Quisi5

Zum Duft wurde schon vieles gesagt. Da will ich als Neuling nicht noch meinen Senf dazugeben, das können andere besser. Vergleiche mit anderen Düften kann ich auch nicht anstellen, denn ich kenne die genannten anderen Düfte nicht.
Der Duft wird wohl mehrheitlich von Frauen getragen. So auch von meiner.

Mir fällt die Ausdauer des Duftes auf. Meine Frau ging neulich in einem Park spazieren; wir trafen uns eine Stunde später in diesem Park. Meine Frau war die ganze Zeit an der frischen Luft gewesen. Als wir uns auf eine Bank setzten, habe ich den Duft noch immer intensiv wahrgenommen. Auf Nachfrage bestätigte meine Frau, daß sie La Danza delle Libellule oft noch am nächsten Tag riecht (nicht wahrnimmt!). Also eine bemerkenswerte Ausdauer.

Dem Kommentar von Daisy habe ich inhaltlich nichts hinzuzufügen.
Außer, daß der Duft absolut teenagertauglich ist.
Zu Weihnachten habe ich meiner pubertierenden Tochter und dann zu Ostern ihrer etwas älteren Cousine, die aber ein ganz anderer Typ ist, diesen Duft geschenkt. Beide liebe ihn sehr. Ansonsten dieseln sich Teenager ja immer mit so süß riechenden Parfums ein.... Mit Eaux de Caron Pure kann man sich auch eindieseln, aber es riecht immer noch angenehm.

Durch den ausführlichen Kommentar von Profumo und den Kommetar von Apicius neugierig geworden, stand der Duft auf dem Wunschzettel und lag auch unter'm Weihnachtsbaum (an sich ist ein Wunschzettel kein Bestellzettel...).

Der Duft beginnt für mich etwas enttäuschend mit einem Geruch nach billigem (Klo)reiniger. Das muß Zitrone sein, auch wenn sie in der Duftpyramide nicht erwähnt wird. Der ganz unten erwähnte Rosmarin ist bei mir dezent im Hintergrund.
Bald ist die Zitrone niedergekämpft und dann wird der Duft so grandios, daß ich gar nicht mehr meine Nase vom Handgelenk lösen will! Die Gewürze und andere Zutaten sind gut miteinander und ineinander verwoben. So muß Macchia riechen. Es gibt dann keine große Entwickung mehr, Herz- und Basisnote gehen nahtlos ineinander über.

Die Haltbarkeit ist auf meiner Haut sehr gut, nach über 3 Stunden rieche ich noch die Herznote.

Nachtrag 10.01.12:
Neulich hatte ich den Duft nach dem Duschen aufgetragen. Ich roch ausschließlich Rosmarin. Orange und die von mir gerochene Zitrone - nichts vorhanden, nur Rosmarin. Erst in der Herznote war es dann wie vorher. Als Gegenprobe einige Stunden später neu aufgetragen ("nachgelegt"), war dann wieder Zitrone und Orange da.
Ob es an der Luftfeuchtigkeit im Badezimmer lag?

Ein Sportduft so hatte ich bisher verstanden ist eine Abwandlung eines erfolgreichen Duftes: Man verdünnt den erfolgreichen Duft xy etwas, fügt vielleicht noch etwas Frische (Zitrone, Grapefruit o.ä.) hinzu und nennt es xy Sport.

Riviera Sport startet mit Bergamotte, die recht schnell verfliegt. In der Herznote rieche ich Orangenblüte und Jasmin. Sie verflüchtigt sich nicht zu schnell. Es bleibt dann ein lang anhaltender Wohlgeruch, der mir vertraut ist. Ich hätte auf Zypresse getippt, lt. Duftpyramide ist es aber Zedernholz. Das Lexikon gibt Aufschluß: Das umgangssprachlich als Zedernholz bezeichnete Holz und der Geruch davon, sind in Wirklichkeit Zypressen. Richtiges Zedernholz hat nämlich fast keinen Geruch. Wenn man mal die Gelegenheit hatte, am Mittelmeer durch einen Zypressenhain zu gehen, dann findet in diesem Parfum in der Basisnote den Duft der Zypressenrinde und des -baumharzes wieder. Das riecht angenehm warm.

Nur: Was hat das mit Sport zu tun?
Ich hatte den Duft mehrmals nach dem Zähneputzen aufgesprüht, um beim Lesen und Einschlafen daran zu riechen. Da waren Kopf- und Basisnoten schnell verflogen; es dominierte das Zedernholz/Zypresse, was sehr angenehm ist. Aber der Duft war trotz des Zedernholzes für mich etwas eindimensional. Dann habe ich den Duft nach dem Sport nach dem Duschen aufgesprüht. Plötzlich war der Geruch ganz anders. Der Duft oszillierte plötzlich zwischen Jasmin, Zedernholz und anderen Duftnoten. Er war komplex und rund (Die Beschreibung im obigen Absatz ist was ich nach dem Sport gerochen habe).
Riviera Sport ist also ein Duft für nach dem Sport und weckt dann Assoziationen ans Mittelmeer und die Riviera.

Ich finde den Duft gut gemacht. Derzeit habe ich „nur“ eine Probe. Ich könnte mir vorstellen, zu gegebener Zeit eine Flasche zu kaufen; zum Glück ist ja auch bald Weihnachten….

Nanu, bis vor Kurzem war hier ein langer und lesenswerter Kommentar zu diesem Duft. Wahrscheinlich hat der User sich abgemeldet, daß er seine Kommentare mitgenommen hat (= gelöscht hat), finde ich schade. Erst durch den Kommentar bin ich nämlich auf den Duft aufmerksam geworden.

Borsalino ist bekannt durch seine Kopfbedeckungen; besonders der berühmte Panamahut kann, sofern er ein „echter“ ist, nur ein Borsalino sein. Wozu eine Hutmodefirma eine Parfümserie braucht, erschließt sich mir nicht. Aber unter dem Namen werden auch Brillen, Schuhe, Manschettenknöpfe oder Ohrringe verkauft (beides sinnigerweise in Form eines Hutes, das finde ich wiederrum cool).
Die diversen Parfumerien in Stuttgart kannten Panama teilweise, hatten ihn aber nicht. In den einschlägigen Internetparfümerien ist Panama (manchmal als Sonderangebot) offenbar noch zu haben.

Ich könnte nun versuchen, eine Kurzgeschichte zu erdenken, in der Panamahüte oder der Geruch von Panamahüten (nicht der vom Schweißband!!) die Hauptrolle spielen. Aber für Kurzgeschichten fehlt mir mittlerweile die dichterische Ader.

Der Auftakt von Panama ist beeindruckend. Die Ouvertüre bilden Bergamotte, Orange und zwar das Fruchtfleisch der Orange, und etwas für mich Fremdes, von mir aus das in der angegebene Basilikum. Allerdings riechen die Basilikumblätter im Topf auf der Fensterbank anders.
Etwas danach geht es dann in eine frische Pudrigkeit über. Das riecht nett aber unspektakulär.

Braucht die Welt diesen Duft? Jein. Einerseits gibt es viele Düfte, die so oder ähnlich riechen. Andererseits macht man mit dem Duft nichts falsch, kann ihn im Büro und in der Freizeit tragen. In Anbetracht des Preises ist das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut und deshalb kriegt Panama ein uneingeschränktes „Empfehlenswert“. Allerdings wird die (Duft-)Welt m.E. nicht schlechter, wenn er aus den Regalen endgültig verschwunden ist.