
Pawly
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Von schlechten Lebensentscheidungen, Mafiabossen und Bad Boys
Hachja, Dominique Ropion.. eine Hassliebe, die wahrscheinlich immer eine bleiben wird. Auf der einen Seite erschafft er Meisterwerke wie Frederic Malle The Night/Cologne Indelebile oder Papilefiko von Nishane, auf der anderen Seite kommen Werke heraus, die ich nicht so recht.. verstehe, oder um mal ganz trocken zu sein, sonderlich gut leiden kann, allen voran geht hier Paco Rabanne Phantom. Genug geschwafelt, nun zum Duft.
Dieser Duft ist, wie die meisten dieser Linie, ziemlich linear und trocken. Beim anfänglichen Sprühen strömt einem direkt der starke, rauchige, alkoholische Geruch in die Nase, welcher an eine Flasche Whiskey erinnern lässt - nicht irgendeine Parfüm-Interpretation von Whiskey, sondern den tatsächlichen Geruch wenn man eine neue Flasche öffnet. Für einige, unter anderem auch für mich, ruft das direkt ein paar Flashbacks von den ersten Partys mit 18 hervor, welche nicht ganz so toll endeten wie sie anfingen. Rauchig, alkoholisch, absolut nicht süss und sehr holzig, so würde ich den gesamten Verlauf dieses Duftes beschreiben. Er erinnert stark an Oud Wood Intense, welcher mittlerweile eingestellt ist, jedoch ist dieser hier alkoholischer und holziger, während Oud Wood Intense ledriger ist.
Confident Oud erinnert an dunkle Holzfässer voller reifendem Alkohol, er erinnert an Abende an welchen Dinge vielleicht etwas aus dem Ruder gelaufen sind, an alte süffige verrauchte Bars wo man nahezu ausschliesslich Stammkunden im Alter von 50+ antrifft, an Menschen die sich kaum weniger für andere Meinungen interessieren könnten und das tun was sie wollen, an absolute Dunkelheit, an einen Mafiaboss welcher entspannt seine Zigarre raucht bevor er einen neuen Mord beauftragt, an schlechte Lebensentscheidungen und einen ungesunden Lebensstil, an dreckige Seitengassen in welche sich kaum jemand hinein traut.
Dieser Duft trägt seinen Namen "Confident Oud" absolut zurecht und ist definitiv ein Duft, welchen man vorher testen sollte. Er eckt an, er ist absolut nicht massentauglich und sollte mit einem gesunden Selbstbewusstsein getragen werden. Ein absolutes Statement unter den Boss Düften.
Dieser Duft ist, wie die meisten dieser Linie, ziemlich linear und trocken. Beim anfänglichen Sprühen strömt einem direkt der starke, rauchige, alkoholische Geruch in die Nase, welcher an eine Flasche Whiskey erinnern lässt - nicht irgendeine Parfüm-Interpretation von Whiskey, sondern den tatsächlichen Geruch wenn man eine neue Flasche öffnet. Für einige, unter anderem auch für mich, ruft das direkt ein paar Flashbacks von den ersten Partys mit 18 hervor, welche nicht ganz so toll endeten wie sie anfingen. Rauchig, alkoholisch, absolut nicht süss und sehr holzig, so würde ich den gesamten Verlauf dieses Duftes beschreiben. Er erinnert stark an Oud Wood Intense, welcher mittlerweile eingestellt ist, jedoch ist dieser hier alkoholischer und holziger, während Oud Wood Intense ledriger ist.
Confident Oud erinnert an dunkle Holzfässer voller reifendem Alkohol, er erinnert an Abende an welchen Dinge vielleicht etwas aus dem Ruder gelaufen sind, an alte süffige verrauchte Bars wo man nahezu ausschliesslich Stammkunden im Alter von 50+ antrifft, an Menschen die sich kaum weniger für andere Meinungen interessieren könnten und das tun was sie wollen, an absolute Dunkelheit, an einen Mafiaboss welcher entspannt seine Zigarre raucht bevor er einen neuen Mord beauftragt, an schlechte Lebensentscheidungen und einen ungesunden Lebensstil, an dreckige Seitengassen in welche sich kaum jemand hinein traut.
Dieser Duft trägt seinen Namen "Confident Oud" absolut zurecht und ist definitiv ein Duft, welchen man vorher testen sollte. Er eckt an, er ist absolut nicht massentauglich und sollte mit einem gesunden Selbstbewusstsein getragen werden. Ein absolutes Statement unter den Boss Düften.
