Gamekeeper

Gamekeeper von Bud Parfums
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7.5 / 10 10 Bewertungen
Ein Parfum von Bud Parfums für Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist chypreartig-harzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Wildhüter”.
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Duftrichtung

Chypre
Harzig
Blumig
Grün
Holzig

Duftnoten

OrangenblüteOrangenblüte EichenmoosEichenmoos MoschusMoschus PetitgrainPetitgrain LabdanumLabdanum PatchouliPatchouli PalmarosaPalmarosa

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.510 Bewertungen
Haltbarkeit
7.88 Bewertungen
Sillage
6.47 Bewertungen
Flakon
7.67 Bewertungen
Eingetragen von DeGe53, letzte Aktualisierung am 24.09.2019.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
2  
Guter, alter Chypre-Kram. Leicht herber, zitrisch-moosiger Rasierwasser-Geselle
Wahrlich, das ist "Chypre" pur, wie ich es schon länger nicht unter der Nase hatte.

Der "Gamekeeper", recht interessant im Flachmann mit Skelett-Biker abgefüllt und direkt bei Bud Parfums in Australien zu bestellen (100 ml ca. 75 Euro), setzt stilistisch in richtig alten Zeiten an, als Hemden noch offen getragen und Brusthaare rausluken durften (okay, David Hasselhoff macht das mit fast 70 auch noch immer exakt so, aber der ist ja auch retro-cool...:) )

Eine zunächst fast verschütt gehende Orangenblüte, eher zitrustönig im Vordergrund, flankiert von reichlich Labdanum/Eichenmoos-Gemisch, in der Tiefe etwas Cologne-Artiges, gepaart mit guten alten Rasierwässerchen aus den 70er-Jahren, verströmt entsprechendes Flair.

Grün, sauber, etwas eingeseift, dabei aber fraglos grün, kernig, leicht bitter, klar, redundant, in allem zugleich ausdrucksstark und nicht die Spur von nervig (Ja, Diors "Sauvage", hör genau zu! DICH meine ich!) :-)

Gute Haltbarkeit, klare Kante, ausgewogen, maskulin, erfrischend und zugleich beruhigend. Howard Javis hat da eine wirklich schöne Retro-Kreation geschaffen.
1 Antwort
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 15  
Auf der Suche nach der Budinade
Den Auftakt bestreitet eine Art konzentrierter Orangenblüte, die eher fruchtig als floral daherkommt. Zu verdanken ist das zweifellos dem Petitgrain. Daneben schwebt eine Spur Käsefüßigkeit wie von Bergamotte mit. Binnen einer halben Stunde biegt der Duft allmählich ins Florale, die zitrisch-sauren Teile ziehen sich zurück. Im Untergrund rumort bereits labdanum-becremtes Moos. Dezente, seifige Sauberkeit.

In den folgenden Stunden erfreut eine schöne Melange aus milder Orangenblüte und rauchig-erdig-rauem Moos. Trotz des floralen Einschlags ist sie im Kern kraftvoll und würzig. Direkt auf der Haut sogar geradezu bitter – wie Orangenschale vielleicht. Aber auch ein Rest Bergamotte ist möglich.

Am Nachmittag ist Patchouli zum Aufrauen zuständig, der generelle Duft-Eindruck soll anscheinend nicht allzu cremig werden. Immerhin haben wir es namentlich mit einem Wildhüter zu tun. Dieser ist freilich kein kratzhaariger Geselle wie der hünenhafte Rubeus Hagrid aus der Harry-Potter-Heptalogie, er ist nicht einmal besonders rustikal. Ohne den vorgegebenen Bezug hätte ich den Duft als klassisch bezeichnet, via Orangenblüte mit einem Hauch britischer Spleenigkeit versehen.

Überdies nehme ich eine aparte Beigabe einer honighaft-rauchigen Note wahr, auf die wir später zu sprechen kommen.

Im Großen und Ganzen darf der Duft durchaus frisiersalonhaft genannt werden. Das mag man ein bisschen langweilig finden; mir persönlich fehlt leider die Erfahrung, um die - wohl augenzwinkernde - Erweiterung (wahlweise Erheiterung) des Chypre-Spektrums ebenso angemessen würdigen zu können wie mein Vorredner.

Die Einstufung als Herrenduft mag beim „Gamekeeper“ näher liegen als beim lustig-blümeranten Weißblüher-Auftritt des schrägen „Satyr“ aus gleichem Hause. Recht nachvollziehen kann ich den Maskulin-Stempel allerdings nicht. Liebe Damenwelt: Nur zu! Moosmäßig sind Vertreter wie Robert Piguets „Bandit“ schließlich noch völlig andere Kaliber.

Vier Bud-Parfums-Original-Proben hatte ich von Turandot erhalten – vielen Dank dafür! Anlass genug, zum Schluss meiner kleinen Test-Reihe über Gemeinsamkeiten nachzudenken. Mir fällt diesbezüglich am ehesten jene honighafte Note ein, die vermutlich im Wesentlichen auf Labdanum zurückgeht, mal mehr ins Zimtige (El Diablo), mal mehr ins Backwerkhafte (Satine), mal mehr ins Rauchig-Wächserne (If), mal mehr ins Florale gedreht (The Gamekeeper).

Mein Test von „Satyr“ als eines fünften „Buddies“ ist bereits eine Weile her und das Pröbchen ist längst weitergezogen. In meinem Kommentar dazu hatte ich seinerzeit jedoch von Honig und Rauch geschrieben – passt also. Arbeitshypothese: Das Pendant zur Guerlinade, die Budinade, ist eine balsamisch-süßliche Honig-(Rauch)-Note.

