
Pawly
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die Nostalgie, das Jetzt und die Vorfreude
Japan 2023. Der erste große Trip mit der Freundin. Nach kürzeren Reisen in den mittleren Osten, Südeuropa und Skandinavien nun also das Traumziel schlechthin. Über Jahre geplant und endlich dort. Es duftet nach allem möglichen - die Eindrücke kaum zu verarbeiten. Von Fisch über frischer Ramen Brühe bis hin zu verschiedensten Getränken und street food. Parfüm, hingegen, sucht man meist vergebens. Hin und wieder schwebt ein leichter Hauch Seife durch die Nase. Doch wir missen es nicht - die Zeit ist unvergesslich, der Trip so schön, die Eindrücke so überwältigend, sodass das Verlangen nach einer Parfümerie oder gar einer ganz neuen olfaktorischen Erfahrung gänzlich ausbleibt. Und doch sitzen wir am Ende zuhause und erinnern uns, wie es in Japan eigentlich gerochen hat.
Henry Jacques - Musk Oil Roi Sans Equipage bedient sich mit seinem Tokyo Release gleich aus zwei Düften der bereits existierenden Classic Kollektion. Er legt seinen Fokus auf Leichtigkeit - gekonnt umgesetzt durch das leichte musk oil white. Vollendet wird die Kreation mit dem allzeit bekannten Roi Sans Equipage, welcher die Struktur aus Leder und Amber gekonnt umsetzt und ein markantes Grundgerüst aufsetzt. Eine simple, jedoch für mich unfassbar schöne Komposition.
Die bergamotte im opening ist hier kaum wahrnehmbar - wer Zitrus sucht, sucht ihn vergeblich. Stattdessen startet hier Pfeffer und bleibt gar nicht lange, bis der Jasmin überhand nimmt. Als großer Fan von weissblühern ist das hier für mich ein absolutes Fest. Der Jasmin wird unterstützt vom Tabak und Patch, wird dadurch ein Stück weit maskuliner, und vor allem deutlich herber. Der Duft gewinnt an Stärke, der Jasmin schafft Platz für das deutlich dominantere patchouli. Moschus ist, unpassend zur duftpyramide, die gesamte Zeit über deutlich wahrnehmbar und strahlt von Anfang an zusammen mit dem Jasmin im Hintergrund mit, während erst das Patchouli und später das Leder die Führung übernehmen und hier einen wirklich schönen, einzigartigen und unfassbar attraktiven Duft schaffen. Leichte Süße scheint hindurch, jedoch kaum wahrnehmbar. Insgesamt eine sehr weiche, freundliche, leichte Komposition mit Struktur aus Leder und Patch. Für mich ist diese Komposition aus herben, starken Noten, zusammen mit weissblühern und Moschus, zum dahinschmelzen.
Fast forward, 2025. Es ist nun unser dritter Trip nach Japan. Nach all den Ländern welche wir mittlerweile besucht und erkundet haben; ist es dieses, welches uns am meisten begeistern konnte. Es ist viel passiert, das Leben mittlerweile völlig auf den Kopf gestellt. Viele verrückte Dinge warten nach dieser Reise auf uns. Flugmodus an, Kopf aus und einfach nur genießen. Nostalgie kommt auf - der Frühling als Zeichen des Neubeginns, und die Freude nicht nur im Jetzt, sondern auch in der Zukunft. Vorfreude schwebt in der Luft, und auch wenn alles toll ist, so schwingt ein wenig Nostalgie mit. Musk Oil Roi Sans Equipage dabei als rote Linie von Nostalgie - der Freude der Vergangenheit, Glück - der Freude im jetzt, und Enthusiasmus - der Freude der Zukunft. So richtig kann man sein Glück noch nicht fassen und doch ist man einfach nur glücklich, sie erleben zu dürfen und dabei einen ganz besonderen Duft an seiner Seite zu haben, welcher diese Erinnerung für immer in seinen kleinen vier Wänden aus Glas einfangen wird.
Dieser Duft ist reserviert als Hochzeitsduft und darf mich bzw. uns an einem sehr besonderen, schönen Tag begleiten und nur die schönsten aller Erinnerungen einfangen. Vielen Dank, Henry Jacques, für diese unfassbar tolle, und für mich schönste Kreation dieses Hauses.
Henry Jacques - Musk Oil Roi Sans Equipage bedient sich mit seinem Tokyo Release gleich aus zwei Düften der bereits existierenden Classic Kollektion. Er legt seinen Fokus auf Leichtigkeit - gekonnt umgesetzt durch das leichte musk oil white. Vollendet wird die Kreation mit dem allzeit bekannten Roi Sans Equipage, welcher die Struktur aus Leder und Amber gekonnt umsetzt und ein markantes Grundgerüst aufsetzt. Eine simple, jedoch für mich unfassbar schöne Komposition.
Die bergamotte im opening ist hier kaum wahrnehmbar - wer Zitrus sucht, sucht ihn vergeblich. Stattdessen startet hier Pfeffer und bleibt gar nicht lange, bis der Jasmin überhand nimmt. Als großer Fan von weissblühern ist das hier für mich ein absolutes Fest. Der Jasmin wird unterstützt vom Tabak und Patch, wird dadurch ein Stück weit maskuliner, und vor allem deutlich herber. Der Duft gewinnt an Stärke, der Jasmin schafft Platz für das deutlich dominantere patchouli. Moschus ist, unpassend zur duftpyramide, die gesamte Zeit über deutlich wahrnehmbar und strahlt von Anfang an zusammen mit dem Jasmin im Hintergrund mit, während erst das Patchouli und später das Leder die Führung übernehmen und hier einen wirklich schönen, einzigartigen und unfassbar attraktiven Duft schaffen. Leichte Süße scheint hindurch, jedoch kaum wahrnehmbar. Insgesamt eine sehr weiche, freundliche, leichte Komposition mit Struktur aus Leder und Patch. Für mich ist diese Komposition aus herben, starken Noten, zusammen mit weissblühern und Moschus, zum dahinschmelzen.