Ein herbstlicher Waldspaziergang
Ein neuer Tag beginnt und heute entschliesst du dich, dein Holzfällerhemd anzuziehen, dazu ein paar Wanderschuhe und ab geht's in den Wald. Der Tag ist schön und sonnig, nachts hat es geregnet. Der Morgentau ist noch auf dem Gras zu erkennen und die Bäume sind nass. Wenn man sie schüttelt, regnet es. Auf der Erkundungsreise durch den Wald findest du eine abgelegene Holzhütte, der Besitzer lädt dich auf einen Whiskey ein und du kannst nach einer langen Wanderung nicht widerstehen. Nach einem netten Glas macht ihr euch noch einen schönen Abend in seiner hauseigenen Sauna, inklusive der Birkenblätter im Aufguss und der Abkühlung an der frischen Luft gleich danach.
Dieser Duft weckte bei mir beim ersten Sprühen relativ schnell Waldassoziationen, was sicher nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Flasche bzw. der Inhalt grün ist. Aber nicht nur das - auch die Noten sind grün, frisch und kühl. Das Opening startet eindeutig grün, geht dann aber im Drydown über zu einem deutlich abgerundeten und "weichen" Grün, gemischt mit Noten von Wacholder und einem leichten Rauch ein Duft, welcher relativ intensiv, aber sehr gut zu tragen ist. Er erinnert an einen Tannenwald, an eine Holzhütte, Sauna, einen Whiskeyabend an der frischen Luft, wobei er für mich durch den Wacholder eher in eine Art Gin-Richtung geht. Im späteren Drydown nehme ich eine leichte Süsse wahr zusammen mit leichten würzigen Noten. Oud, Safran und Leder kommen bei mir nicht wirklich durch, Patchouli, Vetiver und Pfeffer dafür umso mehr. Nach diesem sehr angenehmen Drydown verfliegt der Duft leider in eine komische, synthetische, undefinierbare Masse, die dann leider nicht mehr ganz so angenehm ist.
Insgesamt ein äusserst grüner, teils gar nicht so einfach zu beschreibender Duft. Die Alkoholnote gibt dem Grünen ein rundes Gesamtpaket, die gesamte Komposition wirkt relativ synthetisch. Die Haltbarkeit ist extrem(!) unterschiedlich auf verschiedenen Hauttypen. Während er auf mir nach etwa 4-6 Stunden langsam ruhiger aber noch deutlich wahrnehmbar ist, riecht man ihn an meiner Freundin nach 30 Minuten überhaupt nicht mehr, was sicher auch die verschiedenen Meinungen zur Haltbarkeit erklärt. Er fällt in die typische "grüne" Richtung und erinnert an Düfte wie "Viride" von Orto Parisi oder "Absinth" von Nasomatto. Der Flakon ist simpel, aber schön. Preislich klingen die knapp 200 Euro erst einmal ziemlich abschreckend, letztendlich sind's dann ja aber doch immerhin 100ml, was den Preis auf etwa 2 Euro/ml treibt und damit quasi noch im "normalen" Nischenbereich liegt. Für mich ein angenehmer, gut riechender Duft, der die Welt sicher nicht verändert, aber äusserst gut zu tragen ist und sicher auch eine Weile hält, nachdem man dem Verkäufer unter Tränen die 200 Euro in die Hand drückt. Er ist nicht so erschlagend wie seine Konkurrenten und riecht dabei dennoch sehr angenehm.
Dieser Duft weckte bei mir beim ersten Sprühen relativ schnell Waldassoziationen, was sicher nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Flasche bzw. der Inhalt grün ist. Aber nicht nur das - auch die Noten sind grün, frisch und kühl. Das Opening startet eindeutig grün, geht dann aber im Drydown über zu einem deutlich abgerundeten und "weichen" Grün, gemischt mit Noten von Wacholder und einem leichten Rauch ein Duft, welcher relativ intensiv, aber sehr gut zu tragen ist. Er erinnert an einen Tannenwald, an eine Holzhütte, Sauna, einen Whiskeyabend an der frischen Luft, wobei er für mich durch den Wacholder eher in eine Art Gin-Richtung geht. Im späteren Drydown nehme ich eine leichte Süsse wahr zusammen mit leichten würzigen Noten. Oud, Safran und Leder kommen bei mir nicht wirklich durch, Patchouli, Vetiver und Pfeffer dafür umso mehr. Nach diesem sehr angenehmen Drydown verfliegt der Duft leider in eine komische, synthetische, undefinierbare Masse, die dann leider nicht mehr ganz so angenehm ist.
