07.06.2014 - 03:13 Uhr
Naaase
109 Rezensionen
Naaase
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Wann ist ein Italienischer Mann ?
Wann ist ein Italienischer Mann ?
"Männer nehmen in den Arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich
Männer kaufen Frauen
Männer stehn ständig unter Strom
Männer baggern wie blöde
Männer lügen am Telefon
Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit
Männer haben's schwer, nehmen's leicht
Außen hart und innen ganz weich
Werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann
Männer haben Muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'n Herzinfarkt
Männer sind einsame Streiter
Müssen durch jede Wand, müssen immer weiter
Männer
Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz genau
Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich"
Wer kennt es nicht ? Dieses Lied, mit dem uns 1991 Herbert Grönemeyer erfreute und auf diese Art und Weise Ursachenforschung im Hinblick auf diese uns Männer täglich bewegende Frage betrieb. Doch die endgültige Antwort musste wohl auch dieser Song schuldig bleiben. Erst recht die Auflösung des Rätsels, wann den ein Mann ein Italienischer Mann sei. Auf den ersten Blick ist diese Frage für uns leidgeprüfte (deutsche) Fußball-Fans leicht zu beantworten: Ein Mann ist dann ein Italienischer Mann, wenn er ein blaues Trikot anhat und uns spätestens in der Verlängerung des Halbfinale eines großen Turniers aus Selbigen schießt. Nun, das ist etwas zu kurz gedacht. Denn: In den nächsten Wochen soll ja alles besser werden . Doch, wie pflegte da stets unser insoweit von mir oftmals zitierte "Kaiser" zu sagen: "Na guuut, jetzt schau'n mer mal...". Auch unsere frommen Mönche von Carthusia haben möglicherweise nicht 22 verschwitzte Männer, hinter nur einem einzigen Ball herlaufend, und schon gar nicht unseren fernsehtechnisch derzeit wieder omnipräsenten Franz Beckenbauer im Sinn gehabt, als sie im Jahre 2007 den Duft "Numero Uno" kreierten. Das erscheint auch einleuchtend: Denn jedes Kind weiß, dass Beckenbauer als Libero stets mit der Rückennummer "5" aufzulaufen pflegte. Die "1" ist nunmal seit jeher den Torleuten vorbehalten. Jedenfalls ergab meine akribische Internet-Recherche keinen Hinweis darauf, dass dieser Duft ausgerechnet den torjubel-verhindernden Goalkeepern gewidmet sei.
Dennoch zeigt uns schon ein verstohlener Blick auf die Duftpyramide, dass wir es hier wohl mit einem (italienisch geprägten) männlichen Chypre zu tun haben. Vielleicht bringt uns also ein Test bei der Frage nach der "Eigenschaft als Mann" weiter. Erwartungsgemäß beginnt dieser Duft zitrisch. Wie es sich für ein Chypre gehört. Die obligatorische -und ebenso wie Franz Beckenbauer- offensichtlich allgegenwärtige Bergamotte ist natürlich mit von der Partie. Ebenso wie unser Kaiser ist diese jedoch nicht mehr "grün hinter den Ohren". Sie ist vielmehr gereift und begrüßt uns schon mit dem einen oder anderen grauen Härchen. Steht ihr gut. Auch eine Orange ist mit dabei. Auch diese mit einer schönen natürlichen, nicht jedoch säuerlich geprägten, Frucht. Doch diese beiden "Früchtchen" sind nicht alleine gekommen. Denn bereits in der Kopfnote werden wir nicht nur von Zitrusfrüchten begrüßt, die ausreichend lange unter der warmen Sonne Italiens ausreifen durften. Nein, etwas Eukalyptus hat sich auch noch dazu gesellt. Nicht aufdringlich. Nur ein Hauch. Alles sehr natürlich. Alles sehr schön gemacht. In der Herznote wird's dann würzig-männlich: Thymian und Beifuß liefern die nötige Würze. Wie frisch der morgendlichen Erde entrissen stehen sie da, um unseren "Auftakt-Früchtchen" die nötige Tiefe zu verleihen. Noch ein kleines Veilchen im Knopfloch der obligatorischen Mönchskutte dazu, einmal umgerührt und fertig ist ein angenehm männlicher Erfrischungsduft, der uns verspricht, uns sogar bei schweißtreibenden Vorrunden-Spielen nicht im Stich zu lassen. Alles sehr modern gemacht. Nicht