Fast forward, 2025. Es ist nun unser dritter Trip nach Japan. Nach all den Ländern welche wir mittlerweile besucht und erkundet haben; ist es dieses, welches uns am meisten begeistern konnte. Es ist viel passiert, das Leben mittlerweile völlig auf den Kopf gestellt. Viele verrückte Dinge warten nach dieser Reise auf uns. Flugmodus an, Kopf aus und einfach nur genießen. Nostalgie kommt auf - der Frühling als Zeichen des Neubeginns, und die Freude nicht nur im Jetzt, sondern auch in der Zukunft. Vorfreude schwebt in der Luft, und auch wenn alles toll ist, so schwingt ein wenig Nostalgie mit. Musk Oil Roi Sans Equipage dabei als rote Linie von Nostalgie - der Freude der Vergangenheit, Glück - der Freude im jetzt, und Enthusiasmus - der Freude der Zukunft. So richtig kann man sein Glück noch nicht fassen und doch ist man einfach nur glücklich, sie erleben zu dürfen und dabei einen ganz besonderen Duft an seiner Seite zu haben, welcher diese Erinnerung für immer in seinen kleinen vier Wänden aus Glas einfangen wird.
Dieser Duft ist reserviert als Hochzeitsduft und darf mich bzw. uns an einem sehr besonderen, schönen Tag begleiten und nur die schönsten aller Erinnerungen einfangen. Vielen Dank, Henry Jacques, für diese unfassbar tolle, und für mich schönste Kreation dieses Hauses.
Die Rose aller Rosen
Rose Tres Rose - die Rose der Rosen, pure Rose durch und durch, so pur, dass sogar das Öl im Flakon kristallisiert, wie man mir im Henry Jacques Flagship Store in Paris erzählte. Was macht diese Rose so besonders, selten, begehrt und nicht zuletzt so unglaublich teuer? Diesen Dingen gehen wir heute auf den Grund.
Rose Tres Rose ist der erste der drei Düfte aus der Atelier Kollektion, welche sich speziell auf Mairose fokussiert und stellt damit quasi den Hauptduft dar, an welchem sich die anderen beiden Düfte dann orientieren. Nicht umsonst ist dies der erste Duft, welcher einem bei einem Test vor Ort vorgestellt wird.
Mairose? Was ist das überhaupt und worin liegt der Unterschied zu „normaler“ Rose? Ganz einfach - wie der Name schon sagt, darf Mairose ausschließlich im Mai geerntet werden. Riecht man den Unterschied im Duft? Vermutlich nicht wirklich, es sei eher für das Prestige und einfach „weil wir es können“, sagte man mir.
Wie riecht dieser Duft denn nun überhaupt?
Unüblich für die Rose von Henry Jacques, ist diese hier deutlich süßer als man es eigentlich von dieser Marke kennt. Grüne Noten sind hier kaum wahrnehmbar und auch die frische wie bspw. beim Rose Snow fehlen hier gänzlich. Stattdessen ist diese Rose stets rot, opulent und elegant. Die Süße macht die Rose in meinen Augen deutlich erträglicher, auch für ungeübte Nasen, da sie weniger wie ein übliches „Rose Absolute“ riecht, welches oftmals viel zu intensiv und eigen riecht, sondern viel eher eine echte Rose, wie man sie im Garten findet, wiederspiegelt - im Prinzip als würde man direkt an dieser riechen. Eine wirklich äußerst schöne Vorstellung für jene, welche sich nach genau dieser akkuraten Repräsentation sehnen und eine sehr kleine; aber durchaus äußerst feine Wolke hinter sich her ziehen möchten. Denn während die Sillage hier eher fein statt monströs ist, ist die Haltbarkeit nichts anderes als absurd. Einen kleinen Teststreifen hatte ich mir in die Tasche gelegt, Monate später war dieser Duft so stark wahrnehmbar; dass er beim öffnen der Tasche einen kleinen Raum füllen konnte, und ich wurde auch mehrmals auf genau diese Eigenschaft angesprochen - „was riecht denn hier auf einmal so blumig, wo kommt das her?“
Nun nach etwa einem Jahr ist der Duft deutlich weniger wahrnehmbar; wenn man seine Nase jedoch nah genug heran hält, ist auch jetzt noch eine leichte Rose wahrnehmbar, und auch wenn es sich hier natürlich nicht um die Haltbarkeit auf der Haut handelt, insbesondere dann wenn man regelmäßig unter die Dusche springt, so ist diese Eigenschaft durchaus beachtenswert und selbst einigen der stärksten ouds, welche ich unter meine Nase halten konnte, nicht zuzusprechen.
Flakondesign und Erfahrung im Laden sind, wie bei Henry Jacqued üblich, kaum anders zu beschreiben als völlig beeindruckend. Eine wirklich tolle Erfahrung mit einem Flakon, welcher sich wirklich wunderbar in der Hand halten lässt, um dann fast schon wie ein Ritual diesen Duft mit einem Glasstab, befindlich im Flakon, aufzutragen. Als sprühbare Version gibt es diesen Duft nicht, genauso wie die anderen Düfte dieses Sets, und genau hier, zum Schluss, kommen wir zum eigentlichen Fazit und der schmerzhaften Realisierung um diesen Duft, insbesondere dann wenn man in die unglückliche Lage kommt; diesen Duft schön zu finden und haben zu wollen.
Diesen Duft gibt es nicht einzeln zu erwerben - er kommt als Set mit zwei weiteren Düften, welche sich um die Mairose drehen. Dieses Set kommt schön verpackt in einer Sammlerbox. Sprühbare Versionen sowie kleinere Versionen dieser Flakons gibt es nicht - es gibt eine Größe, ein Set und einen Preis, und genau dieser lässt vermutlich so einige Träume platzen und so einige Gesichter verdutzt schauen. Bei knapp über 100€/ML muss die Liebe hier schon besonders groß sein, um sich gleich drei dieser 30ml-Flakons anzuschaffen, wovon überhaupt unklar ist, ob man gefallen an den anderen zwei Düften findet. Öle sind nicht jedermanns Sache und die drei Düfte dieser Kollektion unterscheiden sich enorm - die Chancen gleich alle davon schön zu finden stehen gleich null.