Zu guter Letzt bleibt anzumerken, dass Bud Parfums laut eigenen Angaben möglichst natürliche Zutaten einsetzt. Wie es damit in der Praxis steht, weiß ich selbstredend nicht, ich stelle bloß fest, dass von den dahingehend üblichen Verdächtigen kaum penetrante Reste bis in den nächsten Tag ragen. Das mag – in aller Vorsicht geäußert - tatsächlich ein Indiz für behutsamen Einsatz von Chemie sein.

Fazit: Komplett vom Sitz gerissen hat mich keiner der Buddies. Aber sie waren durchweg mindestens ordentlich und lohnen gewiss einen Test.
10 Antworten
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 11  
Ein Wildhüter im Bett!
Nein, ich habe Lady Chatterley's Lover nicht gelesen, verstehe aber, dass dieses Parfum mit Namen „The Gamekeeper“ auf jenen freizügigen Roman aus dem prüden England der zwanziger Jahre Bezug nimmt. Auf die erotische Seite dieses Wildhüters bin ich gespannt...

… und positiv überrascht, dass The Gamekeeper sich als traditionelles Chypre vorstellt! Es ist alles da: eine nur leicht zitrische Kopfnote, eine florale Herznote, und jene Mischung aus Labdanum, Patchouli und Eichenmoos, die diesen wunderbaren Basisakkord erzeugt, welcher in keinem Chypre fehlen darf. In diesem Fall wurde noch spürbar Moschus zugefügt.

Die zitrische Seite des Kopfes ist eher schwach ausgeprägt. Das finde ich gut: Der Bogen zwischen einer kräftigen Zitrusnote im Kopf und einer Chypre-Basis ist nach meiner Ansicht immer ein wenig zu groß; das ansonsten hervorragende Chanel pour Monsier wirkt daher auf mich etwas zerrissen. Howard Jarvis erspart uns eine deutliche zitrische Phase im Kopf – die nur leichte zitrische Note leitet sofort zum floralen Herzen über, und in diesem spielt sehr nachvollziehbar die Orangenblüte die Hauptrolle.

Nach dem, was ich bereits von Howard Jarvis kenne, ist dieser Parfumeur wohl kein Anhänger der leisen Töne und dezenten Düfte. Hier muss es knallen, Namensgebungen wie „Whoa de Cologne“ sprechen für sich. Und die liebliche Orangenblüte ist als Duftnote keinesfalls so zart und harmlos, wie man vielleicht vermuten möchte. Parfums wie M.Micallef/Jewel, vor allem aber auch Pierre Guillaumes Cuir Venenum zeigen, zu welcher Opulenz diese Note geführt werden kann. In einem schlecht gemachten Parfum kann die Orangenblüte durchaus klebrig-süß erscheinen, sodass man ihrer schnell überdrüssig wird.

Howard Jarvis hat sich damit nicht gerade die einfachste Note für das florale Herz seines Chypres ausgesucht. Die Orangenblüte mit ihrer freundlichen, lieblichen Art nimmt dem Chypre-Basisakkord einen Teil seiner Strenge. The Gamekeeper blickt bei weitem nicht so finster in die Welt wie andere Chypres, die vielleicht eine dunkle Rose bringen – als Beispiel sei nur auf Guerlains Derby verwiesen.

Andererseits ist aber auch die Süße da, und Howard Jarvis geht hier bis an die Grenze des Möglichen. Bei meinem gestrigen Test war mir die Süße der Orangenblüte zu viel, heute geht es. Vielleicht liegt es an der Dosierung: gestern nahm ich eine gute Portion nur auf den Handrücken, heute habe ich richtig aufgetragen – also Handgelenke, Hals und Nacken – dafür aber etwas weniger auf jeweils eine Stelle. Wenn man dann noch in Rechnung stellt, dass man ja nicht die ganze Zeit wie beim Testen an der angesprühten Stelle schnüffelt, sondern eher die Projektion wahrnimmt, dann kann man das so akzeptieren. Trotzdem: ein leichtes Parfum ist The Gamekeeper nicht, dank Orangenblüte.

Einfach großartig ist die Chypre-Basis. Heute morgen beim Aufwachen konnte ich sie fast unverstellt genießen, und auch als ich heute Abend zurück ins Hotel kam, hing sie noch in den Laken: der Blütenzauber war komplett verschwunden, und der Chypre-Basisakkord zeigte sich dunkel und mysteriös. Jetzt nahm ich auch die noch beteiligte weitere Note wahr, bei der es sich um einen sehr attraktiven und vielleicht auch erotisch zu nennenden Moschus handeln wird. Das ist wirklich der Höhepunkt – Howard Jarvis hat den traditionellen Chypre-Basisakkord verbessert und noch spannender gemacht.

Damit wird The Gamekeeper seinem Namen zum Schluss gerecht und zeigt sich als Bettlakenduft, männlich und sexy. Ich denke gerade über eine alternative Anwendung nach: Man könnte frische Bettwäsche damit einsprühen, ein wenig warten, bis die Orangenblüte sich verzogen hat, und dann mit dem Wildhüter ins Bett springen!

Wieder einmal zeigt sich, dass nichts einer gut gemachten Chypre-Basis gleich kommt. Den traditionellen Chypre-Dreiklang in einer Duftentwicklung sollte man stets als Steigerung des Riechvergnügens betrachten. In diesem Sinne läuft The Gamekeeper nach einer schwierigen Herznote zu einer großartigen Form auf.
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