 150 Australischen Dollars (beim aktuellen Wechselkurs von €1 – 0,72 AD, Stand 19.08.11, springen da locker die Versandkosten mit raus). Entsprechende Schmuckflakons können bei Bud Parfums zusätzlich erworben werden. Sie werden in Australien im Auftrag von Bud Parfums in Handarbeit hergestellt. Oder man befüllt einfach eigene, bereits vorhandene Flakons, sollte man auf eine hübsche Präsentation seines Lieblings Wert legen.

Die eigentliche Berufung von Bud Parfums ist allerdings die Kreation von Custom-Düften. Hierzu steht auf der Homepage ein Fragebogen zur Verfügung. Einen persönlichen Duft entwickeln zu lassen kommt auf 1000 Australische Dollar, 500 AD sind bei Auftragserteilung vorab zu entrichten. Vor der endgültigen Auslieferung werden Duftproben zugesandt und erst nach vollständiger Übereinstimmung von Vorstellung und Umsetzung werden die Restkosten nebst Versand fällig.

Cheerio!

DeGe53 für Parfumo Blog

Bildnachweis: Vector stamp - Australia © Flavijus Piliponis

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