Vermutlich werden nur die aller wenigsten das nötige „klein“Geld haben, sich diesen Duft leisten zu können. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was man mit diesem überhaupt machen soll - für die Verwendung ist er fast zu schade. Als Wertspeicher? Vielleicht, denn diese Mairose, geerntet 2023 in Frankreich, für welche etwa eine halbe Tonne Rosenblätter statt ganze Rosen verwendet wurden; um nur das aller feinste Öl dieser bereits seltenen Mairose zu garantieren, wird so nicht noch einmal existieren. Die „2023“, eingraviert auf dem Flakon, zeigt genau diesen Fakt auf und zeigt dem potentiellen Besitzer, dass diese Mairose in dieser Form einzigartig ist und genau so nicht erneut zu erwerben sein wird. Ein wahrlich einzigartiger Duft, ein einzigartiges Set, kreiert nicht nur aus den feinsten, sondern auch aus den vergänglichsten Materialien, hauptsächlich um sagen zu können: „Ich habe diesen Duft, diese Ernte und diese Vergänglichkeit in meiner Sammlung!“ Für mich ganz ähnlich wie die Sammlungen von vintage Wein und/oder Whisky. Die Ernte ist einzigartig und besonders - wertschätzen können diese nur sehr wenige; und während ich sicherlich zu denen gehöre die die ganze Geschichte herum spannend und interessant finden; so glaube ich nicht, dass ich zu jenen gehöre, die diese Mairose wirklich für das wertschätzen können, was sie ist.
Rose Tres Rose ist der erste der drei Düfte aus der Atelier Kollektion, welche sich speziell auf Mairose fokussiert und stellt damit quasi den Hauptduft dar, an welchem sich die anderen beiden Düfte dann orientieren. Nicht umsonst ist dies der erste Duft, welcher einem bei einem Test vor Ort vorgestellt wird.
Mairose? Was ist das überhaupt und worin liegt der Unterschied zu „normaler“ Rose? Ganz einfach - wie der Name schon sagt, darf Mairose ausschließlich im Mai geerntet werden. Riecht man den Unterschied im Duft? Vermutlich nicht wirklich, es sei eher für das Prestige und einfach „weil wir es können“, sagte man mir.
Wie riecht dieser Duft denn nun überhaupt?
Unüblich für die Rose von Henry Jacques, ist diese hier deutlich süßer als man es eigentlich von dieser Marke kennt. Grüne Noten sind hier kaum wahrnehmbar und auch die frische wie bspw. beim Rose Snow fehlen hier gänzlich. Stattdessen ist diese Rose stets rot, opulent und elegant. Die Süße macht die Rose in meinen Augen deutlich erträglicher, auch für ungeübte Nasen, da sie weniger wie ein übliches „Rose Absolute“ riecht, welches oftmals viel zu intensiv und eigen riecht, sondern viel eher eine echte Rose, wie man sie im Garten findet, wiederspiegelt - im Prinzip als würde man direkt an dieser riechen. Eine wirklich äußerst schöne Vorstellung für jene, welche sich nach genau dieser akkuraten Repräsentation sehnen und eine sehr kleine; aber durchaus äußerst feine Wolke hinter sich her ziehen möchten. Denn während die Sillage hier eher fein statt monströs ist, ist die Haltbarkeit nichts anderes als absurd. Einen kleinen Teststreifen hatte ich mir in die Tasche gelegt, Monate später war dieser Duft so stark wahrnehmbar; dass er beim öffnen der Tasche einen kleinen Raum füllen konnte, und ich wurde auch mehrmals auf genau diese Eigenschaft angesprochen - „was riecht denn hier auf einmal so blumig, wo kommt das her?“
Nun nach etwa einem Jahr ist der Duft deutlich weniger wahrnehmbar; wenn man seine Nase jedoch nah genug heran hält, ist auch jetzt noch eine leichte Rose wahrnehmbar, und auch wenn es sich hier natürlich nicht um die Haltbarkeit auf der Haut handelt, insbesondere dann wenn man regelmäßig unter die Dusche springt, so ist diese Eigenschaft durchaus beachtenswert und selbst einigen der stärksten ouds, welche ich unter meine Nase halten konnte, nicht zuzusprechen.
Flakondesign und Erfahrung im Laden sind, wie bei Henry Jacqued üblich, kaum anders zu beschreiben als völlig beeindruckend. Eine wirklich tolle Erfahrung mit einem Flakon, welcher sich wirklich wunderbar in der Hand halten lässt, um dann fast schon wie ein Ritual diesen Duft mit einem Glasstab, befindlich im Flakon, aufzutragen. Als sprühbare Version gibt es diesen Duft nicht, genauso wie die anderen Düfte dieses Sets, und genau hier, zum Schluss, kommen wir zum eigentlichen Fazit und der schmerzhaften Realisierung um diesen Duft, insbesondere dann wenn man in die unglückliche Lage kommt; diesen Duft schön zu finden und haben zu wollen.
Diesen Duft gibt es nicht einzeln zu erwerben - er kommt als Set mit zwei weiteren Düften, welche sich um die Mairose drehen. Dieses Set kommt schön verpackt in einer Sammlerbox. Sprühbare Versionen sowie kleinere Versionen dieser Flakons gibt es nicht - es gibt eine Größe, ein Set und einen Preis, und genau dieser lässt vermutlich so einige Träume platzen und so einige Gesichter verdutzt schauen. Bei knapp über 100€/ML muss die Liebe hier schon besonders groß sein, um sich gleich drei dieser 30ml-Flakons anzuschaffen, wovon überhaupt unklar ist, ob man gefallen an den anderen zwei Düften findet. Öle sind nicht jedermanns Sache und die drei Düfte dieser Kollektion unterscheiden sich enorm - die Chancen gleich alle davon schön zu finden stehen gleich null.