der "Staub von gestern", der bedauerlicher Weise so manch' Chypre anzuhängen scheint. Da können auch die jüngeren Männer zugreifen und nicht nur die, die den deutschen Weltmeistertitel von 1954 noch live vor den (damals noch in den Farben Schwarz und Weiß gehaltenen) Bildschirmen live mitverfolgen durften. Im weiteren Verlauf der Basis werden dann diese fruchtig-würzigen Elemente behutsam geerdet durch rauen Moschus und grasig-krautiges Vétiver. Eine leicht moosige Myrrhe betritt auch noch das Spielfeld, was dem Ganzen noch einen letzten "männlich-herben Pfiff" gibt. Apropos "Pfiff": Da sind wir auch schon bei dem einzigen Kritikpunkt. Ein schweißtreibendes Fußball-Spiel und die Vorrunde der nahenden Weltmeisterschaft hält dieser Duft problemlos durch. In der entscheidenden Finalrunde bei den so wichtigen KO-Spielen wird man wohl noch einmal nachlegen müssen. Aber das ist wohl den fraglos natürlichen Zutaten geschuldet. Dann klappt's auch diesmal mit dem Pokal.
Insgesamt ein sehr schön gemachter Duft. Bravo, Mönche: Ein modernes Chypre, das fraglos seine mediterrane, seine italienische Herkunft nicht verleugnen möchte. Ein Duft, der zwar fraglos männlich wirken will und das auch tut. Dem jedoch als Chypre keinesfalls ein verstaubter Muff anzuhängen droht. Das eine oder andere Bart- oder gar Brusthaar sollte man allerdings schon haben. Aber das ist ja bei Italienischen Männern nicht das Problem...
"Männer nehmen in den Arm
Männer geben Geborgenheit
Männer weinen heimlich
Männer brauchen viel Zärtlichkeit
Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich
Männer kaufen Frauen
Männer stehn ständig unter Strom
Männer baggern wie blöde
Männer lügen am Telefon
Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit
Männer haben's schwer, nehmen's leicht
Außen hart und innen ganz weich
Werden als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann
Männer haben Muskeln
Männer sind furchtbar stark
Männer können alles
Männer kriegen 'n Herzinfarkt
Männer sind einsame Streiter
Müssen durch jede Wand, müssen immer weiter
Männer
Männer führen Kriege
Männer sind schon als Baby blau
Männer rauchen Pfeife
Männer sind furchtbar schlau
Männer bauen Raketen
Männer machen alles ganz genau
Männer kriegen keine Kinder
Männer kriegen dünnes Haar
Männer sind auch Menschen
Männer sind etwas sonderbar
Männer sind so verletzlich
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich"
Wer kennt es nicht ? Dieses Lied, mit dem uns 1991 Herbert Grönemeyer erfreute und auf diese Art und Weise Ursachenforschung im Hinblick auf diese uns Männer täglich bewegende Frage betrieb. Doch die endgültige Antwort musste wohl auch dieser Song schuldig bleiben. Erst recht die Auflösung des Rätsels, wann den ein Mann ein Italienischer Mann sei. Auf den ersten Blick ist diese Frage für uns leidgeprüfte (deutsche) Fußball-Fans leicht zu beantworten: Ein Mann ist dann ein Italienischer Mann, wenn er ein blaues Trikot anhat und uns spätestens in der Verlängerung des Halbfinale eines großen Turniers aus Selbigen schießt. Nun, das ist etwas zu kurz gedacht. Denn: In den nächsten Wochen soll ja alles besser werden . Doch, wie pflegte da stets unser insoweit von mir oftmals zitierte "Kaiser" zu sagen: "Na guuut, jetzt schau'n mer mal...". Auch unsere frommen Mönche von Carthusia haben möglicherweise nicht 22 verschwitzte Männer, hinter nur einem einzigen Ball herlaufend, und schon gar nicht unseren fernsehtechnisch derzeit wieder omnipräsenten Franz Beckenbauer im Sinn gehabt, als sie im Jahre 2007 den Duft "Numero Uno" kreierten. Das erscheint auch einleuchtend: Denn jedes Kind weiß, dass Beckenbauer als Libero stets mit der Rückennummer "5" aufzulaufen pflegte. Die "1" ist nunmal seit jeher den Torleuten vorbehalten. Jedenfalls ergab meine akribische Internet-Recherche keinen Hinweis darauf, dass dieser Duft ausgerechnet den torjubel-verhindernden Goalkeepern gewidmet sei.