Insgesamt ein äusserst grüner, teils gar nicht so einfach zu beschreibender Duft. Die Alkoholnote gibt dem Grünen ein rundes Gesamtpaket, die gesamte Komposition wirkt relativ synthetisch. Die Haltbarkeit ist extrem(!) unterschiedlich auf verschiedenen Hauttypen. Während er auf mir nach etwa 4-6 Stunden langsam ruhiger aber noch deutlich wahrnehmbar ist, riecht man ihn an meiner Freundin nach 30 Minuten überhaupt nicht mehr, was sicher auch die verschiedenen Meinungen zur Haltbarkeit erklärt. Er fällt in die typische "grüne" Richtung und erinnert an Düfte wie "Viride" von Orto Parisi oder "Absinth" von Nasomatto. Der Flakon ist simpel, aber schön. Preislich klingen die knapp 200 Euro erst einmal ziemlich abschreckend, letztendlich sind's dann ja aber doch immerhin 100ml, was den Preis auf etwa 2 Euro/ml treibt und damit quasi noch im "normalen" Nischenbereich liegt. Für mich ein angenehmer, gut riechender Duft, der die Welt sicher nicht verändert, aber äusserst gut zu tragen ist und sicher auch eine Weile hält, nachdem man dem Verkäufer unter Tränen die 200 Euro in die Hand drückt. Er ist nicht so erschlagend wie seine Konkurrenten und riecht dabei dennoch sehr angenehm.
Wohlfühlatmosphäre an einem Sonntagmorgen
Du wachst nach einem erholsamen Schlaf auf, die Sonne scheint durch das Fenster des teuren Hotels in welchem du dir eine Auszeit gegönnt hast. Nach einer schönen, langen Dusche und einem leichten, aber dennoch füllenden Frühstück beginnt dein Spa-Tag. Du machst dir eine Maske aufs Gesicht, setzt dich in den Whirlpool mit ruhiger, entspannender Musik, auch die meditativen Übungen kommen nicht zu kurz. Das Wetter ist gut, der Tag ist schön, die Sorgen sind vergessen und der Körper ist entspannt wie nie zuvor. Dazu eine warme Tasse Tee und eine Schüssel Obstsalat.
Le Labo Noir 29 bringt diese gewisse Entspannung mit sich, bei welcher man gar nicht anders kann als sich drauf einzulassen. Der Duft erinnert an einen kühlen, jedoch sonnigen Morgen, an Entspannungstage, an Selfcare, sorglose Wochenenden, eine grundauf positive Stimmung. Er lenkt ab von den typischen Trends der Parfümindustrie, wo viel Wert auf besonders laute, starke oder auffallende Düfte gelegt wird. Stattdessen ist der Duft einfach was er ist - ruhig, entspannt, nicht zu laut, und bewegt einen dazu ein wenig zu entschleunigen und den Moment zu geniessen.
Das Opening startet, zumindest auf meiner Haut, relativ feigenlastig und fruchtig. Moschus ist definitiv wahrnehmbar, jedoch ist dieser äusserst weich und angenehm, eigentlich eher dort um die Komposition etwas abzurunden. Im Drydown verändert sich nicht sonderlich viel - die Frucht rückt etwas in den Hintergrund und in den Vordergrund kommen die weichen, warmen Hölzer, welche mich an einen beheizten Boden in einem Spabereich eines teuren Hotels erinnern. Dazwischen rieche ich, auch wenn ich das bislang nirgendwo gelesen/gehört habe, leichte Noten von Honig. Eine leichte Süsse, die jedoch immer im Hintergrund bleibt. Er ist weich, freundlich und lädt zum Entspannen ein. Nach 6-8h klingt der Duft langsam ab und hinterlässt eine immer leichter werdende Spur der genannten Noten, bis er entgültig verschwunden ist. H+S solide, wobei die Sillage eher gering ist, die Haltbarkeit jedoch völlig in Ordnung ist. Der Flakon ist Le Labo typisch, love it or hate it, ich persönlich mag ihn eigentlich ganz gerne. Preislich befindet sich der Duft, wie alle anderen Le Labos auch, an der oberen Schmerzgrenze.