Vermutlich werden nur die aller wenigsten das nötige „klein“Geld haben, sich diesen Duft leisten zu können. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was man mit diesem überhaupt machen soll - für die Verwendung ist er fast zu schade. Als Wertspeicher? Vielleicht, denn diese Mairose, geerntet 2023 in Frankreich, für welche etwa eine halbe Tonne Rosenblätter statt ganze Rosen verwendet wurden; um nur das aller feinste Öl dieser bereits seltenen Mairose zu garantieren, wird so nicht noch einmal existieren. Die „2023“, eingraviert auf dem Flakon, zeigt genau diesen Fakt auf und zeigt dem potentiellen Besitzer, dass diese Mairose in dieser Form einzigartig ist und genau so nicht erneut zu erwerben sein wird. Ein wahrlich einzigartiger Duft, ein einzigartiges Set, kreiert nicht nur aus den feinsten, sondern auch aus den vergänglichsten Materialien, hauptsächlich um sagen zu können: „Ich habe diesen Duft, diese Ernte und diese Vergänglichkeit in meiner Sammlung!“ Für mich ganz ähnlich wie die Sammlungen von vintage Wein und/oder Whisky. Die Ernte ist einzigartig und besonders - wertschätzen können diese nur sehr wenige; und während ich sicherlich zu denen gehöre die die ganze Geschichte herum spannend und interessant finden; so glaube ich nicht, dass ich zu jenen gehöre, die diese Mairose wirklich für das wertschätzen können, was sie ist.
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Gefrorener Wald bei Sonnenschein - Saunagang am Sonntagmorgen
Soudain L'Hiver von Henry Jacques - ein ganz besonderer Duft für mich. Nach einem Statement und einiger Zeit in meiner Sammlung muss jetzt auch eine Rezension zu diesem schönen Duft folgen. Dies ist mein aller erster Henry Jacques Flakon. Und nicht nur das, er ist auch der erste Duft, welchen ich jemals von Henry Jacques getestet habe. So viel zum Thema gute Empfehlungen von erfahrenen Verkäufern.
Aktuell haben wir April, und jetzt wo die kalte Polarluft so über ganz Europa zieht und es sogar in Berlin schneit, ist es offenbar der beste Zeitpunkt um diesen Duft nicht nur selbst zu geniessen, sondern auch mehr über ihn zu erfahren.
Waldig ist es hier. Aufgewacht im Zelt, irgendwo in Skandinavien. Draussen gefrorener Morgentau. Die Sonne scheint, die Luft ist kühl und trocken. Auf dem Kopf ist es durch die Sonnenstrahlen angenehm warm, unter Bäumen eiskalt. Der Frost am Morgen zieht sich durch den ganzen Wald, ein leichter Wind weht durch die Baumkronen. Nach dem Aufwachen geht es direkt in die Sauna. Der Duft von Zeder und Kiefer ist deutlich wahrnehmbar, der erste Aufguss ein Traum. Langsam wird es angenehm warm, der Frost vom Morgen gerät in Vergessenheit. Nach dem letzten Aufguss dann ab in den kalten See. Barfuss geht es durch den gefrorenen Morgentau, vorbei an Kiefern, der See leicht gefroren. Genug gefroren, das Morgenritual ist beendet - auf geht's an die Arbeit, die Hütte baut sich nicht von allein.
Soudain L'Hiver ist ein traumhaft grüner Duft, welcher eine wundervolle Entwicklung hinlegt, die nicht nur von Temperatur, sondern auch vom Umfeld abhängt. Beginnend mit einer wundervoll grünen, holzigen Note, wird er recht zügig leicht würzig durch den Rosmarin. Besonders Zeder und Rosmarin treten hier in den Vordergrund, doch auch Neroli und Jasmin sind ziemlich klar erkennbar und sorgen für einen abgerundeten Duft, sodass sich die Zeder nicht so trocken anfühlt wie es bei dieser Duftnote doch recht üblich ist. Leder und Moos erscheinen später zur Party und sorgen für einen interessanten Drydown, welcher sich durchaus sehen lässt. Spannend wird es auch bei besonders kalten Temperaturen: Hier treten die floralen Noten weit in den Hintergrund und bieten Platz für eine Art Frische. Sehr angenehm und schön. Grün bleibt es hier bis zum Schluss, Kiefer ist nahezu durchgehend wahrzunehmen, alle Noten verschmelzen ineinander und sind kaum voneinander zu unterscheiden. Nach etwa 6-8 Stunden ist hier jedoch Schluss, zumindest beim Extrait.
Soudain L'Hiver wird wohl immer einen Platz in meinem Herzen haben, nicht nur weil es der erste Duft der Marke für mich war, sondern auch weil es der erste war, den ich kennenlernen durfte. Er hat einen wirklich spannenden Charakter, macht sich gut als "rough gentleman", hat aber auch eine filigrane Seite und würde sich sicherlich genau so gut in einer Gala machen wie im Wald mit Axt und Holzfällerhemd. Bei Hitze kann er etwas dicht werden - wie der Name (Soudain L'Hiver - plötzlicher Winter) bereits sagt, sehe ich ihn eher im Winter, Frühling oder Herbst. Könnte etwas langanhaltender sein, aber durchaus in Ordnung. Starke Ähnlichkeiten zu No. 9 d'Igor & 1995 von Henry Jacques. Allesamt toll.
Wer gerade erst bei Henry Jacques einsteigt und sich zurecht findet, dem kann ich diesen Duft nur ans Herz legen. Nicht nur preislich befindet sich dieser in der unteren Liga der Marke, auch dufttechnisch ist dieser wirklich schön gemacht. Grün mag nicht jeder, hier ist jedoch so viel mehr als nur grün. Florale Noten spielen hier eine signifikante Rolle und das Leder rundet die Komposition schön im Drydown ab. Ein tolles Erlebnis und durchaus eher erschwinglich als so manch anderer Henry Jacques. Auch die Entwicklung ist hier sehr spannend. Herrlich.
