14.12.2011 - 19:28 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
8
Dezent statt opulent!
Wenn florale Damendüfte mit Vanille unterlegt werden, gehen bei mir die Alarmlampen auf rot. Liebliche Blüten verlangen Kontrast, aber keinesfalls danach, mit pappiger Vanille auch noch breiter und opulenter dargestellt zu werden. Es gibt schlimme Beispiele: bei Micallefs Gardenia etwa wird jene aufregende Blüte durch Vanille in konservative Betulichkeit verwandelt. Was also macht Howard Jarvis hier aus der Frangipani?
Dass Ooh La la mit einer sehr kräftigen Zitrusnote eröffnet, ist eine vollkommen falsche Fährte. Der erste Eindruck geht in Richtung klassischer Zitrus-Colognes à la Blenheim Bouquet oder gar Monsieur Balmain. Aber schon im Kopf ergibt sich ein anderes Bild – und zwar ein sehr schönes – wenn man der Versuchung widersteht, Ooh La La direkt auf der angesprühten Stelle zu schnüffeln. In wenigen Zentimetern Abstand ergibt sich ein wunderbarer Dreiklang aus Zitrone, Vanille und der floralen Note.
Die Zitrone ist überhaupt nicht von Dauer – schon nach fünf Minuten ist sie fast vollständig weg. Das geht extrem schnell, offenbar hat Howard Jarvis auf den Einsatz von Fixierstoffen komplett verzichtet. Dies gibt etwas die weitere Richtung vor. Ich wage mal zu behaupten, dass hier die schöne Komposition im Vordergrund stand, und nicht Fragen der Haltbarmachung. Für die Kundin bedeutet diese Kompromisslosigkeit zweierlei: Erstens muss ein sehr schneller Duftverlauf zur Basis hin in Kauf genommen werden, und zweitens ist zu akzeptieren, dass von der kräftigen Zitrone fast nichts bleibt. Eine derart flüchtige Zitrusnote kann irritierend sein – entweder, weil man erwartet, dass es irgendwie so weitergeht, oder man lehnt die Zitrusnote ab und hofft, dass endlich der eigentliche Duft anfängt. So gesehen verlangt Ooh La La ein gewisses Maß an Verständnis und Einfühlungsvermögen – als Anfängerduft ist dieses Parfum vermutlich ungeeignet.
Mit dem Zurücktreten der Zitrusnote bleibt Raum für die sehr dezent gehaltene Frangipani-Note und die Vanille. Das kann aber längst nicht alles sein – da gibt es noch irgendetwas Frisches, und zur Basis hin meine ich, holzige Noten zu spüren, vielleicht auch etwas pudrigen Moschus – aber ganz dezent, wie sich das für einen Damenduft gehört.
Aber ist Ooh La La überhaupt ein reiner Damenduft? Da bin ich mir gar nicht so sicher. Die Vanille-Frangipani-Kombination ist ausgesprochen dezent dargestellt worden. Alles wirkt eher frisch als opulent. Es fehlen damit genau die Aspekte, die besonders Männer vor floralen Parfums zurückschrecken lassen: es gibt hier keine Süße, keine Schwere, und keine übermäßige Lieblichkeit. Selbst die Vanille ist so zart und mit Bedacht verwendet worden, dass die üblichen „Pudding“-Assoziationen hier ganz fehl am Platz sind.
Ooh La La ist ein leichter Duft, und ich würde sagen – auf meiner Haut funktioniert das; ich finde Ooh La La sogar ein wenig sexy! Dieses sehr leichte Parfum ist auch für Herren tragbar. Ansonsten scheint mir diese optimistisch-leichte Parfum – das so gar nichts Dunkles hat – weitaus besser zu Menschen mit hellem Teint zu passen als mit dunklem.
Ooh La La ist ein überraschend leichter Duft, den ich so im Sortiment von Bud Parfums nicht erwartet hätte. In seiner Zurückhaltung lädt dieses kompromisslose Parfum zur Auseinandersetzung ein.
Dass Ooh La la mit einer sehr kräftigen Zitrusnote eröffnet, ist eine vollkommen falsche Fährte. Der erste Eindruck geht in Richtung klassischer Zitrus-Colognes à la Blenheim Bouquet oder gar Monsieur Balmain. Aber schon im Kopf ergibt sich ein anderes Bild – und zwar ein sehr schönes – wenn man der Versuchung widersteht, Ooh La La direkt auf der angesprühten Stelle zu schnüffeln. In wenigen Zentimetern Abstand ergibt sich ein wunderbarer Dreiklang aus Zitrone, Vanille und der floralen Note.
Die Zitrone ist überhaupt nicht von Dauer – schon nach fünf Minuten ist sie fast vollständig weg. Das geht extrem schnell, offenbar hat Howard Jarvis auf den Einsatz von Fixierstoffen komplett verzichtet. Dies gibt etwas die weitere Richtung vor. Ich wage mal zu behaupten, dass hier die schöne Komposition im Vordergrund stand, und nicht Fragen der Haltbarmachung. Für die Kundin bedeutet diese Kompromisslosigkeit zweierlei: Erstens muss ein sehr schneller Duftverlauf zur Basis hin in Kauf genommen werden, und zweitens ist zu akzeptieren, dass von der kräftigen Zitrone fast nichts bleibt. Eine derart flüchtige Zitrusnote kann irritierend sein – entweder, weil man erwartet, dass es irgendwie so weitergeht, oder man lehnt die Zitrusnote ab und hofft, dass endlich der eigentliche Duft anfängt. So gesehen verlangt Ooh La La ein gewisses Maß an Verständnis und Einfühlungsvermögen – als Anfängerduft ist dieses Parfum vermutlich ungeeignet.
Mit dem Zurücktreten der Zitrusnote bleibt Raum für die sehr dezent gehaltene Frangipani-Note und die Vanille. Das kann aber längst nicht alles sein – da gibt es noch irgendetwas Frisches, und zur Basis hin meine ich, holzige Noten zu spüren, vielleicht auch etwas pudrigen Moschus – aber ganz dezent, wie sich das für einen Damenduft gehört.
Aber ist Ooh La La überhaupt ein reiner Damenduft? Da bin ich mir gar nicht so sicher. Die Vanille-Frangipani-Kombination ist ausgesprochen dezent dargestellt worden. Alles wirkt eher frisch als opulent. Es fehlen damit genau die Aspekte, die besonders Männer vor floralen Parfums zurückschrecken lassen: es gibt hier keine Süße, keine Schwere, und keine übermäßige Lieblichkeit. Selbst die Vanille ist so zart und mit Bedacht verwendet worden, dass die üblichen „Pudding“-Assoziationen hier ganz fehl am Platz sind.
Ooh La La ist ein leichter Duft, und ich würde sagen – auf meiner Haut funktioniert das; ich finde Ooh La La sogar ein wenig sexy! Dieses sehr leichte Parfum ist auch für Herren tragbar. Ansonsten scheint mir diese optimistisch-leichte Parfum – das so gar nichts Dunkles hat – weitaus besser zu Menschen mit hellem Teint zu passen als mit dunklem.
Ooh La La ist ein überraschend leichter Duft, den ich so im Sortiment von Bud Parfums nicht erwartet hätte. In seiner Zurückhaltung lädt dieses kompromisslose Parfum zur Auseinandersetzung ein.
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