Ein gelungener Teeduft, welcher eine angenehme Feigennote mit sich bringt und bei mir eine sehr angenehme, ruhige Stimmung auslöst. Einer der besseren Le Labos.
Le Labo Noir 29 bringt diese gewisse Entspannung mit sich, bei welcher man gar nicht anders kann als sich drauf einzulassen. Der Duft erinnert an einen kühlen, jedoch sonnigen Morgen, an Entspannungstage, an Selfcare, sorglose Wochenenden, eine grundauf positive Stimmung. Er lenkt ab von den typischen Trends der Parfümindustrie, wo viel Wert auf besonders laute, starke oder auffallende Düfte gelegt wird. Stattdessen ist der Duft einfach was er ist - ruhig, entspannt, nicht zu laut, und bewegt einen dazu ein wenig zu entschleunigen und den Moment zu geniessen.
Das Opening startet, zumindest auf meiner Haut, relativ feigenlastig und fruchtig. Moschus ist definitiv wahrnehmbar, jedoch ist dieser äusserst weich und angenehm, eigentlich eher dort um die Komposition etwas abzurunden. Im Drydown verändert sich nicht sonderlich viel - die Frucht rückt etwas in den Hintergrund und in den Vordergrund kommen die weichen, warmen Hölzer, welche mich an einen beheizten Boden in einem Spabereich eines teuren Hotels erinnern. Dazwischen rieche ich, auch wenn ich das bislang nirgendwo gelesen/gehört habe, leichte Noten von Honig. Eine leichte Süsse, die jedoch immer im Hintergrund bleibt. Er ist weich, freundlich und lädt zum Entspannen ein. Nach 6-8h klingt der Duft langsam ab und hinterlässt eine immer leichter werdende Spur der genannten Noten, bis er entgültig verschwunden ist. H+S solide, wobei die Sillage eher gering ist, die Haltbarkeit jedoch völlig in Ordnung ist. Der Flakon ist Le Labo typisch, love it or hate it, ich persönlich mag ihn eigentlich ganz gerne. Preislich befindet sich der Duft, wie alle anderen Le Labos auch, an der oberen Schmerzgrenze.
Ein gelungener Teeduft, welcher eine angenehme Feigennote mit sich bringt und bei mir eine sehr angenehme, ruhige Stimmung auslöst. Einer der besseren Le Labos.
3 Antworten
Eine nostalgische Reise an einen Ort ohne Ziel
Du tanzt in einem teuren, exklusiven Club in NYC zusammen mit deinen reichen Freunden auf einer bunten Tanzfläche, um dich herum fröhliche, offene Menschen in bunten Outfits. Die Nebelmaschine läuft ununterbrochen, der DJ spielt den nächsten Song - leider nicht euer Favorit. Ihr begebt euch in Richtung der Clubtoilette - genau so bunt wie der Rest des Clubs - die Tür schliesst sich, die Höhen der Lieder werden durch die Wand blockiert und es kommt lediglich eine dumpfe Version hindurch. Das Neonlicht ist grell, die teure Schminke der reichen Menschen leicht verwischt durch das Tanzen und die lange Nacht.
Genug - die Tür geht auf, und die 3 Sekunden bevor sie sich wieder von allein schliesst, hört ihr euren Lieblings Song. Schnell aufgestanden, das letzte Pulver vernichtet und raus auf die Tanzfläche. Es ist noch früh - die Nacht ist jung und was morgen passiert, könnte gerade kaum unwichtiger sein.
Nasomatto China White ist ein unglaublich nostalgischer Duft, der einen an die 80er/90er Jahre erinnern lässt. Ein Duft, der ironischer weise, trotz der weissen Verpackung und des weissen Deckels, an eine bunte Zeit, bunte Räume, bunte Menschen erinnern lässt. Ein Duft, welcher einem sehr bekannt vorkommt, jedoch ohne dass man genau sagen kann, weshalb dies der Fall ist. Er erinnert an unspezifische Situationen und Orte, an welche man sich im Nachhinein kaum erinnern kann. Er erinnert an Clubs, Asia Shops, "Backrooms", an die Makeup-Abteilung eines exklusiven Ladens, er erinnert an reiche Menschen die sich auf der Rückbank einer S-Klasse mit getönten Scheiben eine Line ziehen bevor sie sich ins Meeting begeben, an Plastik und an Spielzeugläden.