Aktuell haben wir April, und jetzt wo die kalte Polarluft so über ganz Europa zieht und es sogar in Berlin schneit, ist es offenbar der beste Zeitpunkt um diesen Duft nicht nur selbst zu geniessen, sondern auch mehr über ihn zu erfahren.
Waldig ist es hier. Aufgewacht im Zelt, irgendwo in Skandinavien. Draussen gefrorener Morgentau. Die Sonne scheint, die Luft ist kühl und trocken. Auf dem Kopf ist es durch die Sonnenstrahlen angenehm warm, unter Bäumen eiskalt. Der Frost am Morgen zieht sich durch den ganzen Wald, ein leichter Wind weht durch die Baumkronen. Nach dem Aufwachen geht es direkt in die Sauna. Der Duft von Zeder und Kiefer ist deutlich wahrnehmbar, der erste Aufguss ein Traum. Langsam wird es angenehm warm, der Frost vom Morgen gerät in Vergessenheit. Nach dem letzten Aufguss dann ab in den kalten See. Barfuss geht es durch den gefrorenen Morgentau, vorbei an Kiefern, der See leicht gefroren. Genug gefroren, das Morgenritual ist beendet - auf geht's an die Arbeit, die Hütte baut sich nicht von allein.
Soudain L'Hiver ist ein traumhaft grüner Duft, welcher eine wundervolle Entwicklung hinlegt, die nicht nur von Temperatur, sondern auch vom Umfeld abhängt. Beginnend mit einer wundervoll grünen, holzigen Note, wird er recht zügig leicht würzig durch den Rosmarin. Besonders Zeder und Rosmarin treten hier in den Vordergrund, doch auch Neroli und Jasmin sind ziemlich klar erkennbar und sorgen für einen abgerundeten Duft, sodass sich die Zeder nicht so trocken anfühlt wie es bei dieser Duftnote doch recht üblich ist. Leder und Moos erscheinen später zur Party und sorgen für einen interessanten Drydown, welcher sich durchaus sehen lässt. Spannend wird es auch bei besonders kalten Temperaturen: Hier treten die floralen Noten weit in den Hintergrund und bieten Platz für eine Art Frische. Sehr angenehm und schön. Grün bleibt es hier bis zum Schluss, Kiefer ist nahezu durchgehend wahrzunehmen, alle Noten verschmelzen ineinander und sind kaum voneinander zu unterscheiden. Nach etwa 6-8 Stunden ist hier jedoch Schluss, zumindest beim Extrait.
Soudain L'Hiver wird wohl immer einen Platz in meinem Herzen haben, nicht nur weil es der erste Duft der Marke für mich war, sondern auch weil es der erste war, den ich kennenlernen durfte. Er hat einen wirklich spannenden Charakter, macht sich gut als "rough gentleman", hat aber auch eine filigrane Seite und würde sich sicherlich genau so gut in einer Gala machen wie im Wald mit Axt und Holzfällerhemd. Bei Hitze kann er etwas dicht werden - wie der Name (Soudain L'Hiver - plötzlicher Winter) bereits sagt, sehe ich ihn eher im Winter, Frühling oder Herbst. Könnte etwas langanhaltender sein, aber durchaus in Ordnung. Starke Ähnlichkeiten zu No. 9 d'Igor & 1995 von Henry Jacques. Allesamt toll.
Wer gerade erst bei Henry Jacques einsteigt und sich zurecht findet, dem kann ich diesen Duft nur ans Herz legen. Nicht nur preislich befindet sich dieser in der unteren Liga der Marke, auch dufttechnisch ist dieser wirklich schön gemacht. Grün mag nicht jeder, hier ist jedoch so viel mehr als nur grün. Florale Noten spielen hier eine signifikante Rolle und das Leder rundet die Komposition schön im Drydown ab. Ein tolles Erlebnis und durchaus eher erschwinglich als so manch anderer Henry Jacques. Auch die Entwicklung ist hier sehr spannend. Herrlich.
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Eine Leinwand auf der Suche nach ihrem passenden Kunstwerk
Nach der Rezension und entsprechender Begeisterung zum Fragrance Öl folgt nun die einzig logische Konsequenz - eine Rezension zum Fragrance "Les Brumes", also sprühbaren Parfüm - eine deutlich weniger intensive, dafür konstruktivere Variante mit etwas mehr Praxiserfahrung und Hintergrundwissen. Statt vieler Adjektive und beeindruckender Zeilen, eine ruhigere Herangehensweise. Wer beides lesen möchte, dem empfehle ich meine Rezension zum "Henry Jacques - Fragrance (Pure Parfum)". Wir kommen am besten direkt zur Sache.. nach etwa 6 Zeilen Gerede. Also gar nicht mal so direkt.
Sonntagmorgen. Es gab Frühstück, der Tag ist regnerisch - was tun? Für Parks ist es noch zu kalt, es ist schliesslich April und du lebst in Deutschland. Oh, ist das mittlerweile sogar Schneeregen? Ich hoffe, morgen sind die Strassen nicht glatt und ich komme rechtzeitig zur Arbeit. Kino öde, Zuhause herumsitzen ebenso. Kunstgalerie - lange ist's her. Nun gut, wieso denn auch nicht? "Contemporary Art" steht drauf, von altbackenen Bauten keine Spur. Stattdessen alles glatt, weiss, kontrastlos. Komische Umgebung, total neu und ungewohnt, aber auch interessant. Die Kunst? Irgendwie verwirrend, überhaupt nicht greifbar. Merkwürdige, minimalistische Skulpturen, eigenartige Bilder, teilweise skurrile Formen. Videoausstellungen verstörend. Musik gibt es nicht, selbst der knarzende Holzboden aus altbackeneren Kunstausstellungen fehlt. Die einzig wahrnehmbaren Geräusche sind die der Ticketscanner in weiter Ferne, in Kombination mit den Schuhen der Besucher und dem Getuschel aus der Ecke - diskutieren diese Menschen über die Kunst oder über die Verwirrung? Wissen diese Leute, was sie sich hier anschauen oder laufen sie, so wie ich, bloss ziellos umher, in Hoffnung, hier etwas verstehen zu können? Nun gut - in den nächsten Raum. Huch, falsch abgebogen, komplett leer. Weisse Wände. Niemand ist hier. Leichter Geruch von Farbe, dazu komplett geräuschlos. Beruhigend aber auch beunruhigend. Eine Zeit lang verweile ich hier um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Schritte kommen näher - haben sich noch mehr Menschen hierher verlaufen? Es ist lediglich ein Mitarbeiter, welcher mich darauf hinweist, dass meine Zeit in diesem Raum abgelaufen ist. Zehn Minuten pro Person sind das Maximum. Die nächste Person steht bereits wartend in der Schlange. Oh, nicht verlaufen, gewollt ist das hier. Genau so. Macht das die Erfahrung nun besser oder schlechter? Unsicher verlasse ich den Raum, die Galerie, und begebe mich zurück nach Hause. Die Reise war verwirrend, aber auch schön.