Dennoch zeigt uns schon ein verstohlener Blick auf die Duftpyramide, dass wir es hier wohl mit einem (italienisch geprägten) männlichen Chypre zu tun haben. Vielleicht bringt uns also ein Test bei der Frage nach der "Eigenschaft als Mann" weiter. Erwartungsgemäß beginnt dieser Duft zitrisch. Wie es sich für ein Chypre gehört. Die obligatorische -und ebenso wie Franz Beckenbauer- offensichtlich allgegenwärtige Bergamotte ist natürlich mit von der Partie. Ebenso wie unser Kaiser ist diese jedoch nicht mehr "grün hinter den Ohren". Sie ist vielmehr gereift und begrüßt uns schon mit dem einen oder anderen grauen Härchen. Steht ihr gut. Auch eine Orange ist mit dabei. Auch diese mit einer schönen natürlichen, nicht jedoch säuerlich geprägten, Frucht. Doch diese beiden "Früchtchen" sind nicht alleine gekommen. Denn bereits in der Kopfnote werden wir nicht nur von Zitrusfrüchten begrüßt, die ausreichend lange unter der warmen Sonne Italiens ausreifen durften. Nein, etwas Eukalyptus hat sich auch noch dazu gesellt. Nicht aufdringlich. Nur ein Hauch. Alles sehr natürlich. Alles sehr schön gemacht. In der Herznote wird's dann würzig-männlich: Thymian und Beifuß liefern die nötige Würze. Wie frisch der morgendlichen Erde entrissen stehen sie da, um unseren "Auftakt-Früchtchen" die nötige Tiefe zu verleihen. Noch ein kleines Veilchen im Knopfloch der obligatorischen Mönchskutte dazu, einmal umgerührt und fertig ist ein angenehm männlicher Erfrischungsduft, der uns verspricht, uns sogar bei schweißtreibenden Vorrunden-Spielen nicht im Stich zu lassen. Alles sehr modern gemacht. Nicht der "Staub von gestern", der bedauerlicher Weise so manch' Chypre anzuhängen scheint. Da können auch die jüngeren Männer zugreifen und nicht nur die, die den deutschen Weltmeistertitel von 1954 noch live vor den (damals noch in den Farben Schwarz und Weiß gehaltenen) Bildschirmen live mitverfolgen durften. Im weiteren Verlauf der Basis werden dann diese fruchtig-würzigen Elemente behutsam geerdet durch rauen Moschus und grasig-krautiges Vétiver. Eine leicht moosige Myrrhe betritt auch noch das Spielfeld, was dem Ganzen noch einen letzten "männlich-herben Pfiff" gibt. Apropos "Pfiff": Da sind wir auch schon bei dem einzigen Kritikpunkt. Ein schweißtreibendes Fußball-Spiel und die Vorrunde der nahenden Weltmeisterschaft hält dieser Duft problemlos durch. In der entscheidenden Finalrunde bei den so wichtigen KO-Spielen wird man wohl noch einmal nachlegen müssen. Aber das ist wohl den fraglos natürlichen Zutaten geschuldet. Dann klappt's auch diesmal mit dem Pokal.
Insgesamt ein sehr schön gemachter Duft. Bravo, Mönche: Ein modernes Chypre, das fraglos seine mediterrane, seine italienische Herkunft nicht verleugnen möchte. Ein Duft, der zwar fraglos männlich wirken will und das auch tut. Dem jedoch als Chypre keinesfalls ein verstaubter Muff anzuhängen droht. Das eine oder andere Bart- oder gar Brusthaar sollte man allerdings schon haben. Aber das ist ja bei Italienischen Männern nicht das Problem...
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