Wie bei Nasomatto üblich, ist es sehr schwierig die genaue Komposition zu beschreiben.
Was klar zu sagen ist, ist dass der Duft sehr linear ist und sich im Laufe der Zeit so gut wie gar nicht verändert. So startet der Duft nach dem Aufsprühen sehr moschuslastig, gemischt mit blumigen Noten und Puder. Durch den Moschus und das Puder war ich erst der Annahme dass es sich um weisse Blumen handelt, jedoch riecht er für mich eher ein wenig "grün". Trotz der pudrigen, floralen und Moschus Noten ist dieser Duft keinesfalls stark weiblich oder besonders erdrückend - man kann ihn gut tragen und er ist nicht zu schwer. Auch die H+S lassen sich auf jeden Fall sehen, wobei es kein Performance Monster ist. Der Flakon ist, typisch für Nasomatto, äusserst schön anzusehen. Preislich würde ich ihn trotz meiner Liebe im Mittelfeld anordnen, da man moschuslastige Düfte mit etwas Puder sicher woanders auch günstiger bekommt, auch wenn dieser hier definitiv einzigartig ist.
Insgesamt ein äusserst gelungener Duft, der leider viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und wohl auch deshalb nun eingestellt ist. Das Mysterium um die Referenz zu Drogen und/oder dem Nachtclub "China White" macht den Duft noch etwas interessanter und spannender und ist, unabhängig davon was davon nun stimmt, definitiv gelungen.
Genug - die Tür geht auf, und die 3 Sekunden bevor sie sich wieder von allein schliesst, hört ihr euren Lieblings Song. Schnell aufgestanden, das letzte Pulver vernichtet und raus auf die Tanzfläche. Es ist noch früh - die Nacht ist jung und was morgen passiert, könnte gerade kaum unwichtiger sein.
Nasomatto China White ist ein unglaublich nostalgischer Duft, der einen an die 80er/90er Jahre erinnern lässt. Ein Duft, der ironischer weise, trotz der weissen Verpackung und des weissen Deckels, an eine bunte Zeit, bunte Räume, bunte Menschen erinnern lässt. Ein Duft, welcher einem sehr bekannt vorkommt, jedoch ohne dass man genau sagen kann, weshalb dies der Fall ist. Er erinnert an unspezifische Situationen und Orte, an welche man sich im Nachhinein kaum erinnern kann. Er erinnert an Clubs, Asia Shops, "Backrooms", an die Makeup-Abteilung eines exklusiven Ladens, er erinnert an reiche Menschen die sich auf der Rückbank einer S-Klasse mit getönten Scheiben eine Line ziehen bevor sie sich ins Meeting begeben, an Plastik und an Spielzeugläden.
Wie bei Nasomatto üblich, ist es sehr schwierig die genaue Komposition zu beschreiben.
Was klar zu sagen ist, ist dass der Duft sehr linear ist und sich im Laufe der Zeit so gut wie gar nicht verändert. So startet der Duft nach dem Aufsprühen sehr moschuslastig, gemischt mit blumigen Noten und Puder. Durch den Moschus und das Puder war ich erst der Annahme dass es sich um weisse Blumen handelt, jedoch riecht er für mich eher ein wenig "grün". Trotz der pudrigen, floralen und Moschus Noten ist dieser Duft keinesfalls stark weiblich oder besonders erdrückend - man kann ihn gut tragen und er ist nicht zu schwer. Auch die H+S lassen sich auf jeden Fall sehen, wobei es kein Performance Monster ist. Der Flakon ist, typisch für Nasomatto, äusserst schön anzusehen. Preislich würde ich ihn trotz meiner Liebe im Mittelfeld anordnen, da man moschuslastige Düfte mit etwas Puder sicher woanders auch günstiger bekommt, auch wenn dieser hier definitiv einzigartig ist.
Insgesamt ein äusserst gelungener Duft, der leider viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und wohl auch deshalb nun eingestellt ist. Das Mysterium um die Referenz zu Drogen und/oder dem Nachtclub "China White" macht den Duft noch etwas interessanter und spannender und ist, unabhängig davon was davon nun stimmt, definitiv gelungen.
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