Fragrance - ein so merkwürdiger aber gleichzeitig so gefälliger Duft von Henry Jacques. Selbst der Name ist nicht aufschlussreich und ist so generisch wie er nur sein könnte. Selbst die Suche nach diesem Duft in der Suchmaschine des Vertrauens ist schwierig, da diese einfach nur alle Henry Jacques "Fragrances" ausspuckt und nicht genau diesen anzeigt. Die Noten? Verschmolzen. Angefangen mit vielen Aldehyden, ziehen sie sich bis zum Schluss hindurch und bleiben im Vordergrund. Dazwischen etwas florales. Vielleicht Gartennelke und Ylang-Ylang, vielleicht aber auch nicht, so genau lässt sich das gar nicht sagen. Die Iris scheint hindurch und bildet zusammen mit den Aldehyden eine tolle, etwas altbackene Komposition, die jedoch gleichzeitig total modern und alternativ wirkt. Eine wirklich interessante Mischung. Keine Süsse, keine Trockenheit, von nichts zu viel und dennoch stark und wahrnehmbar. Charakter ja, aber ein sehr eigener und kaum greifbarer. Spannende Sache.
Nach vielen Stunden ist hier Schluss. Sowohl auf Haut als auch auf Kleidung hält sich dieser Duft wahnsinnig gut. Die Sillage luftig, die Haltbarkeit beeindruckend. Für einen Tag in der Kunstgalerie sicherlich ausreichend. Während Henry Jacques normalerweise etwas altbackener und traditioneller unterwegs ist, bietet dieser Duft einen sehr interessanten und ungewöhnlichen Kontrast. Sicherlich einer der spannendsten aus dem Hause, welcher leider wahnsinnig schwierig zu testen ist, da es ihn nur exklusiv in Paris zu testen und kaufen gibt. Preislich schmerzhaft, besonders für Menschen die von ihrer Kunst leben, der Flakon ist schön anzusehen und die transparente Flüssigkeit passt überraschend gut zum Duft.
Ein tolles Kunstwerk, welches lediglich auf den richtigen Künstler zum Tragen wartet. Einzigartig, besonders, gleichzeitig gefällig. Süchtig machend. Komisch, aber nicht zu komisch. Absolut Signature worthy, aber nicht jeder ist worthy, um ihn als Signature zu tragen. Der Duft wählt sich seinen Träger aus. Hach, einfach toll. Als Brume ein kleines bisschen schöner als als Öl - dieser Duft lässt sich einfach super aufsprühen und auch die Haltbarkeit leidet hier kaum.
Sonntagmorgen. Es gab Frühstück, der Tag ist regnerisch - was tun? Für Parks ist es noch zu kalt, es ist schliesslich April und du lebst in Deutschland. Oh, ist das mittlerweile sogar Schneeregen? Ich hoffe, morgen sind die Strassen nicht glatt und ich komme rechtzeitig zur Arbeit. Kino öde, Zuhause herumsitzen ebenso. Kunstgalerie - lange ist's her. Nun gut, wieso denn auch nicht? "Contemporary Art" steht drauf, von altbackenen Bauten keine Spur. Stattdessen alles glatt, weiss, kontrastlos. Komische Umgebung, total neu und ungewohnt, aber auch interessant. Die Kunst? Irgendwie verwirrend, überhaupt nicht greifbar. Merkwürdige, minimalistische Skulpturen, eigenartige Bilder, teilweise skurrile Formen. Videoausstellungen verstörend. Musik gibt es nicht, selbst der knarzende Holzboden aus altbackeneren Kunstausstellungen fehlt. Die einzig wahrnehmbaren Geräusche sind die der Ticketscanner in weiter Ferne, in Kombination mit den Schuhen der Besucher und dem Getuschel aus der Ecke - diskutieren diese Menschen über die Kunst oder über die Verwirrung? Wissen diese Leute, was sie sich hier anschauen oder laufen sie, so wie ich, bloss ziellos umher, in Hoffnung, hier etwas verstehen zu können? Nun gut - in den nächsten Raum. Huch, falsch abgebogen, komplett leer. Weisse Wände. Niemand ist hier. Leichter Geruch von Farbe, dazu komplett geräuschlos. Beruhigend aber auch beunruhigend. Eine Zeit lang verweile ich hier um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Schritte kommen näher - haben sich noch mehr Menschen hierher verlaufen? Es ist lediglich ein Mitarbeiter, welcher mich darauf hinweist, dass meine Zeit in diesem Raum abgelaufen ist. Zehn Minuten pro Person sind das Maximum. Die nächste Person steht bereits wartend in der Schlange. Oh, nicht verlaufen, gewollt ist das hier. Genau so. Macht das die Erfahrung nun besser oder schlechter? Unsicher verlasse ich den Raum, die Galerie, und begebe mich zurück nach Hause. Die Reise war verwirrend, aber auch schön.
Fragrance - ein so merkwürdiger aber gleichzeitig so gefälliger Duft von Henry Jacques. Selbst der Name ist nicht aufschlussreich und ist so generisch wie er nur sein könnte. Selbst die Suche nach diesem Duft in der Suchmaschine des Vertrauens ist schwierig, da diese einfach nur alle Henry Jacques "Fragrances" ausspuckt und nicht genau diesen anzeigt. Die Noten? Verschmolzen. Angefangen mit vielen Aldehyden, ziehen sie sich bis zum Schluss hindurch und bleiben im Vordergrund. Dazwischen etwas florales. Vielleicht Gartennelke und Ylang-Ylang, vielleicht aber auch nicht, so genau lässt sich das gar nicht sagen. Die Iris scheint hindurch und bildet zusammen mit den Aldehyden eine tolle, etwas altbackene Komposition, die jedoch gleichzeitig total modern und alternativ wirkt. Eine wirklich interessante Mischung. Keine Süsse, keine Trockenheit, von nichts zu viel und dennoch stark und wahrnehmbar. Charakter ja, aber ein sehr eigener und kaum greifbarer. Spannende Sache.
Nach vielen Stunden ist hier Schluss. Sowohl auf Haut als auch auf Kleidung hält sich dieser Duft wahnsinnig gut. Die Sillage luftig, die Haltbarkeit beeindruckend. Für einen Tag in der Kunstgalerie sicherlich ausreichend. Während Henry Jacques normalerweise etwas altbackener und traditioneller unterwegs ist, bietet dieser Duft einen sehr interessanten und ungewöhnlichen Kontrast. Sicherlich einer der spannendsten aus dem Hause, welcher leider wahnsinnig schwierig zu testen ist, da es ihn nur exklusiv in Paris zu testen und kaufen gibt. Preislich schmerzhaft, besonders für Menschen die von ihrer Kunst leben, der Flakon ist schön anzusehen und die transparente Flüssigkeit passt überraschend gut zum Duft.
Ein tolles Kunstwerk, welches lediglich auf den richtigen Künstler zum Tragen wartet. Einzigartig, besonders, gleichzeitig gefällig. Süchtig machend. Komisch, aber nicht zu komisch. Absolut Signature worthy, aber nicht jeder ist worthy, um ihn als Signature zu tragen. Der Duft wählt sich seinen Träger aus. Hach, einfach toll. Als Brume ein kleines bisschen schöner als als Öl - dieser Duft lässt sich einfach super aufsprühen und auch die Haltbarkeit leidet hier kaum.
Nach dem Abwaschen ganz gut..
.. davor viel zu anstrengend.
Fleur du Desert - der neueste Duft der orientalischen Louis Vuitton Kollektion, mit einem überraschend akzeptablen Preis für LV Verhältnisse kommt er daher und spaltet ganz offensichtlich die Meinungen. Für die einen der tollste LV, für die anderen der schlimmste.
Louis Vuitton konnte mich bislang überraschend stark überzeugen. Als jemand der weder die Marke sympathisch findet noch massentaugliche Düfte ohne viel Charakter mag, würde man eigentlich meinen, die Marke sei so gar nichts für mich, und doch überzeugt sie mich immer und immer wieder. Ein toll gemachter, frischer und gut gelaunter Imagination am Morgen funktioniert einfach, und der Ombre Nomade, wenn auch mittlerweile etwas anstrengend, hat diese Art von Oud im europäischen Bereich durchaus stark etabliert, und auch hier hört es nicht auf. Die Marke ist überraschend mutig. Der Nouveau Monde oder auch Cactus Garden ist ziemlich weit entfernt von massentauglich. Diese Düfte fliegen eher unter dem Radar, haben spannende Kompositionen und bewegen sich in einem akzeptablen Preissegment. Mit dem Pur Oud hat sich Louis Vuitton sogar an einen richtigen, wahnsinnig polarisierenden Oud Duft getraut, und auch der Myriad spielt in selbiger Liga. Wie sieht's nun also um den Fleur du Desert aus?
Angefangen in der Boutique, auf der Suche nach dem Pacific Chill, sprühte ich den Fleur du Desert zunächst auf einen Papierstreifen auf und war sofort begeistert. Pudrig, floral, gleichzeitig orientalisch, holzig, warm. Schön und besonders. Ganz anders als der Rest der orientalischen Kollektion, gleichzeitig angenehm zu riechen. Die Begeisterung war sofort zu spüren. Nach dem Opening kam das Puder dann jedoch, zusammen mit den floralen Noten, immer mehr hindurch und wurde etwas anstrengender. Begeisterung wurde zu Ernüchterung - "Wieso entwickelt der sich denn so?" Nun gut, nicht weiter beschäftigt, dafür war ich schliesslich auch nicht hier. Eine Probe bekam ich dennoch mit.
Zuhause dann ein erneuter Test - diesmal direkt auf die Haut, soll ja besser sein und schön war er auch eigentlich. Direkt erschlagen. Puder durch und durch, floral ebenso. Als grosser Jasmin Fan Ernüchterung - von Jasmin ist hier nicht viel zu spüren, es dürfte wohl die Orangenblüte sein, die ich nicht so recht leiden kann. Chemisch, synthetisch, kratzend, laut, anstrengend waren hier die Assoziationen. Holz, Oud, Wärme, etwas ausgleichendes? Fehlanzeige. Es wurde regelrecht trocken in der Nase, dabei sollte das doch mein angenehmer, orientalischer "Scent of the Night" werden. Nun gut, das war wohl nichts, sonderlich entwickeln tut er sich auch nicht mehr, ab ins Bett, morgen ist er weg. Doch nein - es geht nicht, er muss abgewaschen werden, und das obwohl ich das eigentlich nie tun muss. Er ist einfach zu anstrengend. Am nächsten Tag ein angenehmer Duft im Bett. An der Hand gerochen - so ist er toll! Leicht, angenehm, ausgeglichen. Das Puder weicht, der Jasmin bleibt. Orangenblüte wahrnehmbar, dafür weniger anstrengend. Oud rieche ich hier weiterhin keines. Wäre dieser Duft von Anfang bis Ende genau so, wäre er sicher einer meiner Favoriten aus dem Hause. Ein 300+ Euro Wässerchen jedes mal abzuwaschen bevor ich es tragen kann, halte ich jedoch für etwas.. befremdlich. Sehr schade.
Trotz der miesen Erfahrung, gibt es hier Punkte für den Flakon, denn dieser ist wirklich toll, und auch der Preis ist für Louis Vuitton zwar nicht günstig, aber okay. Haltbarkeit und Sillage sind enorm, dieser hier schafft Konkurrenz für den Ombre Nomade. Die anderen zwei orientalischen LVs sind deutlich schwächer und zurückhaltender, dieser hingegen schreit förmlich durch die Strassen. Wer Performance sucht, wird sie hier bekommen, Kopfschmerzen sind bei über 5 Sprühern vorprogrammiert. Für mich ein unfassbar anstrengender, lauter, nerviger und unbalancierter Duft, welcher so schön sein könnte, hätte man ihn nur ein wenig herunter geschraubt. Leider ist das leider nicht so wirklich das, was Louis Vuitton und entsprechende Kunden haben möchten und so entsteht ein Duft, welchen man als Endgegner für Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel bezeichnen könnte.
Fleur du Desert - der neueste Duft der orientalischen Louis Vuitton Kollektion, mit einem überraschend akzeptablen Preis für LV Verhältnisse kommt er daher und spaltet ganz offensichtlich die Meinungen. Für die einen der tollste LV, für die anderen der schlimmste.
Louis Vuitton konnte mich bislang überraschend stark überzeugen. Als jemand der weder die Marke sympathisch findet noch massentaugliche Düfte ohne viel Charakter mag, würde man eigentlich meinen, die Marke sei so gar nichts für mich, und doch überzeugt sie mich immer und immer wieder. Ein toll gemachter, frischer und gut gelaunter Imagination am Morgen funktioniert einfach, und der Ombre Nomade, wenn auch mittlerweile etwas anstrengend, hat diese Art von Oud im europäischen Bereich durchaus stark etabliert, und auch hier hört es nicht auf. Die Marke ist überraschend mutig. Der Nouveau Monde oder auch Cactus Garden ist ziemlich weit entfernt von massentauglich. Diese Düfte fliegen eher unter dem Radar, haben spannende Kompositionen und bewegen sich in einem akzeptablen Preissegment. Mit dem Pur Oud hat sich Louis Vuitton sogar an einen richtigen, wahnsinnig polarisierenden Oud Duft getraut, und auch der Myriad spielt in selbiger Liga. Wie sieht's nun also um den Fleur du Desert aus?
Angefangen in der Boutique, auf der Suche nach dem Pacific Chill, sprühte ich den Fleur du Desert zunächst auf einen Papierstreifen auf und war sofort begeistert. Pudrig, floral, gleichzeitig orientalisch, holzig, warm. Schön und besonders. Ganz anders als der Rest der orientalischen Kollektion, gleichzeitig angenehm zu riechen. Die Begeisterung war sofort zu spüren. Nach dem Opening kam das Puder dann jedoch, zusammen mit den floralen Noten, immer mehr hindurch und wurde etwas anstrengender. Begeisterung wurde zu Ernüchterung - "Wieso entwickelt der sich denn so?" Nun gut, nicht weiter beschäftigt, dafür war ich schliesslich auch nicht hier. Eine Probe bekam ich dennoch mit.
Zuhause dann ein erneuter Test - diesmal direkt auf die Haut, soll ja besser sein und schön war er auch eigentlich. Direkt erschlagen. Puder durch und durch, floral ebenso. Als grosser Jasmin Fan Ernüchterung - von Jasmin ist hier nicht viel zu spüren, es dürfte wohl die Orangenblüte sein, die ich nicht so recht leiden kann. Chemisch, synthetisch, kratzend, laut, anstrengend waren hier die Assoziationen. Holz, Oud, Wärme, etwas ausgleichendes? Fehlanzeige. Es wurde regelrecht trocken in der Nase, dabei sollte das doch mein angenehmer, orientalischer "Scent of the Night" werden. Nun gut, das war wohl nichts, sonderlich entwickeln tut er sich auch nicht mehr, ab ins Bett, morgen ist er weg. Doch nein - es geht nicht, er muss abgewaschen werden, und das obwohl ich das eigentlich nie tun muss. Er ist einfach zu anstrengend. Am nächsten Tag ein angenehmer Duft im Bett. An der Hand gerochen - so ist er toll! Leicht, angenehm, ausgeglichen. Das Puder weicht, der Jasmin bleibt. Orangenblüte wahrnehmbar, dafür weniger anstrengend. Oud rieche ich hier weiterhin keines. Wäre dieser Duft von Anfang bis Ende genau so, wäre er sicher einer meiner Favoriten aus dem Hause. Ein 300+ Euro Wässerchen jedes mal abzuwaschen bevor ich es tragen kann, halte ich jedoch für etwas.. befremdlich. Sehr schade.
Trotz der miesen Erfahrung, gibt es hier Punkte für den Flakon, denn dieser ist wirklich toll, und auch der Preis ist für Louis Vuitton zwar nicht günstig, aber okay. Haltbarkeit und Sillage sind enorm, dieser hier schafft Konkurrenz für den Ombre Nomade. Die anderen zwei orientalischen LVs sind deutlich schwächer und zurückhaltender, dieser hingegen schreit förmlich durch die Strassen. Wer Performance sucht, wird sie hier bekommen, Kopfschmerzen sind bei über 5 Sprühern vorprogrammiert. Für mich ein unfassbar anstrengender, lauter, nerviger und unbalancierter Duft, welcher so schön sein könnte, hätte man ihn nur ein wenig herunter geschraubt. Leider ist das leider nicht so wirklich das, was Louis Vuitton und entsprechende Kunden haben möchten und so entsteht ein Duft, welchen man als Endgegner für Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel bezeichnen könnte.
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